Ich möchte ihn verstehen - Beziehung mit Fesselspielen

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      Ich möchte ihn verstehen - Beziehung mit Fesselspielen

      Hallo alles zusammen

      Ich bin neu hier und habe mich angemeldet, um meinen Partner besser zu verstehen. Wir sind bereits drei Jahre zusammen. Relativ am Anfang der Beziehung hat er mir offenbart, dass er auf Fesseln steht. Nicht diese Art mit Schlägen, Unterdrückung etc. Sondern lediglich auf Fesseln und die dadurch entstehende Machtlosigkeit. Klar gibt es hier und da auch Sexualität, aber es reicht ihm auch einfach gefesselt zu werden und dann vielleicht sogar einfach so liegen gelassen zu werden. Gibt es hier welche, denen es genauso geht?
      Mir fällt es meist immer schwer ihm diese Wünsche zu erfüllen. Ich selbst steht nicht darauf und mache wenn es dann nur ihm zu liebe. In letzter Zeit wurde es allerdings immer weniger und mein Freund innerhalb der Beziehung immer unzufriedener, weil ihm das Fesseln fehlt.

      Zudem steht er auf Latex. Wir haben einen Body gekauft mit dem ich mich aber auch nicht wirklich anfreunden kann, da er sehr eng ist und ich auch nur schwer rein komme.

      Habt ihr irgendwie Tipps oder geht es euch ähnlich wie meinem Partner? Habt ihr schon in ähnlichen Situationen gesteckt?


      LG Zarina
      Hallo Zarina, willkommen im Forum.

      Frickeln wir mal deine Informationen auseinander.

      Zarina schrieb:

      habe mich angemeldet, um meinen Partner besser zu verstehen. Wir sind bereits drei Jahre zusammen. Relativ am Anfang der Beziehung hat er mir offenbart, dass er auf Fesseln steht. Nicht diese Art mit Schlägen, Unterdrückung etc. Sondern lediglich auf Fesseln und die dadurch entstehende Machtlosigkeit. Klar gibt es hier und da auch Sexualität, aber es reicht ihm auch einfach gefesselt zu werden und dann vielleicht sogar einfach so liegen gelassen zu werden.
      Dein Partner ist BDSM´ler mit Bondage Neigung (Fesseln) und Restriktionen (machtlosigkeit, bewegungsunfähig). Er wird durch das Ausführen dieser Kombination von Maßnahmen in seinem Kopf eine positive emotionale Freude empfinden an die du als "Vanilla" - nicht BDSM´ler nicht nachvollziehen kannst. So wie ich es herauslese seid ihr nicht verheiratet.

      Die Problematik BDSM´ler in Partnerschaft mit nicht BDSM´ler gibt es häufig. In deinem Fall ist die Besonderheit das du Ihm entgegen kommst (was dir sehr hoch anzurechnen ist, da habe ich damals ganz andere Erfahrungen gemacht) und ihn dabei unterstützt das er seine Neigung in gewissen Umfang ausleben bzw. erleben kann. Leider kommst du offensichtlich dabei zu kurz und darum gibt es jetzt dieses Vakuum.

      Zarina schrieb:

      Mir fällt es meist immer schwer ihm diese Wünsche zu erfüllen. Ich selbst steht nicht darauf und mache wenn es dann nur ihm zu liebe. In letzter Zeit wurde es allerdings immer weniger und mein Freund innerhalb der Beziehung immer unzufriedener, weil ihm das Fesseln fehlt.
      Das du dich selbst "opferst" um seine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen indem du Handlungen und Tätigkeiten vollziehst die so gar nicht deins sind ist klar. Ich gehe aber davon aus dass auch du nicht zufrieden bist mit der Situation weil dir wiederum die Sexualität und Nähe fehlt. Er hingegen ist enttäuscht weil es für ihn nicht in dem Umfang gemacht wird wie er es möchte und blockiert sich im Kopf dadurch selbst für normales Sexualleben.

      Zarina schrieb:

      Gibt es hier welche, denen es genauso geht?
      Nun, natürlich sind solche hier vorhanden.
      Manche führen eine offene Beziehung wo der Partner zum Erleben seiner Neigungen mit einem kompatiblen Gegenpart interagiert, die reine Sexualität aber mit seiner festen Lebenspartnerin vollzieht.
      Andere, so wie es bei mir der Fall war, finden keine Lösung und ich habe mich dann nach neun Jahren getrennt. Da sind Planeten zusammengestoßen und am Ende war es ein Trümmerfeld. Wenn er, so wie ich damals, seine Neigung unterdrückt wird es auf Dauer zu Problemen kommen. Die Sehnsucht nach Erleben, Fühlen und Vollendung seiner Neigung/Wünsche wird Oberhand gewinnen und der Stress für euch beide noch viel mehr.

      Zarina schrieb:

      Zudem steht er auf Latex.
      Das ist jetzt ein Fetisch. Hier geht es bei vielen um das Gefühl, den Geruch, die Enge, das Geräusch und die Optik wenn man das Material trägt. Das ist der weniger komplizierte Part. Aber sehr nachvollziehbar.

      Habe ich in der Zeit meines Verdrängens als einziges ausleben können unter der Woche da Auswärtstätigkeit mit eigener Pendlerwohnung. Latex kann man auch unter normaler Straßenkleidung tragen und genießen ohne das es die Umwelt mitbekommt bzw. sieht. Das würde Ihm mit Sicherheit einen Kick geben und darauf würde ich ihn mal ansprechen oder vorschlagen. Vielleicht bekommst du damit ein wenig Entspannung in die Situation rein.

      Zarina schrieb:

      Wir haben einen Body gekauft mit dem ich mich aber auch nicht wirklich anfreunden kann, da er sehr eng ist und ich auch nur schwer rein komme.
      Empfehlung: Ist die Größe korrekt? Gerade Massenware aus dem Internet ist in Sachen Passform, Qualität und Größen ein sehr dehnbarer Begriff. Vor dem Anziehen des Body diesen noch einmal frisch einpuddern und auch den Körper noch einmal. Das macht das Anziehen in vielen Fällen viel leichter. Alternativ geht auch Silikonöl. hier im Forum gibt es dazu auch einige Beiträge.

      Zarina schrieb:

      Habt ihr irgendwie Tipps oder geht es euch ähnlich wie meinem Partner?
      Fassen wir mal alles zusammen und finden was geht.
      Als erstes würde ich dir empfehlen dich in die Materie einzulesen um zu verstehen was, warum, wieso und wie es ihn kinkt. Wenn du eine Basis hast kannst du umso besser mit ihm kommunizieren
      Als zweites wie so oft geschrieben, rede mit Ihm. Zeige ihm auf was dir nicht passt und er genauso. Forderungen dürfen dabei nicht nur auf einer Seite sein. Auch du hast Aspruch auf Erfüllung deiner Vorlieben und Wünsche. Da muss er dir entgegen kommen. Findet einen Mittelweg der dir und ihm entgegenkommt denn sonst fährt es früher oder später an die Wand.

      Wenn ihr da einen Konsens gefunden habt und du auch dann wirklich weißt das du mit ihm weitermachen möchtest verschaffe ihm ein Erlebnis das ihn an dich "fesselt".
      Erfülle seinen Fetisch und seine Neigung. Er soll sich Latex anziehen und du legst ihm dann Fesseln aus Latex Gymnastikbändern an. Damit geht einiges und auch richtig restriktiv. Achte hier auf die Farben der Bänder die unterschiedliche Dehnungswiderstände darstellen. Vielleicht findest du in dir nach dem Einlesen doch ein klein wenig Neigung und bist dann in der Lage seine Hilflosigkeit durch kleine Reizungen für den Anfang (kitzeln, Eiswürfel, zwicken, kneifen usw.) weiter zu powern. Ich glaube das wird funktionieren und die Erregung danach umso größer sein.

      Ich wünsche dir bzw. euch eine richtigen Weg zu finden der nicht alles an die Wand fährt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Voodoobear ()

      Hallo Voodoobear,

      danke für deine Meinung. Verheiratet sind wir nicht, aber eine Hochzeit ist nächstes Jahr im Mai geplant. Für mich ist es wichtig, die derzeitige Situation zu klären. Frage ist nur ob wir einen Weg für uns beide finden, damit wir auch in eine Ehe starten können oder nicht.

      Das Problem ist, dass wir vor ungefähr einem Jahr schon mal an diesem Punkt waren und es unter anderem wegen seiner Neigung zu einer Trennung kam. Nicht weil er sie hat, ich sie aber nicht teile und die Initiative für zum Fesseln nicht wirklich von mir aus kommt.

      Und ja meine Vorlieben bleiben auch auf der Strecke, was mich natürlich auch nicht zufriedenstellt. Er meinte nur, wenn wir öfter seinen Vorlieben nachgehen würden, wäre er viel ausgeglichener und könnte sich mehr für mich und "normalen" Sex öffnen. Ob das wirklich so ist, ist für mich aber fraglich. Meine Angst bei der ganzen Sache ist, dass wir seiner Neigung nachgehen - soweit wie es für mich in Ordnung ist - es ihm aber auf langer Sicht nicht genügt und wir uns am Ende vielleicht dann noch scheiden lassen müssen, weil es einfach nicht mehr geht ...

      Wir lieben uns, aber diese Sache steht zurzeit einfach sehr stark zwischen uns. Ich Frage mich auch ständig, ob wir beide nicht mit einem anderen Partner glücklicher wären auf die Zeit gesehen... wenn die Sexualität einfach in die gleiche Richtung geht.
      Mahlzeit Zarina,

      nun wenn ihr bereits eine Ehe ins Auge gefasst habt habt ist es umso wichtigere, wie du es bereits ausgeführt hast, vorab die Fronten und Vorlieben zu klären.
      Wo liegen deine Vorlieben? Zeige die doch mal auf und evtl. Finden sich Schnittpunkte die man aneinander fügen könnte.

      Das er dich unter Druck setzt um seine Befriedigung zu erlangen damit er Dir entgegen kommen kann für einen normalen Sex finde ich nicht wirklich gut. Hier wird ein Zwang aufgebaut bei dem ich persönlich schon von einer Beziehung absehen würde. Druck und Zwang sind keine Fundamente für das langfristige funktionieren einer Beziehung bzw. Ehe.

      Dein Zweifel sind angebracht weil auch jeder Mensch sich weiterentwickelt. Vielleicht kommen bei ihm irgendwann noch Schläge, Atemrestriktionen etc. hinzu und so wie ich das hier einschätze bis du selbst davon ganz weit weg. Sich dafür aber zu verbiegen und etwas zu tun hinter dem man nicht steht geht einen selber an die Psyche. Das willst du sich nicht.

      Auch wenn das jetzt hier direkt und schmerzhaft ist, ganz ehrlich.

      Das wird auf Dauer nicht funktionieren, es funktioniert bereits jetzt nur noch minimalistisch.
      Ich glaube nicht das ihr beide damit glücklich werden könnt. Eine Ehe einzugehen in dem Wissen das man sie eventuell in eine offene Beziehung wandeln muss damit bei glücklich werden ist nicht der Sinn dahinter.

      Eventuell sieht das hier im Forum jemand anders, ich steh zu der Aussage.
      Du schreibst ja, dass es ihm nicht unbedingt um Sex dabei geht, sondern dass er manchmal einfach gerne gefesselt irgendwo liegen mag. Das ist bei mir selbst auch so. Mein Mann fesselt mich nicht wirklich gerne. In unserem gemeinsamen bdsm geht es mehr um Machtgefälle und Kontrolle. Er hat es lieber wenn ich mich bewegen kann. Fesseln ist ihm dabei auch oft zu umständlich. Das macht er auch mehr mir zuliebe.
      Was man fernab von sexuellem Kontext gut machen kann. Z.B könntest du ihn fesseln, so wie er es gerne mag und ihn dann auf die Couch legen und einfach einen schönen Film oder deine Lieblingsserie anschauen. Wenn er das mag, ihn dabei zwischendurch ein bisschen krabbeln oder dich an ihn kuscheln. Oder auch ihn ignorieren, wenn er das lieber mag. Und er revanchiert sich irgendwann indem er dir etwas Gutes tut. Eine Massage, ein selbst gekochtes Abendessen z. B. oder was auch immer du gerne magst, was er für dich tun kann... So hat man als Paar die Chance sich gegenseitig eine schöne Zeit zu schenken und jeder hat etwas davon...
      @Voodoobear
      Danke für deine Meinung. Die Situation ist einfach schwierig für mich. Einerseits möchte ich, dass es funktioniert und ich ihm das geben kann, was er braucht. Manchmal fühlt es sich allerdings mehr wie eine Aufgabe an, als etwas was ich gerne mit meinem Partner mache. Wenn wir schon lange nichts mehr in Richtung Fesseln gemacht haben, wird er unausgeglichen und schlägt es immer mal wieder vor. Das letzte Mal bin ich direkt darauf eingegangen und wollten abends eine Session starten. Ich hatte angefangen ihn zu fesseln, aber nicht so wie er es sich vorgestellt hatte und schon brach er alles ab.
      Ich war erstmal entsetzt, weil ich ihm zuliebe ihn Fesseln wollte und dann brach er es ab.

      @Digital Bath
      Ja soetwas hat er auch schon vorgeschlagen. Z.B. ich fessel ihn und geh dann einkaufen oder so. Das mit dem umständlich kenne ich. Ich empfinde das Fesseln manchmal auch so. Mir fehlt einfach dieses man liegt auf der Couch und dann ergibt sich der Sex. Bei uns kommt mir vieles immer auf Termin vor. Er schlägt Fesseln vor, was ihn erregt - mich aber nicht. Das Fesseln ergibt sich dann aber nicht einfach sondern erfolgt sozusagen auf Termin. Da fehlt total die Spontaneität.
      Wenn ihr sexuell gar nicht zusammen passt und es bevor der Hochzeit schon ernsthafte, Beziehung-bedrohende Problemen gibt, kann ich mir nicht vorstellen dass "einfach weiter machen und hoffen dass es klappt" die beste Weg ist. Wenn es sexuell zwischen euch gar nicht passt dann siehst du ja selbst schon dass es nicht ausreicht mit geplantes Fesseln für ihm, und nicht mit Sex nach Terminplanung für dich. Es kann sein dass ihr das eine Weile auf Reihe bringt, aber wenn ihr eine Hochzeit plant habt ihr wahrscheinlich vor noch lange zusammen zu bleiben. Könnt ihr euch vorstellen ein ganzes Leben unzufrieden zu sein über dem intimste Aspekt euer Leben?

      Jeder Mensch braucht was er braucht, aber es muss nicht zwingend gesagt sein dass die/der Lebenspartner/in ganz alleine verantwortlich ist für das Glück des Gegenübers.
      Manche Personen, nicht nur hier im Forum, leben ihre Neigungen außerhalb der feste Beziehung aus. Eine ganz normale Ehe, und regelmäßiges Treffen mit jemand anderes um die Fetish ausleben zu können, oder einfach um die ganz normale aber in der Ehe nicht vorhandene sexuelle Bedürfnisse erfüllen zu lassen.

      Ich weiß dass es die soziale Norm entspricht völlig monogam zu leben und den einen Partner zu finden der 100% perfekt ist und dir alles gibt was du willst und brauchst. Die große Menge an Swingerclubs, Datingsites für Paare und Verheiratete, und Ehescheidungen deutet darauf hin dass dieser Norm vielleicht nicht so allgemeingültig ist wie es scheint.
      Es wäre ein Weg um die Liebe zwischen euch behalten zu können ohne die unterschiedliche Wünsche die Beziehung verderben zu lassen.
      Wenn du dich so was vorstellen kannst, könnt ihr so was als Lösungsversuch sehen.
      Hitting rock bottom teaches you lessons climbing mountains never could.
      Liebe @Zarina,

      ich finde es total schön, dass du versuchst, so auf deinen Partner einzugehen und nach einer guten Lösung suchst. Es ist oft einfach schwer, einen gemeinsamen Weg zu finden, wenn man so unterschiedlich tickt. Was du nie vergessen darfst, ist: Ihr seid zwei unterschiedliche Menschen. Jeder von euch hat seine ganz eigene Sexualität. Das muss nicht alles EURE Sexualität sein. Der Partner ist nicht dafür verantwortlich, einem alle sexuellen Wünsche zu erfüllen. Das nur mal so ganz grundsätzlich.

      Habt ihr denn mal darüber anchgedacht, dass er seine Fessel-Leidenschaft mit einem anderen Menschen auslebt? Man sucht sich ja auch Freunde für spezielle Hobbys, v.a. wenn der Partner diesem Hobby nichts abgewinnen kann. Das ist doch auch völlig in Ordnung so. Es gibt einige Menschen, für die Fesseln nicht primär sexuell motiviert ist. Er könnte sich also von jemandem fesseln lassen, der selber Spaß daran hat. Dein Freund kann sich dadurch seinen Ausgleich holen, ohne dass du dich dafür verbiegen musst, und seine Ausgeglichenheit wiederum in eure Beziehung bringen. Vielleicht fesselst du ihn dann ja trotzdem ab und zu noch mal, aber es muss dann nicht mehr so in dieser Häufigkeit sein.

      Zarina schrieb:

      Gibt es hier welche, denen es genauso geht?
      Ich stehe auch sehr auf Bondage und ich habe darauf sehr lange verzichtet, weil meine Partner damit nicht so viel anfangen konnten. Mir hat das psychisch sehr geschadet, weil mir immer etwas Wichtiges gefehlt hat. Ich habe mir dann auch außerhalb der Partnerschaft jemanden gesucht, mit dem ich meine Fesselleidenschaft ausleben kann. Heute bin ich Single, habe aber trotzdem einen Fesselpartner, mit dem ich das ohne sexuelle Handlungen auslebe. Ich möchte darauf erst mal nicht verzichten.

      Mich entspannt das Fesseln einfach sehr, ich komme innerliche zur Ruhe, kann meinen Kopf ausschalten. Es ist durchaus recht meditativ. Gleichzeitig erfüllt es mich mit ziemlichen Glücksgefühlen. Mir geben die Bondage-Sessions unter'm Strich sehr viel Kraft und Energie. Ich komme beim Bondage richtig in's Flow-Gefühl. Das heißt, ich bin ganz bei mir und bei der Sache, der gewöhnliche Alltag mit all seinen Problemchen ist ausgeblendet und die Zeit vergeht wie im Flug.

      Im Grunde hat ja jeder Mensch etwas, das ihn erfüllt, das ihm wichtig ist und sie in einen Flow bringt. Manche verbringen ihre Freizeit mit Modellbau, schrauben an ihrem Auto rum, malen, machen Musik, tanzen, zocken ... und manche fesseln eben oder lassen sich fesseln.

      Zarina schrieb:

      Ich bin neu hier und habe mich angemeldet, um meinen Partner besser zu verstehen.
      Les dich ruhig erst mal ein wenig hier ein. In Bezug auf Bondage möchte ich dir vor allem diese beiden Threads emofehlen:
      Feeling beim Schnüren/Verpacken
      Was kickt euch am Bondage



      Zarina schrieb:

      Habt ihr irgendwie Tipps oder geht es euch ähnlich wie meinem Partner?
      Grundsätzlich möchte ich dir noch nahelegen, mal über eine gemeinsame Sexualtherapie nachzudenken. Nicht, weil eure Sexualität irgendwie "krankhaft" oder "gestört" wäre. Es geht nicht um eine Therapie einer "Krankheit", sondern es geht mehr um eine fachmännische Beratung. Sexualtherapeuten kennen einfach viele hilfreiche Gedankenanstöße und Tools, die euch dabei helfen können, eine gute gemeinsame Basis zu finden. und vor allem auch, euch wieder einander anzunähern. Im Moment habe ich den Eindruck, dass es sehr um ihn und seine Sexualität geht - die du erfüllen sollst, damit du dann auch vielleicht mal dran kommst. Ihr habt aber beide eure Bedürfnisse und auch deine Sexualität darf nicht zu kurz kommen, wenn du eine erfüllte Beziehung mit diesem Mann führen möchtest.
      Je früher man so eine Beratung anfängt, desto besser. Und zwar am besten wirklich bevor man das Gefühl hat, dass sonst nichts mehr hilft. Je eingefahrener ihr seid, desto schlechter kommt ihr da wieder raus.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      vielen dank für eure Meinungen.
      @'Water Lily'
      So wie du es gerade beschreibst, so ähnlich beschreibt es mein Partner auch. Für ihn ist es Entspannung und bringt ihn runter. Deine vorgeschlagenen Threads werde ich mir einmal durchlesen

      @ducky sexuell passen wir schon zusammen. Der 'normale' Sex ist auch gut. Hier und da ist er nur noch ausbaufähig mMn.
      Auf diesen Weg, eine andere Person miteinzubeziehen, habe ich ihn auch schon angesprochen, aber das möchte er nicht. Wenn möchte er es mit mir erleben.
      Schwieriges Thema! Habe auch lange überlegt, ob und was ich schreiben kann.
      Aber es gibt ein paar Aussagen, die mich zum Nachdenken gebracht haben.

      Zarina schrieb:

      danke für deine Meinung. Verheiratet sind wir nicht, aber eine Hochzeit ist nächstes Jahr im Mai geplant. Für mich ist es wichtig, die derzeitige Situation zu klären. Frage ist nur ob wir einen Weg für uns beide finden, damit wir auch in eine Ehe starten können oder nicht.
      Das verstehe ich nicht. Wie kann man eine Hochzeit planen, obwohl es offene Fragen gibt?

      Zarina schrieb:

      Das Problem ist, dass wir vor ungefähr einem Jahr schon mal an diesem Punkt waren und es unter anderem wegen seiner Neigung zu einer Trennung kam. Nicht weil er sie hat, ich sie aber nicht teile und die Initiative für zum Fesseln nicht wirklich von mir aus kommt.
      Siehe oben. Es scheint ja tatsächlich ein nicht zu unterschätzendes Thema in eurer Beziehung zu sein.

      Zarina schrieb:

      Und ja meine Vorlieben bleiben auch auf der Strecke, was mich natürlich auch nicht zufriedenstellt.
      Was genau sind denn deine Vorlieben?
      Hast du eine Affinität zu BDSM? Oder lässt dich der Gedanke daran völlig kalt?

      Was genau ist eure Basis, um die Entscheidung für eine Heirat zu treffen?
      Dein Partner hat ja, aus meiner Sicht, zunächst keine krassen Wünsche und Vorstellungen. Du aber bist damit überfordert. Ist zunächst nicht schlimm.
      Wie hier schon angesprochen, gibt es durchaus die Möglichkeit, eine offene Beziehung zu führen.

      Wenn es aber gar nicht kompatibel ist, ist es aus meiner Sicht manchmal tatsächlich besser, sich zu trennen, damit beide die Möglichkeit haben, ihr Leben zu leben.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Klar. Mit spontanem Sex hat das nichts zu tun. Meine Idee wird euer Sexleben natürlich nicht ändern oder verbessern. Das ist nochmal ein ganz anderes Thema.
      Mir ging es mit meiner Idee auch rein um Fesseln ohne sexuellen Hintergrund. Also falls er einfach manchmal das Gefühl braucht, gefesselt zu sein. Es gibt ja nun nicht wenige Menschen, die genau das genießen. Und das habe ich ganz oben auch wenigstens teilweise so herausgelesen...
      Mir ist schon klar, dass Zarina da selbst nichts von hat @Voodoobear. Mir geht es nur um ein Erfüllen eines Bedürfnisses. Das kann man als liebender Partner auch tun, ohne dass man selbst etwas davon hat. Ist zB. bei einer Massage ja in dem Moment nicht anders...

      Zarina schrieb:

      @ducky sexuell passen wir schon zusammen. Der 'normale' Sex ist auch gut. Hier und da ist er nur noch ausbaufähig mMn.Auf diesen Weg, eine andere Person miteinzubeziehen, habe ich ihn auch schon angesprochen, aber das möchte er nicht. Wenn möchte er es mit mir erleben.
      Sexuell passt ihr zusammen. Du öffnest aber hier ein Topic in dem du selbst schreibst dass ihr euch schon mal wegen dem Thema getrennt habt und dass es euch jetzt wieder schwer fällt.
      Der normale Sex ist gut. Aber damit kommt er nicht an seine Bedürfnisse und du schreibst selbst auch unzufrieden zu sein.

      Bist du sicher dass du dir da nicht selbst wiedersprichst? So sieht es für mich nämlich aus.
      Dass die vanilla-Sex passt heißt nichts wenn das die Bedürfnisse nicht erfüllt. Suchst du hier im Forum findest du verschiedene Leute die auf ganz normale Sex mehr oder weniger komplett verzichten weil es sie nicht anmacht. Dagegen leben sie dann ihre Fetishes aus, und fühlen sich davon erfüllt. Ich könnte meine Partnerin jeden einzelner Tag zum Höhepunkt bringen mit vanilla-Sex, aber langfristig würde ihr was fehlen. Wir passen gut zusammen was der "normale" Sex angeht, aber alleine das reicht nicht. Es muss mehr geben, für uns beide.

      Dein Antwort scheint für mich als ob du stark unterschätzt wie wichtig den sein Fetish ist, trotz dass ihr schon mal getrennt wart wegen dem. Ich glaube es ist wichtig das ein zu sehen und zu verbessern bevor ihr heiratet. Jetzt sind alle Beteiligten erwachsen und freiwillig involviert, aber Pärchen die heiraten neigen danach Nachwuchs zu produzieren. Dann ist auf einmal eine Umstellung viel schwieriger und könntet ihr euch beide lebenslang unglücklich machen wenn es dumm läuft. Aber hoffnungslos ist die Situation aus meinem Sicht keinenfalls - du bist letztendlich hier um die Beziehung zu retten, und hast dich schon deutlich Gedanken gemacht über wie das denn funktionieren soll. Damit bist du für mich auf den richtigen Weg und kann er sich freuen über deine Loyalität.

      Ihm davon überzeugen dass eine Spielbeziehung vielleicht für euch beide das Beste ist, ist ein ganz herbes Thema. Ich habe mich damit auch nicht leicht abgefunden dass ich nur mit die Eine die mein Herz bewegt nicht alles bekommen kann was ich brauche. Es fällt echt schwer zu sagen, zu diejenige die du liebst, "ich liebe dich sehr, aber ich brauche mehr als du mir geben kannst". Vor allem weil wir ja alle aufwachsen mit "liebe, ehe, lebenslang monogam" als Idealbild ist es eine große Schritt für sich selbst zu zu geben dass das vielleicht nicht passt.
      Vielleicht tut es deinem Partner gut sich selber in ein Forum wie dieses mal schlau zu machen, Erfahrungen von Anderen zu verfolgen, auf ein Stammtisch zu gehen und mal zu reden mit Menschen die genau eurer Problematik auch hatten und wie die das alles gelöst haben.
      Du bist deutlich bereitwillig ihm zu unterstützen. Vielleicht kannst du ihm davon überzeugen dass er das machen muss was er braucht, damit du von ihm haben kannst, was du brauchst. In sein Kopf muss die Idee her, dass er es nicht nur für sich macht und dass er ein Egoist sei, sondern dass er es für euch Beide macht, für eurer Beziehung, und somit auch für dich.
      Wenn er das nicht fasst, wenn er meint dass er mit eine Spielbeziehung dich nur Leid antut, dann wird er das vielleicht nie machen. Aber lebenslang zusammen mit jemand bei der er nicht glücklich sein kann bzw. die er nicht glücklich machen kann werdet ihr wahrscheinlich beide nicht wollen. Also etwas muss gemacht. Ich glaube dass du das schon längst verstanden hast und das du auf den richtigen Weg bist.

      Es kann sein dass das Problem für ihm vielleicht nicht seine Fetish ist, sondern das Gefühl dass er dich vernachlässigt wenn er sich irgendwo anderes holt was er braucht. Dann reicht es nicht ihn zu verstehen, dann musst du ihm auch aufklären damit er dich versteht. Vielleicht geht das am einfachsten wenn ihr zusammen Foren wie dieses und Stammtische besucht, euch zusammen schlau macht, und zusammen den richtigen Weg für euch als Paar findet. So wie du dich einsetzt muss er sich dann deutlich besser damit abfinden können wie wenn er alleine unterwegs wäre, und es könnte genau deine Hilfe, gezeigte Zuneigung und Verständniss sein die ihm ermöglichen sich zu öffnen für so eine Lösung, damit ihr zusammen und glücklich und zusammen glücklich sein könnt.
      Hitting rock bottom teaches you lessons climbing mountains never could.
      Das kommt mir alles schrecklich bekannt vor. Es ist, als ob da jemand irgendwo, zu einer anderen Zeit, mein Leben noch einmal lebt. Für einen Moment habe ich gedacht, sie hätte mich hier entdeckt und will mal sehen, ob ich etwas dazu schreibe. Aber so wird es wohl nicht sein.

      Wir haben es mit kurzer Unterbrechung fast 30 Jahre miteinander ausgehalten, sind dann aber doch gescheitert. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass das ein Automatismus ist und grundsätzlich so sein muss. Könnte ich die Zeit noch mal zum Anfang drehen, würde ich es mit meinem heutigen Wissen noch mal probieren und an den Schlüsselstellen versuchen, Fehler nicht zu wiederholen.

      Auch ich war der mit der fesselnden Leidenschaft und sie hatte noch nie davon gehört. Es war Mitte der 80er. Das Internet als Informationsquelle gab es noch nicht. Sie vermittelte mir den Eindruck, dass ich falsch war, beendete, was noch gar nicht richtig begonnen hatte, um sich dann doch wieder bei mir zu melden, weil sie es trotzdem(!) mit mir versuchen wollte. Kein guter Start und wahrscheinlich ist davon für immer etwas hängen geblieben.

      Natürlich hatten wir auch gute Zeiten und das (zusammen)Leben besteht ja auch noch aus anderen Komponenten. Für meine Art der Sexualität konnte ich sie durchaus begeistern, aber ich hatte den Eindruck, dass sie sich das nie wirklich eingestehen konnte, so als wenn es immer nur eine Art Ersatz für etwas anderes, echteres, wäre. Ich fühlte mich nie vollständig angenommen, so wie ich war. Und auch das führte dazu, dass ich oft nicht funktionierte. Der Kopf war hier mein größter Feind. Unglücklich verlaufene Erlebnisse verstärkten das Problem. Frauen haben es da leichter, sage ich jetzt einfach mal, ohne dabei einer zu nahe treten zu wollen.

      Was uns im Wege stand war Verunsicherung auf beiden Seiten, die wir nie ganz, höchstens mal sporadisch, ablegen konnten. In mir ist die Neigung fest verankert, in ihr nur frei gewählt, wenn so was möglich ist. Also machte sie es gefühlt nur mir zuliebe (dieses Gefühl ist kein gutes und alles andere als hilfreich). Aber ich bin mir trotzdem sicher, dass es ihr mehr bedeutet hat, als sie mir vermitteln konnte, oder wollte. Um das zu erklären müsste ich tiefer eindringen, als es gut für mich ist. Außerdem geht es ja gar nicht um mich.

      Liebe @Zarina , um ihn zu verstehen, wirst du dich intensiv mit ihm auseinandersetzen müssen. Niemand hier kennt ihn, schon gar nicht so gut, wie er sich selbst. Alle Antworten stecken in euch. Ihr müsst miteinander reden. Nicht einmal, nicht zweimal, nicht dreimal, sondern immer wieder. Das ist ein ständiger Prozess, den ihr nie beenden solltet. Auch wir haben miteinander geredet, aber immer erst, wenn einer von uns es nicht mehr aushielt. Das Reden hat uns gut getan, aber wir haben den Fehler gemacht, danach wieder zur Tagesordnung über zu gehen und keine Taten folgen zu lassen. Wir hätten die Gespräche nicht einstellen dürfen und dran bleiben müssen. Aber wir dachten, jetzt ist alles gut und es funktioniert von alleine. Doch der Alltag macht einem ganz schnell einen Strich durch die Rechnung. Und kaum ist etwas Zeit verstrichen, kriegt man die Kurve wieder nicht. Es ist wie eine schlechte Angewohnheit, die sich nicht mühelos ablegen lässt.

      Über bestimmte Dinge zu sprechen fällt mir schwer, schreiben geht da sehr viel leichter. Heute würde ich selbst dieses Mittel einsetzen. Ich fing spät damit an, schrieb aber auch ihr ein paar mal, aber viel zu selten und nicht so, wie ich es eigentlich hätte nutzen können. Trotzdem entstand eins unserer schönsten Erlebnisse aus einer Datei, die ich ihr auf den Desktop legte. Ich weiß noch, dass sie sich irre gefreut hatte, als sie die Datei entdeckte. Anfangs konnte sie gar nicht glauben, dass diese Worte von mir waren, weil sie von meinen „schreiberischen Qualitäten“ nichts ahnte.

      Vielleicht wäre das auch für euch ein Weg, dass er dir von seinem Innenleben und seinen Sehnsüchten schreibt. Geschriebene Worte haben eine längere Lebensdauer. Du kannst dich in Ruhe damit auseinandersetzen und musst nicht sofort reagieren. Und dann kannst du daran anknüpfen. Dabei ist es ganz egal, ob ihr euch gegenseitig schreibt, oder nur er dir. Wenn es ihm liegt, kann das zum Ritual werden, dass er dir regelmäßig seine Gedanken aufschreibt. Du möchtest ihn verstehen, dann lies in ihm wie in einem offenen Buch, das er dir schreibt.

      Wenn ihr zusammenbleiben wollt, müsst ihr einen gemeinsamen Weg finden, der euch beide zufrieden stellt, denn wenn ihr keinen gemeinsamen Weg findet, werdet ihr wahrscheinlich nicht zusammenbleiben. Du willst wissen, wie er sich dabei fühlt, wenn er gefesselt ist? Hast du dich mal von ihm fesseln lassen? Ein Selbstversuch kann hilfreich sein. Er könnte dir zeigen wie er es mag. Wir haben schon sehr bald angefangen, uns gegenseitig zu fesseln. Und gefesselt werden hat ihr sehr viel besser gefallen, als sie es für möglich gehalten hätte. Vielleicht löst es auch in dir etwas positives aus. Und wenn nicht, hast du es immerhin mal ausprobiert.

      Eine gewisse Offenheit dem Thema gegenüber, kann unter Umständen auch schon viel bewirken. Mit dem Fesseln lassen sich doch auch „normale“ Sexpraktiken verbinden. Kickt es dich gar nicht, wenn dein Partner dir hilflos ausgeliefert ist und du mit ihm tun und lassen kannst, was dir gefällt? Das ist doch heute, glaubt man den Statistiken, längst nichts Ungewöhnliches mehr. Manchmal braucht es vielleicht nur eine andere Perspektive.
      Schenk ihm doch einen gemeinsamen Fesselkurs, du würdest etwas lernen und er w0rde sich sehr freuen. Evt.bindet euch das noch weiter zusammen Und evt.entdeckst du dabei doch noch dein Interesse.
      Denn Fesseln ist auch Kunst.

      Ansonsten haben die anderen es ja schon gesagt: reden reden reden.

      Ich habe bereits zweiBeziehungen verloren, weil es sexuell nicht gepasst hat und ich habe beide sehr geliebt. Bei beiden wurde auch viel zu wenig geredet.
      Im Nachhinein weiß ich, das ein Öffnen der Beziehung eine Lösung hätte sein können.
      Ich bin mir sehr sicher, das Beziehungen auf Dauer nur funktionieren wenn der Sex stimmt, und wenn man sich woanders holt was man braucht, aber das sollte im Idealfall besprochen sein, sonst geht das nach Hinten los.

      Die Idee das er sich wen anders sucht, der ihn fesselt, finde ich auch gut, falls du wirklich gar kein Interesse daran finden kannst. Ist da nur die Frage wie du zufrieden wirst!?

      Alles Liebe und wenn du privat reden magst, schreib mich gerne an.
      In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke. Mark Twain