Was bleibt..... ist pure Dankbarkeit..... und die Erinnerung an eine schöne Zeit

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      Was bleibt..... ist pure Dankbarkeit..... und die Erinnerung an eine schöne Zeit

      Es hatte 4 oder 5 Treffen gebraucht, bis die Wertigkeit, die dieser böse Satz vom Juni in unsere Verbindung gebracht hatte, nicht mehr im Vordergrund stand und ich unsere Treffen und meine wieder erwachte Hingabe genießen konnte, ohne einen Mangel zu fühlen.
      Für Pat hatte sich dadurch nichts geändert, der Bruch in unserer Beziehung war aus seiner Sicht nur für mich da, und durch seine ruhige Art, auf meine Tränen, die mich immer wieder überfielen, lediglich mit mehr Zärtlichkeit, aber nicht mit Diskussionen einzugehen, holte er mich letztendlich zurück und ich wurde gefühlsmäßig wieder die alte.

      Die letzten Treffen des Jahres liefen so ganz anders ab, als wir gewohnt waren. Durch eine erneute große OP waren weder SM noch Sex möglich, trotzdem traf er sich mehrfach mit mir und ich spürte, wie wichtig ich ihm doch auch als Mensch war. Wir kuschelten viel, versuchten uns wie Teenies an Petting und genossen einfach unsere Nähe.

      Unser Passion-Wochenende kam, dann 3 kurze Treffen im Dezember ohne Übernachtung. Im Januar und Februar noch 3 wunderschöne Wochenenden in unseren angemieteten Ferienhäusern, in denen ich wieder Spanking und auch Strafen zu spüren bekam und das wohlige Gefühl der Enge durch Strumpfhosenkokons am gesamten Körper erleben durfte.
      Und dann.....kam Corona.

      Wir versuchten noch, wegen der sich ankündigenden Kontaktbeschränkungen unser geplantes Wochenende vorzuverlegen, aber es klappte nicht, da Pat die Alibis seiner Frau gegenüber ausgingen. Wären wir ein Paar in Fernbeziehung gewesen, wäre er zu mir gekommen, so aber ging es nicht mehr. Das nagte an mir und führte mir noch einmal deutlich vor Augen, wo mein Platz in unserem Gefüge ist und wo eben nicht. Als er dann noch meinte, es könne passieren, dass wir uns erst im Herbst wiedersehen, fing ich an, im Kopf den Gedanken an eine Trennung zuzulassen, nahm Pat mit auf den Weg des Grübelns, indem ich ihn darüber informierte und sprach die Bitte um Freigabe dann schließlich am Sonntag vor Ostern aus.

      Obwohl ich der gehende Part war, tat es anfangs sehr sehr weh. Der Schmerz war tatsächlich körperlich spürbar in der Herzgegend, nicht nur emotional. Immer wieder kamen mir die Tränen und ich wusste, ich muss aktiv werden, damit das aufhört.


      Was tat ich also dagegen?

      Halsband und Handmanschetten trug ich noch 2 Nächte, machte sie dann aber mitten in der Nacht ab, da sie mich in der Situation mehr einengten, als dass sie mir Halt gaben und räumte sie am nächsten Morgen aus dem Blickfeld. Laufseil und Fußmanschetten verschwanden schon am 1. Abend in einer Tasche. Das Armband trug ich noch einen Tag lang und legte es dann in mein Schmuckkästchen. Ich nahm sein Bild von der Wand, löschte alle SMS und Mails, ohne sie noch einmal gelesen zu haben.

      Nachdem er mich aus seinem Profil als Partnerin entfernt und sich unsichtbar gemacht hatte, tat ich es ihm gleich. Ich schrieb meinen Blog vom November fertig, der noch unvollendet auf meiner Festplatte schlummerte und setzte ihn hier ein. Wir hatten noch ein paar Tage Kontakt und dann nahm ich mir hier und in dem anderen Portal, in dem wir uns kennengelernt hatten, eine Auszeit von 4 Wochen. Dazu deaktivierte ich auch die Benachrichtigungsfunktion der Mails und entfernte die Foren aus den Lesezeichen des Browsers, um ja nicht in Versuchung zu geraten, von außen hier mitzulesen.
      Und...Trick 17: Ich fing an, diesen Blog hier zu schreiben, als ob es schon Vergangenheit wäre.

      Ich fuhr fast täglich Fahrrad, telefonierte viel und stundenlang mit meinen Töchtern, Freundinnen und Freunden. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an die Foris, die mir mit Mails, SMS und Telefonaten zur Seite gestanden und sich zum Glück Bemerkungen in der Art “Ich habs ja immer gesagt“ geschenkt haben. Ihr wart mir mit euren unterschiedlichen Blickwinkeln echt eine große Hilfe. :huggy:

      Ich las einige meiner ungelesenen Bücher, holte mir, als das wieder möglich war, DVDs aus der Bücherei, entrümpelte meine Wohnung etwas, werkelte im Garten herum und legte mich in die Frühlingssonne. Das Chatten und dieses Forum hier vermisste ich sehr, löste ersatzweise vermehrt Sudoku und entdeckte ein neues Online- Knobelspiel (Power Of 2), das mich echt ehrgeizig und fast süchtig werden ließ. Apropos Süchte: Von Alkohol ließ ich mit Absicht die Finger und Süßigkeiten genoss ich nur in Maßen und nie aus Kummer. Stattdessen fing ich an, ganz bewusst zu trauern und zu verarbeiten.

      In der Arbeit merkte ich in der Woche vor Ostern schon manchmal, dass Stunden vergangen waren, ohne dass ich an ihn denken musste. Dieser fiese körperliche Schmerz war dann erstaunlicherweise rasch verschwunden, 12 Tage nach Trennung und 4 Tage nach Kontaktabbruch. Ganz kurz war ich versucht, mich doch schon wieder im Forum einzuloggen. Zum Glück tat ich das nicht, das dicke Ende kam dann noch nach.

      Es erwischte mich nach 2 Wochen Forenpause, abends auf dem Sofa und artete in einen regelrechten Weinkrampf aus. Mein armes Sofakissen musste aushalten, dass ich es stellvertretend anbrüllte, beschimpfte, nassheulte und beulig boxte. Ich ließ alle Gefühle zu, die dabei hochkamen, den Schmerz, die Trauer, auch Frust und Wut. Ich ließ ihnen ihre Daseinsberechtigung, schaute sie an, arbeitete mit ihnen und ließ sie dann ziehen, mit einem Ritual, das Pat mir beigebracht hatte. Danach arbeitete ich eine gute Woche auf mehreren Ebenen mit meinem inneren Kind.

      ...und auf einmal ging es mir von Tag zu Tag besser. Die positiven Gedanken und Erinnerungen überwogen und immer häufiger musste ich sogar schmunzeln. Beim Abreißen von Frischhaltefolie, wenn ich ein ganz bestimmtes Kleid anhatte, wenn mich die Brennnesseln im Garten erwischten, wenn ich morgens realisierte, dass ich mal wieder davon geträumt hatte, von ihm übers Knie gelegt zu werden, wenn ich wegen Rücken- oder Knieschmerzen einen unrunden Gang und dann seine Stimme („Lauf gerad!“) im Ohr hatte.

      Das Spanking war das erste, was ich nicht mehr vermisste, später fehlte mir auch das Dominante nicht mehr, dafür umso mehr der Mensch Pat, mit dem ich mich immer so gut unterhalten und ausgetauscht hatte. Ich konnte das Armband wieder umlegen, als ganz normales Schmuckstück, da es so gut zu meiner Kette mit dem Triskelenanhänger passte. Als mir dann vor ein paar Tagen die einlaminierte Version unseres Vertrages in die Finger fiel und ich diese mit einem Lächeln auf den Lippen lesen konnte, wusste ich, es ist geschafft, die trüben Gedanken sind Vergangenheit.

      Übrig blieb..... pure Dankbarkeit!
      Dankbarkeit dafür, dass mich Pat von Anfang an so angenommen hat wie ich bin, ohne mich verbiegen und erziehen zu wollen.
      Dankbarkeit dafür, dass er mich als mein allererster Herr in die wundervolle Welt des BDSM eingeführt und geprägt hat.
      Dankbarkeit dafür, dass ich mein Tagebuch ausschließlich positiv formuliert führen musste, so waren negative Gefühle nirgendwo verschriftlicht und somit nicht ständig wieder abrufbar.
      Dankbarkeit dafür, dass er mich liebevoll, konsequent und mit Achtung geführt hat.
      Dankbarkeit für diese wahnsinnig tiefe und innige Beziehung.
      Dankbarkeit dafür, dass er sich zusammen mir mir weiterentwickelt hat.
      Dankbarkeit dafür, dass er meine Fraulichkeit herausgekitzelt, gefordert und gefördert hat.
      Dankbarkeit dafür, dass er mir immer wieder gezeigt hat, dass er auch meinen Charakter faszinierend findet und schätzt und nicht nur die Sub in mir.
      Dankbarkeit für den freundschaftlichen, spirituellen und medialen Austausch, den wir auch jetzt noch weiterhin miteinander teilen dürfen.
      Ich freue mich darauf, ihn irgendwann mal wieder zu sehen und in die Arme schließen zu können, ohne dass es weh tut. :)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

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      Was tat ich mit den Erinnerungsstücken an unsere Beziehung?

      Sein Foto, welches eingerahmt an der Wand hing und von welchem aus er mir immer beim Essen zusah, landete in einer Schublade, das Gedicht mit den Ketten durfte hängenbleiben. Den eingerahmten Vertrag übersah ich anfangs, da er in einem anderen Raum hing, später kam auch er in die Schublade. Fotos auf der Festplatte löschte ich, bis auf eins, das er ganz am Anfang mal von mir aufgenommen hatte und mich bei unserer Begrüßung zeigt. Ach und das Foto mit dem Magdkostüm hab ich auch noch, das brauche ich noch für eine andere Gelegenheit, auch das Kostüm selbst.

      Die Schlagwerkzeuge hatten auch vorher schon dauerhaft ihren Platz im Gästezimmer in einer Transporttasche gefunden. Da steckt soviel Geld und hochwertige Arbeit drin, dass ich es nicht übers Herz bringe, sie zu entsorgen, zu verkaufen oder zu verschenken. Die Manschetten und meine Halsbänder wurden von mir gereinigt und gefettet und liegen jetzt in einer Tasche im selben Raum. Die Seile steckte ich in die Waschmaschine und packte sie danach zu den Schlagwerkzeugen. Ursprünglich wollte ich alles noch abräuchern, habe jedoch im Moment nicht das Gefühl, dass das nötig wäre, es stecken ja keine negativen Energien darin. Nachholen kann ich das bei Bedarf immer noch. Das rote Baumwollpeitschchen vom 1. Treffen durfte seinen Ehrenplatz an meiner Schlafzimmerwand behalten und bringt mich des öfteren zum Schmunzeln.

      Das Armband trage ich ab und an wieder als ganz normales Schmuckstück. Meine Toys benutze ich, nach einer kurzen lustlosen Phase, weiterhin, auch die, die während der letzten 3 Jahre angeschafft wurden. Jetzt beschränkt ja niemand mehr meine Orgasmen auf zwei pro Woche :D . Meine Tagebücher liegen im Bücherschrank, sie zeigen mir meine Entwicklung und positiven Gefühle und sind es wert, irgendwann wieder gelesen zu werden.


      Was ist aus unseren Ritualen geworden?

      Ich trage weiterhin gern Nagellack und Kleider.
      Ich gucke automatisch abends auf die Uhr, ob es 23 Uhr ist und ich ins Bett gehen muss, genieße es dann aber, länger wach bleiben zu dürfen<<< blöde Formulierung, ich wusste es nicht anders zu beschreiben ;) . Was nicht heißt, dass ich nicht schon mal um 22.30 Uhr oder noch früher schlafen gehe.
      Ich gucke sehr oft noch zu den Uhrzeiten, zu denen er täglich angerufen hat, ob mein Telefon in greifbarer Nähe ist, schleppe es aber nicht mehr ständig mit mir herum, vor allem nicht in den Garten.
      In den ersten Tagen habe ich abends beim Aufstehen vom Sofa überlegt, ob ich rechts oder links um den Tisch herum gehe, wegen des Laufseils (was ich zu dem Zeitpunkt da schon gar nicht mehr trug). Das hat zum Glück rasch aufgehört. Ebenfalls ein paar Tage dauerte es, bis ich nicht mehr automatisch zu dem 2. Nachtschrank laufen wollte, um die Manschetten und das Halsband zum Anlegen zu greifen, die ja dort nicht mehr lagen.
      Das Atemritual, welches wir zum Schluss jeden Abend beim Chatten durchgeführt hatten, wende ich ständig tagsüber, zum Einschlafen und auch beim Fahrradfahren an.


      Fazit::

      Es war gut so, wie es war, ich bereue nichts, gar nichts, auch nicht das Einstellen meiner Blogs bisher, sie sind eine schöne Erinnerung. Das Leben kennt keine Fehler und alles hat einen Sinn. Niemand hat das Recht, irgendeine Beziehungsform zu verurteilen. Eine jede hat ihre Berechtigung und ihre Gründe. Ich bin nun in der Lage, aus der Sicht einer Betroffenen berichten zu können, anstatt wie früher Affairen und notorische Fremdgänger zu verurteilen.

      Der Zeitpunkt im Sommer, zu dem es anfing, zu kriseln, war genau richtig. Dadurch habe ich ihn, aber vor allem mich selbst, behutsam darauf vorbereiten können, dass die Geschichte endlich ist, obwohl ich das von Anfang an wusste. Es war nie eine Frage, ob es hält, sondern immer nur, wie lange. Ansonsten hätte mir die Coronakrise noch mehr die Beine weggehauen.

      Ich finde es besser, die Trennung vollzogen zu haben, ohne dass ein neuer Partner auf mich wartet. Zum einen wäre es ein blödes Gefühl gewesen, den einen Mann durch einen anderen zu ersetzen, zum anderen kann ich verarbeiten, abschließen und genullt in eine neue Partnerschaft gehen.
      Der nächste Dom wird allerdings weder eine Affaire noch eine Spielbeziehung sein. Das heißt nicht, dass wir monogam oder unter einem Dach leben müssen, aber eben die Nr. Eins füreinander sein. Wie sagte mir ein Fori: „Affaire und Zusammenleben sind 2 Extreme, dazwischen gibt es Graustufen ^^

      Mich in ihn zu verlieben, hatte ich mir ja verboten. Auf irgendeine Art empfinde ich aber schon Liebe für den Menschen Pat, sie ist vergleichbar mit der Liebe zu meinen Freundinnen oder zu meinen Kindern. Hingabe dagegen ist ein wahnsinnig tiefes Gefühl, tiefer als jede Liebe, die ich bisher gespürt habe. Sie ist aber auch schneller verschwunden als die romantische Liebe, die ich bei meinen vorherigen Partnern verspürt hatte...

      Diese Beziehung hat mir sehr viel gegeben, mich meine Neigung erkennen und akzeptieren lassen.
      Mein Maso- Anteil ist deutlich kleiner als meine innere Sub und meine innere Sub ist stark, sehr stark. Im Moment spüre ich sie nicht, ich bin mir aber sicher, dass sie lediglich schläft und nicht verschwunden ist. Ich bin mir auch sicher, dass mich im Moment weder Pat noch irgendjemand anders mit Blicken, Worten oder Gesten in die Devotion oder in die Knie zwingen kann, das passiert nicht einfach. Ich muss es wollen und zulassen.

      Mein inneres Kind hat mir gezeigt, dass es sich immer noch oft ungeliebt fühlt und dass nur ich selbst ihm die Geborgenheit und Sicherheit geben kann, die es benötigt. Ich habe festgestellt, dass ich keinen Partner und keine Führung brauche, um mich vollständig zu fühlen. Ich gehe aus dieser Zeit stärker und gefestigter heraus, als ich es vorher war. Den Halt, den ich durch Pat und durch das Halsband und die Manschetten gespürt habe, kann ich mir nun wieder selbst geben, so wie vorher auch.

      Aber ich freue mich darauf, meine Hingabe irgendwann wieder spüren und zeigen zu können, mich fallenlassen und Entscheidungen abgeben zu dürfen. Irgendwann... mit dem richtigen Partner... zur richtigen Zeit...

      Übrigens habe ich festgestellt, dass jede neue, längere Partnerschaft stets besser zu mir und meinen jeweiligen Lebensumständen passte als die zuvor, ich habe nie einen Rückschritt gemacht. Es kann also nur besser werden :thumbsup:

      Am Muttertag werde ich mich mit meinen Töchtern treffen, endlich darf ich wieder beide sehen und danach...werfe ich mich wieder ins Foren- und Chatgetümmel, ich hab ja eine Menge nachzulesen hier und freue mich wieder auf euch :)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich danke Dir sehr für diesen Einblick! :huggy:
      Mir ist dabei klar geworden, daß ich diie Umstände Eurer Beziehung nie richtig mitbekommen habe, denn ich dachte stets, Ihr seid ein ganz tolles, inniges Paar.
      Es ist toll, daß Du so aus der Beziehung gehen konntest, wenn auch nicht ganz ohne Schmerzen, die, glaube ich, so gut wie nie ausbleiben.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Dankeschön für Deinen teils betrüblichen, teils guten Bericht. Und den Mut hier niederzuschreiben.
      Und wie du schon sagst, oder ich es verstehe, hat alles und jede Begegnung im Leben irgendeinen Sinn @Isegrim_w_devotIch wünsche dir alles erdenklich Gute und viel Kraft. Du schaffst es. Braucht halt Zeit :empathy:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Liebe Isegrim, vielen Dank für Deine Offenheit und das Teilen Deiner Gedanken.
      Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, dass Du eine starke Frau bist liest man aus jedem Deiner Worten und mit dieser Stärke wird auch der übrig gebliebene Schmerz irgendwann ein Lächeln sein.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Liebe @Isegrim_w_devot, ich danke dir für diesen ausführlichen und wunderbar positiven Beitrag.
      Ich hatte echt Tränen in den Augen beim Lesen, weil es mich sehr berührt hat, wie stark du bist.

      Es gelingt nicht vielen Menschen, seine "verzerrte Wahrnehmung" so zu steuern, dass sie in etwas Positives umgewandelt wird.
      Du hast eine gute Balance zwischen Reflexion und Ablenkung gefunden, hast deine Trauer zugelassen...

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Mein inneres Kind hat mir gezeigt, dass es sich immer noch oft ungeliebt fühlt und dass nur ich selbst ihm die Geborgenheit und Sicherheit geben kann, die es benötigt. Ich habe festgestellt, dass ich keinen Partner und keine Führung brauche, um mich vollständig zu fühlen. Ich gehe aus dieser Zeit stärker und gefestigter heraus, als ich es vorher war. Den Halt, den ich durch Pat und durch das Halsband und die Manschetten gespürt habe, kann ich mir nun wieder selbst geben, so wie vorher auch.
      Das ist eine schöne und wichtige Aussage.
      Ich wünsche dir, dass sie dich weiter durchs Leben trägt.

      Nachtrag:
      Ich habe gerade erst deinen Blog Juli 2019 gelesen, der ist mir wohl entgangen. Jetzt kann ich deine Gedankengänge und Entscheidungen der letzten Zeit noch besser verstehen.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ich habe jetzt (fast ) deinen ganzen Blog gelesen oder besser "verschlungen". Ich bin ja noch neu hier hier im Forum.
      Und ich möchte ein ganz herzliches Danke ausdrücken, dass du uns teilhaben lässt, besonders auch für deinen letzten Beitrag.

      Ich erkenne mich in dem, was du schreibst wieder, stecke in einer fast ähnlichen Situation und bewundere deine Stärke.

      :blumen:
      -Es gibt nix, wo mehr Erotik ausstrahlt, wie wenn man mit Worten und Sprache gut umgehen tut. -
      Deine Zeilen erinnern mich sehr daran, dass ich mich nach einer für mich völlig unerwarteten Trennung, die mir buchtsäblich den Boden unter den Füßen weggerissen hatte, auch mal in ähnlicher Form einem Forum geöffnet habe. Das war damals, 2004, noch nicht unbedingt üblich, dass man öffentlich einen so tiefen Einblick in die Seele gewährt. Aber ich weiß noch, dass mir bereits das schreiben und die daraus resultierende innere Auseinandersetzung, irre gut getan hat. Es war mehr als der Wendepunkt in einer schwierigen dunklen Zeit, sondern gleich der erste Schritt zurück ins Licht. Und so ähnlich las ich es bei dir auch an einer Stelle (Stichwort Trick 17) heraus.

      Danke
      Liebe @Isegrim_w_devot,

      vielen Dank für das offene Teilen deines Erlebens und deiner Emotionen. Deine Zeilen haben mich sehr berührt.

      Wer so loslassen und auch annehmen kann, verfügt über eine starke Persönlichkeit und tiefe innere Werte. Bewundernswert wie eindrucksvoll Du dieses Erleben so offen und klar formuliert hast. Ich ziehe meinen Hut vor deinem Beitrag und bedanke mich dass ich das lesen durfte.

      Alles liebe und gute auf Deiner Reise.
      Ihr Lieben, ich danke euch sehr für eure Kommentare und guten Wünsche.

      Eben gerade ist unser letztes gemeinsames Wochenende zuende gegangen. Das war etwas, was ich mir immer gewünscht hatte, egal von wem aus die Entscheidung gekommen wäre, unsere Verbindung enden zu lassen und diesen Wunsch hat er mir erfüllt. Bedingt durch die Pandemie hat es ein paar Monate gedauert, bis es geklappt hat, so konnten wir beide unseren Schmerz schon verarbeiten und voller Vorfreude auf das Treffen schauen.

      Wir haben es genossen, uns körperlich nochmal sehr nahe zu sein, haben viel gelacht, fast alle Treffen gedanklich noch einmal durchgespielt, uns unsere schmerzhaften Stellen an Rücken und Schulter gegenseitig behandelt und uns fachlich, beruflich ausgetauscht.

      Erstaunlicherweise hatten wir dann beide gestern den Wunsch, nochmal einige unserer Schlaginstrumente zu spüren und auch uns gegenseitig übers Knie zu legen.
      Jetzt sitze ich breit grinsend mit einem brennenden Hintern hier und schreibe.

      Es war das einzige Treffen ohne Machtgefälle, wir beide konnten uns ohne Wehmut und ohne Schmerz verabschieden, uns alles Gute wünschen und wissen, dass wir auf einer anderen Ebene als Freunde für immer verbunden bleiben.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -