In welcher Lebenssituation habt ihr euch entschlossen, euch näher mit BDSM zu befassen und es auzuleben?

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      Hab einfach mal "Ich hab schon immer so getickt." genommen. Aber eigentlich war es wie folgt:
      Ich habe angefangen, beim Masturbieren zu experimentieren, was mit der Zeit verstärkt in Richtung Fetisch & BDSM ging - es war ein fließender Übergang. Außerdem gab es nie einen Punkt, an dem ich mich aktiv/bewusst dazu entschieden habe. Ich habe es einfach gemacht (warum auch immer) und habe mich erst nach längerer Zeit gefragt, was ich da überhaupt mache.
      Ich hab’ „Ich hab schon immer so getickt.“ ausgewählt.. es hat immer irgendwas gefehlt, ich hatte immer gewisse Fantasien.. ich konnte damals nicht explizit sagen, dass es „BDSM“ heißt.
      Dann hatte ich eine Beziehung in der wir beide (endlich) sehr offen sprechen konnten und dann sind wir durch Gespräche in die Materie „reingerutscht“ und haben uns einfach ausprobiert. Dann hatte das Ganze quasi offiziell einen Namen. :D
      Die Beziehung ging in die Brüche, aber verbunden sind wir, durch diese wegweisenden Erfahrungen, noch heute sehr tief miteinander. :love:
      :fegen:
      Ich kann ebenso behaupten, ich habe "schon immer so getickt"... Wenn auch als Kind, Jugendliche, nicht unter den Terminus Dominanzverhalten, sondern Charakter- oder Willenstärke ;)

      Dem "Kind einen Namen" konnte ich erst in der Pupertät geben, als die Heftln meiner Brüder ihren Weg in meine Hände gefunden haben. Seitdem beschäftige ich mich mal mehr oder weniger stark mit BDSM. Sprich seit ungefähr 23 Jahren...

      Erste Erfahrungen konnte ich ziemlich schnell mit meiner ersten Freundin sammeln. Dann sind meine "Dämonen" eine lange Zeit in den Käfig gesperrt worden (Vanilla-Beziehungen)... Aber es hat immer im inneren gewuselt und gebrodelt... Es hat mir immer etwas gefehlt. Ich fühlte mich nie wirklich komplett und frei.

      Jetzt dürfen meine lieben Dämonen frei spielen... Ich komme endlich an... <3
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      "Ich hab` schon immer so getickt" trifft es wohl gut, denn ich hab mir schon im Kindergarten - und Volksschulalter vorgestellt, von einer älteren Frau übers Knie gelegt zu werden, und mir das gewünscht, auch wenn ich das damals noch nicht verstehen und einordnen konnte wie jetzt, 30 Jahre später.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Bei mir hat meine Neigung schon mit der Pubertät eingesetzt, ich hatte noch keinen Namen für meine Wünsche und Bedürfnisse.

      Mit Anfang 20 hatte ich einen Switcher als Partner und konnte erste Erfahrungen sammeln aber seine Wünsche waren für mich schwer zu erfüllen und die Beziehung hat leider auch sonst nicht funktioniert.

      In meiner langjährigen Ehe hatte ich zwar meine Wünsche benannt, mein noch-Mann war aber leider nicht in der Lage, sie zu erfüllen.

      Nach der Trennung, der eine langwierige Erkrankung meinerseits vorausging, habe ich nun meinen Freund kennengelernt, der glücklicherweise eine dominante Ader hat. Ich darf zum ersten Mal Stück für Stück - Schritt für Schritt meinem Kopfkino realen Raum geben.... :love:

      Liebe Grüße Exstatic
      Ich bin da sprichwörtlich wie die Jungfrau vom Lande zum "Kinde" gekommen...

      Ich hatte weder Träume, Wünsche noch Sehnsüchte, hatte noch nicht mal einen größeren Erfahrungsschatz im Erleben meiner eigenen Weiblichkeit und Lust...
      war auf Entdeckungskurs zu mir und mit mir selber.

      Und dann hat er mich angesteckt, so wie eine Kerze durch Feuer angefacht wird...faszinierend & geheimnisvoll.
      Pure Magie und ich erfuhr , wie es ist, sich zu verzehren, zu zerfliessen in seinen Händen und für IHN zu brennen...

      Das ist nun über 20 Jahr her...ER weilt nimmer unter UNS....aber hat unvergängliche Spuren hinterlassen...in mir.
      Ich bin eigentlich auch eher wie die sprichwörtliche Jungfräulichkeit zum Kinde gekommen. Eigentlich war ich gar nicht so unzufrieden in meine Sexualitat. Ich kannte ja auch nichts anderes. Im letzten Jahr habe ich einen Mann kennengelernt, der BDSM zur Sprache gebracht hat. Wir hatten zusammen ziemlich geiles Kopfkino. Ich habe aber schnell gemerkt, das er nicht der richtige Partner für BDSM für mich wäre. Wir hatten viel zu unterschiedliche Vorstellungen und um ehrlich zu sein...ich konnte ihn mir nicht als Dom vorstellen. Aber ich habe begonnen mich mit dem Thema BDSM auseinanderzusetzen . Ich war angefixt und je mehr ich daran dachte, umso klarer wurde mir meine devote Neigung. Ich habe mich dann aktiv auf die Suche gemacht. Mit vielen verschiedenen Männern geschrieben...und bin jetzt mit fast Mitte 50 da angekommen, wo ich mich wiederfinde.
      Mit ca. 12 Jahre merkte ich wenn ich von meinem Vater bestraft wurde das sich noch ein seltsamer Effekt einstellte der sich auf meine Sexuelle Erregbarkeit auswirkte. Wie die meisten Eltern dieser Zeit ( 1968 - 1977 ) bestraften auch meine Eltern mich durch Schläge auf den Po, nur das mir diese Schläge nicht nur schmerzen bereiteten sondern mich auch erregten. Mit ca. 14 Jahren habe ich dann sogar absichtlich was angestellt damit ich gezüchtigt wurde. Seit dem gehört regelmäßiges Spanking zu meinem Leben.
      Bei mir war es der neue Partner... nachdem mein Mann nach 26 Jahren verstorben ist, war für mich das Thema Sex und/oder Partnerschaft absolut vom Tisch. Nach 11 Jahren ohne Sex (auch ohne SB), war ich ohnehin der Meinung ich hätte keine Libido...

      Dann stolperte ich in einem popeligen Handygame über einen sympathischen Kerl, der mich nur besser kennenlernen und ein wenig ablenken wollte. Da wir Beide keine Beziehung wollten erzählten wir uns unsere dunkelsten Geheimnisse um dem Anderen schön auf Abstand zu halten, bei Bohmi waren es vor allem sexuelle "Geheimnisse" für die er sich geschämt hat, bzw ihm in Beziehungen immer gesagt wurde, er sei pervers.

      Doch ich empfand etwas ganz Anderes...einen experimentierfreudigen seeehr animalischen Mann. Obwohl er mir von Phantasien erzählte die für mich noch kurz davor ein absolutes No-Go waren, setzte ich mich damit auseinander, überprüfte meine Begründungen für eine Ablehnung und erkannte immer wieder dass es entweder mangelndes Vertrauen, schlechte Erfahrungen oder einfach Unwissenheit waren die mich zu meinen festzementierten Glaubenssätzen gebracht hatten.

      Am 3. Tag schrieb ich ihm noch...wenn du mir ein Dickpic schickst bin ich weg...am 10. Tag hatten wir den ersten online Sex, bei dem ich mich wie ein unerfahrenes Kind gefühlt habe. Doch Bohmi weiß einfach genau wie er mir die Scheu vor meiner eigenen Unsicherheit nimmt... so sind wir gemeinsam, Schritt für Schritt, Phantasie für Phantasie immer weiter in mir unbekannte Galaxien vorgestoßen.

      Ich habe noch nie einen Mann getroffen der mich dermaßen scharf macht und es ist mir ein Bedürfnis ihm seine Phantasien nicht nur zu erfüllen, sondern sie noch um Einiges zu übertreffen...er bemerkte bald dass ich auch (nicht ausschließlich!) auf härtere Spielvarianten stehe und mich ihm gerne mal bedingungslos unterordne.

      Doch ich steh auch irrsinnig darauf mich zu verweigern und ihn damit so richtig schön zu provozieren bis er hart durchgreift.

      Wir entdecken immer noch neue Spielvarianten und setzen uns selbst nur die Grenzen, die wir uns selbst gesetzt haben zb. mag ich keine "Schläge" ins Gesicht...aber sonst probieren wir uns einfach aus und haben unheimlich Spaß dabei! :yes:

      LG Wolferl :love:
      Das war bei mir eine lange, langsame Entwicklung.

      Zum ersten Mal ist mir bewusst geworden, dass da was im Busche ist, als ich ca 1993 in Amsterdam mehrmals ins Sexmuseum gezogen wurde, und zwar immer in die spezielle Abteilung mit den Foltergeräten... und dann Phantasien entwickelt habe. Okay, auch 1992 gabs schon ein paar süße kleine Fesselspiele, aber soo harmlos, die zählen nicht.

      In die Szene wankte ich erstmals 1999 oder so, und hab mein erstes Gespräch dort in aufgeregter, leise peinlicher Erinnerung.

      Danach habe ich mich dann offiziell als SMler bezeichnet.
      In meinem Fall war es nicht irgendein besonderes Ereignis oder eine Lebenssitutaion, die meine Begeisterung für Bondage und BDSM auslöste, es war vielmehr die Zeit meiner Findungsphase in meiner frühen Jugend, in der ich begann, viel in diese Richtung mit der "Do it yourself"-Methode auszuprobieren, was alles funktioniert und was nicht.
      Meine ersten Anregungen und Inspirationen hatte ich dabei aus Jugendkrimmis, Comics, Fernsehen, wie ich dann auch noch durch Zufall an meine allerersten BDSM-Zeitschriften und Comic-Hefte im Bereich Bondage, Latex und Gummi (Das war etwa in den späten neunziger-Jahren) geraten bin, löste die ganze Thematik eine Faszination und Hingabe bei mir aus, die mich seitdem nicht mehr losgelassen hatte.
      Fast zeitgleich entdeckte ich zunehemnd auch meine Neigung und Faszination zum Crossdressing und Crossdresser-Bondage, was ich jedoch aus einer Art Scham lange Zeit für mich behielt.

      Und bis es den ersten richtigen Erotikladen bei mir in der Stadt gab wo sich die Auswahl doch eher auch in Grenzen hielt, musste ich mich eben meistens mit dem Sortiment in den Baumärkten begnügen und damit dann das beste daraus machen, eben DIY.
      Das war so die Zeit, in der dreißing Meter Wäscheleine, eine Rolle vernünfitges Klebeband, ein Schaumstoffball und eine Portion Wäscheklammern ihren Zweck erfüllten, noch bevor ich entdeckte, wie breitgefächert und vielfältig die Welt des BDSM ist.

      Da ich selbst nie wirklich jemanden kannte, mit dem ich diese tollen Erfahrungen und Erlebnisse teilen konnte, belief sich das meiste auf Self-Bondage und BDSM im Eigenberitt, immer für mich behaltend, rückblickend aus Scham und Angst, davor verhöhnt und von der Gesellschaft ausgegrenzt zu werden, was auch immer mehr zu einer gewissen Belastung für mich wurde, nie wirklich offen mit diesen Interessen umgehen zu können.
      Erst in den letzten vergangenen Jahren hatte ich den Mut dazu, mich meinem damals besten Freund anzuvertrauen und ihm meine "Kinks" offenzulegen, es bedurfte anfangs einiges an Überwindung und Zeit, da er sich jedoch auch in bestimmten Bereichen der BDSM-Welt bewegte, vor allem im Selberbauen von BDSM-Zubehör, fiel es mir am Ende richtig leicht und nahm diese tonnenschwere Last von mir, was mich danach zunehmend ermutigte, mit meinen Neigungen offener umzugehen und diese nicht mehr vor anderen zu verbergen.

      Auch einige danach folgende Schicksalsschläge in meinem privaten Umfeld, die in den letzten Jahren auf mich einprasselten wie Nackenschellen aus allen Himmelsrichtungen, konnten mich nicht dazu bringen mit meinen Hobbys und Neigungen aufzuhören.
      Ganz im Gegenteil. All diese Ereignisse zeigten mir wieder einmal wie kostbar und kurz das Leben sein kann und wie wichtig es ist, sich nicht zu verstecken oder sich nicht zu trauen, sondern offen, ehrlich und vor allem selbstbewusst mit seinen Interessen aufzutreten und umzugehen, ganz gleich, wie andere über einen denken.
      Man sollte sich nie davor schämen oder Angst davor zu haben, seine Persönlichkeit und damit sein inneres Ich zu zeigen.
      Wichtig ist vor allem, dass man selbst Spass dabei hat und am Ende immer noch dazu in der Lage ist, sich selbst mit gutem Gewissen vor dem Spiegel in die Augen sehen kann.