Was bedeutet eigentlich Freundschaft „Plus“?

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      Was bedeutet eigentlich Freundschaft „Plus“?

      Wieder mal im „Datingzirkus“ unterwegs, begegnet mir ständig die berühmte Freundschaft „Plus“. Aber was bedeutet das eigentlich? Was ist, wenn man es mal genau nehmen will, der Unterschied zu einer Beziehung?

      Ist es nur die Verbindlichkeit, also die Monogamie (sofern nicht anders abgesprochen), die sich die Freundschaft-Plus-Fans damit offen lassen? Oder fehlen die Gefühle für den anderen? ... Ich könnte mit niemandem initim werden, für den ich keine Gefühle habe und sehe in einer Beziehung meinen Partner als meinen besten Freund an.

      Die Definitionen aus Duden und Co. jetzt mal außen vor - wie seht ihr das? Was ist für euch der Unterschied?
      Für mich der wesentliche Unterscheid ist, das es keine Verpflichtungen geben sollte.
      Muss es leider so schreiben, habs nie ausprobiert und auch kein Bedarf. Mehr als glücklich vergeben und das schon seit fast 25 Jahren.

      Aber im Bekannten Kreis, einige die es so leben. Und da ist die Aussage immer, es gibt keine Verpflichtungen.
      Teilweise für mich schwer nachvollziehbar, da es ja doch eine Beziehung ist.
      Und schon oft gemerkt, das diejenigen dann echt pissig waren, wenn der andere keine Zeit hatte oder schon mit nem anderen Plus unterwegs war :) :)
      "Friends with benefits" sagt man im Englischen dazu - also Freundschaft mit dem berühmten "Etwas" an mehr. Für mich emotional angesiedelt zwischen ONS und fester Beziehung, mit emotional klarer Tendenz in Richtung fester Beziehung. Ohne dass man die aber beiderseitig anstrebt. Ganz gleich ob mit oder ohne Monogamie.

      Soviel zur Theorie ;) Ich finde das eine dufte Sache, wenn es sich denn so ergebt, ergebeh hat. Erinnert mich vom Konzept her ein wenig an die "Spiel-"Beziehung im Kontext dieser Seiten hier, so wie ich sie verstehe. Denn ohne ein Aufeinander-Einlassen auch auf einer emotionalen Ebene habe ich weder an Freundschaft Plus noch an einer Spielbeziehung wirkliche Freude.
      Ich hatte über ein Jahr lang eine Freundschaft Plus.
      Es ist definitiv nicht so, dass wir keine Gefühle füreinander hatten. Es waren nur keine romantischen Gefühle. Sie war in der Zeit eine meiner engsten Vertrauten, wir konnten über alles reden und hatten auch außerhalb des Sex immer viel Spaß miteinander. Ich habe auch mal eine ganze Nacht bei ihr verbracht ohne Sex, weil sie sehr erkältet war und keine Lust hatte - da haben wir einfach gekuschelt und die Zeit miteinander genossen.
      Eine Tendenz zur festen Beziehung hatten wir trotzdem nicht. Wir waren uns einig, dass wir das nicht wollen. Verpflichtungen gab es, wenn auch nicht zur Monogamie. Beispielsweise war sie die einzige, mit der ich ohne Kondom Verkehr hatte.
      Wenn sie Exklusivität gefordert hätte, hätte ich ihr die vermutlich auch gegeben.

      Der Unterschied zur Beziehung im eigentlichen Sinne ist für mich also, dass es nicht romantischer Natur ist und daher auch nicht darauf ausgelegt, miteinander alt zu werden. Das klingt jetzt wieder herzloser, als ich es meine. Aber alt werden möchte ich mit einer Frau, die ich liebe und idealerweise auch irgendwann heirate. Das hätte ich mit meiner Plusfreundin nicht gewollt. Trotzdem hätte ich mir aber vorstellen können, dieses Arrangement noch ein paar Jahre beizubehalten und - allseitiges Einverständnis vorausgesetzt - auch neben einer Beziehung fortzuführen.
      Es kam dann leider anders, aber das gehört nicht hierher.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Die Idee Ist gut,habe sie früher gerne versucht zu leben.
      Anfangs lief das immer gut. Freundschaft zu der Freundin und aufgeklärt und cool darüber locker gesprochen, das es keine Beziehung Ist. Wenn dann bei dem anderen oder bei einen selbst sich bei einen dritten Partner was entwickelt, verabschiedet man sich aus der Beziehung, die Freundschaft bleibt natürlich erhalten und alles ist gut.
      Soweit der Plan.
      Bei mir hat das leider nicht funktioniert.
      Fast immer hat es bei mir, der ja so abgeklärt, modern und -nie nicht !- eifersüchtig war, zu Problemen gefûhrt,Wo das Resultat Immer das Scheitern war.
      Für mich Ist es theoretisch eine tolle Idee, aber funktioniert bei mir nicht.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Eine innige Freundschaft(+) die mehr ist, als nur einfach miteinander intim zu werden. Man kennt sich lange, weiß was man aneinander hat, weiss das eine Beziehung nicht zu beiden passt, genießt aber trotzdem die leichten und oder positiven Aspekte dessen.
      Man lässt die völlige Verzahnung wie in eine Beziehung üblich, von vornherein weg.

      Jep es funktioniert, auch über lange Zeiträume, ist aber nichts für jeden. Weder würde ich dafür Werbung machen, noch ablehnen. Das darf jeder für sich selbst entscheiden.
      :dance:
      Ich unterscheide zwei Arten von Freundschaft+ für mich.

      Im virtuellen Datingzirkus hat es für mich etwas von einfach unverbindlich f*** wollen ohne feste Absichten in Betracht zu ziehen und sich sämtliche Türchen aufzuhalten. Schön unverbindlich, für mich ist es nichts.

      Im realen Leben kenne ich solche Konstrukte auch, hatte ich selbst auch. Man kennt sich, man mag sich, man trifft sich ab und zu um Spaß zu haben. Man trifft sich aber auch um andere Dinge miteinander zu unternehmen. Manchmal waren Jahre dazwischen ohne Sex, aber immer mit (sporadischem) Kontakt. Schwierig wird es wenn der Andere mehr will als man selber, damit ist auch oft die Freundschaft kaputt :pardon:
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Für mich ist Freundschaft plus eine Affäre.
      Regeln kann jedes „ Paar „ für sich klären .

      Es gibt diese Art in vielen Formen und Farben .
      Ehrlichkeit ist wichtig .
      Und ich denke für Besitzergreifend und eifersüchtige ist es sehr schwer .

      ist nette Verbindlichkeiten ohne lästiges Drama .
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum

      Abigail schrieb:

      Man kennt sich, man mag sich, man trifft sich ab und zu um Spaß zu haben. Man trifft sich aber auch um andere Dinge miteinander zu unternehmen.
      So verstehe ich es in der Theorie auch.

      Genau den Gedanken greife ich jetzt mal etwas ketzerisch an, ohne dir zu widersprechen @Abigail, sondern allgemein gedacht ...
      ... aber ist das nicht auch eine Beziehung? Jeden Tag (habe zumindest ich) auch keinen Sex mit meinem Partner (gut, vielleicht am Anfang ;) ) und ich unternehme auch viele Dinge mit ihm.

      In der Praxis, glaube ich, dass es bei einer Freundschaft+ dennoch schwierig wird, wenn einer von beiden mehr will oder dann auf einmal einen neuen Partner hat. Ob das wirklich die Freundschaft weiter fortbestehend lässt, zweifele ich in den meisten Fällen stark an. Ich würde vermuten, dass es Männer vielleicht noch besser hinbekommen, wenn die Frau sich vom Plus der Freundschaft verabschiedet, weil neuer Partner. Bei Frauen würde ich vermuten, dass die meisten sich schwerer tun, die Freundschaft dann ohne das Plus weiter zu führen, wegen mehr emotionalen Gefühlen beim Sex ... meine Gedanken.
      der UNterschied zu einer Beziehung im klassichen Sinne ist auch, dass man bspw. nicht zukunftsweisende Entscheidungen zusammen treffen muss. Also ich kann mit einem F+ besprechen und Rat holen aber ich muss nicht gemeinschaftlich mit ihm besprechen wenn ich Sachen ändern will.

      silk_n_desire schrieb:

      Genau den Gedanken greife ich jetzt mal etwas ketzerisch an, ohne dir zu widersprechen @Abigail, sondern allgemein gedacht ...
      ... aber ist das nicht auch eine Beziehung? Jeden Tag (habe zumindest ich) auch keinen Sex mit meinem Partner (gut, vielleicht am Anfang ) und ich unternehme auch viele Dinge mit ihm.
      Keine Sorge, ich verstehe es nicht als Angriff ;)

      Ist nicht jede Art der Freundschaft eine Beziehung? Ich habe steh auch mit meiner besten Freundin in einer Beziehung ohne etwas partnerschaftliches oder ähnliches mit ihr zu haben. Es kommt halt auch stark darauf an, wie jemand Beziehung für sich definiert.

      silk_n_desire schrieb:

      In der Praxis, glaube ich, dass es bei einer Freundschaft+ dennoch schwierig wird, wenn einer von beiden mehr will oder dann auf einmal einen neuen Partner hat. Ob das wirklich die Freundschaft weiter fortbestehend lässt, zweifele ich in den meisten Fällen stark an. Ich würde vermuten, dass es Männer vielleicht noch besser hinbekommen, wenn die Frau sich vom Plus der Freundschaft verabschiedet, weil neuer Partner. Bei Frauen würde ich vermuten, dass die meisten sich schwerer tun, die Freundschaft dann ohne das Plus weiter zu führen, wegen mehr emotionalen Gefühlen beim Sex ... meine Gedanken.
      Dem kann ich nicht zustimmen. Ich glaube, jeder hat daran zu knabbern wenn er mehr will und der andere nicht oder auf einmal einen neuen Partner hat. Egal ob Mann oder Frau oder wer auch immer. Es ist nicht geschlechtsspezifisch denk ich :pardon: Ob die Freundschaft weiter bestehen bleibt...hm, es ist auf jeden Fall eine Menge Arbeit und beide müssen es wollen. Sobald einer abblockt wird es schwierig.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Voraussetzung für mich ist eine Freundschaft, der Vertrauen, emotionale Nähe und Gemeinsamkeiten zugrunde liegen.

      Es ist im Prinzip eine Beziehung, ohne Verpflichtung. Und ohne Liebe, aber mit Anziehung.
      Eben sexueller Anziehung bzw. im BDSM-Kontext der Wunsch, die Neigung gemeinsam auszuleben.

      Das kann durchaus eine alternative Bezeichnung für den Begriff "Spielbeziehung" sein.

      Oder eben auch:
      Es kann eine tiefe Bindung sein, die über die platonische Ebene hinausgeht.
      Sei es dauerhaft oder eben nur in bestimmten Situationen, in denen man sich gegenseitig körperliche Nähe, Geborgenheit oder eben einfach nur Befriedung gibt.

      Natürlich kann es zu einer Gratwanderung werden. Nämlich dann, wenn 2 Menschen unterschiedliche Vorstellungen haben oder sich bei einem von beiden mehr Gefühle entwickeln.

      Ich persönlich finde es eine schöne Möglichkeit, eine besondere Form von Beziehung zu (er)leben.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ich glaube ehrlich gesagt, dass es wahre Freundschaft plus höchst selten gibt. Wäre für mich die Freundschaft, plus eben das gewisse Etwas. Meist ist es aber so, dass eine Partei mehr möchte oder sich mehr im Laufe der Zeit verspricht.

      Causa11 schrieb:

      Ich glaube ehrlich gesagt, dass es wahre Freundschaft plus höchst selten gibt.
      Das denke ich auch. Für mich ist es etwas Wertvolles, dass es zu pflegen gilt. Also abseits diverser Definitionen im Internet.

      Ich habe seit 36 (!) Jahren einen besten Freund. Und wir haben eben genau das schon immer gelebt. Mal Freundschaft, mal Freundschaft+.
      Es war nicht immer einfach. Mal für ihn nicht, mal für mich nicht. Aber unsere Freundschaft hat immer noch Bestand.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Also für mich war der Begriff "Freundschaft plus" immer so die Situation:

      Zwei Leute sind gut befreundet und zur Zeit ohne Partner. So wie man eben zusammen mal ins Kino geht, Essen geht, Tanzen geht, hat man dann auch hin und wieder Sex, so als gegenseitiger Gefallen und Zeitvertreib :pardon:

      Soweit die Theorie. In der Praxis bin ich eigentlich immer der Meinung: Das klappt nicht, irgendjemand bleibt gefühlsmässig dabei auf der Strecke. ;(

      Aber toll, wenn Leute es doch hinkriegen :)
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Ich glaube, dass jeder FreundschaftPlus unterschiedlich definiert.Das fängt für mich schon damit an, ob man den Begriff positiv oder negativ einordnet. Für mich persönlich ist eine F+ die einzige Beziehungsform, die für mich überhaupt in Frage kommt. Mit einer festen Beziehung komme ich nicht klar.
      Meine Interpretation einer F+ ist eine monogame Beziehung mit getrennten Wohnorten. Man trifft sich dann, wenn man sich verabredet hat und nicht automatisch, weil man zusammen wohnt. Jeder lebt sein eigenes Leben als Single weiter, ist in der F+ treu und auch in Notfällen füreinander da. Gemeinsame Unternehmungen finden als zwei Personen statt und nicht als Paar.

      Für mich sind in einer Partnerschaft vorrangig Vertrauen, Ehrlichkeit, Anziehungskraft und Sympathie relevant. Große Gefühle sind nicht meins, eifersüchtig bin ich auch nicht und Kompromisse und Diskussionen will ich nicht. Es ist mir nur wichtig, dass die Fronten eindeutig geklärt sind. Ich habe schon immer allein gelebt und das bleibt auch so. Entweder mein Partner sieht das ähnlich wie ich, oder es passt halt nicht. Bisher habe ich mit meiner Art der F+ gute Erfahrungen gemacht.

      Insofern liegt für mich der Unterschied zwischen F+ und fester Beziehung in der Intensität und Menge der Gefühle und Gemeinsamkeiten, wobei ich glaube, dass der Übergang hier durchaus fließend sein kann, weil die Begriffe eben unterschiedlich interpretiert werden können.
      Ich würde es am Begriff versuchen:

      Freundschaft
      Freundschaft, nicht unbedingt beste Freunde, aber auch nicht nur ein entfernter Bekannter. Das ist ne Kategorie der Nähe und des Vertrauens, für mich jedenfalls.

      Plus
      Es gibt, egal in welcher Häufigkeit, Sex.

      Beziehung, das ist für mich Beste Freunde + Sex + Verbindlichkeit (gemeinsame Vision fürs Leben). Natürlich ist das total verkürzt, aber damit hat man zumindest ne gewisse Definitionsbasis.
      Ob die Beziehung dabei nun monogam ist, sehe ich übrigens mehr in der Vision fürs Leben als im Punkt Sex an sich.

      Und jetzt die Frage, wo der Unterschied ist zwischen Freundschaft+ und Beziehung?
      Es ist nicht nur ein Freund, es sollte ein bester Freund sein.
      Und es gibt mehr Verbindlichkeit.

      Ob die Freundschaft+ nun ein guter Freund ist, mit dem man mal was hat, oder eine dauerhafte Interaktion mit jemandem, der etwas mehr als ein Bekannter ist? Für mich ist in dem Begriff alles drin.
      Freundschaft plus entsteht für mich in einer bisher sexfreien Freundschaft, in der es irgendwann mal prickelt,
      im beiderseitigem Einverständnis, wenn man sich den Freund/die Freundin, warum auch immer, nicht als Partner vorstellen kann.
      Es gibt ja doch Eigenschaften, die man bei Freundschaften, jedoch nicht bei Partnerschaften tolerieren kann.
      Oder die Lebensumstände lassen im Moment keinen Raum für eine feste Partnerschaft, weil vielleicht demnächst ein Ortswechsel ansteht.

      Für mich ist es unverständlich, wenn jemand auf Datingportalen eine Freundschaft plus anbietet
      und damit meint, gleich unverbindlichen Sex haben zu wollen.
      Grund: eine Freundschaft muss sich meiner Meinung nach entwickeln.
      Wenn man sich beim Schreiben /Telefonieren sympatisch findet und merkt, dass man viele Gemeinsamkeiten hat,
      sich beim Realtreff sexuell anziehend findet, ist der Weg in eine (evtl. auch monogame) Affaire geebnet.

      Aus dieser Affaire kann sich dann später durchaus auch eine Freundschaft entwickeln,
      was das Ganze dann doch irgendwann zu einer Freundschaft plus macht, nur eben nicht von Anfang an. :pardon:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -