Bestrafung eines Fehlverhaltens - wie damit umgehen?

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      @Herzel Hat dein Herr vielleicht einfach Verlustangst? Angst, dass du das, was sich bis jetzt zwischen euch entwickelt hat, bald nicht mehr mit ihm, sondern mit deinem Mann ausleben möchtest/wirst?

      Dann sollte er dies genau so sagen, aber dich nicht dafür bestrafen. Dann sollte er seine Gedanken und Ängste überdenken und dir deine Ideen nicht als Fehlverhalten ankreiden.

      Sind die Fronten wirklich geklärt?
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Zofe schrieb:

      @Herzel Hat dein Herr vielleicht einfach Verlustangst?
      Genau das war auch mein erster Gedanke. Er ist erst drei Monate mit dir zusammen. Er versucht dich zu erfassen, zu leiten und zu lenken, er übernimmt Kontrolle und Verantwortung für dich. Und gleichzeitig weiss er, dass du verheiratet bist. Das heisst es gibt da einen Mann, der ältere "Rechte" auf dich hat. Und während dein Herr versucht mit diesem "Vertrag" etwas Besonderes für eure Beziehung zu schaffen, etwas, das eben anders ist als in einer Ehe üblich, nimmst du dieses Werk und projezierst es ausgerechnet auf deine Ehesituation. Du hast es sicher nicht so gemeint, aber bei ihm kann es trotzdem so ankommen. Und das verletzt ihn und löst vielleicht auch eine Angst aus in der Richtung, dass du vielleicht irgendwann feststellst, dass du bei deinem Mann etwas Ähnliches haben könntest wie bei deinem Herrn. Und dann wäre er vielleicht überflüssig. Möglicherweis lässt ihn das gerade so scheinbar seltsam reagieren.
      Von einem Dom erwartet Sub gerne mal Souveränität und Gelassenheit in jeder Lage. Aber er ist kein Mister Perfect, sondern unter der schillernden Schale auch nur ein Mann und ganz normaler Mensch.
      Mein Rat: verschieb mal ein bisschen deine Perspektive und versuche auch ihn zu verstehen. Ich weiss selbst nur zu gut wie schnell und gründlich man dazu neigen kann nur um die eigene Achse zu kreisen. Und damit kann man auch mal daneben liegen. Also komm aus deinem Loch, versuch mal für dich beide Seiten zu sehen. Manchmal hilft die gute alte Liste, auf der man beide Seiten nebeneinander stellt. Und dann versuch mal zu schauen ob du einen Punkt findest, an dem du etwas falsch gemacht haben könntest. Sprich das klar aus und kommuniziere es mit ihm. Wenn ich soetwas schriftich mache, wird es mir viel klarer als wenn ich nur rede. Und vielleicht findest du bei dieser Betrachtung ja auch etwas, mit dem du deinem Herrn helfen kannst wieder Sicherheit zu geben. Das ist nämlich nicht nur seine Sache. Auch an solch einer Beziehung müssen beide arbeiten.
      Ich wünsche dir/euch viel Glück dabei

      Übrgens lebe ich seit 19 Jahren in einer D/s Beziehung mit meinem Herrn und gleichzeitig mit meinem Ehemann in einer Ehe. Und es gab schon so einige Höhen und Tiefen in dieser Zeit. Deshalb weiss ich sehr gut, dass beide einander helfen und füreinander da sein müssen - jeder an seinem Platz. Denn beide sind nur unterschiedliche Seiten derselben Münze.
      Eine Sub kann himmlisch lachen, göttlich verwöhnen und Paradiese schenken dem, den sie liebt :saint:
      Vielen Dank für eure so zahlreichen Antworten.

      Ich habe mir gestern bewusst etwas Abstand zu der Situation nochmal genommen, die einzelnen Aspekte nochmal durch den Kopf gehen lassen und versucht alles mal wie ein Außenstehender zu betrachten. Einen anderen Blickwinkel zu finden.

      Und ich muss sagen, ihrer Grundtenor stimmt mit dem - jetzigen - meinen überein. Besonders @DomMacherin hat mir sehr die Augen geöffnet bzw. ihre Sichtweise war diejenige, welche mir am Meisten geholfen hat.

      Ich habe mir gestern noch eine kleine, feine Liste gemacht, was denn ich in den Augen meines Herrn getan haben könnte, was ihm das Gefühl gegeben hat, das Besondere aus unser Beziehung zu nehmen oder ihm Verlustängste bereitet. Und in der Tat war mein Verhalten nicht fehlerfrei. Aber wie sagt man so schön, Einsicht ist der erste Schritt zu Besserung.
      In Zukunft werde ich auch eine kleine, feine Grenze zwischen beiden Beziehungen walten lassen. Einfach um beiden zu garantieren, dass ich sie in all ihrer Gänze brauche und will.

      Besonders die Metapher mit der Münze gefällt mir sehr gut, dankeschön dafür.
      @Herzel dann war meine Schlaflosigkeit ja mal zu etwas gut. Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr euren Weg weiter zusammen gehen könnt. Solange ihr immer einen Weg findet miteinander zu reden, gibt es Hoffnung

      LG die DomMacherin :empathy:
      Eine Sub kann himmlisch lachen, göttlich verwöhnen und Paradiese schenken dem, den sie liebt :saint:
      Wenn du da kein Gespräch suchst und eine Grenze setzt, wird er sich immer wieder in deine Ehe einmischen und ich glaube nicht, das dies deinem Mann gefallen würde.
      Er kommt dir ja schon sehr entgegen, das du neben ihm eine Spiwlbeziehung haben kannst.
      Er sollte doch dein engster Vertrauter sein und bleiben und nicht dein Herr.
      In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke. Mark Twain

      Kirscheis schrieb:

      Er sollte doch dein engster Vertrauter sein und bleiben und nicht dein Herr
      Das kann man so pauschal nicht sagen.
      Es kommt darauf an, was alle Beteiligten miteinander vereinbart haben.
      Wer hat welche Rechte? Wie sind die Beziehungsstrukturen sind sie gleichberechtigt? Ist auch jedem klar wo sein Platz in dem Beziehungsgefüge ist ect.

      Ich denke da brauch es bei der TE noch Gespräche.
      Mitunter ergeben sich dann auch Situationen, wo man noch mal konkreter sich mit allem auseinandersetzen muss. Vor allem wichtig, finde zumindest ich, dass alle Beteiligten über alle Regeln informiert sind.

      Herzel schrieb:

      Ich habe mir gestern noch eine kleine, feine Liste gemacht, was denn ich in den Augen meines Herrn getan haben könnte, was ihm das Gefühl gegeben hat, das Besondere aus unser Beziehung zu nehmen oder ihm Verlustängste bereitet. Und in der Tat war mein Verhalten nicht fehlerfrei. Aber wie sagt man so schön, Einsicht ist der erste Schritt zu Besserung.
      In Zukunft werde ich auch eine kleine, feine Grenze zwischen beiden Beziehungen walten lassen. Einfach um beiden zu garantieren, dass ich sie in all ihrer Gänze brauche und will.
      Ich fände es besonders wichtig, daß Dein Herr und Du noch einmal richtig darüber redet, was genau er und was genau Du von der Beziehung erwarten.
      Für mich ist es schwierig, wenn der Herr ein Fehlverhalten bestrafen möchte, von dem Sub gar nicht weiß, daß dies ein Fehlverhalten war, weil Dom vorher nicht kommuniziert hatte, was genau er erwartet, weil er voraussetzte, daß Sub das weiß (ich hoffe, es ist verständlich, was ich sagen will, :rot: ).

      Sub kann nicht hellsehen.
      Wenn Du nichts dabei fandest, er es aber als schwere Verfehlung sieht, läuft etwas schief.
      Gut, Du siehst es im Nachhinein auch als Fehlverhalten von Deiner Seite aus. Aber im Nachhinein nach seiner für mich extremen Reaktion ist das auch nicht schwer.
      Da findet sich immer etwas.

      Ich bleibe dabei, daß ein Dom etwas souveräner reagieren sollte (gerade, wenn die Beziehung so neu ist).
      Ja, er ist letztendlich auch nur ein Mensch.
      Aber er hat schon wirklich hart reagiert auf ein Verhalten einer Anfängerin, die er erst drei Monate kennt, die dieses Verhalten ihm zudem zuerst zur "Abnahme" vorgeführt hat und bei der er scheinbar etwas vorausgesetzt hat, das sie nicht wusste.
      Verlustängste hin oder her, :pardon: .
      Ich verstehe das dennoch nicht..
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud