Was kickt euch am Bondage

      Bondage ist für mich das einzige was mich in meinem Leben bisher zusammengehalten hat.

      Ich liebe es Metal/Ketten auf der Haut zu spüren.
      Ich liebe es wenn Seile meinen ganzen Körper einhüllen.
      Ich liebe es Lederfesseln zu tragen
      Desto eingeschränkter ich bin, desto befreiter fühl ich mich (Geht wohl den meisten hier so).
      Je mehr es fester wird, umso mehr kann ich loslassen.
      Zu wissen ich kann mich nicht selbst befreien ist unglaublich erregend.
      Es ist im Kopf allein schon ein enormer Unterschied zu wissen, ob man mit Karabiner oder Schlössern fixiert ist.

      Ich wünsche mir nichts mehr im Leben, als das meine Frau diese Leidenschaft mit mir teilt.
      Ich hatte vor ca. zweieinhalb Jahren in diesem Thread geantwortet, welche Vorstellung ich davon habe, wie sich das Gefesseltsein anfühlen wird und, dass ich das in anderen Antworten wiederfinde.

      Nun habe ich vor knapp einem Monat erstmals Erfahrung mit Shibari gemacht. Schon beim Umlegen und Verknoten der Seile kam eine innere Ruhe in mir auf, ich sank emotional in die Seile. Als ich so auf dem Bett lag und nicht hätte aufstehen und überhaupt wirklich bewegen zu können, überkam mich ein tiefes Glücksgefühl, innere Widerstände begannen sich zu lösen und mehr und mehr erlebte ich tief in mir, wie dieses Erleben Emotionen freisetzte, nach denen ich mich seit vielen Jahren gesehnt habe. Es war auch ein tiefes Glücksgefühl, mich dabei dem Dom völlig emotional zu "dürfen". Denn ich erlebte es schon öfter, dass nicht sexuell dominante Männer mein Bedürfnis nach dem Erleben tiefer Hingabe verstörend fanden. Hier erlebte ich ein intensives ganz bei mir zu sein, altes loszulassen. Das Gefesseltsein eröffnete mir die Möglichkeit plötzlich, wo ich das nicht erwartet hatte und ich fühlte mich voll und ganz geborgen. Einfach himmlisch auf einer ganz tiefen Ebene, was ich gerne wiederbeleben möchte.

      Diese Erfahrung erlebe ich einerseits als aufwühlend, was ja nicht negativ sein muss, sie setzte etwas frei in mir, was weiterbesteht. Der Dom und ich (das war unser erstes Treffen) haben danach endlos gekuschelt und uns später bis in den Morgen unterhalten. Solche Erfahrungen möchte ich nicht mehr missen.
      • Ich möchte zu der Ausgangsfrage in diesem Thread meine Gedanken formulieren. Die Frage ja die nach dem Kick beim Bondage. Für mich erlebte ich es auch rückwirkend gar nicht als Kick. Vielmehr habe ich auch im Nachhinein ein Empfinden eines tiefen emotionalen Überwältigtsein, das mich in meinem Inneresten berührt und noch immer weiterwirkt. Auch immer noch empfinde ich, wie kürzlich beschrieben so, dass ich während des langsamen, zärtlichen und doch zugleich entschlossenen Gefesseltwerdens durch den Dom emotional in seine Seile sank und plötzlich das oftmals negativ behaftete Wort devot, mit dem er mich beschreibt, annehmen kann im eigentlichen Wortsinn von tiefer Hingabe. Hingabe an das mich völlige Ausliefern an diesen Dom und zugleich an meine intensiven Emotionen, die freigesetzt wurden in dieser für mich tiefgreifenden Erfahrung, dieses überwältigende Erleben. Mittlerweile macht es mich glücklich tief in meinem Innersten, wenn dieser Mann mich devot bezeichnet und zwar ganz ohne die verbreitete negative Konnotation dieses Wortes. Ich fühle mich kein bisschen erniedrigt oder fremdbestimmt. Auch innerlich war mir durchaus bewusst, dass in diesem Kontext das Wort devot auf mich zutrifft und geeignet ist mich zu beschreiben. Es erfüllte mich aber eben wegen der negativen Konnotation soweit mit Scham, das ich mich konsequent anderen Menschen gegenüber als submissiv habe. Aber mittlerweile empfinde ich innerlich so als ein tiefes Glücksgefühl durch mein Hingeben, von dem ich das Eindruck habe und zwar auf körperlicher Ebene, als müsste ein Strahlen aus meinem tiefsten Inneren für andere Menschen sichtbar sein und sich einen Weg nach draußen bahnen, förmilich aus herausbrechen.
      Es ist gerade diese erste überwältigende Erfahrung, die weit über die Stunde hinausreicht, während der ich gefesselt war. Nichts liegt mir ferner als dieses emotional für mich ergreifende Erleben als einen Kick zu beschreiben. Ich spüre in mir, dass ich das immer wieder erleben möchte, aber micht nur für den Moment. Es war etwas, wozu ich sogar sagte, dass ich mich nach diesem Erleben seit Jahren gesehnt habe.

      Nein, das Wort Kick ist nicht in der Lage, das beschreiben, wie ich fühlte und noch fühlte, als völlige Geborgenheit, eine anhaltende liebevolle Umarmung, die dieser Mann mir schenkte.

      Jetzt hoffe ich sehr, dass ihr, die ihr das lest, erkennt, dass diese Worte aus meinem Innersten kommen und ich mich damit auch verletzlich mache, so dass es nicht als übertrieben und zu emotional erscheint und nicht authentisch.
      Was kickt?.......

      Die optische Ästhetik...ich mag es mir schöne Fesselungen anzuschauhen. Die Seile die die zarte Handgelenke und Fesseln fesseln.......dunkle Seile auf blasser Haut :love:

      Die Rope-Marks als "Erinnerung" zu sehen....

      Die Ruhe beim Fesseln! Obwohl wir gerade am Anfang stehen und so gut wie gar keine Erfahrung haben ist das Gefühl des Fesselns schon fast was Meditatives, sehr entschleunigend - gefällt mir.

      Natürlich auch das mir ausgelieferte, hilflose Bunny mit all den Möglichkeiten :)
      @gesellschafter - schmunzel* damit bist Du glaubs nicht allein.

      Also zu Beginn hab ich mir natürlich sehr wohl erhofft, dass ich Freude und eine Art Kick beim Bondage erleben würde – aber bin mit erwachsenen Erwartungen an mein „erstes Mal“ herangetreten.


      Nun, gerade mal 6 fesselnde lange Abende später bin ich immer noch baff-glücklich wie sehr es mich auf einen anderen (echt megacoolen..!) Planeten schießt, wenn ich gut und fest verschnürt bin. DAS geht weit über meine zarte Erwartungshaltung hinaus.

      Diese Strenge des Seils, immer mehr eingeschränkt (aka verbogen…) zu werden, in völliger Sicherheit, zur Gänze übernommen vom Rigger, die Interaktion mit ihm, die völlige Entspannung wenn ich wieder „frei“bin, dabei und danach umarmt zu werden und die schönen und auch lustigen Gespräche über das eben Geschehene.


      Am nächsten Tag bin ich unglaublich energiegeladen. Die nach Weggang der Ropemarks noch empfindlichen Stellen an den Hand-Fußgelenken, Oberarmen, erinnern mich tagsüber an das erlebte. Das finde ich auch toll.


      Also kurz festgestellt – ich bin süchtig…. Ich bin verloren…. J zu Hülfe… achnein zu spät…

      Die Eure – lg Daina
      "Bezwingen kann auch ein Talent, fesseln nur ein Charakter."
      A.Essigmann (1878 - 1937), Schriftsteller
      Ich habe hier schon mal einen Beitrag geschrieben, doch hat sich mittlerweile echt viel verändert. Die Seile haben nicht nur einen sexuellen Reiz für mich sondern auch mittlerweile meditativen Ansatz. Wenn ich bei einer Fesselung in den Subspace, von mir liebevoll La-La-Land genannt, falle, dann bin ich in der Mitte und spüre nicht mal mehr Schmerzen. Das war vor einem Jahr, nachdem keinerlei Schmerzmittel mehr geholfen haben, oft der letzte Ausweg für mich wenigstens minutenweise schmerzfrei zu sein. Dazu kommt die Ruhe und liebevolle, manchmal auch sehr erotische und sexuelle Stimmung durch die Seile. Ich durfte jetzt schon einigen Riggern zusehen. Manche waren technisch sehr, sehr gut aber es kam energetisch und gefühlsmäßig nichts rüber. So einem Rigger würde ich mich persönlich nicht anvertrauen. Aber ich bin auch sehr wählerisch. :D
      Wir schnürln mittlerweile auch in der Öffentlichkeit. Auf Mallorca sind sie da sehr tiefenentspannt, zumindestens die Einheimischen. Und am Strand zu schnürln hat einfach ein anderes Feeling als im Haus. Wobei wir in der Öffentlichkeit natürlich keine sexuellen Handlungen machen sondern einfach nur ästhetische Schnürungen und anschließend Fotos. :engel:

      lg
      LadyHawke
      Bondage ist Freiheit, Ruhe, in mir sein. Kann verbunden sein mit Ekstase, Geilheit, aber auch subtil erotisch. Eine große Verbindung zwischen den beiden Menschen ist da zu spüren.

      Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen allen Dingen, die ich kennen lernen durfte und nur noch eines regelmäßig machen dürfte: Ich würde Bondage wählen.

      Darauf möchte ich nicht mehr verzichten
      Erst kürzlich wurde ich wieder einmal sehr restriktiv verschnürt und ich muss sagen, mich kickt sowohl der Akt des verschnürt Werdens als auch das verschnürt Sein.

      Wie die Bewegungsfreiheit immer weiter eingeschränkt wird und man die Kontrolle immer ein Stück weiter abgegeben wird, die Freiheit immer weiter eingeschränkt wird, hachja, das ist einfach nur schön :D
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:

      Spätzle schrieb:

      Akt des verschnürt Werdens
      Genau hier ist bei mir der Knackpunkt: die Art, wie ich verschnürt werde ist immens wichtig für mich. Hier trennt sich für mich
      die Spreu vom Weizen. Einem Fessler geht es nur darum, mir die Freiheit zu nehmen. Ein Rigger nimmt mir die geistige Freiheit mit
      den ersten Berührungen des Seils. Theoretisch könnte ich noch weg, effektiv aber bin ich bereits in seinem/ihrem Bann ... :love:

      Und genau das passierte bei meinem allerersten Kontakt mit einem Seil und führte infolge zu meiner Anmeldung hier :D

      was also kickt mich an Bondage? Könnt ihr es mir sagen?
      Ich weiss nur, es war Liebe auf den ersten Seilkontakt :rot:
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Gute Frage,

      Für mich kommt es darauf an wie er es führt es kann mir Halt geben, meine Seele zum schweigen bringen, als Lust Instrument eingesetzt werden, als Folter.. es kann geil erotisch oder einfach seelisch Verbundenheit sein. Es ist wie eine Verlängerung von ihm, der dann überall ist, und ich bin in einem Kokon aus Sicherheit. ... Lust, Spannung...und manchmal verschwimmt alles und es fühlt sich an wie zeitloses sein.
      Mich kickt ausserdem der Geruch , das Geräusch, die Haptik.. .
      Kicken ist für mich das falsche Wort. Es ist eher dieses Gefühl von Ruhe und Sicherheit welches sich dabei bildet. Tatsächlich fühlte mich nach meinen ersten Erfahrungen danach immer entspannter als zuvor, sogar freier und ruhiger. Es ist einfach angenehm in Seilen zu liegen, sich los zusagen von den Problemen die auf einem lasten und einfach einmal abschalten zu können. So zumindest empfinde ich dies bei den Erfahrungen die ich bisher habe machen dürfen.
      Mich kickt vor allem das sehen des Bondage. Ich mache oft Bondage, immer wieder neue, und auch nicht nur mit Seilen. Das befestigen an sich macht schon Spaß, und auch das "Spielen" mit Subs in Bondage ist toll, aber am besten ist wirklich das ganze, aus einigem Abstand, und in Ruhe zu betrachten (auch fotografieren).
      Heraklit: "Der Krieg (Schmerz/Leid) ist der Vater aller Dinge."
      So lebe ich Beziehungen.
      Mein Bondage ist noch recht rudimentär - ich mag es jedoch das Sub sich so schön still verhalten muss ,sich ausliefert , das durchziehen der Seile auf der Haut so erotisierend ist :love: Und ich ungehemmt damit dirigieren kann , Schmerz und Lust für mich spielen lassen kann - Ja , das mag ich :rot:
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Wenn ich ein Seil in die Hand nehme, blende ich meine Umwelt komplett aus. Das heißt ich nehme Personen um mich herum nicht mehr wahr. Es kehrt eine innere Ruhe ein in der nur mein Model und ich eintauchen. Passiert ist es uns einmal dass wir auf einer Fetischparty von Verbalerotikern die sich laut und abfällig über Bondage äußerten, gestört worden. Da ist es dann vorbei und wir brechen ab. Aber solange sich die Welt um uns herum nicht störend einmischt, sind wir nur bei uns und blenden alles andere aus.

      Und genau das ist der Kick.
      @ropeworker das mit der inneren Ruhe kann ich nur zu gut nach empfinden, auch wenn ich dabei in dem Punkt diejenige bin, die gefesselt wird. Sobald meine Haut mit einem Seil in Berührung kommt, werde ich innerlich ganz ruhig. Ich schalte da einfach ab und blende alles andere aus. Reinste Entspannung für mich. Gemischt mit Vorfreude auf das was kommt, entfacht es in mir ein Feuer, der glühenden Leidenschaft. Dieses prickeln ist wohl das schönste Gefühl, was ich je empfinden durfte und genau dieses einzigartige Gefühl fesselt mich dabei so sehr.

      LG