Ich habe jetzt eine ganze Weile überlegt, ob und was ich zu diesem Thema schreiben will. Teilweise nimmt der Thread jedoch eine Richtung, die ich besorgniserregend finde, daher möchte ich gern Stellung beziehen.
Auch wenn ich es auf jeden Fall wichtig finde, im Nachhinein zu überlegen, welchen Anteil man an dem Geschehen hatte, was man vielleicht hätte tun können, um es zu vermeiden, und vor allem, wie man zukünftig vorbeugen kann, bleibt ein Punkt meiner Ansicht nach zentral: Es gab hier ein Opfer und einen Täter. Die Tendenz, das Verhalten, die Handlungen, die Kleidung, die Entscheidungen, den Lebenswandel etc. des Opfers zu hinterfragen, ist gesellschaftlich leider sehr weit verbreitet. Es sind aber nicht die Entscheidungen des Opfers, die zu der Tat geführt haben, sondern die des Täters.
Ja, natürlich kann man sich klüger oder ungeschickter verhalten, natürlich kann man sich vor manchem schützen, indem man immer auf Nummer sicher geht, aber im Grunde ist es nicht die Verantwortung des Opfers, sich vor Übergriffen zu schützen, sondern die des Täters, nicht übergriffig zu handeln.
Und dass @Kitten80 hier einem erfahrenen Manipulator (ich bin sehr versucht, "Predator" zu schreiben) zum Opfer gefallen ist, finde ich relativ eindeutig. Er hat sie systematisch in eine Situation gebracht, in der es ihr schwerfiel, sich zu behaupten, zum Beispiel, indem er vorab schon angekündigt hat, dass er während einer Session keinerlei Diskussionon oder "ich will aber jetzt nicht" hören wolle, und ihr dann in der Situation selbst, als er etwas forderte, von dem Kitten zuvor explizit gesagt hatte, es käme für sie nicht infrage, ins Wort fiel und sie ermahnte, "jetzt bloß nicht diskutieren zu wollen". Das ist geplantes Überschreiten von Grenzen.
In Kombination mit dieser Aussage: "Er sagt er habe das bewusst gemacht, weil er wissen wollte, wie ich reagiere wenn es um psychische Grenzen geht. Nun sagt er ich muss mir bewusst werden, dass diese Art der Auslieferung dazu gehört" finde ich das höchst missbräuchlich. Ja, er hat das offensichtlich sehr bewusst gemacht, weil solche Männer einen Blick dafür haben, wen sie manipulieren, wessen Grenzen sie missachten können, und das dem Opfer dann auch noch als "das muss so" zu verkaufen, ist einfach nur perfide. Ich habe den starken Verdacht, dass dem vermutlich einige Testballons vorausgingen, mit denen er ausgetestet hat, wie gut die TE darin ist, ihre Grenzen zu wahren (dass er sie "unbedingt kurzfristig kennenlernen" wollte, klingt für mich schon stark danach, dass er sie bewusst überrumpelt hat), dann die Uhrzeit, das seltsame Setting in seinem Auto(!), dass er ohne vorherige Absprache unvermittelt eine Session eingeläutet hat, etc., das alles spricht eine deutliche Sprache.
@Kitten80 ich möchte etwas zitieren, was du geschrieben hast: "Nein, ich würde so nie über andere Missbrauchsopfer urteilen oder behaupten hättest Du mal." Das ist gut - und noch besser ist jetzt in dieser Situation, wenn du auch über dich nicht so urteilst.
Edit: Ich habe im Nachhinein gemerkt, dass mein Beitrag nicht konkret auf die eingangs zitierten Passagen eingeht, daher habe ich sie gelöscht.
Auch wenn ich es auf jeden Fall wichtig finde, im Nachhinein zu überlegen, welchen Anteil man an dem Geschehen hatte, was man vielleicht hätte tun können, um es zu vermeiden, und vor allem, wie man zukünftig vorbeugen kann, bleibt ein Punkt meiner Ansicht nach zentral: Es gab hier ein Opfer und einen Täter. Die Tendenz, das Verhalten, die Handlungen, die Kleidung, die Entscheidungen, den Lebenswandel etc. des Opfers zu hinterfragen, ist gesellschaftlich leider sehr weit verbreitet. Es sind aber nicht die Entscheidungen des Opfers, die zu der Tat geführt haben, sondern die des Täters.
Ja, natürlich kann man sich klüger oder ungeschickter verhalten, natürlich kann man sich vor manchem schützen, indem man immer auf Nummer sicher geht, aber im Grunde ist es nicht die Verantwortung des Opfers, sich vor Übergriffen zu schützen, sondern die des Täters, nicht übergriffig zu handeln.
Und dass @Kitten80 hier einem erfahrenen Manipulator (ich bin sehr versucht, "Predator" zu schreiben) zum Opfer gefallen ist, finde ich relativ eindeutig. Er hat sie systematisch in eine Situation gebracht, in der es ihr schwerfiel, sich zu behaupten, zum Beispiel, indem er vorab schon angekündigt hat, dass er während einer Session keinerlei Diskussionon oder "ich will aber jetzt nicht" hören wolle, und ihr dann in der Situation selbst, als er etwas forderte, von dem Kitten zuvor explizit gesagt hatte, es käme für sie nicht infrage, ins Wort fiel und sie ermahnte, "jetzt bloß nicht diskutieren zu wollen". Das ist geplantes Überschreiten von Grenzen.
In Kombination mit dieser Aussage: "Er sagt er habe das bewusst gemacht, weil er wissen wollte, wie ich reagiere wenn es um psychische Grenzen geht. Nun sagt er ich muss mir bewusst werden, dass diese Art der Auslieferung dazu gehört" finde ich das höchst missbräuchlich. Ja, er hat das offensichtlich sehr bewusst gemacht, weil solche Männer einen Blick dafür haben, wen sie manipulieren, wessen Grenzen sie missachten können, und das dem Opfer dann auch noch als "das muss so" zu verkaufen, ist einfach nur perfide. Ich habe den starken Verdacht, dass dem vermutlich einige Testballons vorausgingen, mit denen er ausgetestet hat, wie gut die TE darin ist, ihre Grenzen zu wahren (dass er sie "unbedingt kurzfristig kennenlernen" wollte, klingt für mich schon stark danach, dass er sie bewusst überrumpelt hat), dann die Uhrzeit, das seltsame Setting in seinem Auto(!), dass er ohne vorherige Absprache unvermittelt eine Session eingeläutet hat, etc., das alles spricht eine deutliche Sprache.
@Kitten80 ich möchte etwas zitieren, was du geschrieben hast: "Nein, ich würde so nie über andere Missbrauchsopfer urteilen oder behaupten hättest Du mal." Das ist gut - und noch besser ist jetzt in dieser Situation, wenn du auch über dich nicht so urteilst.
Edit: Ich habe im Nachhinein gemerkt, dass mein Beitrag nicht konkret auf die eingangs zitierten Passagen eingeht, daher habe ich sie gelöscht.
“To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
― Oscar Wilde
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