Dilemma

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      Poursonplaisir schrieb:

      Liebe @ungewiss,
      da scheint doch sehr viel mehr Subbi in dir zu sein, als du vielleicht glaubst ;) Du bist bereit viel Schmerz für ihn auszuhalten und möchtest lernen damit besser umzugehen. Du möchtest lieber seelisch leiden, als ihn loszulassen, seine Wünsche über deine stellen.
      Du scheinst mir da Trennungsangst mit Devotion zu verwechseln. Devotion bedeutet doch, sich darin wohl zu fühlen, die Wünsche des Anderen über die eigenen zu stellen und für den Anderen Schmerz auszuhalten - wenn der Andere denn Schmerz zufügen will.
      Seelisches Leid halte ich nicht für ein Zeichen von Devotion sondern einer unglücklichen Beziehung.


      ungewiss schrieb:

      Er sagt (...) das er nichts tun würde - was unsere Ehe gefährdet....
      Interessant, dass er ohne Absprache die Ehe öffnet und dann sagt, er würde sie nicht gefährden. Auch wenn Eure Ehe das überleben sollte - gefährdet hat er sie längst. Sonst wärst Du ja nicht so verzweifelt.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Die Situation ist schwierig. Ich kenn sie selbst, wenn auch von der anderen Seite aus. Ich bin die mit der Neigung und dem Herrn, während mein Mann akzeptieren muss. Hart ausgedrückt. Natürlich gibt es da feine Nuancen. Und es war ein langer Weg.

      Erstmal vorab, dass er einfach gehandelt hat ohne mit dir zuvor zu reden, ist nicht fair. Ich weiß, wie schwer diese Gespräche sind. Habe sie selbst geführt und zu Beginn auch sehr viel Gegenwind bekommen. Sie aber nicht zu führen, vor allem, wenn der Partner sie braucht, geht nicht. Da macht er es sich sehr einfach.

      Als BDSM Thema bei uns (meinem Mann und mir) wurde, ich es ansprach, nachdem ich mich schon sehr viel damit befasst hatte und der Wunsch gereift war, es zu leben, bin ich auf völlige Abwehr gestoßen. Ich glaube, er war sogar sehr angeekelt.
      Vielleicht hätte ich früher etwas sagen müssen. Möglich. Aber ich musste mir selbst erst klar werden, was da plötzlich los war. Warum mich etwas fasziniert hatte, was zuvor nie Thema war. Und mir auch erst eingestehen, dass ich das für mich brauche.
      Vielleicht ging es deinem Mann ähnlich. Vielleicht war es auch ganz anders.

      Vielleicht hat er lange versucht, es zu verdrängen oder er hat sich eingeredet, es nicht zu brauchen. Immerhin hat er eine Frau, die er sehr liebt. Etwas mit ihr aufgebaut. Ein schönes Leben. Sollte doch reichen, um zufrieden zu sein. Vielleicht ist er daran gescheitert, hat nicht darüber gesprochen, um dich zu schützen und hat versucht es zu kompensieren. Erst durch Gespräche. Vielleicht hat es so angefangen und jetzt hat er sich in etwas verrannt. Kann passieren. Jetzt tut es richtig weh.

      Darüber reden ist leichter gesagt als getan, auch wenn man jemanden liebt und vertraut. Jemanden zu erklären, was man empfindet und warum etwas fehlt, was er nicht greifen kann oder versteht, eigentlich nicht möglich. Ihm weh zu tun, eine Herausforderung. Und das tut man unweigerlich, wenn auch unbeabsichtigt, denn erstmal kommt bei dem anderen an, da gibt es etwas, was ich brauche, und was ich bei dir nicht bekomme.
      Du fühlst dich jetzt vor den Kopf gestoßen und bist wütend, zu recht, aber vor allem hast du Angst. Plötzlich verändert sich alles. Zu viel. Zu schnell.

      Ihr könnt jetzt nur miteinander reden und da wird ein Gespräch nicht ausreichen.

      Zuvor solltest du dir Gedanken darüber machen, interessiert dich D/s und BDSM weil es dich ebenfalls reizt? Oder möchtest du es für ihn versuchen, weil du Angst hast, ihn zu verlieren? Wenn ja, wird das nicht gut gehen. Du wirst dich unwohl fühlen und bei ihm nichts ankommen, weil es gespielt empfunden wird. Was nicht heißt, ihr solltet es nicht versuchen. Wer weiß schon, was alles in einem steckt.

      Wahrscheinlich werdet ihr aber gerade nicht wirklich dazu in der Lage sein. Jetzt heißt es erstmal etwas zu Ruhe kommen und aufarbeiten. Miteinander reden. So schwer das auch ist. Möglichst ohne Anklage, die bringt jetzt nicht weiter. Es ist gelaufen, wie es gelaufen ist. Kann man nichts mehr dran ändern. Kann nur versuchen, jetzt miteinander eine Lösung zu finden. Denn sonst werden sich die Fronten weiter verhärten. Vor allem solltet ihr darüber sprechen, ob ihr (oder er) die Ehe noch wollt.

      Ich hoffe, ihr findet einen Weg. Der wird jedoch nicht ohne Kompromisse gehen. Von beiden Seiten.
      *sealiha*

      ich denke du hast den Nagel auf den Kopf getroffen mit den Verdrängen usw.

      Nein ich möchte das nicht weil er es mag, sondern weil ich bei und mit Ihm gemerkt habe das dies auch etwas ist das mir Spass macht... ich liefere mich ihm gern aus, an der Wand z.b. ich mag es wenn er dann sein Spielzeug der Wahl nimmt und sich freut und Spass hat. Und es ihn auch anmacht.... ich fürchte nur das kommt bei Ihm so nicht an.

      Und die Gesprächsbasis is im Moment leider nicht die beste....
      um ein Gespräch wird es nicht herum kommen.

      Wenn ich es richtig verstehe ist dein Mann Dom und Du wie du schreibst SUB bzw bist devot und Du hast ebenfalls daran Spass.
      Nun hat dein Mann noch eine 24/7 Sklavin online, noch, wie Du sagtest.

      Also muss es Deinem Mann ja noch irgenteinen Kick geben, das er nicht nur Dich hat sondern auch die 24/7.
      Da es ja noch nur online ist, wäre die Frage was passiert dort? Was kann er bei Dir ggf nicht ausleben?
      Mag er es Befehle online zu geben und traut sich das ggf bei Dir nicht?
      So wie ich Dich verstanden habe, möchtest Du diesen Weg ja mit Deinem Mann gehen.

      Daher wirst Du bzw ihr das Gespräch führen müssen, ansonsten seh ich da wenig perspektive.

      Ich habe in meiner Antwort versucht neutral zu bleiben, hoffe das kommt auch so rüber, ich kann und möchte auch keine Partei ergreifen.
      Wie ich persönlich das ganze finde gehört hier einfach nicht her, das hilft niemanden.
      Der Satz war wohl ungünstig gesetzt @Dominantseptakkord, und darauf bezogen nicht zu reichen, nicht genug zu sein. Sie möchte ihren Mann glücklich sehen, sucht dafür einen Weg, hält an dieser Beziehung fest. Und genau wie du schreibst, denke ich eben nicht, dass etwas in dieser Form für ihn auszuhalten der richtige Weg ist und sie nur in einen immer schmerzlicher werdenden Zustand bringt, aus dem sie nur noch mit großem Schaden herauskommt. Einen möglichen Lösungsansatz sehe ich wenn nur davor.

      ungewiss schrieb:

      Da ist das nächste Problem... ich bin niemandes Sub und werde auch nicht von meinem Mann als das gesehen....
      möchtest Du das denn?
      Ja-> Gespräch mit deinem Mann
      Nein -> ebenfalls Gespräch mit deinem Mann

      Wir können Dir nur Tips bzw unseren Rat geben, aber Du wirst um diese Gespräche nicht herum kommen. Nur dann wird es eine Lösung geben, in welcher Form auch immer

      ungewiss schrieb:

      Ich versuche Ihn zu verstehen - kann aber eben nicht nachvollziehen warum ich von ihm so vor ne vollendete Tatsache gestellt werde....
      Beziehung ist ja keine Einbahnstrasse. Warum musst du versuchen, ihn zu verstehen? Und er macht gleichzeitig, was er will.
      Aus meiner Sicht ist es ein Unding, wenn vor dem Öffnen einer Beziehung nicht ausführlich darüber gesprochen wird und die Rahmenbedingungen abgesprochen werden.
      Und zwar von beiden!

      ungewiss schrieb:

      und ja ich habe ihm das öfter gesagt das ich gern seine sub wäre - aber ich bin halt null erfahren... und hab in der Richtung auch erst mit ihm überhaupt die aller ersten kleinen Schrittchen erlebt gehabt....
      Warum sucht er sich dann eine andere und lebt es nicht mit dir aus?

      ungewiss schrieb:

      Ja ich bin extrem verletzt über die Art und Weise.... und ich muss gestehen auch in Teilen selber Schuld..
      Es hat nie nur einer Schuld, dazu gehören immer zwei.

      ungewiss schrieb:

      ich muss jetzt mit dem Mist leben.... ich werde Ihn nicht aufgeben.... und suche daher Tipps dazu, wie man sich mit so ner beschissenen Situation arrangieren kann..
      Dir Tipps zu geben, ist so gut wie unmöglich, da wir weder eure Beziehung kennen, noch wissen, was im Vorfeld gesprochen wurde und was dazu geführt hat, das er diese Weg gegangen ist.
      Die Begriffe "Mist" und "beschissene Situation" zeigen doch, wie negativ du zu dem ganzen stehst. Und da suchst du einen Weg, dich zu arrangieren?
      Wo bleibt denn da deine Lebensqualität?

      Sorry, aber vielleicht solltest du dich einfach mal damit beschäftigen, was DU möchtest und erwartest, damit es dir gut geht.
      Und zwar nicht nur in dieser Beziehung, sondern für dein Leben.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Hallo,

      wie soll man denn positiv zu etwas stehen, was niemals vorher auch nur ansatzweise ein Thema war ? Was einem einfach so hingeschmissen wird und ne plötzlich unabdingbare Tatsache sein soll....

      Was ich erwartet hatte, war Ehrlichkeit und Offenheit - reden bevor man irgendwas so gravierendes entscheidet....

      Was ich hier erwarte, ist auch einfach mich darüber ausheulen zu können - Rat zu finden, von z.B. anderen Paaren denen es ähnlich ging oder geht - neue Denkansätze für mich/ uns. In erster Linie für mich.

      Denn wie ich schon schrieb, ich liebe meinen Mann und bin nicht bereit einfach so aufzugeben weil mich diese Situation so überfordert/an meine emotionalen Grenzen bringt. Weil es mir wichtig ist mit Ihm zuleben - weil er abgesehen von der Situation und dem Umgang damit - ein wirklich toller Mensch und Mann ist. Weil er mein Gegenstück ist - wo ich geerdet werde wenn ich es brauche und er immer da war/ist in allen beschissenen Lebensituationen in die man so kommt.... nur eben in der jetzigen Situation ist es nicht so....

      ungewiss schrieb:

      wie soll man denn positiv zu etwas stehen, was niemals vorher auch nur ansatzweise ein Thema war ? Was einem einfach so hingeschmissen wird und ne plötzlich unabdingbare Tatsache sein soll....

      Was ich erwartet hatte, war Ehrlichkeit und Offenheit - reden bevor man irgendwas so gravierendes entscheidet....
      Ich verstehe deine Emotionen.
      Aber...
      ...so etwas entwickelt sich nicht über Nacht.

      Du schreibst zwar, dass alles toll zwischen euch ist, abgesehen von dieser derzeitigen Situation, aber das kann ich persönlich nicht glauben. Manchmal verliert man sich, ohne es zu merken, weil der Alltag Einzug gehalten hat.

      Da finde ich den Ansatz von @Feuerpferd gar nicht so schlecht, vielleicht mal eine Beratungsstelle aufzusuchen.
      Gerade, wenn es beiden wirklich wichtig ist, die Beziehung zu erhalten.

      Ausheulen darfst du dich hier natürlich.
      Aber wir sind alle keine Therapeuten und können es dir nicht abnehmen, deinen Weg zu finden.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Alles ist eine Frage des Preises.
      Du zahlst einen Preis wenn der Status quo bleibt oder wenn du ihn verändern willst. Selbst das massive einfordern eines klärenden und klaren Gesprächs wird dich etwas kosten.

      Du willst wissen wie und ob Du mit dem aktuellen Umstand leben kannst?
      - Frage dich was ist die Konsequenz der Nichtveränderung?
      Und dann frage dich, was kostet diese Konsequenz und kannst du es bezahlen?
      Wenn ja, trage es und zahle. Und erhalte dafür die Stabilität die du suchst. Das kann etwas sehr befreindes sein und ist absolut legitim.
      Wenn du aber die Mittel nicht hast, wirst du früher oder später psychisch und physisch Insolvenz anmelden müssen. Und lange brauchen um aus diesen (emotionalen) Schulden wieder raus zu kommen.

      Manchmal muss man eine Rechnung aufmachen.

      topaz schrieb:

      ungewiss schrieb:

      wie soll man denn positiv zu etwas stehen, was niemals vorher auch nur ansatzweise ein Thema war ? Was einem einfach so hingeschmissen wird und ne plötzlich unabdingbare Tatsache sein soll....

      Was ich erwartet hatte, war Ehrlichkeit und Offenheit - reden bevor man irgendwas so gravierendes entscheidet....
      Ich verstehe deine Emotionen.Aber...
      ...so etwas entwickelt sich nicht über Nacht.
      Die Situation, in der der Wunsch entsteht, sich eine zweite Partnerin zuzulegen, mag sich nicht über Nacht entwickeln und zu dieser Entwicklung gehören zwei.

      Die Entscheidung, dies ohne das Einverständnis des anderen zu tun, anstatt mit ihm darüber zu reden, trifft jedoch nur einer.
      Werde, der du bist. (Pindar)
      Ich sehr das wie topaz. Da ist gehörig was schief gelaufen.

      Ich glaube, jetzt auf einen Nenner zu kommen, wird schwierig, denn gedanklich ist dein Mann schon sehr viel weiter als du es bist. Eigentlich hat er seine Entscheidung bereits getroffen. Allein. Warum das so passiert ist? Nun, das könnt ihr euch wohl nur selbst beantworten. Bin grundsätzlich immer der Meinung, dazu gehören immer zwei.

      Dass er jetzt dicht macht, nachdem er dir seine Entscheidung mitgeteilt hat, macht es jetzt nicht leichter. Vielleicht aus Schutz vor der ihm entgegengebrachten Wut, die er natürlich selbst verursacht hat. Vielleicht auch ein bisschen aufgeben. Er wird schon länger gekämpft haben. Mit sich. Oder ist er eher der egoistische Typ Mensch, der einfach sein Ding durchzieht? Dann wäre das die Erklärung. Alles Dinge über die man sprechen muss.

      Ich will jetzt nichts entschuldigen. Er hat da definitiv viel falsch gemacht. Vor allem, wenn man sich einst auf Offenheit und Ehrlichkeit verständigt hat.

      Ich weiß, wie schnell man dahin kommt, sich gegenseitig zu beschuldigen anstatt über das zu sprechen, was wichtig ist.