Zigaretten, muss/sollte der Staat eingreifen?

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      @Gentledom:
      Die Sache mit den Werten an Teer und Nikotin ist schwierig. Früher stand das auf den Schachteln drauf. Es wurde dahingehend argumentiert, dass 'Light' und ein geringerer Wert auf der Steuermarke als irreführend deklariert wurde und diese Kennzeichnung wurde abgeschafft. Außerdem hängt die tatsächlich aufgenommene Menge an Schadstoffen von der Art ab, wie die Zigarette geraucht wird. Bei leichteren Zigaretten ist oft nur das Papier am Ende fein gelocht. Dadurch wird der aufgenommene Rauch "verdünnt". Hält man einige der Löcher zu (weil man die Zigarette ja irgendwo halten muss) wird der Rauch weniger verdünnt.
      Erst in Leid und Ekstase offenbaren Frauen ihre wahre Schönheit.
      Oh ja, bitte, ich brauche dringend mehr staatliche Regulierung in meinem Leben!

      ...echt jetzt?...

      Die Risiken des Rauchens sind bekannt. Wer es trotzdem tut, der soll bitte mit den Konsequenzen leben und nicht bei anderen nach der Schuld suchen.

      Werbung ist IMO immer kritisch zu hinterfragen.
      Wer das nicht beherzigt, dem ist nicht zu helfen, denn wer nichts weiß, der muss alles glauben.

      Ob jetzt der wirtschaftliche Schaden durch eine etwaige Belastung des Sozialsystems durch das Rauchen überwiegt, oder die fehlenden Steuereinnahmen (zweitgrößter Posten nach der Mineralölsteuer) wenn nicht mehr geraucht wird, darüber gibt es widerstreitende Meinungen.
      Irgendwo müssen die Steuereinnahmen jedenfalls herkommen.
      Gegen vermeintlich hohe Gesundheitskosten spricht die frühere Mortalität von Rauchern und damit verkürzte Rentenempfangszeiten.

      Die angeprangerte Profitgier der Tabakkonzerne ist sicher gegeben, aber sie trifft auf alle Unternehmensstrukturen zu, die eine gewisse Größe überschreiten (vgl. Pharma, Chemie, Petro, Automotive, Defence usw.), muss in diesem Zusammenhang also nicht als besonderer Aspekt herausgestellt werden.

      Und wer mal ganz wilde Geschichten lesen will, der recherchiert mal abseits der Anti-Raucher-Lobby nach den Ursprüngen und Hintergründe eben dieser Lobby. Da wird es dann richtig weird...

      P.S.:Ja, ich bin beruflich vorbelastet, sprich ich arbeite in diesem Metier und nein, ich rauche nicht und ja, ich konsumiere Tabak als Kautabak, Snus und Dip
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Ich selber rauche mit Unterbrechungen mäßig (1 Packung in der Woche) bis viel (3 Packungen in der Woche).

      Ich bin für ein Werbeverbot, für eingeschränkte Beschaffbarkeit und für eine Anpassung der Preise.
      Diese sollten bei allen (!) Produkten Folgekosten (ökologisch, medizinisch, ..) enthalten.
      Ich hab jetzt nicht den kompletten Thread gelesen sondern nur überflogen... Ich habe lange und auch recht viel geraucht und 3 Anläufe gebraucht um Aufzuhören. Angefangen habe ich mit 14 und im Nachhinein denke ich mir schon das wäre anders gelaufen wenn ich nicht überall ohne Probleme Zigaretten hätte kaufen können. Werbung trägt da natürlich auch ihren Teil dazu bei. Daher finde ich es durchaus sinnvoll Werbung zu verbieten und den Zugang zu erschweren.
      Diejenigen die sich hier auf Selbstverantwortung berufen haben zwar schon auch irgendwo Recht aber ich halte es da mittlerweile mit: 'und führe uns nicht in Versuchung!' Einen übermächtigen, gar diktatorischen Staat kann ich ehrlich gesagt nicht wittern bei dem Thema. Nach den gesundheitlichen Problemen die mir das Rauchen beschert hat denke ich mir eher das hätte mal früher thematisiert werden sollen!

      Mars schrieb:

      Die Risiken des Rauchens sind bekannt. Wer es trotzdem tut, der soll bitte mit den Konsequenzen leben und nicht bei anderen nach der Schuld suchen.
      Das mag sein... aber wieviele beginnen bereits sehr früh mit dem Rauchen, sprich in der Jugend, in welcher sie sich noch in einem Jugendschutz befinden (sollten)? Da von Selbstverantwortung zu sprechen finde ich persönlich unverantwortlich.

      Dass es immer weniger sind, die in jungen Jahren mit dem Rauchen beginnen ist sehr erfreulich. Auch wenn hier teilweise nur eine "Umverschiebung" stattfinden. Wohin, finde ich irrelevant hier zu erwähnen, schließlich geht es immer noch um Zigaretten in diesem Thread ;)

      Aber in diesem Beitrag hier jetzt wirklich mal auf die Jüngeren und die "Einsteiger" bezogen...
      (Sorry, jetzt kommt natürlich auch was persönliches, von dem ich wahrscheinlich zu sehr von mir auf andere schließe... :pardon: )

      Nochmal zum Thema Beschaffenheit: Ich habe mir mit 13 (!!!) Jahren die erste Packung Zigaretten am Zigarettenautomaten gezogen. Nix Alterskontrolle! Das war eine Leichtigkeit! Ganz ehrlich: heute wäre ich froh, man hätte es "uns" nicht so leicht gemacht. Ob mich das vom Rauchen abgehalten hätte? Vom ersten Probieren, meine ich... Wer weiß das schon? Vielleicht ja, vielleicht nein. Das kann man jetzt nicht mehr sagen. Aber ich habe mich immer schon gewundert, warum man sowas einfach am Automaten ziehen kann.

      Und nochmal zum Thema Werbung: Wer glaubt, er/sie würde nicht durch Werbung beeinflusst, also wirklich, Leute... ist das Euer Ernst? Ihr denkt vielleicht, ihr seid so frei in Eurem Denken und in Euren Entscheidungen. Aber wer mit Werbung konforntiert wird (TV, Plakate etc.) nimmt diese auch immer auf. Und wenn sie sich nur im Unterbewusstsein manifestiert.

      Und dann auch nochmal zum Thema Preis: Erstens, die Argumentation, dass das Rauchen in den letzten Jahren ja sehr wohl immer teurer wurde, ist doch Quatsch, sorry! Auch fünf Brötchen haben "früher" `'ne Mark (wenn überhaupt) gekostet und die Milch gabs auch für 50 Pfennig. Und zweitens: Wenn ich mir vorstelle, dass ich damals, mit 13 Jahren mein komplettes Taschengeld für einen Monat (oder besser zwei) für eine Packung Zigaretten ausgeben hätte müssen, dann hätte ich es mir in der Tat zweimal überlegt, ob ich das wirklich mache. :pardon:
      "Nichts Böses; hast Du die Schwelle überschritten, ist alles gut.

      Eine andere Welt, und Du mußt nicht reden." (Franz Kafka)

      Mars schrieb:

      Oh ja, bitte, ich brauche dringend mehr staatliche Regulierung in meinem Leben!

      ...echt jetzt?...

      Die Risiken des Rauchens sind bekannt. Wer es trotzdem tut, der soll bitte mit den Konsequenzen leben und nicht bei anderen nach der Schuld suchen.
      Für sich können die Raucher rauchen, wieso müssen andere das abbekommen?
      Wieso müssen Läden wo Leute Sirup rauchen mit dem Mief die halbe Straße versorgen dürfen?
      (Filter ins Fenster und nur drinnen qualmen lassen wäre auch eine Option.)
      Wieso dürfen Menschen mit Kinderwagen in der Hand in den Kinderwagen reinrauchen... ?

      Ich bin auch nicht für mehr mehr staatliche Regulierung und doch frag ich mich, wieso Raucher entscheiden dürfen, dass ich damit und den Folgen für mich klarzukommen habe?

      Little_Berry schrieb:

      Wieso dürfen Menschen mit Kinderwagen in der Hand in den Kinderwagen reinrauchen... ?

      Ich bin auch nicht für mehr mehr staatliche Regulierung und doch frag ich mich, wieso Raucher entscheiden dürfen, dass ich damit und den Folgen für mich klarzukommen habe?
      Wieso dürfen Raucher überhaupt Kinder bekommen? Aber eigentlich sollte es doch sowieso kaum möglich sein, da Tabakkonsum ja eh die Fruchtbarkeit einschränkt? Wieso gibt es da keine staatlich angeordneten Abtreibungen wenn es doch passiert? Nach dem Motto „Sie rauchen? Sie dürfen keine Kinder bekommen, sie müssen leider abtreiben !“. :ironie:

      Klar, Raucher sollten schon Rücksicht nehmen, aber was soll denn noch alles reglementiert werden? Mir passt es auch nicht, wenn jemand in meiner Gegenwart Alkohol konsumiert. Im Zweifelsfall bin dann ich diejenige die er/sie anpöbelt/dumm anmacht. Oder gehe gerade über die Straße wenn er/sie sich, trotz Verbots, hinters Steuer setzt und losfährt und mich „mitnimmt“. Aber das ist ja nicht schlimm, ein Raucher weniger :ironie:


      Aber zum Thema: nein, ich bin nicht der Meinung das es was bringen würde nur noch an bestimmten Stellen Tabakwaren kaufen zu können.



      Schönen Sonntag noch in der ach so schönen Welt, die ohne Raucher noch tausendmal schöner wäre :rauchen:
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Also ich gehör noch zu der Generation:“ geh mal kurz für Papa am Kiosk Zigaretten holen“ und da war von Ausweispflicht noch keine Rede. Hast du gesagt, es sei für die Eltern, zack, hatte man das Päckchen in der Hand ;)

      und trotzdem...war ich als Teenie ne militante Nicht-Raucherin, wieso sich das geändert hat, keine Ahnung, weiss ich ehrlich gesagt nicht mehr...Aber was ich sagen kann, ich hab die erste Zigarette, meinem Papa geklaut;-)

      Deshalb nochmal; ich bin immer noch der Meinung, was verboten ist, wird für manche Jugendliche erst richtig interessant...
      Und der Einfallsreichtum gewisser Teenies ist gross; wenn ich nur schon daran denke, wie wir zu Alkohol gekommen sind oder in eine Disco ab 18...(ja ich habe meine Teeniezeit genossen :pardon: )

      Deshalb; sie durch Werbung tagtäglich daran erinnern, muss nicht sein, aber die Verkaufsstellen zu reduzieren, wird meiner Meinung nach nichts bringen, sondern eher das Gegenteil bewirken, befürchte ich (natürlich kann ich mich auch täuschen, aber es sind ja nur Thesen, die hier jeder aufstellt inkl. mir :) )

      Little_Berry schrieb:

      Ich bin auch nicht für mehr mehr staatliche Regulierung und doch frag ich mich, wieso Raucher entscheiden dürfen, dass ich damit und den Folgen für mich klarzukommen habe?
      Donnerwetter warum werden solche wirklich gut sachlich zu führenden Diskussionen immer irgendwann polemisch und es wird mit Totschlagargumenten um sich geschmissen. Kurz OT ich komme gleich wieder btt, wie auch der Radfahrer mit den Folgen der Autoabgase klarkommen muss :rolleyes: und der hat deutlich weniger Ausweichmöglichkeiten.

      So aber wieder btt:

      Ich finde es im Sinne von Prävention sehr gut Werbung zu verbieten und Kosten (für wen auch immer, vielleicht beidseitig, Kunde und Hersteller) so anzusetzen, dass ein Umdenken stattfinden kann, dass das nicht auf alle Konsumenten/Hersteller zutrifft mag ja richtig sein aber es ist als Prävention sicher kein verkehrter Schritt.

      Übriges, ein Werbeverbot würde direkt erst einmal nur den Hersteller und nicht den Konsumenten treffen.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Master Bruce II schrieb:

      @Astoria:
      Ich sauge mir die Zahlen nicht aus den Fingern. Guck mal beim RKI. Und es kommt nicht nur durch mangelnde Händehygiene, sondern auch durch schlecht ausgebildetes Reinigungspersonal, Aufbereitungsfehler im Steri, usw. Aber leider ist es Fakt, dass durch korrekte Händehygiene die meisten dieser nosokomialen Infektionen vermeidbar wären.
      Nein - Du hast mich nicht verstanden !
      Und das regt mich wirklich auf .
      So wie das zu lesen ist , gibt es da keine Unterscheidungen zwischen den Einen und den Anderen ,die korrekt arbeiten und nein, wir möchten nicht pauschal blöd genannt werden .
      Und das nun noch Reinigungs- und Steripersonal dazusortiert wird macht es nicht besser.
      :ironie:
      Ärzte bleiben davon natürlich in der Hierarchie unberührt .

      Mir wäre wichtig ,wenn gesunder Menschenverstand zählt und
      der Staat nicht alles reguliert ,überbordende Bürokratie und Regulierungswahn der EU zeigten keinen guten Effekt .
      Es gibt auch so genug zu tun .

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Astoria ()

      Ich oute mich mal als Raucher. Meine Eltern waren Nichtraucher. Ich halte eine Einschränkung von Verkaufsstellen nicht für sinnvoll, ich selbst hole schon immer einen Monatsvorrat an Tabak, da es meine Sorte nicht überall gibt.

      Ein Werbeverbot wäre für mich denkbar, ich glaube aber kaum, dass dies etwas bringt. Hier wurde schon die DDR angesprochen, dort gab es jahrzentelang keine Tabakwerbung (eigentlich kaum Werbung für irgendwas). Geholfen hat das nicht. Auch wurde das Rauchen selbst nicht reglementiert (Ausnahme: Jugendschutz).

      Ich selbst rauche nur im Freien oder Zuhause, in einem Haushalt ohne Nichtraucher. Ich glaube, dass ich dadurch niemand schädige, außer mir selbst. Daher denke ich im allgemeinen, dass es keine anderen Reglementierungen vom Staat geben muss.

      Das rauchen schädlich ist, dürfte mittlerweile bekannt sein, den Hersteller in die Verantwortung zu nehmen ist in meinen Augen übertrieben. Dann kommt es zu solchen Prozessen, wo eine Fastfoodkette verklagt wird, weil man sich am Kaffee verbrüht hat. Folge: Es wird nur noch lauwarmer Kaffee ausgeschenkt.
      Ich weis nicht, was ich Geistreiches hier euch mitgeben könnte.
      - Vielleicht carpe noctem ?

      blasius schrieb:

      Ich glaube, dass ich dadurch niemand schädige, außer mir selbst.
      Das, wage ich zu behaupten, ist eine Fehleinschätzung. Es gibt so viele Krankheiten, welche ohne das Rauchen nicht auftreten würden. So viel, wie deren Behandlungen kosten, kann ein einzelner Raucher gar nicht einzahlen in die Krankenkasse. Daher meine Meinung: doch, es schädigt die Allgemeinheit.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz

      Louise schrieb:

      blasius schrieb:

      Ich glaube, dass ich dadurch niemand schädige, außer mir selbst.
      Das, wage ich zu behaupten, ist eine Fehleinschätzung. Es gibt so viele Krankheiten, welche ohne das Rauchen nicht auftreten würden. So viel, wie deren Behandlungen kosten, kann ein einzelner Raucher gar nicht einzahlen in die Krankenkasse. Daher meine Meinung: doch, es schädigt die Allgemeinheit.
      Auch wenn ich mich damit unbeliebt mache. Der Herstellungspreis von Zigaretten beträgt nur ein Bruchteil von den Verkaufskosten, der Staat kann die Gelder so verteilen wie er dies für nötig hält. Desweiteren steht selbst in Aufklärungskapagnen gegen das Rauchen, dass Raucher einige Jahre früher sterben als Nichtraucher. Sie belasten daher die Krankenkasse bei ihrer Behandlung stärker, machen das aber durch ihren frühen Tod wieder wett.
      Ich weis nicht, was ich Geistreiches hier euch mitgeben könnte.
      - Vielleicht carpe noctem ?

      blasius schrieb:

      Auch Nichtraucher haben am Ende ihres Lebens behandlungsintensive Krankheiten mit hohen Kosten.
      Die haben aber sowohl Raucher als auch Nichtraucher. Lassen wir mal den Krebs außen vor. Raucher haben ein deutlich höheres Risiko für Bluthochdruck und Atemwegserkrankungen. Beides bedeutet jahrelange Gabe von Medikamenten, die teils richtig teuer sind. Klar, auch Nichtraucher erkranken daran, allerdings ist die Gefahr geringer, auch tritt die Erkrankung ggf. später ein als bei einem Raucher.

      Die Frage dieses Threads ist ja: sollte der Staat eingreifen? Ich finde, er sollte endlich konsequent sein, sich mal grundsätzlich (in demokratischer Manier!) überlegen, was er will und dann entsprechend handeln.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz