Sklavenstuhl mit Rohrverbindern

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      Sklavenstuhl mit Rohrverbindern

      Hallo zusammen,

      hier möchte ich Euch gerne mein Projekt eines Sklavenstuhls vorstellen, den ich im wesentlichen mit Rohren und Rohrverbindern gebaut habe. Der ist - den aktuellen Umständen geschuldet - noch nicht ganz fertig, weil ich derzeit nicht alles besorgen kann, aber nutzbar ist er durchaus. Ich möchte hier auch auf Dinge hinweisen, die man beim Nachbau bedenken sollte, und auch solche, die ich nachträglich wahrscheinlich noch ändern werde.



      Etwas mit Rohrverbindern zu bauen, schwirrte schon lange in meinem Kopf rum. Der Stuhl wurde nun das erste Projekt, aber ein paar weitere Ideen habe ich auch noch. Und ich kann sagen, dass die bisherigen Erfahrungen äußerst ermutigend waren, weil man mit den Bauteilen wirklich schnell und stabil arbeiten kann.

      Wenn man im Internet nach Rohrverbindern sucht, wird man diverse Shops finden. Die Preise unterscheiden sich teilweise deutlich, und auch die Versandkosten könnten ein Faktor sein. Außerdem sollte man vorher festgelegt haben, was man benötigt, denn manche Shops führen nicht alle Artikel in den gewünschten Maßen oder Farben. Dann müsste man ggf. noch einen anderen Laden bemühen, und dann kommen wieder die Versandkosten ins Spiel. Mein Verkäufer saß in den Niederlanden, was aber einwandfrei funktionierte. Und da deren Website auch komplett in deutsch ist, war die Bestellung überhaupt kein Problem.

      Die Rohre (wahlweise verzinkt oder in "schwarz") kamen aus einem ebay-Shop, und auch das klappte bestens. Nur der Zusteller stöhnte ein wenig wegen des Gewichts :D

      Ich habe mich bei meinem Stuhl für Rohre mit einem Außendurchmesser von 48,3 mm und einer Wandstärke von 3,25 mm entschieden. Eine andere Bezeichnung für die Rohre lautet 1,5 Zoll, aber dieses Maß bezieht sich auf den Innendurchmesser. Also nicht durcheinander bringen lassen. Diese Stärke ist recht massiv, ich habe mich hier mehr von der Optik leiten lassen. 1 Zoll oder 1,25 Zoll sollten mit Blick auf die Stabilität sicherlich ausreichend sein.

      Die Rohre wurden bei dem Shop in Längen von 50, 100 und 150 cm angeboten. Ich hatte das Gefühl, dass dies in meinem Fall mit einer Körpergröße von etwa 1,88 m gut passen würde, und das tat es auch. Wenn man für kleinere Personen plant, müssten zumindest die horizontalen Rohre unter den Oberschenkeln kürzer gewählt werden. Andere Anbieter versenden Rohre in Wunschlänge (teilweise gegen Aufpreis), oder man macht das selber, wenn man die Geräte hierfür hat. Da die Ende in den Rohrverbindern verschwinden, ist zumindest die Optik kein nennenswerter Aspekt. Bei den vertikalen Rohren ist die Höhe nicht weiter entscheidend, so lange sie nicht zu kurz sind. 50 cm für vorne bzw. 150 cm beim Rückteil passen aber auf jeden Fall.

      Wenn man mit den 90°-Winkelstücken arbeitet, hat man noch etwas Spielraum mit den Maßen. Denn ein Rohr KANN man etwa 3 cm weiter reinschieben als das andere (weil das zweite dann gegen das erste stößt). Hier muss man aber auch die Gesamtkonstruktion bedenken, weil diese Differenz auch an anderen Stellen auftreten kann bzw. möglich sein muss. Hier in meinem Beispiel ist es z.B. so, dass ich nur dort, wo mein Knie ist, in der Höhe variieren konnte. Denn unten am Fuß sitzt ein anderer Verbindertyp, der lässt in der Horizontalen keinen Spielraum zu.

      Die wichtigste Entscheidung, die ich treffen musste, war die bezüglich des Verbindungsstücks unterhalb des Popos zwischen den horizontalen Rohren und dem hinteren vertikalen Rohr. Hierfür gibt es, soweit ich das finden konnte, nur welche mit einem 90°-Winkel oder frei einstellbare. Diverse Proben haben mich glauben lassen, dass ein rechter Winkel zwischen den Oberschenkeln möglich ist. Außerdem hätte eine variable Lösung bedeutet, dass es an der Vorderseite noch ein weiteres Rohr zur Fixierung geben müsste.

      Ein rechter Winkel zwischen den Oberschenkeln ist tatsächlich machbar, aber das ist schon das äußerste. Ich persönlich kriege das auch nur dann hin, wenn die Gurte eingesetzt werden, um die Oberschenkel weiter zu öffnen und sie dann zu fixieren. Aus eigener Kraft geht es am Ende nicht, allerdings ist es bei mir dann doch so, dass ich es ganz gut für längere Zeit aushalten kann. Trotzdem werde ich diese Teile doch noch austauschen und auch ein weiteres Rohr an der Vorderseite vorsehen, um dann vielleicht auf 70° zu kommen. Das ist nicht nur für die Hüftgelenke angenehmer, sondern hat auch Auswirkungen auf die Sitzfläche. Denn bei den aktuellen 90° kommen die Sitzhöcker des Beckens gerade so auf den Hölzern auf.

      Dieser letztgenannte Umstand führte auch zu einer (vorübergehenden) Planänderung. Denn eigentlich wollte ich das Brett, das derzeit in Kopfhöhe ist, bis zur Sitzfläche durchziehen und hieran auch noch Gurte für Taille, Brust und Hals vorsehen. Aber da ich hier die gleichen Befestigungselemente vorgesehen hatte wie unterhalb der Oberschenkel(s.u.), wird man im Sitzen nochmals um gut 8 cm nach vorne geschoben, und dann fällt man fast zwischen den Brettern durch. Außerdem würden sich die Beine noch mehr öffnen müssen, weil ja vorne an den Knien wegen der Gurte Fixpunkte sind, und da streiken dann die Hüftgelenke.

      Am Rückteil werde ich noch mal mit Befestigungsteilen experimentieren, die weniger Bauhöhe haben. So sitzt das Brett (das eigentlich nur vorgesehen wird, damit die Gurte auf der vorgesehenen Höhe bleiben) direkt am Rohr. Ich hoffe, dass das in Kombination mit dem kleineren Öffnungswinkel gut funktioniert, so dass man als Opfer zumindest bequem sitzt - und ggf. auch länger sitzen kann. Und dann würde auch das provisorische Kopfteil ausgetauscht werden.

      Was ich auch nicht bedacht hatte, sind die Abmessungen der Teile, an denen die Hand- und Fußmanschetten mit Karabinern befestigt werden sollen. Ich hatte nur zwei recht große Karabiner zur Hand, die ich an den Füßen anbringen konnte. Die kleineren passen nicht durch die Löcher, hier habe ich erst mal ein Seil vorgesehenen und werde es später mit Ringkarabinern versuchen.

      Als Option könnte man z.B. in Schulterhöhe mittels eines Kreuzverbinders noch ein horizontales Rohr anbringen. Dann wären die Arme seitlich ausgestreckt und nicht hinten fixiert. Die Teile dafür habe ich bereitliegen, aber dadurch benötigt das gute Stück deutlich mehr Raum - insbesondere beim Wegstellen. In der aktuellen Ausführung passt der Stuhl wunderbar in eine Raumecke und benötigt kaum Grundfläche.

      So, nun zur Masterfrage - was hat das alles gekostet? In der gezeigten Form sind (ca.) angefallen:

      für die Rohre: 30 €
      für die Verbinder: 60 €
      Endkappen für die Rohre: 4 €
      Holz (Douglasie): 10 €
      Schrauben: 10 €

      Die verwendeten Gurte waren vorhanden. Hier muss man sich entscheiden, wie viele man verwenden möchte und was für eine Qualität diese haben sollen. Mindestens 50€ sollte man für ordentliche Teile schon einplanen, wenn man sie besorgen muss. (Ring-)Karabiner kosten nur ein paar Euro, und denken muss man auch an den Inbus-Schlüssel für die Madenschrauben in den Rohrverbindern.

      Für den hier gezeigten Stuhl sind ohne die Gurte also Kosten von etwa 115 € angefallen, und wenn ich die beschriebenen Änderungen (andere Gelenke und Rohr zur Fixierung vorne) von vornherein gemacht hätte, wären es vielleicht 10 - 15 € mehr. Das ist ein Bruchteil dessen, was man bei diversen Anbietern bezahlen darf. Der Zusammenbau war (inkl. Baumarktbesuch und Holzbearbeitung mit einfachen Mitteln) innerhalb weniger Stunden erledigt.

      Wenn ich jemanden zum Nachbauen inspirieren kann, würde ich mich freuen. Und wenn Ihr Fragen habt, dann fragt :)



      Hier noch eine Gegenüberstellung der verwendeten und der mutmaßlich besser passenden Elemente:

      90°-Element


      Flexibles Element


      Brettbefestigung "lang"


      Brettbefestigung "kurz"

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Bilder entfernt. Bitte Urheberrecht beachten, gilt auch bei so etwas. Keine Shopbilder.

      Die Idee und Umstzung finde ich ziemlich nice. Nur bei den Holzelementen bin ich mir uneins, sieht irgendwie noch nicht ganz fertig aus.
      Wenn du eine Oberfräse hast, würde ich den Spalt, wo die beiden Bretter zusammenkommen nochmal komplett ringsrum nachfräsen, oder nochmal zerlegen und die Fase an den Schnittkanten mit Schleifpapier nachziehen. Dann macht es optisch einen besseren Abschluss.

      Ansonsten, sehr schick gemacht :thumbup:
      Nein ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur :staubsaugen:
      Danke für das Feedback!

      Ich hatte ja angedeutet, dass die Holzbearbeitungsmöglichkeiten nicht so optimal sind :) Und da mit einer Änderung des Öffnungswinkels die innenliegenden Ecken gegeneinander stoßen werden, muss es hier ohnehin noch Anpassungen geben. Ansonsten denke ich aber, dass die Gebrauchsfähigkeit vollständig gegeben ist.

      Was die Stabilität angeht: bislang absolut keine Probleme! Da wackelt nix... ;) Aber natürlich sollte man die Schrauben im Blick haben.

      Vielleicht noch ein grundsätzlicher Hinweis zum Platzbedarf: die Beine sind jeweils mit nur zwei Schrauben am hinteren Rohr fixiert. Und da es reichen würde, nur ein Bein zu lösen, um die Gesamtkonstruktion platzsparend verstauen zu können, ist das in ein bis zwei Minuten erledigt.

      (Was ich mangels Bedarf und Erfahrung nicht einschätzen kann, ist, ob ein wiederholtes Lösen und Festziehen der Schrauben langfristig schädlich ist. Aber im Zweifelsfall würde man den Verbinder auf der anderen Seite lösen und das Rohr einfach um ein paar Grad verdrehen. Und wenn es hart auf hart kommen sollte, wären Ersatzteile für nur ein paar Euro zu beschaffen.)


      @PinkyBrain: An was für zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten hast Du denn gedacht? Gerne will ich überlegen, wie man konkrete Ideen umsetzen könnte!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von zapp ()

      Moin moin, ich mag deine Konstruktion :yes:
      Gerne mehr davon :thumbsup:

      hast du daran gedacht anstatt der MADENSCHRAUBEN z.b. Schrauben mit Flügelmuttern oder Rundknauf-Schrauben zu verwenden?

      Dann bräuchtest du kein Werkzeug mehr dafür.
      Ich glaube das bei den Rohrdimensionen keine Nutzungsschäden durch lösen und festziehen entstehen werden.

      Evtl. für die anderen Schrauben die fest gezogen bleiben sollen, "Locktite" schraubensicherung nutzen.

      MfG Talon
      :dance:
      Vielen Dank!

      An andere Schrauben als die Madenschrauben habe ich schon gedacht, aber ich habe noch keine geeigneten Teile gefunden. Ich denke, das könnte dann auch nur an solchen Stellen zum Tragen kommen, die keine große Belastung aushalten müssen oder die für einen schnellen Austausch vorgesehen sind. Hier bei dem Stuhl also nur das Kopf- oder ein künftiges Rückteil.

      Die Madenschrauben sind am unteren Ende spitz, so dass sie einen sehr großen Druck ausüben und nicht verrutschen. Und zur Montage benötigt man einen passenden Inbus-Schlüssel, der beinahe so groß ist wie ein Türklinke. Oder eine Knarre. Da kann man also richtig zupacken und eine feste Verbindung schaffen. Ich denke, dass dies mit Blick auf die Stabilität ausreichend erprobt und jeder anderen Lösung überlegen ist.

      Beim Handling mag es anders aussehen, aber wie gesagt, dann nur bei untergeordneten Bauteilen ohne Relevanz für Sicherheit und Standfestigkeit.