Darf Sub die Initiative ergreifen?

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      Darf Sub die Initiative ergreifen?

      Mir schwirrt eine Frage im Kopf herum.
      Dom hat, ob männlich oder weiblich, in einer D/S Beziehung bekannterweise die sprichwörtlichen Hosen an.

      Wenn Sub nun gern für ihren/seinen Dom etwas tun möchte. Als Überraschung, etwas von dem Sub denkt, dass es Dom gefällt. Darf Sub das? Natürlich müsste Sub eigentlich um Erlaubnis bitten oder? :sofa:

      Und, wenn Sub das täte, würde eine freiwillige Aktion überhaupt ein Machtgefühl bei Dom auslösen? 8|

      Ich bin durcheinander... Zu viele wenns...

      Nachtrag: Gibt es Doms, die auch dann Macht über Sub verspüren, wenn Sub sich freiwillig vor ihnen auf den Boden wirft und im Dreck kriecht?
      Also ich denke, dass es auf die Situation ankommt. Bzw auf die D/S Beziehung.

      Ich kann jetzt nur von mir sprechen, wenn mein Dom mir Aufgaben gibt, die ich mit Fotos belegen soll, dann habe ich schon mal ein Bild dazwischen gemogelt, was Grenzen verschiebt. Wir haben eine online D/S Beziehung, da es anders nicht möglich ist zur Zeit.
      Mein lieber Dom hatte sich sehr darüber gefreut. Dies ist in meinen Augen eine Kleinigkeit.

      Wenn wir jetzt aber eine Session hätten, würde ich nicht plötzlich die Position wechseln, nur weil ich denke, die könnte ihm besser gefallen. Da würde ich eine Grenze überschreiten.

      greta85 schrieb:

      Mir schwirrt eine Frage im Kopf herum.
      Dom hat, ob männlich oder weiblich, in einer D/S Beziehung bekannterweise die sprichwörtlichen Hosen an.

      Wenn Sub nun gern für ihren/seinen Dom etwas tun möchte. Als Überraschung, etwas von dem Sub denkt, dass es Dom gefällt. Darf Sub das? Natürlich müsste Sub eigentlich um Erlaubnis bitten oder? :sofa:

      Und, wenn Sub das täte, würde eine freiwillige Aktion überhaupt ein Machtgefühl bei Dom auslösen? 8|

      Ich bin durcheinander... Zu viele wenns...

      Nachtrag: Gibt es Doms, die auch dann Macht über Sub verspüren, wenn Sub sich freiwillig vor ihnen auf den Boden wirft und im Dreck kriecht?

      Eine gute Frage. Ich denke, es hängt von der Überraschung ab. Einfach so bei ihm auf der Arbeit auftauchen und ihn dann unter dem Schreibtisch sitzend zu verwöhnen... nun ja... ich denke, da könnte es ein paar Probleme und "aua" geben, auch wenn er es ansonsten mag, so verwöhnt zu werden. ;)

      Aber wenn man weiß, das es ihm gefällt... warum sollte sie ihn dann nicht überraschen? Ist doch schön, wenn sub so etwas macht. :)

      Tops sind auch nur Menschen. Und ich kenne keinen, der sich nicht über eine Überraschung freut mit Dingen, von denen sie weiß dass sie ihm gefallen und die von Herzem kommen.


      Das Machtgefühl auflösen? Mhm... ich verstehe was du meinst, aber ich erkenne trotzdem keinen Sinn. Wenn sie mich mit etwas überrascht, das mir gefällt, löst sich doch das Machtgefühl nicht auf. Sie tut es ja, um mir eine Freude zu machen. Weil sie mich kennt und mir etwas gutes tun möchte.

      Im Umkehrschluß würde das ja (mal überspitzt gesagt) bedeuten, dass sich das Machtgefühl festigen würden, wenn sie mir nichts gutes zukommen lassen möchte. Für mich persönlich würde sich dann aber das Machtgefühl so was von schnell auflösen...


      Zu deinem Nachtrag: Ja, die gibt es. Was zeugt denn mehr von seiner Macht und ihrer Devotion, als diese Freiwilligkeit?

      Unter Zwang kann man Menschen zu fast allem bewegen. Aber freiwillig... das ist etwas ganz anderes. Das ist ein Geschenk und zeigt mir, wie sehr sie mich liebt und wie sehr sie mir die Macht in die Hände legt. Es ist sozusagen ein "Offenbarungseid" an meine Macht.


      Macht zeigt sich für mich nicht darin, sie so oft wie möglich zu nutzen.
      Macht zeigt sich für mich darin, sie so wenig wie möglich zu nutzen.


      Edit: Im Prinzip darf sub alles. Es hängt vom Top ab, was er ihr "erlaubt" ;)

      2. edit: Du hast auslösen geschrieben, nicht auflösen... Fehler meinerseits :dash:
      Also ob es ein Machtgefühl auslösen würde, hängt von der Überraschung ab. Ein leckeres Dinner würde es sicherlich nicht auslösen.
      Ein leckeres Dinner, bei dem sie beschließt, mir nicht gegenüber zu sitzen am Tisch, sondern sich neben mich kniet während ich esse würde es schon auslösen
      Mir ist nicht ganz klar worauf Du mit Deiner Tage hinaus willst. Meinst Du jetzt die Initiative ergreifen in sexueller Hinsicht?
      Also vom Dom gesteckte Grenzen "überschreiten"?

      Pauschal kann man die Frage ohnehin nicht beantworten, jedes Machtgefälle ist ein individuelles mit individuellem "Regelwerk".
      Grundsätzlich bin ich als sub passiv und lasse mich führen, verschiebe also Grenzen nicht ohne vorherige Kommunikation.

      Dein Nachtrag gib mir zu denken, Freiwilligkeit setze ich bei allem was sub tut voraus. Die Frage an sich kann Dir nur ein Dom beantworten .
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      ich finde es kommt auch auf die Situation drauf an.......eine regel brechen wäre sicherlich nicht ok.

      Wenn es meinem Partner vielleicht nicht so gut geht,,,ich sag mal ...er hat Nackenschmerzen......kann ich schon spontan werden und den Nacken massieren......warum auch nicht...ich bin ja um sein Wohlergehen bemüht.

      Eine Geburtstagsüberraschung..........dürfte wohl immer willkommen sein

      Wenn ich an meinen Partner denke und dann mal ein Foto senden....auch unaufgefordert......warum nicht- wenn es nicht explizit verboten wäre......

      Das sowas am Machtgefälle rüttelt sehe ich da ganz und gar nicht.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich finde das ist komplett individuell und kann nicht pauschalisiert werden.

      Welche Initiative? Ein unaufgeforderter Blowjob? Ein schönes Essen als Überraschung? kleine Nettigkeiten? - Klar, immer her damit
      Mal eben das Auto oder Haus verkaufen? Eher nicht :D

      Abgesehen ist es noch davon abhängig wie ihr es lebt, das müssen hier nicht alle genau so sehen.
      Ich sehe das Alles nicht so eng, das ist mir zu Anstrengend :D

      greta85 schrieb:

      Mir schwirrt eine Frage im Kopf herum.
      Dom hat, ob männlich oder weiblich, in einer D/S Beziehung bekannterweise die sprichwörtlichen Hosen an.

      Wenn Sub nun gern für ihren/seinen Dom etwas tun möchte. Als Überraschung, etwas von dem Sub denkt, dass es Dom gefällt. Darf Sub das?
      Verstehe ich das richtig: DU, @greta85, hast eine Idee, mit der du deinen Dom (Freund?) gerne überraschen möchtest. Er, dein Dom (und Freund?), will (und liebt?) dich, @greta85, genau so, wie du bist, und genau so, wie ihr zusammen seid, mit all deinen Ideen und deinem Verhalten und so, wie er dich kennt und ihr zusammengefunden bzw. euch zusammen entwickelt habt.

      Und jetzt fragst du irgendwelche fremden Leute im Internet, ob du ihn so erfreuen darfst, wie er dir in den Sinn kommt - um erst abzuchecken, ob "eine Sub das darf"??

      Was, wenn du als Antwort bekommst, "das ist dann kein echtes BDSM mehr und du bist dann keine echte Sub" - würdest du dein Verhalten deinem Dom (Freund) gegenüber verändern, nur weil irgendwelche wildfremden Leute das nicht für BDSM halten würden?

      Mach doch, was DU magst :) Ob das BDSM ist oder nicht, ist doch gar nicht wichtig? Ich backe auch gern Kuchen, auch wenn es kein BDSM ist :)
      Ich frage nicht ob das richtiges bdsm ist. Ach herrje...

      Ich wollte eigentlich nur wissen ob ein Machtgefühl bei Doms auch besteht, wenn Sub sich bspw. von selbst hinkniet, einfach weil sie sich danach fühlt. Ich werde darauf achten nur noch allgemein zu formulieren.
      Ich habe es nicht böse gemeint.

      Die Frage bleibt aber dieselbe: Wenn dir danach ist, dich vor ihm hinzuknien, dann ist es DEIN Bedürfnis. Warum interessiert dich, ob jemand in einem BDSM-Forum sagt, ob das für eine Sub passt? Guck doch, ob es euch beiden gefällt.

      Beispiel von mir: Ich beiß meinen Partner auch, wenn mir danach ist. Wenn ich dann am Ende keine Sub mehr bin, sondern Switch oder einfach nur wild im Bett, dann kann ich damit gut leben, solang mein Partner und ich es mögen.

      greta85 schrieb:

      Ich wollte eigentlich nur wissen ob ein Machtgefühl bei Doms auch besteht, wenn Sub sich bspw. von selbst hinkniet, einfach weil sie sich danach fühlt.
      Allgemein - keine Ahnung. Bei mir - oh ja. Und wie. Wenn sie sich von sich aus hinkniet, ist das eine symbolische Unterwerfung, eventuell sogar eine Bitte nach Führung in diesem konkreten Moment. Das löst ein riesiges Machtgefühl bei mir aus. Auch wenn das einen anderen "Geschmack" hat: ich fühle mich dann nicht so sehr wie ein Raubtier gegenüber der Beute, sondern mehr wie ein Herrscher gegenüber einer Untertanin. Die Raubtier-Gefühle kommen, wenn ich mir nehme, was ich will, eventuell sogar Widerstand breche (im vereinbarten Rahmen natürlich). Aber hier ist es eine Geste des Gehorsams, der Unterordnung. Wie sollte mir angesichts dieses manifestierten Gehorsamsversprechens kein Machtgefühl entstehen?
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Also erstmal finde ich es völlig legitim, dass @greta85 diese Frage hier stellt, wenn nicht hier - in einem BDSM-Forum - wo dann? :gruebel:

      Wo sollte man sich denn austauschen, wenn nicht hier? Wo sonst sollte man Fragen, die einem auf der Seele brennen, stellen, wenn nicht hier - in einem BDSM-Forum?

      Zur Frage selbst kann ich nur sagen, dass meine Partner sich immer darüber gefreut haben, wenn ich ihnen meine Hingabe und meine Demut gezeigt habe, ganz ohne Aufforderung, einfach, weil ich ihnen eine Freude machen wollte und es mir ein inneres Bedürfnis war. :yes:
      Das Machtgefüge wurde dadurch nicht in Frage gestellt, ganz und gar nicht.

      Aber es gibt ja auch jene Doms, die keine demütigen Subs wollen, sondern Brats, wie es bei jenen aussieht, kann ich nicht sagen, denn mit diesen Doms bin ich nicht kompatibel. :)
      Ich denke, das kommt wesentlich auf den Dom und das Verhältnis an.
      Es gibt Doms, die erschauern, wenn ihnen sub unaufgefordert zu Füßen kniet.
      Andere fassen das als übergriffig oder Kontrollverlust auf, und eventuell über das gewünschte Verhältnis hinausreichend.

      Ich kenne das Gefühl von einem Zuviel, weil ich wohl instinktiv erfasst hatte, dass ein Mehr an Bindung nicht erwünscht war.
      Da habe ich mich auch gefragt, ob der Wunsch zu knien wohl zuviel sei.
      @Lilian

      Es interessiert mich einfach wie es bei anderen ist. Ich habe nirgends in meinem Post gefragt was andere davon halten würden, wenn ich das täte.

      Mir war es wichtig diesen Gedanken zu teilen. Zu fragen wie seht ihr das? Kennt ihr das? Was ich schlussendlich für mich daraus für Schlüsse ziehe bleibt mir überlassen oder etwa nicht.
      Bei mir ist das so: Ich sehe es ja als meine Aufgabe als Sub, meinen Herren glücklich und zufrieden zu machen, ihn zu erfreuen. So jedenfalls mein Anspruch. Dazu gehört auch, ihn mit Dingen zu überraschen, von denen ich denke, dass sie ihn erfreuen. Das impliziert für mich in logischer Konsequenz auch, dass es nichts Verbotenes ist. Das kann in anderen Beziehungen aus verschiedensten Gründen natürlich anders aussehen (z.B. finanzieller Rahmen).

      greta85 schrieb:

      Und, wenn Sub das täte, würde eine freiwillige Aktion überhaupt ein Machtgefühl bei Dom auslösen?
      Aus Sub-Sicht denke ich: Ja. Denn es ist doch sicherlich ein viel schöneres und intensiveres Machtgefühl, zu wissen, dass Sub es freiwillig tut.
      Ich zeige ihm doch damit meine Hingabe. Und wenn er das Gefühl einer Machtdemonstration braucht, kann er dies doch jederzeit tun. Das ist meiner Meinung nach doch vollkommen unberührt davon.

      phoibe schrieb:

      Aber es gibt ja auch jene Doms, die keine demütigen Subs wollen, sondern Brats, wie es bei jenen aussieht, kann ich nicht sagen, denn mit diesen Doms bin ich nicht kompatibel.
      Bei uns schließt das Eine das Andere nicht aus. Mein Herr mag beide Aspekte an mir und irgendwie entsteht das situativ.


      Lokipetta schrieb:

      Es gibt Doms, die erschauern, wenn ihnen sub unaufgefordert zu Füßen kniet.
      Andere fassen das als übergriffig oder Kontrollverlust auf, und eventuell über das gewünschte Verhältnis hinausreichend.

      Ich kenne das Gefühl von einem Zuviel, weil ich wohl instinktiv erfasst hatte, dass ein Mehr an Bindung nicht erwünscht war.
      Dieser Aspekt ist sicher sehr interessant und den habe ich bei meiner obigen Antwort nicht bedacht, da ich selbst eine solche Situation noch nicht hatte.
      Ich für mich sage ja, sie darf es und habe es hin und wieder auch schon getan.

      Mein Herr kann inzwischen Situation, in denen ich mal die Initiative ergreife gut einzuordnen und lässt sie erst einmal geschehen.
      Wenn ich sie ergreife, dann um ihm etwas mitzuteilen. Wenn ich zum Beispiel fühlte, dass ich bereit bin eine Grenze zu verschieben. Einen Schritt weiter gehen kann.
      Oder ich im zeigen will, welche Gefühle er in mir ausgelöst hat. Da habe ich auch mal meine Position verlassen und meine Augenbinde abgenommen. Er sollte sehen, teilhaben können.

      BDSM bezogene Überraschungen...es freut ihn, wenn ich auch da ab und an die Initiative ergreife und ihm so zeige, dass mir unser Machtgefälle immer gegenwärtig ist.

      Ansonsten...gehen Kleinigkeiten immer...
      Stärke und Vertrauen lassen mich meinen Blick senken
      Wenn man das Thema nicht als Frage "Soll ich?" sondern als "Wie handhabt ihr das?" auffasst, finde ich es sehr spannend.

      Es hängt von den Beteiligten ab und wie es sich eingroovt.

      Ich sehe mich als Sub nicht rein passiv sondern auch in der Rolle der aktiv Dienenden. Ich überrasche sehr gern mit Dingen, Handlungen und Gesten, von denen ich weiß, dass sie gefallen.

      Für Dom1 war es nichts, weil er erstens den "Kampf" der Unterwerfung gebraucht hat und es langweilig fand, wenn ich in vorrauseilendem Gehorsam aktiv geworden bin. Gesten der Unterwerfung, ohne dass er es befohlen hat, waren ihm nichts wert. Gleichzeitig sah er es als Kontrollverlust an und sein Gefühl von Macht ging verloren, wenn ich die Göre habe raushängen lassen. (Ich denke, seine Dominanz und meine Devotion haben nicht so ganz zusammen gepasst.)

      Dom2 hat es hingegen sehr genossen, wenn ich von mir aus Devotion gezeigt habe. Oft hat er mir auch eine grobe Richtung vorgegeben und dann gefordert, ihn bei den Details zu überraschen. Er hat es dann ebenfalls sehr genossen, wenn ich mich bemüht habe, ihn bestmöglichst zufrieden zu stellen. Für ihn war es Bestätigung seiner Macht, wenn ich auch dann noch nach seiner Zufriedenheit gehandelt habe, wenn er die Leine locker gelassen hat. Trotzdem konnte er jederzeit die Kontrolle übernehmen, führen und mir auch meinen Platz wieder zuweisen. (Das hat also einfach besser gepasst.)
      -Es gibt nix, wo mehr Erotik ausstrahlt, wie wenn man mit Worten und Sprache gut umgehen tut. -
      Bei meinem Herrn und mir ist das ganz einfach: Da wir keine TPE-Beziehung führen, bin ich ziemlich frei... solange ich keine Regeln breche oder dadurch den Gehorsam verweigere.

      Ich darf mich jederzeit vor ihm niederknien, auf die Erde werfen, ihm Geschenke machen oder auch mit Outfits überraschen.
      Meinen Herrn gefällt das, zeigt es doch, daß ich mitdenke und ihn erfreuen will.

      Es kommt natürlich darauf an, was der Herr mag.
      Ein Herr, der zB mit Knien nichts nfangen kann, wird dabei auch kein Machtgefälle spüren.
      Insofern ist es, wie die anderen schon schrieben, sehr von der Art der Beziehung abhängig.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud