Wann darf sich jemand "Meister" nennen?

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      Wann darf sich jemand "Meister" nennen?

      Guten Tag,
      Letztens gab es in einer Gruppe mit BDSMlern um genau diese Frage.
      Auslöser war ein Pet, der, als er über seinen Dom gesprochen hat, von "mein Meister" gesprochen hat. Beide sind noch relativ neu im BDSM.

      Daraufhin kam direkt ein anderer Dom, der sich selbst als sehr erfahren hinstellt, schon etliche Stammtische besucht haben soll, etc., und meinte, der Partner eines Pets wäre kein Meister sondern ein Owner. Generell könne man sich nicht einfach als Meister bezeichnen, das würde jahrelange Erfahrung und ein gewisses Wissen, eine bestimmte Anzahl Praktiken, die man beherrscht, etc. voraussetzen. Er solle mal zu Stammtischen gehe, da würden ihm die Leute das schon deutlich machen.

      Ich wiederum nenne Master seit dem ersten Tag "Master". Genauso wie ich einige weitere Subs kenne, die ihren Dom mit "Meister" ansprechen. Ebenso dachte ich bisher, dass diese ganzen Begrifflichkeiten (wie auch bspw. die Unterscheidung von Sub und Sklave), generell ziemlich subjektiv sind.

      Jedenfalls bin ich daraufhin neugierig geworden, wie andere das sehen..

      Wie steht ihr zu dem Thema? Wann darf sich jemand "Meister" nennen (lassen)? "Verdient" man sich diese Anrede erst? Wenn ja, welche Kriterien sollten eurer Meinung nach erfüllt sind? Oder hängt es vielleicht doch von der Art der Vorliebe/Beziehung, etc. ab?
      Jeder darf sich so nennen lassen wie die Person es möchte.
      Es geht um zwei Menschen, die miteinander etwas ausleben. Das geht niemanden anderen etwas an.
      Wenn die Dominante Person "schnuckelputz" genannt werden will und die devote Person ihn so nennen möchte, dann freut es mich das beide glücklich sind.
      Niemand das Recht darüber zu urteilen oder zu sagen "das geht aber so nicht"

      Nachtwald schrieb:

      Ebenso dachte ich bisher, dass diese ganzen Begrifflichkeiten (wie auch bspw. die Unterscheidung von Sub und Sklave), generell ziemlich subjektiv sind.
      Genau so sehe ich das auch.
      Es gibt mMn keine feste Definition, wann jemand seinen Dom "Master" oder "Meister" nennen darf. Ist für mich im BDSM genauso wie "Mylord", "Sir", "Herr" etc.pp. ein individuell angenommener Titel innerhalb der jeweiligen Beziehung, weil es die Personen kickt.

      Nachtwald schrieb:

      Generell könne man sich nicht einfach als Meister bezeichnen, das würde jahrelange Erfahrung und ein gewisses Wissen voraussetzen.
      Das ist vom Meistertitel aus dem Handwerk übernommen und wer das so sieht, kann das gern machen. Ist für mich aber nichts Allgemeingültiges im BDSM.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Und wann darf sich jemand "Schatz" nennen lassen?

      Ich halte nichts von der Idee, dass solche Regeln allgemeinverbindlich sein sollen. Wenn man sich in einem Zirkel bewegt und sich da die Bezeichnung Meister erst verdienen muss, okay. Dem Zirkel ist man ja freiwillig beigetreten.
      Abgesehen davon nennen meine Partnerin und ich uns so, wie wir das für richtig halten. Von Fremden lassen wir uns da nichts sagen.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Wir konnen alle alles sein was wir wollen. Erstaunlich finde ich, wie viele Menschen sich dazu entschließen dumm zu sein.

      Es gibt keine Ständeordnung und auch keine BDSM-Innung, die Meisterbriefe an jene ausgibt, die sich qualifiziert haben.

      Die Leute sollen mit ihrem dämlichen Geschwätz doch bitte zuhause bleiben.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      *räusper*
      Als ein Mensch mit einem gewissen Erfahrungsschatz, der vielleicht sogar an den heranreichen könnte den der andere "erfahrene" Dom hat, hier die Antwort, die ich ihm gegeben hätte, wenn ich anwesend gewesen wäre:
      Meister darf sich der nennen, der erfolgreich eine Meisterschule besucht und den entsprechenden Grad/Titel von seiner Zunft erhalten hat und in einer Rolle eingetragen wurde. Punkt.

      So... und jetzt meine Antwort an dich: Prinzipiell ist es richtig, das Pethalter als Owner angesehen werden. Aber mal ganz ehrlich und im Vertrauen: Wen interessiert die Ansprache und Bezeichnung, solange sich beide dabei wohl fühlen? So what?!
      Ich persönlich bekomme bei der Anrede "Meister" immer einen Lachflash und wenn mich meine Sub so nennen würde, würde ich sie fragen, ob sie mich verarschen will oder aua braucht (sie kennt meine Einstellung zu dem Wort).
      Aber nur weil ich es so empfinde, muss es anderen nicht genauso gehen. Jeder soll sich die Bezeichnung aussuchen, die beiden gefällt und mit der sich beide wohlfühlen.
      Und wenn es "Herrchen" ist, dann ist es so. Und wenn es beide toll finden, das Dom mit "mein zuckersüßes rosa Einhorn" angeredet wird, bitte schön. Auch wenn ich dabei wahrscheinlich sehr schmunzeln würde, wenn ich das mitbekommen würde bei einem Paar. Aber da wäre dann auch gleich der Zusatzgedanke, das ich das auch irgendwie süß finden würde. Weil es nicht alltäglich ist und wahrscheinlich nicht ohne Grund passiert. *grins*

      Und als kleines Bonmot: Ich kannte mal einen "Dom", der hat sich von seiner Sklavin mit "Gott" anreden lassen. Okay... ich bin aus dem Lachflash über diesen Mann nur ganz schwer rausgekommen... aber das ist meine Sicht gewesen. Wenn beide darauf standen... nun gut. Muss ich mich ja nicht einmischen und mich (zum Glück) auch nicht so anreden lassen.
      Das ich göttlich bin, weiß ich auch ohne solche Anrede ;) :P
      Nachtrag: auf meinem allerersten Stammtisch habe ich ein Paar kennengelernt, bei dem sie "Mausi" genannt wurde und er "Hasi". Ich habe lange gebraucht, um herauszufinden, wer da Dom und wer Sub ist. :D
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Als Dortmunder würde ich antworten: "Niemand, der in Gelsenkirchen wohnt …"
      Spaß beiseite, wenn ich Wert darauf legen würde, so genannt zu werden, wäre es mir aber sowas von Wumpe, was irgendein Dritter davon hält.
      "Borussia Dortmund ist nicht an Attentaten zerbrochen, nicht an der 89. Minute in Wembley und wird auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen.
      Wir werden daran wachsen und aus diesem Schmerz neue Kraft entwickeln."

      (Hans-Joachim Watzke, Borussia Dortmund)

      Mars schrieb:

      Wir konnen alle alles sein was wir wollen. Erstaunlich finde ich, wie viele Menschen sich dazu entschließen dumm zu sein.

      Es gibt keine Ständeordnung und auch keine BDSM-Innung, die Meisterbriefe an jene ausgibt, die sich qualifiziert haben.

      Die Leute sollen mit ihrem dämlichen Geschwätz doch bitte zuhause bleiben.
      :D :rofl:

      Also ich hatte die Debatte mit 2 meiner Doms. Die fanden diese Bezeichnungen furchtbar, da die Leute dann immer ein Schema F Bild vor sich hatten.

      Mir sagen Leute ich bin keine Sub... dann bin ich gerne ein Schnuckiputzi :rolleyes: ...

      Glaube ja, diese Leute haben ein klitzekleines Ego Problem und sind genauso Schubladendenker, wie die Mehrzahl der Menschen außerhalb von BDSM... aber Hauptsache Toleranz prädigen.

      Nachtwald schrieb:

      Daraufhin kam direkt ein anderer Dom, der sich selbst als sehr erfahren hinstellt, schon etliche Stammtische besucht haben soll, etc., und meinte, der Partner eines Pets wäre kein Meister sondern ein Owner.
      Das sind dann wohl die Leute, die dann hier mal so in die Threads schreiben: Das machste alles falsch, ICH erklär DIR dann mal wies geht :yes: :D Also live hab ich so eine Ansprache noch nicht erlebt, da hätte ich aber so ziemlich einen dicken Hals.

      Ich sehe das so: Wenn wir uns schon ins Auto setzen, irgendwo hinbewegen, Outfits aussuchen um ein paar Stunden unter Gleichgesinnten zu sein, dann soll uns keiner ausgerechnet dort mit "So gehört sich das unter..."-Sprüchen kommen. Aus dem "So gehört sich das.." bzw. gerade aus dem "So gehört sich das nicht.."-Umfeld will man doch gerade mal raus.

      Also, meine Wortwahl für meine Domse ist "Chefin", hab ich so auch noch von niemand anders gehört. Wer mal auf ne Party in Rosenheim kommt, lernt vielleicht sogar ein Paar kennen, bei der die Sub den Dom "Grosswesir" nennt :D :thumbsup:

      Okay finde ich, wenn sich Doms untereinander verständigen, wie sie von den Subbies anderer Doms angesprochen werden wollen. Der Grosswesir verlangt von Subbies z.B. einen Knicks, den ich dann auf Befehl MEINER Chefin auch ausführe. Aber ich würde sie jetzt nicht Grosswesirin nennen :pardon: wenn ihr versteht, was ich meine.

      Regeln muss es natürlich geben, z.B. zur Sicherheit und zur Hygiene und im Großen und Ganzen müssen auch dominate Persönlichkeiten ein Mindestmass an Respekt zeigen, aber was für ein Quatsch ist es denn, sich in ein strenges Korsett zu quetschen (also im übertragenen Sinn, natürlich dürft Ihr ein richtiges Korsett anziehn ;) :D )
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Ernsthaft: Das darf so individuell gehandhabt werden, wie es für das Paar passend ist und sich wohlfühlt dabei.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Bezug auf gelöschten Beitrag entfernt

      Ich finde jeder sollte seinen Partner so ansprechen, wie es ihm gefällt. Es ist ja nur eine Sache zwischen euch beiden.

      Manchmal kann es aber durchaus sinnvoll sein, die Bezeichnung zu wählen, die allgemein benutzt wird, einfach weil das Infos transportiert.
      Wenn man Owner, statt Meister sagt ist denen, die diesen Ausdruck kennen schnell klar, dass in der Beziehung Pet Play enthalteb ist und wer oben und wer unten spielt.

      Anderes Beispiel, wenn jemanden seinen Partner liebevoll Trottel nennt und dann jemandem, der die beiden nicht kennt: der Trottel hat... gemacht sagt spiegelt das nicht wirklich die Beziehung wieder. :gruebel:

      Kosenamen zu verwenden ist einfach nicht in jeder Situation sinnvoll.
      Welchen Kosenamen man jetzt aber dem Partner gibt sollte jedoch allen anderen egal sein und sie sollten sich da auch nicht einmischen.
      Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.

      Die Feuerzangenbowle; Heinrich Spoerl
      ***Achtung Ironie und Sarkasmus***
      Also, ich finde der erfahrene Dom hat Recht, schließlich ist er erfahren. Und Meister darf man sich erst nennen und nennen lassen wenn mann die 11. Sub hat und zu maximal 57 % SM betreibt. Außerdem muss muss man 10x die heilige BDSM Bibel "Von Meistern, Mastern und Oberen" gelesen haben. Des Weiteren muss man mindesten 8 Jahre Mitglied in einem geheimen Zirkel sein. Hier gibt es eine Liste im Internet, welche das sind, ich darf euch aber nicht sagen wo, ihr seit ja nicht eingeweiht. ***

      Sorry, ich finde solche Aussagen einfach nur lächerlich und kann niemanden erst nehmen der mir ernsthaft soetwas vermitteln möchte. Wie Dom und Sub sich gegenseitig nennen, geht genau 2 Menschen etwas an, nämlich genau Dom und Sub. Und wenn ich von meiner Sub Bärchen genannt werden möchte, dann ist das so, und wenn sie das Lachen, überwunden hat, hat Sub es zu machen, wenn sie das Ganze dann noch ernst nehmen kann.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)

      Nachtwald schrieb:

      Wie steht ihr zu dem Thema? Wann darf sich jemand "Meister" nennen (lassen)? "Verdient" man sich diese Anrede erst? Wenn ja, welche Kriterien sollten eurer Meinung nach erfüllt sind? Oder hängt es vielleicht doch von der Art der Vorliebe/Beziehung, etc. ab?
      ....ja Meister Eder und sein roter Wildfang hatten auch Spass......


      Im BDSM gibt es ja keine gesetzlich geschützten Bezeichnungen, die an bestimmte Dinge/Leistungen gekoppelt sind wie...Dr./ Professor oder eben Meister (brief) im Handwerk.

      Jeder wie er will und wie es Dom und Sub eben Spass macht.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Viele Wörter sind nicht neutral. Relevant ist doch, was das Wort im Kopf der spielenden Personen auslöst. Falls "Master" die Synapsen feuern lässt, während "Owner" in etwa so spannend klingt wie Kohlrabi, dann ist die Sache klar.

      Falls die Kosenamen nicht erkennen lassen, wer welche Rolle spielt, und dies im Gespräch wichtig ist, kann man diese Information einfach nachreichen, dafür müssen nicht die bevorzugten Bezeichnungen angepasst werden.

      DomMacherin schrieb:

      weil die Keramikkrone bei mir jetzt nach dem zweiten Anlauf nicht nur sitzt, sondern auch farblich nicht zu sehen ist. @Majasdom Dann bist du jetzt ja quasi in gekröntes Haupt. Lässt du dich jetzt auch mit Matschestät anreden?
      Kriterien sind ja auch so eine Sache...wer legt welche wann fest......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      ich habe gerade die BDSM-Zunft und weitere BDSM-Institutionen & Institute eintragen lassen.

      Ab jetzt darf nurnoch ich "Master Talon der erste", den Titel "Master" erteilen.

      *Ironie off*

      Darf sich eine Sub erst Sub nennen, wenn sie 3 Master nacheinander Glücklich gemacht hat und das Dokumentiert wurde? Ohhh ich sollte noch diese Schiene überall eintragen lassen .... :gruebel:

      Und nun hoffe ich sehr, das wirklich alle die über solche Menschen stolpern den Mut haben auf diesen Thread zu verweisen, ich hätte von solchen Menschen eine ernsthafte Erklärung. Denn ich vermute das diese Menschen tatsächlich daran Glauben was sie sagen.

      MfG Talon
      :dance: