Wann darf sich jemand "Meister" nennen?

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      Gern möchte ich noch einen Gedanken hier einwerfen, der bisher noch nicht zum Tragen kam:

      ich sehe einen Unterschied, ob ich jemanden im Innenverhältnis Meister nenne bzw. in Erzählungen über unser Innenverhältnis oder ob ich sage: "nur mein Meister darf sich Meister nennen, weil er hat schon * setze beliebige Qualitätsmerkmale und Häufigkeit des Einsatzes derselben ein* und nur das berechtigt zur Meisterschaft.

      Ja, im Handwerk etc. gibt es gesetzlich festgelegte Kriterien, ab wann sich jemand Meister nennen darf, im BDSM gibt es diese nicht. Und kein Individuum/ Paar/ Zirkel/ etc. hat das Recht, hier allgemein gültige Regeln aufzustellen. bzw. aufstellen kann er sie lang, viel Spaß :frech:
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz
      Hey,

      ich musste ziemlich lachen, als ich las, dass jemand tatsächlich meinte die Betitelung "Meister" wäre unangebracht oder erst nach jahrelanger Erfahrung anzuwenden. Hab ich die Prüfgesellschaft verpasst, die nach eingehender Prüfung aller Aspekte diese Titel mit Urkunde und Rechtskräftigkeit verleiht?^^

      Sprich: Das ist Bullshit - in meinen Augen.

      Dom und Sub entscheiden, wie sie sich titulieren - was andere davon halten ist lachs, weil es sie nichts angeht.
      Wenn meine Sub mich "König der Andalen und der ersten Menschen" nennt und ich sie "In Ketten geschlagene Sprengerin der Ketten", und wir beide drauf stehen uns so zu nennen, dann nennen wir uns so. Und wenn jemand meint ich könne mich ja nicht so nennen, weil wir auf der Erde und nicht in Westeros sind, kann er diese Meinung haben und sich mit ihr weinend in sein Kämmerchen setzen, denn es geht ihn nüschts an.

      Ich bin auch seit fast 12 Jahren dabei und ich lasse mich meistens gar nicht betiteln, was bin ich dann in den Augen solch eines Spin...äh Menschens, ein Unhold der nach seiner Vorstellung Amt und Würden ablehnt?

      Also kein Stress, nennt euch so wie es euch gefällt, das ist das einzige was wichtig ist.

      Beste Grüße
      Wenn das Pet nicht mit seinem Meister Owner (Ich fürchte, ich kann Pumuckl nicht mehr anschauen ohne an diesen Thread zu denken :dance: ) gerade bei einem Treffen einer in sich geschlossenen Gruppe teilnahm (als Neulinge z.B.), find ich die Ansprache des 'alten Hasen' sehr daneben.

      Sollte es so eine ansich geschlossene Gruppe sein, die aber auch (Szene-)Neulinge aufnimmt, so mag es innerhalb der Gruppe durchaus üblich sein, dass man sich da die Anrede als 'Meister' erst verdienen muss.

      Ich vermute mal, dass dieser Herr schon etwas (zu?) lang in so einem geschlossen Zirkel ist und ihm daher schlicht die Toleranz für andere Paare/Personen außerhalb des Zirkels etwas abhanden kam.

      Artepus schrieb:



      Ich vermute mal, dass dieser Herr schon etwas (zu?) lang in so einem geschlossen Zirkel ist und ihm daher schlicht die Toleranz für andere Paare/Personen außerhalb des Zirkels etwas abhanden kam
      Ich kenne solche Leute nicht, aber in verschiedenen Kreisen triffst du immer wieder mal auf sowas.
      Ob das Motorradfahrer, oder gerne auch ältere Jäger sind, erzählen sie immer gern von alten Zeiten und wie verderbt die Jungen jetzt sind.
      Ich sehe es, wie es ist: ziemlich komisch.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Hmmm... Also wenn man sich nur mit jahrzehntelanger BDSM Erfahrung "Master/Meister" nennen darf, rückt das die He-Man (Masters Of The Universe) Franchise in ein ganz neues Licht... Und ist Cringer/Battlecat dann ein switchender Petplayer? Das würde zumindest erklären, warum er sprechen kann...

      Aber mal Spaß beiseite. Ich schließe mich der Vorherrschenden Meinung an. Wenn es sich gut anfühlt, dann gibt es nichts dagegen einzuwenden, sich von Tag Eins an als "Master/Meister" ansprechen zu lassen. Vielleicht ist man ja auch der Chosen One, der Messias aller BDSM Doms, der seine Herde... Ihr versteht was ich meine. ;)
      Mich muss nicht jeder mögen. Es reicht, wenn es die richtigen tun.
      Zwei Sichtweisen:

      1. Ich gehe zu einem Stammtisch und erzähle von meinem Top/Dom, nicht von meinem *schnuckiputzi*, da ich klar stellen möchte, wo wir in etwa einzuordnen sind. Da kann das Wort Owner schon etwas anderes aussagen, als Meister. Allerdings rein fachlich/theoretisch gesprochen.

      2. Mit was zwei Menschen sich gegenseitig ansprechen und titulieren, wenn sie miteinander umgehen, kann anderen schnurz egal sein, denn da hat NIEMAND anderer ein Mitspracherecht. Es sollte den zweien passen.
      Ich denke, also spinne ich.
      @Emilia, ich glaube Du meinst die Adventskalendergeschichte 19.12. .★. Clan von Nachtadel

      Emilia schrieb:

      :thumbsup: @Nachtadel, sehr gut und vor allem sehr richtig! Ein Master lehrt, erklärt und inspiriert :yes:
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Selbstverständlich kann jeder seinen Partner so nennen wie er mag.
      Die ganzen Bdsm-Begriffe sind ja nicht irgendwie geschützt.

      In Gesprächen mit anderen Bdsm-ler Frage ich, wenn es mir wichtig ist und ich das Gefühl habe, wir benutzen das gleiche Wort, meinen aber etwas anderes, nach.

      Da ich eine Beziehungen kenne, wo der Herr eine Sub und eine Sklavin hat, ist es für mich logisch dass es da auch Unterschiede gibt.

      Das ist allerdings meine Sicht der Dinge.
      Und da mit bekannt ist, dass ander da keine Unterschiede sehen, frage ich nach.

      Ebenso gibt es Zirkel, Logen und Spielkreise wo es Hierarchien gibt.

      Majasdom schrieb:

      Ich kenne solche Leute nicht, aber in verschiedenen Kreisen triffst du immer wieder mal auf sowas.
      Ob das Motorradfahrer, oder gerne auch ältere Jäger sind, erzählen sie immer gern von alten Zeiten und wie verderbt die Jungen jetzt sind.
      Ich sehe es, wie es ist: ziemlich komisch
      Ist es wirklich komisch?
      Irgendwie finde ich es gar nicht komisch, wenn sich Leute finden, die gemeinsam ihren Kink leben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dornenspiel ()

      dornenspiel schrieb:

      Ist es wirklich komisch?
      Irgendwie finde ich es gar nicht komisch, wenn sich Leute finden, die gemeinsam ihren Kink leben.
      Ich persönlich finde es nicht komisch, wenn Leute das tun.

      Wenn sie dann aber von oben herab sagen, dass sie mehr Erfahrung haben, dass man sich nach ihrer Denkweise richten muss und sie andere Haltungen schlecht reden. Aus einer "Autoritätsposition" heraus als falsch, oder nicht legitim (du drafst dich nicht Meister nennen) darstellen finde ich das komisch.
      Denn auch sie sollten Toleranz dafür haben, wie andere leben wollen.
      (Vorrausgesetzt man befindet sich an einem neutralen Ort, wie hier dem Stammtisch).
      Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.

      Die Feuerzangenbowle; Heinrich Spoerl

      Katara schrieb:

      Denn auch sie sollten Toleranz dafür haben, wie andere leben wollen.
      Toleranz sollte dann aber in beide Richtungen funktionieren. Wenn mir jemand sagt das ich aud aus seiner Sicht keine Sub, Sklavin, oder nicht devot, maso bin, lasse ich mir erklären, wie er/ sie zu der Meinung kommt.
      Denn erst mal akzeptiere ich, dass wir scheinbar unterschiedliche Auffassungen haben.

      Unter Umständen lasse ich mich überzeugen, dass ich einen missverständlichen Begriff verwende, oder ich versuche in einer Diskussion, den andern von meiner Sicht der Dinge zu überzeugen.

      Meistens kann man sowas in einem Gespräch klären. Toleranz ist nich rauf seinen eigenen Standpunkt zu beharren und ander für intolerant zu halten.

      Ob und wie weit, es "von oben herab" ist, ist manchmal auch nur ein subjektives Empfinden. Auch da kann sich der Eindruck in einem Gespräch ändern.

      Majasdom schrieb:

      Wenn jemand meiner Sub sagen würde, wie hier so erzählt wurde, die Bezeichnung " Meister" wäre aus seiner Sicht falsch, dann bin ich nicht tolerant. Das geht ihn nämlich nichts an.
      Und soviel zu der viel gerühmten Toleranz und Offenheit unter BDSMlern ...

      Weder beim OP noch in dem Zitat steht irgendwo das man sie Bezeichnung nicht nutzen darf. Es wird/wurde nur die MEINUNG geäußert, daß die Verwendung des Begriffes falsch sei.

      In allen anderen Bereichen wird sowas als "freundlicher Hinweis" gewertet und die Menschen sind stark genug, daß entweder geflissentlich zu ignorieren (und ggf. als ungebildet oder unhöflich zu gelten) oder dankend den Hinweis anzunehmen. .... Nur BDSMler müssen daraus wieder so eine Szene machen. Vermutlich sind die meisten von der Titelzeile und dem "darf" getriggert worden und haben gar nicht wirklich weiter gelesen ...
      "Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and
      cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that
      ‘my ignorance is just as good as your knowledge."
      — Isaac Asimov, Column in Newsweek (21 January 1980)

      Nachtwald schrieb:



      Daraufhin kam direkt ein anderer Dom, der sich selbst als sehr erfahren hinstellt, schon etliche Stammtische besucht haben soll, etc., und meinte, der Partner eines Pets wäre kein Meister sondern ein Owner. Generell könne man sich nicht einfach als Meister bezeichnen, das würde jahrelange Erfahrung und ein gewisses Wissen, eine bestimmte Anzahl Praktiken, die man beherrscht, etc. voraussetzen. Er solle mal zu Stammtischen gehe, da würden ihm die Leute das schon deutlich machen.
      Allzu erfahren kann er auch nicht gewesen sein, oder zumindest nicht allzu viele Stammtische besucht haben. Auf den Stammtischen die ich kenne verzapft vielleicht 1% so einen Mist, die anderen 99% sind da sehr tolerant. Und die Leute machen den Anfängern deutlich dass sie ihren Weg suchen sollen und jeder seinen BDSM so leben soll, wie es sich für ihn gut anfühlt.

      Meister geht für mich auch nicht, weil ich da auch Meister Eder vor Augen hatte als ich es das erste Mal gehört habe, Wenn ich mal einen Mann kennen lerne, der "Meister" bevorzugt, würde das sehr lustig werden :D Aber grundsätzlich soll sich jeder so nennen, wie es ihn kickt. Wir sprechen von Sklaven und Erziehung etc. pp., alles Dinge welche im BDSM-Kontext komplett verschieden ausgelegt werden. Sklaverei gibt es so nicht mehr, erzogen sind wir mehr oder weniger alle durch unsere Eltern. Und trotzdem kicken eben diese Worte viele Leute. Und mancher findet eben "Meister" schön.
      Besondere Menschen erkennst Du darin, dass sie Dich berühren ohne die Hände zu benutzen
      Na dann will ich auch mal:
      Die Bezeichnungen sind Schall und Rauch. Kann sich doch jeder selbst einen Titel verleihen. Ist ja nicht so, dass es ne Prüfung bei der IHK gibt dafür. Ich denke, dass die Titel lediglich ein Machtgefälle implizieren sollen. Nichts weiter. In meinem Fall steht es eher für meine kurze Zeit im gewerblichen BDSM. Und evtl. für meine leichte Affinität zum englischen Stil. Aber mehr ist es nicht.
      Erst in Leid und Ekstase offenbaren Frauen ihre wahre Schönheit.
      Ich bin da Pumuckels... Ähm 'tschuldigung @Majasdom Meinung. Es geht um den Respekt und nicht um die Bezeichnung.

      Für mich bekäme das Ganze einen merkwürdigen Beigeschmack, wenn es bestimmte "Praktiken" etc braucht, um sich einen besonderen Titel geben zu dürfen.

      Ja, man darf sein BDSM gerne ernst nehmen und auch gerne auf seine höchst persönliche Art und Weise. Ich habe also wirklich nichts dagegen, wenn jemand für sich beschließt, dass er sich den Titel "Meister" erst verdienen muss.

      Wer das aber für alle anderen ebenso festlegen will, zieht für mich persönlich BDSM ins Lächerliche.
      Ich weiß wohl dass das Thema eigentlich schon etwas an Aktualität eingebüßt hat. Dennoch würde ich auch gerne etwas dazu sagen.
      Zuvor aber möchte ich klar und deutlich sagen, dass alles folgende ausschließlich meine persönliche Meinung ist und keinen Anspruch auf alleinige Gültigkeit hat.

      Ich finde den Titel Master oder Meister am ehesten gerechtfertigt, wenn damit ein Machtgefälle über eine Erfahrungsdifferenz ausgedrückt werden soll. Vergleichen wir mal mit dem Verhältnis Meister zu Lehrling im Handwerk.
      Naja, das wollte ich halt loswerden.
      ...es ist nie falsch das richtige zu tun - Mark Twain
      ...eher, wenn das Machtgefälle tatsächlich besteht / von beiden Seiten anerkannt ist. Sonst wäre es eher Wunschdenken des Möchtegern-Meisters ohne Substanz dahinter. Erfahrungsunterschiede würde ich da garnicht mal so berücksichtigen, die nivellieren sich schnell aus und die Sub wird am Ende zur Dom ;) ...es zählt doch eher die individuelle Veranlagung.
      Der Meistertitel im Handwerk sagt aber letzlich auch sehr begrenzt etwas über die Qualität der Arbeit ( da geht es um diverse Dinge wie Betriebswirtschaft, Rechnungswesen,, Ausbildung etc... ) was aus, auch hier hängt vieles auch da z.B. am persönlichen Qualitätsanspruch. Also letztlich finde ich Titulierungen wie "Meister" eine individuelle Übereinkunft der beteiligten Personen ohne größere Bedeutung nach aussen.