Untreue und Betrug, These

      Der Beitrag von @darkness eine Seite zurück hat mir sehr gut gefallen. Weil ich finde dass die Menschen nicht weniger wert sind weil sie fremdgehen. Also bitte meinen folgenden Post nicht als Angriff sehen, sondern als meine persönliche Meinung. Verurteilen möchte ich niemanden.


      Jedoch muss ich sagen ich, finde unabhängig von ihrem Beitrag generell es etwas weit hergeholt zusagen, dass wenn von den Eltern etwas "falsches" vorgelebt wird. Die Kinder dies am Ende nachahmen. Sei es nun fremdgehen oder etwas anderes. Ich könnte mir vorstellen dass dies ein Thema in der Entwicklung zum erwachsen Leben sein könnte. Allerdings macht man doch im Laufe des Lebens eigene Erfahrungen. Man wird doch an einem bestimmten Punkt feststellen wie sehr man jemanden mit seinem fremdgeh Verhalten verletzt. Ein emotional vernünftiger Mensch wird doch dann auch feststellen dass es so nicht geht. Wer das nicht tut ist entweder ein emotionaler Krüppel oder hat nicht die Eier in der Hose seinen Wunsch nach einer offenen Beziehung zu äußern oder mit seinem Partner zusprechen. Wenn der Partner nicht sprechen will, zeugt es von der Qualität der Beziehung. Daher ist sowas für mich wieder einmal nur eine, sorry, dumme Ausrede. Genauso wie Menschen fremdgehen und es damit entschuldigen wollen dass ihnen in der Partnerschaft etwas fehlt. Naja sorry Mund auf machen oder trennen, wäre die richtige Alternative. Dann gibt es noch die Leute die fremdgehen und wegen der Kinder mit ihren Partnern zusammen bleiben. Diesen Leuten kann ich nur eine Anekdote aus meiner Kindheit erzählen. Als Kinder hätten meine Schwester und ich uns gewünscht dass sich unsere Eltern getrennt hätten. Meine Eltern haben eine gefühlsmäßig sehr unglückliche und unterkühlte Ehe geführt. Das hat uns mehr belastet als wenn sie sich getrennt hätten. Als ich in der Grundschule war habe ich diesen Wunsch sogar gegenüber meiner Mutter geäußert. Für meine Schwester und mich war immer mein Vater daran schuld. Daher hatten wir immer ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihm. Als Erwachsener ist mir bewusst geworden dass er dafür genauso viel oder wenig konnte wie meine Mutter. Als ich 17 war ist er bei einem Unfall gestorben. Ich habe heute noch ein schlechtes Gewissen ihn so behandelt zu haben. Was ich damit sagen will Kinder nehmen es schon wahr wenn in der Partnerschaft der Eltern etwas nicht stimmt.

      Persönlich halte ich das relativ einfach, wenn mir etwas in der Beziehung fehlt spreche ich es aus. Selbiges erwarte ich von meiner Partnerin. Dann kann man daran arbeiten. Es gehören zu jeder Beziehung immer Minimum zwei.

      Würde meine potentielle Partnerin fremdgehen und ich bekomme es raus. Könnte sie ohne weitere Diskussion über Nacht ausziehen. Für mich gibt es kein Verzeihen in einem Betrugsfall. Wenn ihr vorher was gefehlt hat, hätte sie den Mund auf machen müssen. Danach ist es zu spät.
      Don't tell me what I can and can not do.
      I'd hate to have to make a fool out of you.

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      Meine längste Beziehung war 6 Jahre. Kinder möchte ich momentan keine, weil ich mich beruflich verwirklichen will. Daher sind auch keine vorhanden. Ich habe ja bereits ein Stück aus meiner Kindheit oben beschrieben. Für mich hat die unglückliche Ehe meiner Eltern meine Beziehung zu meinem Vater zerstört. Der nun tot ist und die ich nie wieder reparieren kann. Auch diese Verantwortung haben Eltern, meine haben diese eventuell aus Angst nicht wahrgenommen. Dafür verurteile ich sie nicht. Ich wollte damit aber ausdrücken dass Kinder mehr wahrnehmen als man denkt. Und der Grund sich wegen Kinder nicht zu trennen auch grund falsch sein kann, entgegen jeder Annahme oder Ängste.


      Vor mir braucht sich auch niemand zu rechtfertigen. Warum er was tut. Ist halt simpel meine Meinung, bezogen auf meine Personen und meinen Wertvorstellungen für eine Partnerschaft. Für mich ist halt fremdgehen ein grund unfaires Verhalten seinem Partner gegenüber. Dieser hat das Recht zu erfahren wenn der andere in der Beziehung nicht das bekommt was er will und der Partner es sich woanders holt. Denn ansonsten wird dieser auch um seine Entscheidung ob er damit leben kann oder nicht betrogen. Wenn du das anders siehst ist das deine Sache. Ich verurteile dich deswegen nicht und nehme dich nicht weniger als Mensch war. Für mich wäre das nur halt einfach nichts womit ich leben kann.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sin ()

      Ich würde nicht so weit gehen, Menschen, die seitenspringen, als emotional verkümmert zu bezeichnen. Vielleicht eher als zu feige, sich selber und dem Partner einzugestehen, dass es nicht mehr passt.
      Manchmal merkt man ja vielleicht auch erst nach der Sehnsucht und dem Fühlen fremder Haut, was nicht passt.
      Und danach wäre es natürlich wünschenswert, verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen.
      Aber das ist dann Charakterstärke oder nicht, WIE dieses verantwortungsvoll aussieht.
      Kurz mal ins OT geschoben..Also ganz ehrlich. Ich bereue es langsam , dieses Thema aus der Versenkung geholt zu haben. Was ich nicht bereue ist meine Meinung. Es ist halt ein sehr sensibles Thema. Jeder hier hat auf der einen oder anderen Seite seine Erfahrungen gemacht, die einen prägen.

      Das hier gegenteilige Meinungen teilweise in "Misskredit" geraten , finde ich sehr schade. Man muss sie nicht teilen aber tolerieren wäre doch ein Anfang. Das tue ich auch, obwohl ich nicht mit vielem übereinstimme. Darkness und ich sind uns einig das wir uns nicht einig sind aber wir akzeptieren und respektieren die Meinung des anderen. ;))

      Toleranz gilt übrigens auf beiden Seiten.

      Niemand spielt hier den Moralapostel oder schreibt jemanden vor, wie er oder sie zu leben haben. Jeder ist seines eigenes Glückes Schmied. Es sind Meinungen und bei diesem Thema gibt es kein richtig oder falsch. Außerdem wird hier niemand persönlich angegriffen. :))

      Ich entschuldige mich bei den Mods für das Off Topic. :blumen:

      Sollte jemand den Drang verspüren ..per PN sehr gerne. :))
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Annely sei mir bitte nicht böse wenn ich das nun so schreibe, denn so ist es nicht gemeint. Du forderst bei dem Thema aber Toleranz gegenüber deiner Auffassung ein. Wenn es bei meinem ersten Post vielleicht nicht klar gewesen ist, bei meinem zweiten Post habe ich es nochmal gesagt. Meine Toleranz gegenüber deiner Auffassung hast du. Du musst aber auch selber tolerant genug sein und die Meinung anderer akzeptieren die mit deiner Auffassung in einer bzw. ihrer Beziehung nicht leben können. Ich habe keinen Post hier gelesen, bitte korrigiere mich, der dich persönlich angreift. Ich verstehe daher deine Aufregung nicht.
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      Liebe Annely,
      mein Exmann ist zwei mal fremd gegangen. Ich denke schon, dass ich für mich da was beurteilen kann. Für andere kann ich gar nichts beurteilen, aber ich kann nachempfinden, wie schlimm es ist, hintergangen und belogen zu werden.
      Ich hätte mir bei meinem Mann beide Male mehr Mut gewünscht, Dinge anzusprechen. Es ist seine Charakterschwäche, den für ihn vermeintlich einfachen Weg zu gehen. Deswegen ist er aber nicht emotional verkrüppelt.
      Noch mal zur Klärung: Es geht um Sex außerhalb der Beziehung, wenn dies nicht mit dem Partner/der Partnerin abgesprochen und geklärt ist.
      Es wird also der/die Andere belogen.

      Und ja, das halte ich durchaus für falsch - mit 47 Jahren, zwei Kindern und nach 27 jahren Beziehung mit meinem Mann.
      Ich kenne die Situation, die eigene Neigung zu entdecken und nicht zu wissen, wie der Partner dazu steht. Ich hatte verdammt Schiss, zu hören, dass er keine Sub will, sondern eine gleichberechtigte Ehefrau.
      Ich habe trotzdem mit meinem Mann geredet, und wäre im Traum nicht darauf gekommen, mir ohne Absprache einen Spieldom zu suchen.
      (Nur mal zur Klärung meines Hintergrundes).

      Ich sehe auch nicht, warum ich irgendwie schlechter dazu geeignet sein soll, ethisch zu urteilen, weil ich BDSM praktisziere. Wir tun nichts Böses oder ethisch angreifbares. Wir tun niemandem etwas Schlimmes an.
      Ginge es hier um Polyamorie und offenen Beziehungen wäre das was anderes. Da gehts um andere Formen von Beziehungen.
      Aber Lügen ist nicht einfach eine andere Art seine Beziehung zu leben.
      Lügen bergen die Gefahr zu verletzen und anderen Schlimmes anzutun.

      Also ganz so beliebig würde ich das nicht sehen.

      Allerdings gibt es natürlich auch Situationen, in denen der Partner/die Partnerin sich in einer Art benimmt, die einfach zum Betrug führen muss.
      (Odonatas Beispiel klingt sehr danach).

      Schon darum würde ich niemanden gleich verurteilen, sondern mir erst die Geschichte anhören.

      Es ist denke ich ein wenig so wie mit einer Ohrfeige: Schlagen ist nie richtig, aber manchmal absolut verständlich.

      Grüße

      Dina
      Einige finde ich echt witzig...
      Emotionale Krüppel, schlechte Kindheit, feige, ohne Anstand, ohne Verstand, ohne Treue usw...

      Wäre das nicht so ein ernstes Thema , würde ich bei einigen Beiträgen echt lachen!
      Wie schnell ein Verhalten auf eine schlechte Kindheit geschoben wird und man direkt abgestempelt wird- Wahnsinn!

      Das einzige was ich hier bei manchen Beiträgen , auf die eventuelle Kindheit zurückführen kann, ist der fehlende Respekt anderen gegenüber.

      Aber so sind die Menschen nunmal- grade im Netz! Schnell mit der Moralkeule schwingen und Menschen für Ihr handeln verachten...

      So eine Diskussion zu führen ist sehr schwer...
      In diesem Sinne bin ich wieder raus und wünsche einen angenehmen Abend.
      Und vllt, aber auch nur vllt ist es euch möglich mit Anstand und Würde weiter zu diskutieren ...
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..
      Alles was ich zu diesem Thread gelesen habe hat mich sehr nachdenklich gemacht.
      Ich betrachte es mal von der psychologischen Seite ... bin zwar kein Psychologe, aber ich beschäftige mich etwas damit.

      So emotional wie das Thema von einigen hier aufgenommen wurde,
      obwohl es eine wertfreie Diskussion war und niemand angegriffen wurde,
      kommt es mir so vor das sich bei einigen hier ein irgendwie geartetes Gewissen gemeldet hat.

      Dieser Teil des eigenen Wesens scheint nicht sehr beliebt zu sein, wenn er sich meldet oder irgendwie harausgefordert wird.
      Er versucht dann den anderen Teil loszuwerden und zu verdrängen, damit man irgendwie das Gesicht vor sich selber wahren kann.

      Es geht nur um einen selbst und um die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.

      Es wurde niemand beschuldigt oder schlecht geredet.
      Ich akzeptiere das bei anderen Menschen, auch wenn ich selbst das nie so machen würde.

      Ich greife auch niemanden deswegen an, aber ich bin mir sicher das ich wegen meiner Meinung angegangen werde.
      Der Vorteil den ich durch mein Handeln und Denken habe ...... mir geht es richtig gut dabei :yes:

      Ich weiß, aus eigener Erfahrung, das alles andere für mich nur Stress wäre.
      Auch deshalb kommt das für mich nicht in Frage.

      Aber jeder Mensch ist anders im fühlen und denken, und das ist auch gut so.
      Sonst gäbe es vieleicht auch kein BDSM sondern nur Sex-Einheitsbrei ... und wer will das schon :)
      Ich habe grade einen Freund abgeholt und nach Hause gefahren weil sein Auto liegen geblieben ist. Ich weiß dass er in seiner aktuellen Beziehung nicht treu ist. Da es mich irgendwie gestört hat das Annely sich durch meinen Post angegriffen gefühlt hat, hab ich mit ihm darüber gequatscht. Danach ist mir klar geworden dass ich meinen ersten Post vielleicht zu absolut formuliert habe. Was meine Art ist, die aber oft nicht so arg gemeint ist. Natürlich schwer zu formulieren und zu interpretieren in einem Forum. Ich glaube aber ihm gegenüber eine bessere und neutrale Formulierung getroffen zu haben. Daher möchte ich das gerne nochmal versuchen :). Denn es war nicht meine Absicht hier jemanden zu kränken.


      Vielleicht liegt meine Ansicht auch in meiner Art wie ich liebe begründet. Ich habe nämlich schon oft festgestellt dass ich anders liebe als andere Menschen. Wenn ich mich wirklich in eine Frau verliebt habe und diese in einer Beziehung gereift ist. Stelle ich diese Frau automatisch auf ein ziemlich hohes Podest, über das ich wache. Will jemand an die Frau dran muss er an mir vorbei, er darf angucken und sprechen. Anfassen ist aber verboten. Möchte er ihr etwas Böses, muss er mit meiner Wut rechnen. Mit dieser Frau möchte ich zudem meine ganze Welt teilen und ihr alles geben zu was ich im Stande bin. Das gelingt mir vielleicht auch nicht immer, da ich doch einen eher schwierigen Charakter habe. Der mir auch oft im Weg steht. Gefällt ihr daran aber etwas nicht oder fehlt gar etwas. Erwarte ich dass sie mit mir spricht. Dann werde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen um ihr das zugeben was sie braucht. Auf der anderen Seite möchte ich aber den selben Stellenwert bei ihr einnehmen. Die Vorstellung mir bei jemand anderem etwas zunehmen was sie mir nicht gibt. Existiert in meiner Welt nicht, weil ich alles nur von ihr möchte. Spricht sie nicht mit mir, oder ich nicht mit ihr, worauf sie sich entscheidet sich wo anders zu bedienen. Ist dies in etwa so als würde sie mir das Herz aus der Brust reißen und einen großen Haufen drauf machen. Das wäre ein Weg instant jedes Gefühl was ich in mir habe zu zerstören. Daher könnte ich ein Fremdgehen dieser Person niemals verzeihen. Ich hätte in diesem Fall auch gar kein Verständnis dafür, weil ich so gepolt bin dass man mit mir über alles sprechen kann. Was für mich vielleicht auch nicht ganz einfach ist, da ich sehr schlecht über Gefühle sprechen kann. Dennoch habe ich diese grundlegende Bereitschaft und wenn es meiner Partnerin wegen einem Verhalten von mir schlecht geht möchte ich das gerne ändern.


      …jetzt habe ich irgendwie den Faden verloren und finde den Zusammenhang mit dem was ich eigentlich sagen wollte nicht mehr :D


      ...ach…ja…


      Wenn sie also nicht mit mir spricht und sich das woanders nimmt. Erfüllt diese Person einfach nicht die nötigen Voraussetzungen um mit mir eine Beziehung zu führen. Diese Person ist deswegen aber kein grundlegend schlechter Mensch. Ansonsten hätte ich mich sicher nicht verliebt, hat aber wohl einen anderen emotionalen Zugang zu einer Beziehung als ich. Weswegen wir für die Zukunft einfach nicht kompatible wären.


      Daher verurteile ich auch hier niemanden als Menschen der schreibt dass er nicht treu ist, aus welchen Gründen auch immer. Für mich in meiner Welt ist dessen Standpunkt einfach nur nicht nachvollziehbar. Da ich aber nicht mit jedem hier eine Beziehung für möchte ;) , kann ich durchaus Toleranz für andere Meinungen aufbringen. Die wären halt nur nichts für meine eigenen Wertvorstellungen oder potenzielle Beziehung.

      Ich hoffe das war nun netter ausgedrückt :) !
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      Puh toll der ungezählteste Fred zu Betrug und Betrügen obwohl es um eine Theorie ging welche auf eine Entwicklung hin ausgelegt ist (könnt ihr nicht mal einen der passenden Freds ausbuddeln und euch da austoben oder outen oder was weiß denn ich :S )
      Ich greife nun einmal NUR das EP von @Gentledom auf und die Vater - Tochter Theorie die dort ja KERNAUSSAGE (!) war.

      Deine Theorie lieber Gentle ist nicht einmal so Abwegig. Im Gegenteil sie hat mehr Substanz und Tiefe als man im ersten Moment erahnen mag. Auch wenn das Beispiel zur Verdeutlichung was du meinst und wo du damit hin willst etwas unglücklich gewählt war.

      Väter sind erstmal ganz generell unabhängig vom Geschlecht des Kindes genau so unverzichtbar für die Entwicklung wie Mütter auch. Ein Kind lernt von beiden Seiten sehr wichtige aber verschiedene Dinge auf verschiedene Art, wenn eine hälfte fehlt oder beschädigt ist kommt es zu Defiziten. Das weiß man schon recht lange und es gibt mehr als eine Studie zu allem möglichen und unmöglichen in dem Zusammenhang von Kindern denen die Vaterfigur fehlt.

      Jetzt mal nur speziell auf diese spezielle "Väter - Töchter lern Bindungen" bezogen:
      Väter sind unbewusst ganz viel für ihre Töchter in der Entwicklung. Klar das augenscheinlichste was Kinder allgemein von ihren Eltern lernen sind die feinen Unterschiede im Umgang miteinander. Darauf will ich aber nicht hinaus. Hier gerade in der Kindlichen Entwicklung gibt es zig Dinge die eben eine Vater Sache sind.
      Im Bezug auf das spätere Leben bzw. auf Beziehungen bezogen zeigt sich klar das Frauen die als Kind über einen Vater bzw. Vaterfigur verfügt haben längere, stabilere und harmonischere Beziehungen führen als Frauen denen diese Figur gefehlt hat oder die bei denen eine beschädigte Vater Bindung vorlag. Das liegt z.T. daran das die Väter für ihre Töchter wie Dummys fungieren. Mädchen lernen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen ganz wichtige Dinge für später. Sie lernen z.B. In verschiedenen Phasen wie so ein Mann eigentlich Tickt. Sie sehen und erlernen die Unterschiede im Umgang zwischen Männern und Frauen und wie Familie funktioniert. Sie lernen sich Männern gegenüber zu behaupten und ihre Interessen zu vertreten und auch durchzusetzen.
      Eine gesunde Vater -Tochter Bindung ist quasi ein auf Jahre und Entwicklungsphasen ausgelegtes Lernprogramm für später wenn man es so sehen will.

      Hier zu mal ein ganz tolles Zitat von der Diplom-Psychologin Angelika Faas die sich sehr tief mit dem Vater - Tochter Bindungen auseinandersetzt:

      " Im Umgang mit dem Vater liegt die Grundlage dafür, wie eine Frau sich später selbst einschätzt, aber auch, wie sie mit anderen Menschen zurechtkommt und welchen Männertyp sie mag"


      Wenn man sich also mal ansieht wie vielschichtig und komplex eine solche Verbindung ist und wie sie sich auf das spätere Erwachsenendasein positiv wie negativ auswirken kann ist deine Vermutung gar nicht einmal so abwegig wie man im ersten Augenblick meinen mag. Ich finde deine Vermutung im übrigen sehr schlüssig.


      Zum Schluss muss noch gesagt werden:
      Dieser Beitrag spiegelt nur meine Meinung und das was ich z.T. im Studium erlernt habe wieder.
      Dieser Beitrag enthält auch keinen doppelten "anti" irgendwas Boden wer einen findet darf ihn behalten!
      Da hier die Vater-Tochter-Theorie aufgegriffen wird, muss ich dazu kurz etwas schreiben... warum: Ganz klar, ich war und bin es nach meinem eigenen Empfinden noch immer, ein "Papa-kind".

      Mein Vater hat mir nicht nur Stabilität gegeben, sondern ein Verständnis, dass über die Beziehung zu meiner Mutter - die vor allem auch auf eine ganz spezielle emotionale Weise vorhanden ist - hinausging. Man kann das auch nur sehr schwer beschreiben. Mein Vater und ich haben uns häufig unterhalten, er hat mir zumeist einen Blick auf die Welt eröffnet, zu welchem meine Mutter nicht fähig war. Es war der ruhigere Pol in der Familie, mein Fels und meine Stütze... Ihn zu verlieren... das hat meine Welt in seinen Grundfesten gestört und um ehrlich zu sein, taumel ich noch immer (fast zwei Jahre später) manchmal kopflos durch die Welt. Seine rationale Sichtweise und seine Bestimmtheit fehlen einfach. Ein riesiges Loch... fürchterlich für mich die Vorstellung, dass es Kinder gibt, die niemals oder nur für einen kurzen Zeitraum eine "komplette" Welt kennenlernen durften. Auch wenn ich glaube, dass auch ein Elternteil die Welt eines Kindes gut ausfüllt... komplett kann ich sie mir aber nicht vorstellen.

      Zu den Beziehungsdingen, die hier mal wieder aufgegriffen werden:

      Mir ist klar, dass es hier in der Com auch einige gibt, die betrogen haben oder eine offene Beziehung führen oder ein anderes Konzept verfolgen, um mit sich selbst im Reinen zu sein. Und insbesondere der letzter Teil des Satzes: "mit sich selbst im Reinen sein" ist doch die Quintessenz des Lebens.

      Für mich persönlich und infolge meiner Beziehung zu einem Mann, den ich emotional, intellektuell und auch körperlich liebe, wäre ein Betrug (aus welchen Gründen auch immer) eine absolute Katastrophe und ich hoffe, dass wir sofern einem von uns etwas in der Beziehung fehlt, dazu fähig sind das zu kommunizieren, bevor es im Betrug endet. Denn ich muss auch ganz klar sagen. Betrug ist für mich ein Bezihungskiller.

      Allerding: Jeder lebt sein eigenes Leben, niemand kann sagen, was im Leben der Anderen vor sich geht. Warum und Wieso etwas passiert... wichtig ist, dass man sein Leben so lebt, wie man es für richtig hält. Dass man am Ende ohne zu verzagen in den Spiegel sehen kann, um sich selbst zu sehen... und nicht etwa eine fremde Person.

      Corina schrieb:

      Meine Gedankengänge gehen eher in die Richtung, dass es Männlein oder auch Weiblein, die betrügen, eher an emotionaler Intelligenz mangelt.

      Sie sind einfach nicht fähig zu unterscheiden, was richtig oder falsch ist.

      Ist deine Welt wirklich so einfach? Sorry, das geht für mich garnicht. @darkness habe ich nichts hinzuzufügen, außer, dass meiner Meinung nach EIN Like für ihren Beitrag nicht ausreicht!

      Corina schrieb:

      ...Es ist halt ein sehr sensibles Thema. ...

      ... gegenteilige Meinungen ...


      ... Außerdem wird hier niemand persönlich angegriffen. ...

      Gerade bei einem sensiblen Thema würde ich mir weniger verallgemeinernde Formulierungen wünschen. Jemandem die Fähigkeit abzusprechen zwischen richtig und falsch unterscheiden zu können, ist für mich auch keine Meinungsäußerung. Ich halte das für Anmaßung. Und deshalb ist es für mich durchaus ein scharfer persönlicher Angriff.

      OHANZEE schrieb:

      ...obwohl ... niemand angegriffen wurde ...

      Das sehe ich wie gerade schon beschrieben anders. Da deine weiteren psychologischen Hypothesen von dieser für mich falschen Grundannahme ausgehen, ziehe ich auch diese in Zweifel.
      Es freut mich ehrlich und ohne Ironie, dass du mit deiner Frau eine offenbar für euch beide passende Lösung gefunden hast. Darauf und auf den sicherlich anstrengenden Weg dorthin kannst du meiner Meinung nach mit Recht stolz sein. Wäre deine Frau auf dem Standpunkt gestanden "alles bleibt wie es ist" hättest du alleine dir an der "sauberen Lösung" dennoch die Zähne ausgebissen. Ich will damit sagen, dass die "saubere Lösung" nicht immer in der Macht des einzelnen steht, sondern auch vom Gegenüber abhängen kann.

      Sin schrieb:

      Ich habe grade einen Freund abgeholt und nach Hause gefahren ... Daher möchte ich das gerne nochmal versuchen :). Denn es war nicht meine Absicht hier jemanden zu kränken...

      Das finde ich (ebenfalls ohne Ironie!) eine ganz starke Reaktion von dir, @Sin. Danke!!! Ich finde das megastark von dir! Daran werde ich mir ein Beispiel nehmen. Wer macht mit? ;)

      Hausmeister schrieb:

      Ich will damit sagen, dass die "saubere Lösung" nicht immer in der Macht des einzelnen steht, sondern auch vom Gegenüber abhängen kann.
      Ich zitiere mal nur den einen Satz, da das Original-Posting gerade mal zwei Post weiter oben steht.

      Es gibt sehr häufig eine moralisch "saubere" Lösung, die nur für die Beteiligten oft schmerzhaft und unbequem ist.

      Grüße

      Dina
      Die Ausgangsthese:
      Drei Frauen betrügen - 100% von ihnen haben einen Filou als Vater, wollen aber ganz anders sein als er.
      Sechs Frauen kommen aus perfekten Familienverhältnissen. Und sie betrügen nicht.
      Neun Frauen haben eine Mutter, die nie betrogen hat. Auf ein 1/3 der Töchter färbt das nicht ab.
      Ergo: Der Einfluss betrügender Männer ist auf Töchter in jedem Fall und immer verheerend.
      Der Einfluss der nicht-betrügenden Mütter... individual-statistisch offenbar völlig unbedeutend.
      D.h. nur Negativbeispiele prägen. Und das nur, wenn sie von männlicher Seite kommen.

      Zweite Ableitung:
      Erste weibliche Generation ist zu 100 % treu.
      Zweite weibliche Generation ist zu 66 % treu.
      Dritte weibliche Generation ist zu... 33% treu?
      Vierte weibliche Generation ist... männlich :)

      Dritte Ableitung:
      Die Scheidungsstatistik lasse ich mal ausser Acht. Die Treuestatistik sagt - je nachdem welchem Boulevardblatt man Glauben schenken mag: 2/3 aller Männer gehen fremd (zumindest auf einen Zeitraum von ca. 25 Jahren bezogen... dann erreichen sie das Schwabenalter und werden schlau). Frauen nur zu ca. 40%.
      Für mich offene Fragen:
      a) So ganz hat sich mir noch nicht erschlossen, mit wem so viel mehr Männer fremd gehen sollen... da es ja anscheinend keine Frauen als Gegenpart gibt.
      b) Jene erste weibliche Generation scheint die Treuestatistik nicht gelesen zu haben - denn die waren ja alle zu 100% treu.

      Vierte Ableitung:
      Zwei der neun Frauen lebten in einem Haus, auf deren Kamin ein Storch nistete. Fünf Frauen wurden schwanger.
      Statistisch lerne ich daraus:
      Störche können sich nicht entscheiden, ob sie Zwillinge oder Drillinge vorbei bringen sollen.

      Und natürlich, dass ich ein offenes Ohr habe (und Arme) für all die jungen - oder jung gebliebenen - Damen, deren Vater ein Filou war. Ich bin ja schließlich ... hust... Statistikbegeistert!
      We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed, by their Creator, with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness.
      <Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika>
      Ist die emotionale Bindung von Töchtern zu Vätern denn wirklich anders (emotional) als die von Jungs zu ihren Müttern?
      Ist eine Menge von 9 überhaupt ansatzweise ausreichend um davon etwas ableiten zu können?
      Dann könnte jeder hier aus seiner eigenen kleinen Welt heraus Theorien aufstellen.
      Ich bin einmal in meinem Leben fremdgegangen, wie ich später bemerkt habe war das ein (völlig lächerlicher) Versuch die Beziehung zu beenden.
      Niemals will ich wieder derjenige sein, der betrogen wird, einmal erlebt und da sich meine Vorstellung von Beziehung fast punktgenau mit der von @Hausmeister deckt,
      ist das unglaublich schmerzvoll.
      Und daher werde ich dies auch meiner Partnerin nicht antun.
      Reden und wenn es keine Lösung gibt Trennung. Habe ich seitdem immer so gehandhabt und auch wenn es beiden manchmal sehr weh tat, es war bislang stets die richtige Entscheidung.

      Das Argument "Aber da sind doch Kiner" kann ich nur teilweise nachvollziehen.
      Kinder werden u.a. durch die erlebte Beziehung zwischen Vater und Mutter geprägt.
      Wenn diese nun vorgelebt bekommen, dass es auch nebeneinander statt miteinander geht stellt sich mir die Frage ob hier ein Cut nicht der sinnvollere Weg wäre.
      Eine Beziehung nur der Kinder wegen aufrecht erhalten zu wollen ist imho eine falsche Auslegung von Fürsorge.
      Mir kommt da immer die Frage "Wie wil ich Kindern etwas vermitteln das ich selber nicht lebe?" in den Sinn?

      In meinem Umfeld war ich seit der Pubertät fast nur von notorischen Fremdgängern umgeben.
      Ich weiss nicht wie oft wir uns gestritten haben,weil ich einfach nicht begreifen wollte wie man fremdgeht und andererseits behaupten kann man liebe seine Partnerin.
      Geht danach nach Hause und legt sich zur Partnerin ins Bett als sei nichts gewesen.
      Mein bester Kumpel war auch so ein Beispiel.
      Igendwann endete die Beziehung und wir saßen zusammen.
      Irgendwann hatte sich bei ihm auch der Denkprozess aktiviert, dass fremdgehen nicht hilfreich ist.
      Mittlerweile ist er glücklich verheiratet, hat 2 Kinder und ich würde fast meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er dieser Frau nie fremdgeht.
      Und so wie es Änderungen in diese Richtung gibt kommen diese auch anders herum vor.
      Die Beziehung zu den Eltrnteilen mag da eine Rolle spieen, aber ebenso das Umfeld allgemein und die Erfahrungen die man machte.

      Aber zurückj zur Ausgangsfrage....Ist das Verhältnis Vater-Tochter wirklich anders zu bewerten als das von Jungs zu ihren Müttern?
      Ich habe betrogen, ich wurde betrogen, meine Eltern sind seit 44 Jahren verheiratet. Und nun? Warum ist mir das passiert? Vorgelebt wurde mir, zumindest in jüngeren Jahren, eine nahezu perfekte Ehe. Meine eigene Ehe ging nach 2,5 Jahren in die Brüche. Seine Eltern sind auch seit über 40 Jahren verheiratet. Ob glücklich wage ich anzuzweifeln, aber das tut auch nichts zur Sache ;)

      Der größte Betrug, den man begehen kann, ist der an sich selber - finde ich.
      Wenn ich mit mir und der Beziehung nicht im Reinen bin strahle eine gewisse Unzufriedenheit aus, werde nörgelig und ungerecht. Weiß ich, versuche ich zu ändern, klappt nicht und es steigert sich immer mehr. Natürlich versuche ich es in Gesprächen zu klären, aber wenn das nur einseitig ist und die Schuld nur bei mir gesucht wird oder versucht wird mir einzureden bin ich - weg. Wenn eine Partnerschaft scheitert liegt es nicht nur an einem alleine, es gehören immer zwei dazu. Wer welchen Anteil daran hat ist noch mal eine ganz andere Frage, aber grundsätzlich sind beide beteiligt. Von daher bin ich für klare Verhältnisse und beende eine Beziehung sobald ich merke über einen Betrug nachzudenken. Klingt hart, ist es auch, aber für mich genau richtig. Verständnis habe ich aber auch für Leute die das nicht können oder wollen. Warum auch nicht? Soll doch jeder glücklich werden wie er es für richtig hält. Die Moralkeule schwingen und "Buh!!! Das macht man aber nicht!" zu rufen steht weder mir noch anderen zu.

      Meinem Sohn fehlt der männliche Part, ganz klar, aber zu sagen es würde ihn zu einem emotionalem Krüppel machen finde ich sehr weit hergeholt. Er ist, wie ich finde, ein Teenager in den besten Flegeljahren, mal totales Arschloch, dann wieder zuckersüß und ganz reizend ^^
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren