Mein Shibari / Kinbaku... oder der Weg einer Entwicklung

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      Mein Shibari / Kinbaku... oder der Weg einer Entwicklung

      Hallo Zusammen,

      ich möchte dieses Forum an meiner Entwicklung im Bereich Bondage teilhaben lassen. Und dies aus mehreren Gründen, zum einen ist hier im Bondagebereich auf jeden Fall zu wenig wenig los. Zum anderen war und ist dieses Forum eine erste Anlaufstelle für Interessierte im Bereich BDSM, wo viele verschiedene Sichtweisen und Information sinnvoll sind.

      Als meine Frau @Mrs. Mendor und ich Anfang März 2015, nach der Lektüre von so bestimmten Büchern, ja genau die ...., *** hust, eine Anlaufstelle für Informationen gesucht haben sind wir hier fündig geworden, und einige Bestandteile von SM und Ds gehören noch heute zu unserem Leben, mal mehr, mal weniger. Wie es wohl bei jedem so ist. Auch damals habe ich mich schon für Shibari / Kinbaku interessiert, habe lange versucht nach Büchern und Videos zu lernen. Habe oft damit angefangen und mindestens genauso oft entnervt und frustriert wieder aufgehört. Bis ich die Faxen dann irgendwann dicke hatte und zur besten Ehefrau der Welt sagte, wir machen einen Bondagekurs! Die Begeisterung hielt sich zu Anfang in Grenzen, aber wie das so ist.... manchmal hat Subbie dann einfach nichts zu melden....

      Erste Unterrichtsstunde, direkt nach der Begrüßung und Vorstellung, hat unserer Lehrer sich sein Bunny geschnappt und mit sehr wenigen Handgriffen, einem! Seil und wenigen Minuten gezeigt was für ihn Shibari ist. Und da war es, alles was ich bisher in Videos ansatzweise aufgenommen hatte, war durch die Nähe auf ein Mal viel präsenter. Es war um mich geschehen, das wollte ich auch, diese Verbindung zu meinem Gegenüber, die Ästhetik, diese Art der Kommunikation.

      An diesem Abend fiel dann nun letztendlich mein fester Entschluss, wenn ich groß bin werde ich Rigger. So groß bin und war ich schon, also mehr oder weniger, aber zumindest das, was man im Allgemeinen als erwachsen bezeichnet. Ob ich mittlerweile ein Rigger bin weiß ich nicht, es ist aber auch egal, denn dies ist nur eine Bezeichnung, was ich weiß ist, dass ich ein Lernender bin, und ich gerade mal an der Oberfläche ganz fein gekratzt hat.

      Versteht mich nicht falsch, jeder kann, soll und muss sein Bondage, Shibari, Kinbaku oder wie immer er es auch nennen will so ausleben wie er möchte und niemand muss so bescheuert sein wie ich, aber für mich ist es mehr, es geht um nonverbale Kommunikation, Spiel mit dem Partner, dem Spielen mit der Scham, darum sich "aneinander" zu binden, wenn die Seile zur Verlängerung der Hände des Riggers werden. Im weitesten Sinne geht es sogar für mich um Spiritualität. Shibari, ich lass das Wort Kinbaku ab jetzt mal weg, da die Grenzen hier sowieso verschwimmen, ist inzwischen mehr für mich.

      Ich freue mich meinen Lehrer, und mit ihm eine ganze Gruppe, gefunden zu haben in der ich lernen darf, mich entwickeln kann. Die Knoten kann kann jeder, aber seinem Gegenüber Sicherheit geben, dass er oder sie sich durch die Seile umarmt und beschützt fühlt, die Verbindung nicht abreißt, das ist Shibari...., für mich. Und trotz dieser ganzen Gefühlsdusselei :P ;) kann man Shibari auch wunderbar dazu nutzen Schmerz zu bereiten, in seinem Gegenüber den Wunsch zu wecken zu gefallen, sich vorführen zu lassen um am Ende doch wieder nie weiter, nie tiefer fallen zu können als in die Seile, die Arme des Seilführenden.

      Wie ist es bei euch? Kann das jemand nachvollziehen was ich versuche auszudrücken? Oder ist es vielleicht auch ganz anders? Benutzt ihr es nur um jemanden an der Bewegung zu hindern und euch auszuliefern? Was macht dein Bondage, Shibari, Kinbaku, Semenawa, Fesseln, Folienplay, Mumifizierung oder wie immer du es auch nennst, aus? Was macht es mit euch? Oder könnt ihr gar nichts damit anfangen? Lasst uns doch einfach mal einen Austausch starten.... und es sollen dürfen, ach was müssen sich natürlich sowohl Aktive als auch Passive hier melden. :)
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Danke für deine Worte @Mr. Mendor...
      Was dieses Thema angeht noch sehr am Anfang stehend, wurde ich gerade von deinem Text sehr berührt...

      "Sicherheit geben, dass er oder sie sich durch die Seile umarmt und beschützt fühlt, die Verbindung nicht abreißt"

      Genau das ist es - ich fühle mich umarmt, beschützt, spüre wo ich anfange und wo ich aufhöre...körperlich...seelisch...geistig...
      Diese Verbindung....

      Ich werde das noch etwas wirken lassen...
      Hach, @Mr. Mendor , du sprichst mir ja so aus der Seele....

      Für mich ist Shibari genau das, was du beschreibst. Ich kann mich fallen lassen und ich weiß, ich werde aufgefangen. Ich werde immer mehr meiner Freiheit beraubt und fühle mich doch freier, je weniger Freiheit ich habe.

      Ich kann loslassen, kann wegdriften, kann aushalten, genießen, leiden, lieben, leben...
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Ein schönes Thema, es lässt mich in schönen Erinnerungen stöbern, vielen Dank dafür... ^^


      Ich habe bisher nicht viele Erfahrungen sammeln können, aber über die gemachten bin ich sehr glücklich. Denn, ich habe Platzangst, bekomme dann leicht Panik und eigentlich war der Gedanke an eine völlige Bewegungseinschränkung mir immer ein absolutes Grauen. Gleichzeitig aber entstand mit dem Kennenlernen meiner Neigungen und somit meines Selbst der zarte Wunsch, diese Bewegungslosigkeit zu erfahren. :huh: Weird! :S

      Dieser zarte Wunsch begann unbändig zu wachsen im Verlauf meiner letzten Spielbeziehung. Mein damaliger Spielpartner @Carpe_Noctem ist ein erfahrener Rigger, und es war eine stabile Vertrauensbasis vorhanden, ich fühlte mich mit ihm sehr wohl und aufgehoben. Ich sprach mit ihm über meinen Wunsch und auch meine diesbezüglichen Ängste, und wir vereinbarten ein Treffen zum „Tüddeln“.

      Ich war sehr aufgeregt und angespannt, gleichzeitig neugierig, und ja, ein bissl auch schissrig. :rot:
      Er begann mit einer Oberkörper-Fesselung, Arme auf dem Rücken (fragt mich nicht nach den korrekten Bezeichnungen dazu, ich habe davon keine Ahnung). Es wurde für mich schwierig, als mein Brustkorb beim Atmen gegen die Seile drückte. Mein Puls schoss im Verlauf immer mal plötzlich kurz in die Höhe und die Panik linste umme Ecke. Ich brauchte anfangs dann einen Moment Pause, um mich mit der Situation und dem Gefühl zu befassen, brauchte seine Hand direkt auf meinem Körper, um wieder runterzufahren. Körperkontakt ist für mich dann einfach sehr wichtig.

      Irgendwann merkte ich, dass es sehr viel einfacher wurde, wenn ich meine Einstellung, meinen Blickwinkel auf die Seile veränderte. Ich atmete nicht mehr GEGEN die Seile, sondern MIT den Seilen. Was für ein Aha-Effekt für mich! :golly:

      Es wurde ganz ruhig in mir, ich empfand die Seile plötzlich wie eine Umarmung meines Spielpartners. Die Seile wurden zur Verlängerung seiner Arme, das ganze Seilkontrukt, in welches er mich hinein knüpfte, war wie ein Teil von ihm, den ich direkt auf meinem Körper trug. Mit diesem Empfinden konnte ich mich dann einfach in die Seile fallen lassen, schwebte innerlich in diesem Gefühl von Halt, Stärke und Geborgenheit, die Restriktion als solche war plötzlich nebensächlich. Es war unglaublich schön... :rot:

      Wir hatten nicht viele Seilsessions, aber ich habe jede unglaublich genossen, erinnere mich gerne daran zurück und bin ihm sehr dankbar für diese Erfahrungen. ^^

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von June () aus folgendem Grund: Nach Rücksprache Nick ergänzt

      Mr. Mendor schrieb:

      Wie ist es bei euch? Kann das jemand nachvollziehen was ich versuche auszudrücken?
      Du hast das schon sehr richtig und gut beschrieben.
      Für mich hat es auch ganz viel Spiritualität in sich. Im besten Fall ist es ähnlich wie ein Paartanz, in dem der Rigger führt und beide Seelen miteinander verschmelzen. Nicht umsonst kann man bei eingespielten Paaren mMn richtig sehen, wie die Energien zwischen ihnen fließen, wie Yin und Yang zusammenströmen.
      Dazu ist Shibari total ästhetisch, egal, welche Körperformen die Protagonisten haben.
      Ich werde, wenn mein Herr mich fesselt, immer ganz, ganz ruhig und bin ziemlich weit weg, spüre nur noch ihn und die Seile.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich liebe es, bewegungsunfähig und ausgeliefert zu sein.

      Da wir es mit Seilen und Knoten nicht so haben, hatten wir es zunächst mit Folie versucht.
      Mehrere Nachteile gab es dabei:
      - die Umwelt
      - ich schwitze tierisch darunter und friere, wenn sie abkommt
      - sie tut weh beim Abmachen, weil sie die ganzen kleinen Häärchen rausreißt

      Im Chat hat mich @Lord Nekron auf die Idee gebracht, Strumpfhosen zu nutzen, danke dafür :blumen:
      Genial, sag ich nur...genial :love:

      Beim ersten Versuch klappte das noch nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Nochmal nachgefragt im Chat, Tipps geben lassen.
      Große Strumpfhosen besorgt, schwarze für oben, braune für unten, wir wollen die ja mehrfach verwenden.

      In den Zwickel ein Loch geschnitten, Arme in die Strumpfhosenbeine rein, Kopf durch das Loch.
      2 Strumpfhosen übereinander reichten mir fürs erste obenrum, die Arme quer über den Bauch gelegt, die Strumpfhosenbeine wurden dann langgezogen
      und wie eine Zwangsjacke im Rücken mit Schleife verbunden.
      Die Brüste wären zum Bespielen frei gewesen, der Rest der Strumpfhose wurde mit Schere so bearbeitet, dass es nicht einschnitt.

      Unten in eine Strumpfhose ganz normal rein, dann hab ich mich auf Teppich und dicke Decke gelegt.
      @Pat hat mir 3 weitere Strumpfhosen angezogen, aber nur jeweils mit einem Bein, das andere, was da rumbaumelte, nahm er zum Fixieren der Oberschenkel.
      Ich sah wohl aus wie eine Meerjungfrau. :D
      Auch hier sorgen Schnitte im Zwickel für Spielmöglichkeiten, wenn man das denn wollte.

      Da ich den Wunsch geäußert hatte, bei einer Session mal so richtig abdriften zu wollen und ihm nicht immer durch Augenkontakt bestätigen zu müssen,
      dass es mir noch gut geht, beschloss Pat, mich einfach auf diese Weise zur Ruhe kommen zu lassen.

      Er legte mir ein Kissen unter den Kopf, eins unter die Kniekehlen und deckte mich zu. Ohrproppen und Augenbinde bekam ich auch.
      Nach einer Weile merkte ich, dass es sehr ungünstig für meine Schultergelenke ist, wenn sie so frei durchhängen und ich bekam dort auch noch Kissen drunter.
      Als mich meine Haare kitzelten und er mir über das Gesicht wischte, bekam ich kurz Panik, weil ich sehr sehr empfindlich darauf reagiere, wenn jemand meine Nase anfasst.

      Dann legte er Holz nach, setzte sich hinter mich auf einen Sessel und guckte die Sportschau.
      Ich hörte, wenn er aufstand und am Kamin hantierte und auch ganz gedämpft den Fernseher.
      Als sehr wohltuend habe ich empfunden, dass er mir ab und an beide Hände seitlich an den Kopf legte.
      Als ich ihn heute fragte, wie lange ich da so lag, meinte er, es waren bestimmt 90 Minuten :golly:
      Ich schlief mehrfach kurz ein und mir war wohlig warm, geschwitzt habe ich nur leicht an den Händen.

      Zum Bespielen werden wir das Ganze auf dem Bett wiederholen, der Fußboden wäre dann doch zu rückenunfreundlich für Pat.
      Ich freu mich schon drauf :)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Wir haben vor einigen Jahren, als wir ziemliche BDSM-Neulinge waren, unseren ersten Bondage-Workshop besucht. Diesem folgten einige weitere. Mittlerweile "gönnen" wir uns jedes Jahr einen Wochenendkurs und haben jetzt auch einen Fesseltreff in unserer Nähe gefunden, wo wir uns gut aufgehoben und wohl fühlen.

      Unser Bondage hat sich über die Jahre entwickelt. Aus der anfänglichen "Knotenlehre" sind schöne Sessions geworden, es ist sehr emotional, warm und liebevoll und trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Enge und Hilflosigkeit in den Seilen kann ich mich recht gut fallen lassen weil ich weiß, mein Mann ist da.

      Da unser nächster Workshop kurz bevor steht und die Themen immer auf die Schüler zugeschnitten werden, machen wir uns halt vorher immer Gedanken, wo wir im Bondage stehen und wo unsere Reise hingehen soll und was wir üben und trainieren wollen.

      Ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass mir bei all der Liebe, die ich im Bondage durch die Hände und Seile meines Mannes erfahre, all die Wärme und Nähe, eine Sache fehlt...

      Mein Mann ist ein recht ausgeprägter Sadist, ich bin der masochistische Gegenpart, wir ergänzen uns in dieser Hinsicht ganz hervorragend und ich brauche seinen Sadismus, um meinen Masochismus leben zu können. Und genau das fehlte mir im Bondage. Das kleine Arschloch, das ich geheiratet habe.... :twisted:


      So etwas muss einem aber auch erst einmal bewusst werden, bevor man es kommunizieren kann. Nachdem das jetzt bei uns passiert ist, waren die letzten zwei Bondage-Sessions etwas "anders"...

      Es war immer noch sehr liebevoll und warm und emotional, allerdings kam da auch ein klein wenig der Sadist durch. Wenn er beispielsweise noch ein wenig Zug mehr auf das Seil gegeben hat oder mir die Fesselung etwas unbequemer machte, indem er ein Seil weggelassen hat. Und wenn er sich dann unter mich auf den Boden legt, zu mir hoch schaut und mich anlächelt, wenn er sieht, wie ich am Kämpfen bin, wie ich schwer atme und wie ich mich dann in den Schmerz und die Seile fallen lasse und mich ergebe....... :love:

      Ja, unser Bondage hat sich über die Zeit wirklich verändert. Und ich glaube, wir sind gerade dabei, einen neuen, spannenden Abzweig zu entdecken.
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      Mein Mann ist ein recht ausgeprägter Sadist, ich bin der masochistische Gegenpart, wir ergänzen uns in dieser Hinsicht ganz hervorragend und ich brauche seinen Sadismus, um meinen Masochismus leben zu können. Und genau das fehlte mir im Bondage. Das kleine Arschloch, das ich geheiratet habe....
      Habt ihr euch schon mal ausgiebig mit Semenawa beschäftigt? Man kann mir Seilen auch großes Aua machen.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      @Shayleigh generell finde ich eher schwierig aus Büchern zu lernen, wobei mir aber auch keines einfallen würde was sich hauptsächlich mit Semenawa beschäftigt.

      Bei shibari study.com (übrigens die einzigen Videotutorials, die aus meiner Sicht als gut zu bezeichnen sind) gibt es seit kurzem einige Videos, die sich mit Semenawa beschäftigen. Ob die gezeigten Fesselungen wirklich Aua machen kann ich nicht sagen.

      Ich habe in deinem Profil gesehen, dass ihr aus dem Oberbergischen kommt. Für Unterricht würde ich daher als erstes mal bei fushicho in Köln oder bei Rope knight in Königswinter anfragen.

      Nur der Vollständigkeit halber ich kenne beide Lehrer bzw. Schulen nicht persönlich. Bekomme kein Geld oder sonstige Zuwendungen. Ich könnte mir nur gut vorstellen, auf Grund meiner eigenen Recherchen, dass man sich hier gut Schulen lassen könnte was das Thema betrifft.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      @Mr. Mendor bei fushicho in Köln waren wir letzten Samstag. War sehr schön dort und ich denke, das wird nicht das letzte Mal gewesen sein. ^^

      Wir suchen auch weniger Unterricht, sondern eher Anregungen und Ideen, aber gerade im Bereich Semenawa ist das Internet, wo man ja eigentlich immer alles finden kann, irgendwie recht schweigsam...
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      Hallo @Shayleigh, ich habe einen Bekannten Rigger gefragt und der meinte, dass ihm Bereich Schmerz Bondage es keine Bücher bekannt sind. Es geht eher alles über Workshops.
      Ich bin zu schnell, zu hoch geflogen. Meine Flügel verbrannten.
      Abgestürzt in meine persönliche Hölle, aus der ich mich selber ausgegraben habe.
      Hier stehe ich nun, kein Engel kein Teufel - nur ein Mensch.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Wording angepasst, bitte FSK beachten

      Dann will ich mich auch mal beteiligen :) .
      Ich kann Deine obigen Ausführungen sehr gut nachvollziehen und finde mich vor allem in zwei von Dir beschriebenen Aspekten wieder: Einmal in der nonverbalen Kommunikation und auch in der Beschreibung der Seile als Verlängerung der Hände.

      Beim letzten Freispiel in größerer Runde wies er mir die einzunehmende Haltung (liegend) zu. Sobald es losgeht, sehe ich erfahrungsgemäß nichts mehr, weil mein Blick sich komplett nach innen richtet. Auch dieses Mal war es so, er sprach kein Wort, aber ich spürte genau, warum er mir die Füße verschnürte und auch, warum er dies als Erstes tat. Ich merkte, wie mein Schutzraum immer kleiner wurde und während er sich bis zu meiner kompletten Bewegungslosigkeit hocharbeitete, fühlte ich seine Botschaft zutiefst in mir. Und es gab keine Mauern mehr, die ich hochziehen konnte...indem er mir die Beine verschnürte, konnte ich mich nicht mehr von ihm wegbewegen, die verhinderten Arme konnten meinen Körper nicht mehr schützen, die verbundenen Hände meine Tränen nicht mehr wegwischen. Und so liefen mir die Tränen lautlos das Gesicht herab auf die Matte unter mir. Es gab keinen Schutzraum mehr und ich musste diese intensive Nähe aushalten, ertragen und zulassen. Er bemerkte meine Tränen und lautlosen Schluchzer sofort, legte seinen Körper schützend über meinen, um mich von der Außenwelt abzuschirmen. Seinen Kopf legte er vorsichtig auf meinen Kopf und streichelte mit seiner freien Hand beruhigend meine sich gelösten Haare, während sich unsere Tränen vermischten.

      Und so lagen wir inmitten vieler fremder Menschen in unserer eigenen kleinen Welt, verbunden durch das Gefühl von Liebe, das so intensiv war, dass es schon schmerzte und wehtat.

      Bondage ist für mich persönlich mehr als Kontrollabgabe, die für sich genommen allerdings auch sehr schön ist - gerade hängend - gerne auch komplett kopfüber - mag ich das Ausgeliefertsein sehr.
      Jedoch spüre ich dadurch seine Botschaften und Gefühle auch auf eine Art und Weise, die über den normalen verbalen Ausdruck an sich hinausgehen. Es kann eine Nähe herstellen, die kein gesprochenes Wort auszulösen und keine alternative Handlung zu beweisen vermag <3 .
      Dann will ich auch mal beitragen.

      Angefangen hat das ganze ja mit zweckmäßigem Fesseln, ich denke das war bei ganz vielen so ;)
      Irgendwann kam ich dann über die Fotografie auf Shibari und habe kurzer Hand Literatur und Seile besorgt und meinen Mann quasi zwangsbeglückt. Ganz zu seiner Freude!
      Mittlerweile lieben wir es zu fesseln, dabei ist es mir wichtig die Seile sehr deutlich zu spüren. Ich habe das Gefühl mit jeder Windung des Seiles die mir die Bewegung nimmt, wird mir die Freiheit im Inneren gegeben. Ich kann mich richtig ruhig und entspannt in die Seile fallen lassen, und genieße auch den Schmerz der dabei zustande kommt. Sowohl am Boden, als auch in der Suspension. Der Übergang vom Schmerz in das ruhige Annehmen und letztendlich das reine Genießen. :love: Meist brauche ich dann auch eine Zeit um wieder völlig aufzutauchen - irgendwann vergeht dann auch das Dauergrinsen im Gesicht und dann bin ich wieder da - entspannt und ausgeglichen :)
      Mir fehlen leider gerade die Worte um das ganz bildlicher zu beschreiben....

      Ich hoffe, ihr könnt nachvollziehen was die Seile für mich sind ... Entspannung, Freiheit und Genuss
      Ein alter Thread und doch kann ich etwas beitragen.

      An alle, die am Semenawa interessiert sind, empfehle ich nach NawaRonin und seine Partnerin NawaTaNeko aus Berlin zu suchen.

      NawaTaNeko hat auf deren Webseite “DiscoverKinbaku“ einen Artikel veröffentlicht “Die Macht der Hingabe. Gedanken zu Semenawa aus der Bottom-Perspektive.“

      Mit Beiden bin ich auf einer anderen Plattform während des Lockdowns ins Gespräch gekommen, nachdem ich sehr schnell merkte, dass Shibari / Kinbaku mehr ist als nur Fesseln und ne schöne Zeit.