Selbstfindung, Unwohlsein, Unsicherheit - kurz: Was will ich eigentlich? Und wer und was bin ich?

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      Ich musste bei den ersten Sätzen erst mal herzlich lachen, weil es den Nagel auf den Kopf getroffen hat :lol:
      Ich denke mal, keiner von uns beiden ist wirklich das Problem sondern eher die gewisse Inkompatibilität unserer Vorstellungen bzw. Erfahrungen.
      Am Vertrauen liegt es meiner Meinung nach nicht, dafür habe ich einfach schon zu viele Erfahrungen mit ihm durchlebt, die unser gegenseitiges Vertrauen mehr als bewiesen haben.

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      Tocken1978 schrieb:

      Aha ! Euch ist aber durchaus bewusst das es im BDSM verschiedenste Rollenverteilungen gibt ?@Gentledom Wäre vielleicht auch was für den Bereich Lexikon

      ...
      Das meiste davon wusste ich schon, aber Definition ist super! Cool, vielen vielen Dank!

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      Hallo erstmal,

      Hier wurde ja jetzt schon eine Menge gesagt und ich hoffe das dir das weiterhilft.
      Ich habe etwas länger schon mitgelesen und etwas überlegt, ob ich mich dazu äußern sollte.

      Ich möchte auf verschiedene Themen von dir eingehen, allerdings auch ein wenig versuchen durch die Augen deines Partners zu schauen.

      Fallenlassen:

      Du sagst du denkst währenddessen sehr viel nach. Sind das Gedanken, die in deinem Alltag auch aufkommen? Sind diese Gedanken eher auf dich oder auf Ihn bezogen? Sind sie eher positiv oder negativ?
      Wenn es immer ähnliche oder die selben Gedanken sind die dann aufkommen, könntest du dich mit diesen näher befassen.
      Vielleicht hängt es aber auch mit Ihm zusammen, das du dich bei ihm nicht fallenlassen kannst. Eventuell hängt das mit den Spannungen zwischen euch zusammen.
      Um ein Bild dazu zu geben. Er ist vielleicht verärgert, weil du seinem Bild einer perfekten Sub nicht entsprichst. Du spürst seine Unruhe und beziehst es auf dich.
      Bei meiner Freundin und mir ist es häufig so, dass meine Stimmung auf sie überschlägt. Heißt ich bin unruhig und nicht bei der Sache, ist sie es auch.

      Das ist nur ein Gedanke was bei uns immer mal zu ähnlichen Situationen führt.


      Deine Lebenssituation:
      Wie @Tocken1978 schon meinte sind solche Fragen essentiell. Aber auch: "Wer bin ich", "Wer will ich sein", "Was erwarte ich von meinem Leben", "Wovor habe ich Angst" etc.


      Ich finde es sehr gut, dass du sehr reflektierend bist, dir Gedanken darüber machst was dir gefällt und was nicht und was einem gefällt, das findet man nur heraus wenn man es macht.
      Ich finde es wichtig, dass du dir erst Gedanken machst, wo ist deine Kompromissbereitschaft zu Ende. Was für Sachen möchtest du wirklich nicht, ist es für dich z.B. okay ihn Master zu nennen usw.
      Welche Kompromisse könnte dein Partner eingehen? Sprecht darüber, denn in meinen Augen ist es wichtig, dass beide Seiten aufeinander zugehen.
      Ich hoffe das du verstehst was ich meine, dass ihr versucht von einem Ideal-Bild wegzukommen und eure gemeinsamen Nenner findet.


      Meine Gedanken zu der Sicht deines Partners:
      Nun meine Freundin und ich sind noch etwas jünger als du, Wir waren, bevor ich mich outen konnte, ein Jahr in einer Vanilla-Beziehung.
      Nun nach anfänglichen Problemen, weil ich mich viel intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt habe und schon mein Bild der "perfekten Sub" hatte und sie das bei weitem noch nicht erfüllen konnte.
      Das war äußerst frustrierend und durch viel Reden und Tipps hier im Forum habe ich meine Sichtweise drehen können.
      Sie hat ein Gefühl geäußert nicht zu genügen und konnte sich deshalb nicht fallenlassen, sie wollte es mir recht machen, konnte es aber nicht.
      Auch heute haben wir ein ähnliches Problem wie ihr: Der Alltag. Das es dort häufig nicht funktioniert frustriert mich manchmal auch. Dann hilft nur reden reden reden.
      Ich warte ab, bis sie es kann, reflektiere mit Ihr zusammen wieso was nicht ging.
      Ich verstehe deinen Freund glaube ich, wieso es ihn enttäuscht, wütend macht o.Ä. Aber vielleicht sollte er sich etwas gedulden mit dir und seine Sichtweise ein wenig anpassen.

      Ich will auf gar keinen Fall dir oder deinem Freund etwas vorschreiben, das sind gut gemeinte Erfahrungen, was mir/uns geholfen hat und hilft.

      Viele Grüße und Alles gute,

      Loki.
      Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit

      -William Somerset Maugham

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      Loki2000 schrieb:


      Vielleicht hängt es aber auch mit Ihm zusammen, das du dich bei ihm nicht fallenlassen kannst. Eventuell hängt das mit den Spannungen zwischen euch zusammen.
      Um ein Bild dazu zu geben. Er ist vielleicht verärgert, weil du seinem Bild einer perfekten Sub nicht entsprichst. Du spürst seine Unruhe und beziehst es auf dich.
      Bei meiner Freundin und mir ist es häufig so, dass meine Stimmung auf sie überschlägt. Heißt ich bin unruhig und nicht bei der Sache, ist sie es auch.

      Meine Gedanken zu der Sicht deines Partners:
      Nun meine Freundin und ich sind noch etwas jünger als du, Wir waren, bevor ich mich outen konnte, ein Jahr in einer Vanilla-Beziehung.
      Nun nach anfänglichen Problemen, weil ich mich viel intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt habe und schon mein Bild der "perfekten Sub" hatte und sie das bei weitem noch nicht erfüllen konnte.
      Das war äußerst frustrierend und durch viel Reden und Tipps hier im Forum habe ich meine Sichtweise drehen können.
      Sie hat ein Gefühl geäußert nicht zu genügen und konnte sich deshalb nicht fallenlassen, sie wollte es mir recht machen, konnte es aber nicht.
      Auch heute haben wir ein ähnliches Problem wie ihr: Der Alltag. Das es dort häufig nicht funktioniert frustriert mich manchmal auch. Dann hilft nur reden reden reden.
      Ich warte ab, bis sie es kann, reflektiere mit Ihr zusammen wieso was nicht ging.
      Ich verstehe deinen Freund glaube ich, wieso es ihn enttäuscht, wütend macht o.Ä. Aber vielleicht sollte er sich etwas gedulden mit dir und seine Sichtweise ein wenig anpassen.
      Jap, alle diese Aussagen treffen ziemlich genau auch auf uns zu. Ich werde es so machen, dass ich mich jetzt einige Zeit mit dem Thema nur für mich auseinandersetze und möglichst viel über Vorlieben und Abneigungen herausfinde - eben das, was theoretisch möglich ist. Und dann werden wir keine Wahl haben, wir müssen dann einfach wieder anfangen und "Niederlagen" einstecken können.
      Ich hoffe, ich kriege ihm das klargemacht :/

      Vielen Dank für deine Hilfe!

      Ro'sRose schrieb:

      Ich hoffe, ich kriege ihm das klargemacht :/


      Vielen Dank für deine Hilfe!
      Ansonsten schick ihn doch mal hier vorbei :P . Ich finde es ganz wichtig das er es akzeptiert das du auf deinem Weg noch ganz anders steckst und Ihr "Niederlagen" mal habt. Das ist okay und nur menschlich.

      Nicht dafür.

      Liebe Grüße,

      Loki.
      Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit

      -William Somerset Maugham
      Hallo @Ro'sRose

      als ich deinen Beitrag gelesen habe, fand ich mich ziemlich schnell wieder. Mit ging es anfangs sehr ähnlich. Der Kopf schaltet dann einfach nicht ab. Und das Rad der Gedanken dreht sich unentwegt.

      Bei mir waren es nicht die "Alltags-Gedanken", die mich beschäftigt haben, sonder eher die Gedanken, ob ich alles richtig mache. Ob mein Herr auch wirklich zufrieden ist und es genießt. Solche Gedanken lenken ein schnell ab und machen einen unsicher. Dadurch sank mein Schmerzempfinden auf ein ziemlich niedriges Niveau. Was mich natürlich wieder dazu veranlasste zu denken, ich sei nicht ausreichend. Ich werde meinem Herrn nicht genügen. Was unser "spielen" stark beeinflusste. Ich merkte aber, dass mir der Schmerz und das "benutzt werden" ziemlich fehlte.

      Ich muss auch dazu sagen, dass ich sehr neu bin und mein Herr, mein erster Herr ist. Für mich sind viele Dinge noch neu und ungewohnt. Anfangs waren bestimmte Verhaltensmuster meinerseits peinlich behaftet für mich. Hört sich vielleicht komisch an, aber die Scham kroch wie ein böser Geist in mein Bewusstsein und hinderte mich daran, im Hier und Jetzt zu sein. Mein Herr konnte diesbezüglich schon Erfahrungen sammeln, da ich nicht seine erste Sub bin. Ich/wir sind auch noch am Anfang unserer Sub/Dom-Beziehung. Sind noch dabei, uns zu finden. Jedoch gibt es für mich schon "Spielweisen", die ich nicht so ansprechend finde. Wiederum gibt es Dinge, die ich sehr gerne mache bzw. mit mir machen lasse. Das Wichtigste ist, daß man offen und ehrlich darüber reden kann (auch hier lagen anfangs meine Schwierigkeiten). Unsere Gespräche brachten uns (in dieser Beziehung) wieder ein bisschen näher. Meine Bedenken stellten sich als unbegründet heraus. Ich ging an dieses Thema zuversichtlich heran.

      Ich denke (wie andere auch schon sagten) jede Sub ist da unterschiedlich. Jede hat ihr eigenes Schmerzempfinden und ihr eigenes Bedürfnis nach Benutzung. Ich kann dir jetzt auch nur von meinen (wenigen Erfahrungen) berichten. Ich hab angefangen, mich genauer mit dem Thema zu beschäftigen. Sei es in Foren wie diesem oder im Internet allgemein. Ich setzte mich immer mehr mit meiner Rolle als Sub auseinander. "Was mag ich?" "Was mag ich nicht?" Die wichtigste Frage, die ich mir stellte "Was macht es mit mir?" "Was empfinde ich dabei?" Die Antwort: Es befreit mich.
      Ich kann aus meinem hektischen Alltag ausbrechen und jemand anderen die Führung überlassen. Ich habe gelernt, den Kopf auszuschalten und nur ihm und seinen Befehlen Raum zu geben. Den Schmerz wie einen lange nicht gesehenen Freund zu empfangen. Und mich einfach fallen zu lassen. Ich legte jegliche Scheu ab.

      Ich glaube, jeder muss da seinen eigenen Weg finden, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Jeder muss für sich die Dinge finden, die einem gut tun und die einem nicht so zusagen. Seine Rolle in der Beziehung selber finden. Deine Entscheidung, dich alleine mit dem Thema zu befassen, finde ich sehr gut. Anders habe ich es auch nicht gemacht. ABER!!!! :old: Ihr müsst reden. Reden führt zu Vertrauen und Verständnis für den anderen. Diese Dinge sind in solchen Beziehungen, wie wir sie führen, das A und O. Wenn du nicht dieses Gefühl hast, dass dein Partner dich versteht, seid ihr vielleicht wirklich nicht kompatibel und dann bringt alles reden nichts. Du musst dich auch verstanden fühlen und vorallem musst du dich wohl fühlen in dieser Beziehung.

      Ich hoffe, dass du deinen Weg finden und gehen wirst. ^^
      "Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen. Unter seinem Hauche entfalten sich die Seelen"
      Marie von Ebner-Eschenbach
      da schon so viel geschrieben wurde, kurz meine drei Cents dazu ...

      - tough sein im Alltag und Unterwerfung im 'privaten' ist nicht widersprüchlich, sondern spannend
      - loslassen, vertrauen, loslassen, vertrauen (repeat) ist für mich das essentiellste und wichtigste
      - als Führender sollte (muss?) er lernen, dir zu glauben, wenn du ihm etwas ehrlich anvertraust, gerade bei heftigeren Gedanken und Reaktionen (rape / tränen ...)
      - und letztlich vielleicht die Kraft finden zu akzeptieren, wenn es schlicht und ergreifend nicht passt

      schließe mich aber definitiv dem an, dass du im Rahmen der Suche/Findung schon die wichtigsten Punkte erfragt hast ... ganz viel Erfolg und Freude auf deinen nächsten Wegen ...
      Be blessed and unstoppable!
      Ich danke euch allen sehr für das Teilen eurer Erfahrungen und die Hilfe bis jetzt!
      Das hat mir viele gute Anstöße gegeben und mit meinem Partner bin ich auch ein Stück weitergekommen.
      Wir konnten letztens endlich mal gefühlt richtig offen und ehrlich über all das reden, was uns in dieser Situation auf dem Herzen lag und dabei kam unter anderem raus, dass er hauptsächlich aus Angst und Verzweiflung mit mir diese Pause eingangen ist, da er Angst hat, mich zu verlieren und/oder zu verletzen. Ich habe ihm auch meine Sicht nochmal genau erklärt und er hat viel Verständnis gezeigt.
      Ich denke, wir befinden uns auf einem guten Weg. Dabei haben mir eure Gedanken sehr geholfen, also habt vielen Dank!
      Ihr seid eine tolle Community <3