Wenn euch die Geschichte gefallen hat, dann freut sich der Autor über eure Likes und Kommentare!
Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht vom Autor eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalenders. Der Autor wird, sofern er es möchte, zeitnah hier eine Antwort posten. Diese dann bitte liken, so dass eure Likes auch bei ihm ankommen.
. ★ .— 14. Dezember —. ★ .
╔══════════ . ★ . ══════════╗
Wenn nichts ist, wie es scheint
╚══════════ . ★ . ══════════╝
von
@Lemming
—. ★ .—
Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht vom Autor eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalenders. Der Autor wird, sofern er es möchte, zeitnah hier eine Antwort posten. Diese dann bitte liken, so dass eure Likes auch bei ihm ankommen.
. ★ .— 14. Dezember —. ★ .
╔══════════ . ★ . ══════════╗
Wenn nichts ist, wie es scheint
╚══════════ . ★ . ══════════╝
von
@Lemming
—. ★ .—
Ich kniete vor dem großen Kunstglied, das an dem mitten im Wohnzimmer stehenden Holzpfeiler befestigt war und genau auf meinen Mund zeigte. Meine Hände waren auf dem Rücken gefesselt und meine Füße aneinander gebunden. Vielleicht war meine erste Eingebung doch richtig gewesen, als ich mich zierte und mich nicht fesseln lassen wollte. Doch die beiden hatten mich mit all ihrem Charme und ihren Verführungskünsten um den Finger gewickelt, bis ich schließlich nachgab. Außerdem wollte ich es ja tief im Inneren von Anfang an, aber ich traute mich nicht, es zuzugeben, und wollte überredet werden. Eine Eigenschaft, die ich mir nie abgewöhnen konnte, obwohl ich mir damit in meinem Leben schon viele Chancen vergeben hatte. Doch die beiden gaben nicht nach und besonders Silke schien genau zu wissen, welche Knöpfe sie bei mir drücken musste, um meine harte Schale zu knacken.
„Wetten, dass er ihn jetzt freiwillig in den Mund nimmt“, sagte Silke, und im gleichen Moment hob sie meine Füße an. Sofort verlor ich das Gleichgewicht und kippte leicht nach vorn. Ich öffnete meinen Mund und das Kunstglied fand seinen Weg wie von selbst, so sehr ich mich zuvor auch dagegen gesträubt hatte.
„Raffiniert“, sagte Lea und fing herzhaft an zu lachen.
„Komm, hilf mir mal. Wir müssen seine Füße ganz eng an den Schenkeln fixieren, damit er nur noch auf den Kniescheiben steht. Dann lässt er den Schwanz garantiert nicht mehr los.“
„Was soll ich tun?“, fragte Lea
„Da, der breite Gurt. Führe ihn vorne um seine Oberschenkel herum.“ Lea folgte Silkes Anweisungen. Sie zog den Gurt so straff wie es ging und schnallte ihn fest. Aber erst nach zwei weiteren Gurten, die unterhalb des ersten befestigt wurden, ließen sie von mir ab und sahen interessiert dabei zu, wie ich mit großen Augen und vollem Mund um mein Gleichgewicht rang.
Silke hatte recht. Nur auf den Kniescheiben stehend, traute ich mich nicht, das Kunstglied loszulassen, weil ich Angst hatte, den Halt zu verlieren. Lea tauchte in meinem Augenwinkel auf und grinste. Ihre Wangen waren von der Anstrengung leicht gerötet. Sie sah zauberhaft aus, zum Dahinschmelzen. Den ganzen Nachmittag hatte ich sie schon heimlich angehimmelt, als wir zu dritt gemeinsam über den Weihnachtsmarkt geschlendert waren. Wir sahen uns heute zum ersten Mal, obwohl wir schon seit längerem in Kontakt standen.
Silke wohnte nicht weit entfernt von mir, aber Lea kam aus dem tiefen Osten. Sie war übers Wochenende bei Silke zu Besuch und dann kam fast zwangsläufig die Frage auf, ob ich nicht mal irgendwo dazustoßen wollte. Klar wollte ich. Und da bot sich der große Weihnachtsmarkt an, der sich auf mehreren Plätzen über die Innen- und Altstadt verteilte. Wir trafen uns am Hauptbahnhof und begannen von dort unseren Marsch durch die weitläufige Stadt. Dass ich später noch mit zu Silke nach Hause gehen würde, war nicht geplant, aber wir hatten so viel Spaß miteinander, dass ich nicht nein sagen wollte. Außerdem hatte ich mich schon ein bisschen in Lea verguckt und wollte die wenige Zeit nutzen, die bis zu ihrer Abreise blieb, um noch möglichst lange in ihrer Nähe zu sein. Dummerweise bekam ich jetzt langsam das Gefühl, dass Silke eifersüchtig geworden war, und dass der Abend deshalb gerade aus dem Ruder lief.
Lea war neben mir in die Hocke gegangen. Sie lächelte und streichelte mit ihren Fingern sanft über meine Wange.
„Na, wie geht es dir?“, fragte sie leise, ohne mit einer Antwort rechnen zu können.
„Hey! Hört endlich auf zu turteln. Soll ich etwa die ganze Arbeit allein machen?“ Silke, die sehr schnell tonangebend geworden war, nachdem sie mich zu diesem gemeinen Spiel überredet hatten, war anscheinend noch lange nicht fertig mit mir. Sie war gerade dabei, meine Hände und Füße mit einem Seil zu verbinden, obwohl das gar nicht mehr nötig gewesen wäre, so fest wie ich schon fixiert war, und ließ sich von Lea weitere Gurte anreichen, die sie mir eng um Oberkörper und Arme schnallte.
„So, das dürfte genügen“, meinte Silke, nachdem auch der letzte Gurt von den vielen, die zuvor um mich herum verstreut lagen, angelegt war.
„Findest Du nicht, dass das ganz schön unbequem ist?“, fragte Lea besorgt, als sie meinen angestrengten, fast flehentlichen Blick bemerkte.
„Vielleicht sollten wir ihn lieber wieder befreien.“ Lea sprach mir aus der Seele. Silkes Arrangement war wirklich teuflisch. Keine Ahnung, wie lange ich das aushalten konnte. Nur ein einziges Mal war ich vor vielen Jahren in einen Hogtie gefesselt worden, nach eigenen Anweisungen. Aber es hatte keine drei Minuten gedauert, bis ich laut protestierte und befreit werden musste, weil ich glaubte, einen Krampf in den Beinen zu bekommen. Dabei war ich fast in Panik geraten, obwohl ich eigentlich relativ bequem in meinem eigenen Bett lag.
„Quatsch! Hast Du mal gelesen, was der für Sachen schreibt? Glaube mir, der kann das ab.“
„Aber das heißt ja nicht, dass er es selbst erleben will. Es ist doch nur Fantasie. Außerdem hat er doch gesagt, dass er kaum Erfahrungen hat.“
„Tja, Pech gehabt“, sagte Silke schnippisch.
Es war rührend, wie Lea sich für mich ins Zeug legte, aber ich ahnte, dass es vergebens war. Silke war unerbittlich, das hatte ich schon bald an dem Eifer erkannt, mit dem sie zu Werke ging, und ihre Reaktionen jetzt bestätigten es. Außerdem hatte sie sich bestimmt nicht so viel Mühe gegeben, um mich dann gleich wieder laufen zu lassen. Dumm nur für sie, dass ihr Plan, mich aus dem Verkehr zu ziehen, nicht aufging. Nun stand ich im Mittelpunkt und Lea sorgte sich sogar um mich. Das konnte ihr gar nicht gefallen. Sie wollte Lea für sich gewinnen und hatte gehofft, sich gemeinsam mit ihr über mich lustig machen zu können, um mich dann irgendwann abzuschieben und die aufgeheizte Stimmung für sich zu nutzen. Ich hatte ihre Blicke gesehen, sie ähnelten den meinen. Lea war das Objekt der Begierde und wir waren plötzlich in einen Wettstreit geraten, dem ich allerdings nur noch tatenlos zusehen konnte, weil ich das Heft des Handelns abgegeben hatte.
„Pass auf. Wir gehen jetzt in die Küche, stellen Kaffee auf, und dann essen wir in aller Ruhe von dem Christstollen, den Du mitgebracht hast. Und dabei sehen wir amüsiert dem Schauspiel zu, das Lemming uns bietet, wenn er voller Hingabe den Schwanz in seinem Mund bearbeitet. Der hat schon seinen Spaß, keine Angst. Vielleicht macht er ja sogar eine Geschichte daraus.“
Lea schien nicht überzeugt, aber sie ging an mir vorbei, nachdem sie noch einmal mitfühlend zu mir heruntergesehen hatte, und folgte Silke durch die offenstehende Tür, die über den Flur zur Küche führte.