Hoch geflogen und abgestürzt?

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      Hoch geflogen und abgestürzt?

      Guten Abend,
      Ich würde gerne eine Frage in die Runde stellen..
      Mal überlegen wie ich am besten anfangen kann..

      Also, mein Partner und ich sind schon fast 6 Jahre zusammen, wohnen auch zusammen, sind aber erst vor einigen Monaten in die wundervolle Welt des BDSM abgetaucht. Da wir Neulinge sind (in der Theorie bin ich schon etwas erfahrener :P ), probieren wir grad vieles aus und schauen was uns so gefällt. Wir kommunizieren sehr viel darüber, was uns so kickt, wo Grenzen sind... und tauschen uns auch über unsere Sessions aus. Wir vertrauen uns sehr, bei ihm kann ich mich total fallen lassen.

      Okay, so viel zur Info. Nun aber zu meiner Frage..
      Wir hatten letztens eine wunderschöne, spontane Session.
      Dann hat er gesagt, er wolle etwas Neues ausprobieren und ob ich mich noch an unsere Vereinbarung erinnern kann. (Wir spielen mit dem Ampel-System).
      Es ging dann schließlich um eine „Praktik“, vor der ich sehr viel Respekt habe..
      (Da wieder kurz zur Info: Es geht um eine Sache, die er sich sehr wünscht, vor der ich aber etwas Angst habe.. Ich habe ihm mitgeteilt, dass ich es aber gerne probieren würde und dass dies eine Grenze ist, die ich gemeinsam mit ihm verschieben will. Nicht nur für ihn, sondern auch für mich. Weil mich diese Sache schon „kickt“, ich aber einfach aus bestimmten Gründen Angst habe und ich diese einfach verlieren will.)

      Nun ja, jedenfalls haben wir es probiert und es klappte auch alles erst gut. Dann hab ich aber gemerkt, dass mir unwohl wurde... Gefolgt von einem leichten Hauch Panik. Und so ist es dann dazu gekommen, dass ich „Gelb“ sagte und er die Handlung abbrach, aber nicht die Session.
      Zu dem Zeitpunkt war dann auch noch alles gut, die Session ging wunderschön weiter.
      Aftercare kam auch nicht zu kurz, wir haben viel geredet, gekuschelt, ein Bad genommen.
      Er hat mir meine Sorgen genommen und war stolz auf mich. Also, alles gut.
      Am nächsten Tag aber war ich richtig mies drauf. Ich war sehr empfindlich und sensibel, irgendwie total weinerlich. Ich wollte viel alleine sein, nachdenken und war einfach den ganzen Tag schlecht drauf. Ich kann das garnicht richtig beschreiben, hat sich einfach nur schrecklich angefühlt, weil ich ja auch gar nicht wusste, wieso ich so fühle.
      An dem Tag habe ich von meinem Partner ganz viel „extra-Liebe“ bekommen...
      Es ging mir aber erst am darauffolgenden Tag besser. Da war dann plötzlich alles wieder normal und ich verstehe bis jetzt nicht, wieso ich so traurig und leer war.

      War das etwa ein Absturz? Oder was anderes?
      Habt ihr manchmal auch solche Gefühle nach einer Session, bzw. einen Tag später?

      Danke schon mal an alle, die bis hier gelesen haben und antworten. Ist ja nun doch etwas länger geworden... :rot:
      Ich wünsche euch einen schönen Abend :coffee:
      Es gibt auch so etwas wie einen "Session-Kater" (ich nenn es immer so)

      Das sind Nach- und Nebenwirkungen des Endorphin- und Adreanalin-Abbaus.

      Das kann emotional sein, so wie du es beschreibst, das kann aber auch körperlich sein (Kopfschmerzen, Übelkeit, etc.) Deswegen nenn ich das halt "Kater".

      Passiert mir nicht immer, aber manchmal kommt das halt vor.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light

      BlackNo1 schrieb:

      War das etwa ein Absturz? Oder was anderes?
      Habt ihr manchmal auch solche Gefühle nach einer Session, bzw. einen Tag später?
      vielleicht nah dran.......es war sicherlich eine Grenze die verschoben wurde.
      Sowas ist ja schon ein großer Schritt, der einen emotional schon mal etwas beschäftigt.......es arbeitet halt weiter.

      Nach Deinen Beschreibungen hat das AfterCare gut gepasst.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich sehe das ähnlich, wie @Shayleigh. Sie hat das sehr schön beschrieben.
      Als einen Absturz sehe ich das nicht. Du schreibst ja, dass dein Partner dich gut aufgefangen hat.

      Ich vergleiche es mit einem Marathonlauf. Ok, ich habe es nur bis zu einem Halbmarathon geschafft.

      Der Kick ist unglaublich! Die Endorphine tragen dich. Aber dann folgt der Abbau. Und du bist einfach nur müde und erschöpft.
      Es ist ein bisschen so wie eine Droge...

      Ich erlebe ja als Masochistin gerade diese Kicks in meinen Sessions häufiger, denn das ist letztendlich mein Ziel dabei.
      Ich habe gelernt, dass es für mich wichtig ist, Zeit für mich zu haben. Heisst, den nächsten Tag nicht mit Terminen zuzuballern.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Hallo BlackNo1,

      also das Gefühl ist mir auch bekannt, dass am Tag nach der Session so ein Tief auftreten kann. Wenn Du magst, schau mal in der Suchfunktion noch nach "Sub Drop", da findest Du noch mehr Berichte und Informationen darüber.

      Meiner Meinung nach ist bei sowas wichtig, dass Du es nicht alleine mit Dir ausmachst. Rede darüber, mit Deinem Dom, mit einer Freundin, mit uns hier. Das hilft am besten, sowas zu verstehen, einzuordnen und damit fertig zu werden.

      Schau mal, hier z.B. Subdrop: Ursachen, Vorsorge, Gegenmittel.

      Gibt es auch viele Berichte und Tipps zum Thema.

      Liebe Grüße
      von Spätzle
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Diesen SubDrop kenne ich gut aus meinen Anfangszeiten - sehr intensive Wahrnehmungen , tatsächlich hochgeflogen , wie du es beschreibst @BlackNo1- , und am nächsten Tag dann diese unfassbare Leere und emotionale Öde - Endorphinabbau , Hormonabbau ,alles fällt darein und löst diese Gefühle aus .
      Dagegen hilft nur sich mit dem Partner zu verbinden , Kontakt herzustellen , zu halten und zu erklären das es nicht der mentale Absturz ist sondern ein hohes Bedürfnis nach Halt und Zuwendung - zusätzliche Aftercare sozusagen .
      du hast es ja selbst erlebt - es etabliert sich wieder so bald die Hormonale Gemengelage wieder normalisiert ist :coffee:
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Vielen lieben Dank für eure Antworten!
      Hat mir wirklich sehr geholfen, alles etwas einzuordnen..
      @Spätzle Danke für die Verlinkung, da lese ich mich direkt mal ein.

      Ich denke grade als Anfänger ist man ja echt vorsichtig und sehr schnell verunsichert :/
      Aber das Forum bietet mir wirklich viel Hilfe... Wirklich, vielen Dank nochmal an der Stelle! :rot:
      Liebe @BlackNo1,

      zunächts einmal, ja, als Anfänger ist man super schnell verunsichert. Das geht mir persönlich auch immer noch mit vielem so.

      So wie du schreibst, bewegt ihr euch in einem wunderbaren Rahmen um Euer BDSM auszuleben und du schreibst ja auch, dass er sofort die Handlung abgebrochen und dich im nachhinein toll umsorgt hat. Und das wichtigste, dass dies für dich dann auch wieder im grünen Bereich war, so lese ich es zumindest heraus. Von daher denke ich auch, dass es kein Absturz sondern ein "verarbeiten der Geschehnisse" war.

      Ich kenne es von mir, dass ich im Nachgang immer etwas Zeit für mich brauche, um das geschehene zu verarbeiten und für mich sacken zu lassen. Dann erst setzt bei mir so ein bisschen der Subdrop ein. Ich brauche mehr Austausch, bin empfindlicher, reagiere schneller gereizt usw. Das kann auch schon mal erst nach zwei, drei Tagen sein. Genau an diesem Punkt brauche ich dann auch den Austausch darüber mit Dom (unahängig von der unmittelbaren Aftercare!). Quasi als nachträgliches auffangen :gruebel:

      Und das scheint ja bei euch auch super gelaufen zu sein :thumbsup:
      Optimismus heißt rückwärts sumsi mit po :yes: :saint: