Herr und Sklavin, Dominanz und Submission – wie weit darf das gehen? Ab wann schreckt euch das ab und warum?

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      Lilian schrieb:

      (...)


      Mir scheint es einfach albern, nach außen zu behaupten "Ich halte zwei Sklavinnen", wenn doch jeder weiß, dass es reines Kopfkino ist für "ich lebe mit zwei erwachsenen, mündigen, selbstbestimmten Frauen zusammen, die mir gewisse Dinge erlauben, solange es ihnen gefällt."

      (...)

      Ich finde es dagegen albern, wie Du hier Menschen, die ein solches Beziehungsmodell leben, die zugrundeliegende Verbindlichkeit absprichst.

      Im Grunde bist Du einem Denkfehler aufgesessen: gerade weil die Frauen „erwachsen, mündig und selbstbestimmt“ sind, können sie überhaupt eine solche Verbindung mit allen Konsequenzen eingehen. Und das mit einer Verbindlichkeit, die weit über den rein rechtlichen Rahmen hinausgeht.

      Und nebenbei bemerkt: was wäre überhaupt eine Beziehung ohne jede Verbindlichkeit wert? Das ist doch das wesentliche Merkmal jeder Beziehung, auch im Vanilla-Bereich.

      Lilian schrieb:

      Mir scheint es einfach albern, nach außen zu behaupten "Ich halte zwei Sklavinnen", wenn doch jeder weiß, dass es reines Kopfkino ist für "ich lebe mit zwei erwachsenen, mündigen, selbstbestimmten Frauen zusammen, die mir gewisse Dinge erlauben, solange es ihnen gefällt."

      Bevor ich dazu was sage, möchte ich noch Mal deutlich machen, dass ich diese extremen D/s-Formen (nennt sie H/s, TPE oder wie auch immer) nicht ablehne. Ich finde es toll, wenn Menschen darin ihre Erfüllung finden und will das niemandem schlecht machen. Und mich selbst reizt es auch wahnsinnig. Bitte beachtet das bei meinen Ausführungen.
      @Lilians Formulierung finde ich ziemlich daneben, dazu gleich mehr.

      Zuerst aber:
      Inhaltlich hat @Lilian natürlich Recht: wenn eines von Alduradas' Mädchen plötzlich feststellen würde, dass das ganze Konstrukt doch nichts für sie ist, würde sie gehen. Sein Beziehungsmodell sieht das nicht so einfach vor, erzählt er, sie könnte um Freigabe bitten und in jedem Fall würde er sie letztendlich gehen lassen, wenn auch je nach dem mit unterschiedlicher Unterstützung (so habe ich es jedenfalls verstanden). Aber wenn sie nicht um Freigabe bittet, sondern ihm einfach mitteilt, dass sie keinen Tag länger bei ihm sein möchte und deshalb jetzt geht, kann er nichts dagegen tun. Wenn er sie mit Gewalt und gegen ihren Willen zwingt, zu bleiben, macht er sich strafbar, zum Glück (nein, ich behaupte nicht, dass er das tun würde, ich habe nur ein theoretisches Beispiel gebildet).
      Wenn die Sklavin von ihrer Stellung so überzeugt ist, dass sie tatsächlich nicht ohne Zustimmung des Herrn gehen würde, auch wenn sie kreuzunglücklich ist, dann ist das wie in tausenden anderen Beziehungen, in denen mindestens eine Seite gerne ein Ende hätte, aber sich nicht traut, den Schritt zu gehen. Das ist dann letztlich ihre Entscheidung. Da können Freunde und ggf. auch Therapeuten Mut machen, aber wenn sie geht, ist es ihre Entscheidung. Und bis dahin ist es ihre Entscheidung, eben nicht zu gehen. Jede Einschränkung, die diese Entscheidung in die Hand des Herrn legt, ist selbst auch Teil der Beziehungsabsprache: wenn sie sich daran nicht mehr halten will, hat das keine Gültigkeit für sie. Es ist "nur" unsere spezielle Form von Romantik, die darin mehr sieht als hohle Worte. Das "nur" steht in Anführungszeichen, weil ich diese Form der Romantik nicht klein reden will. Das ist ein sehr mächtiges Gefühl - nur ist es eben auch nicht mehr als das. Wer mehr darin sieht, möchte sich bitte einmal fragen, ob wir wirklich wollen, dass irgendwer seinen Partner mit Gewalt festhält, wenn dieser beschließt, die Beziehung zu verlassen. Sobald man das nicht will, muss man einräumen, dass es allein in der Entscheidung von Bottom liegt, zu bleiben und alles mit sich machen zu lassen.


      Es deshalb als albern zu bezeichnen, finde ich dennoch unverschämt. Wenn irgendein verliebtes Pärchen sagt: "wir bleiben für immer zusammen", wissen auch alle, dass sich diese Haltung ändern kann. Trotzdem ist der Satz nicht albern. Spätestens bei "bis dass der Tod uns scheidet" müsste man realistischer natürlich ein "oder ein Gericht" anfügen - sind Eheschwüre deshalb albern? Diese Ansicht kann man natürlich vertreten. Sie Fremden ins Gesicht zu sagen, halte ich dennoch für grob unhöflich. Daher auch mein Dislike.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      Hera schrieb:

      Und bitte nicht falsch verstehen, ich habe damit nichts moniert, mich interessiert einfach wie der jeweilige Part damit emotional umgeht.
      ich wage es mal so zu vergleichen:

      ...wenn ich für mein minderjähriges Kind ( sagen wir mal so 8 Jahre alt) etwas entscheide...dann nimmt es das so hin, weil es natürlich erstmal davon ausgeht das ich als Mutter auch nur das Beste will und das es so richtig ist.....es wird eher nicht in Frage gestellt....es wird vielleicht dazu mal eine Frage gestellt.


      Hab ich als Mutter dann etwas entschieden was sich im nachhinein als ungünstig heraus stellt - geht es mir schon nicht so gut damit....schlechtes Gewissen.....muss ich meinem Kind doch jeden Tag in die Augen sehen....hat es weiter Auswirkungen muss ich die Konsequenzen daraus trágen.

      Und das wäre doch bei so einer Dom/ Sub Beziehung nicht anders........
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich versteh gerade irgendwie die ganze Aufregung nicht.

      Da gibt es drei mündige Menschen, die in einer TPE-Beziehung zusammen leben. Sie haben sich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden. Nach welchen Regeln sie ihre Beziehung leben und wie das nennen, ist ihre Sache.

      TPE ist ein Beziehungskonstrukt des BDSM. Das ist nicht neu und wurde nicht erst mit diesen dreien erfunden. Von daher verstehe ich die ganze Aufregung gerade nicht.

      Er sichert seine Mädels / Subs / Sklavinnen / Damen / Freundinnen / Partnerinnen - wie auch immer ihr das nennen wollt, damit ihr euch gut fühlt - finanziell, gesundheitlich und altersvorsorgemäßig ab. Finde ich toll. Aber ganz ehrlich, auch das ist nicht neu und nichts ungewöhnliches in einer Beziehung. In so ziemlich jeder (ernsthaften) Vanilla-Beziehung wird über die Absicherung des weniger bis gar nichts verdienenden Partners gesprochen und das Thema wird geklärt, in welcher Form auch immer. In einer Ehe ist das gesetzlich geregelt. Heiraten können die 3 aber nun mal nicht, da in Deutschland immer nur 2 Leute miteinander verheiratet sein dürfen. Also ist es doch absolut normal, dass man sich über die finanzielle Situation im Falle einer Trennung Gedanken macht. Und wie die Trennung jetzt aussieht - Bitte um Freigabe, Rausschmiss, Abhauen, Trennung in beiderseitigem Einvernehmen oder (was wir um Himmels Willen niemandem wünschen wollen) der Tod - ist doch auch völlig egal. Fakt ist, wenn eine von ihnen nicht bleiben will, dann bleibt sie nicht.


      Diejenigen, die hier so gegen die drei schießen sollten sich vielleicht mal klar dazu bekennen, was denn genau stört: Dass die drei TPE leben? Das sie es Sklaverei nennen? Oder vielleicht dass es drei sind und nicht nur zwei?

      Ich weiß es nicht. Und ich kann diese Diskussion nicht nachvollziehen.

      Ich für mich finde das Konstrukt sehr interessant. Gute Freunde von mir leben ebenfalls in einer Dreier-BDSM-Beziehung. Allerdings ohne TPE.

      Für mich wäre die zweite Frau nichts. Ich bin weder Lesbisch noch Bi oder habe irgendwelche Tendenzen in diese Richtung. Von daher bin ich sehr froh, dass mein Mann mit mir rein monogam leben möchte. Denn auch ich lebe TPE. Allerdings eine völlig andere Form von TPE als @Mirarce mit seinen Sklavinnen.



      Von daher hätte ich dann tatsächlich mal ein paar Fragen an @Mirarce und ich hoffe, dass du sie mir beantwortest.

      Gibt es eine Rangordnung zwischen deinen Sklavinnen? Interagieren die Sklavinnen auch untereinander? Oder nur mit dir? Erziehen oder trainieren (oder wie nennt ihr das?) sie sich gegenseitig? Oder bestrafen sie sich gegenseitig für Fehlverhalten? Verpetzen sie sich? Oder halten sie zusammen wie Pech und Schwefel? Haben die beiden miteinander Geschlechtsverkehr? Oder nur mit dir? Gibt es Eifersucht unter den beiden?
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      Ich habe zwar nicht viel Ahnung von tatsächlich gelebtem BDSM aber ich versuche mal nur auf die Ausgangsfrage dieses Threads zu antworten...


      Pauschal lässt sich die Frage "Herr und Sklavin, Dominanz und Submission - wie weit darf das gehen?" mit "Soweit wie die beteiligten Parteien damit einverstanden sind und keine der beteiligten Personen daraus einen körperlichen/psychischen Schaden erleidet" beantworten.

      Und jetzt mal nicht pauschal ;)

      Prinzipiell bin ich auch eher der Typ, der sagt: "Herr/Sklavin - für mich eher nichts" oder "ICH und Sklavin? Never".
      Weshalb?
      Ich mag meine Freiheiten. Ich mag es arbeiten zu gehen. Ich mag es selbst zu entscheiden wofür ich mein Geld ausgebe. Ich mag es selbst zu entscheiden was ich wie, wann usw mache. Und die Verantwortung für mein Kind habe ich auch.
      Ich habe früh "gelernt" meine eigenen Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen die daraus resultieren zu leben.

      Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass ich Angst davor habe, meine Freiheit zu verlieren. Und es mag in Teilen auch zutreffen.
      Vor noch nicht allzu langer Zeit hatte ich auch nicht den Mut mir einzugestehen, dass ich devot sei. Das war für mich mit meiner Erziehung, meinem Wertebild, mit meinem beruflichen Werdegang usw. für mich persönlich nicht vereinbar "schwach" sein zu dürfen. Und nach wie vor fällt es mir schwer Verantwortung abzugeben.

      Und warum schreibe ich das alles?
      An der Stelle zitiere ich mich mal selbst aus meinem Com-Profil: "Vertrauen ist unabdingbar für einen gemeinsamen Weg. Mit Vertrauen ist vieles möglich".

      Um die Eingangsfrage vollumfänglich beantworten zu können, müsste man doch vollumfänglichen Einblick in die jeweilige gelebte Konstellation haben.

      Mit meinem Verständnis von einer H/S-Beziehung gehe ich davon aus, dass diese nicht von null auf hundert "entsteht". Das diese wächst, sich entwickelt und dass über einen längeren Zeitraum.

      Natürlich schreckt auch mich der Gedanke von einer rechte- und tabulosen Sklavin, angekettet im Keller und nur zum Amüsement des Herrn "gehaltenen" mal sowas von ab. Aber wie oft darf man (insbesondere auch hier im Forum) davon lesen, wie sich Phantasien, Beziehungen, gelebte Machtverhältnisse ändern, weiterentwickeln..? Von Masochismus zur Devotion, von Tabus die wegfallen oder neu dazukommen, von EPE, TPE, 24/7 usw.?

      Auch bei mir selbst kann ich festhalten, dass sich Ansichten, Einstellungen, Gedanken ändern.
      Ich nehme mir nicht selten etwas aus dem Forum mit: Einen Begriff um ihn für mich zu definieren, Entwicklungen um darüber zu sinnieren ob dies auch etwas für mich wäre oder einfach ein "das muss ich mal ausprobieren".....

      Jetzt komme ich wieder zurück auf mein Zitat: Mit Vertrauen ist vieles möglich.
      Von daher schreckt mich eine verantwortungsbewusste, verantwortungsvolle, reflektierte H/s-Beziehung, die nicht als Startpunkt sondern individueller Entwicklungsprozess wächst, nicht ab. Immer vor dem Hintergrund, dass wir hier von einer gesunden, verantwortungsbewussten und eben nicht von einer ausbeutenden, Menschen-/Existenzzerstörenden Lebensweise "sprechen", finde ich es sogar bewundernswert, interessant und mutig eine derartige Konstellation einzugehen.
      Optimismus heißt rückwärts sumsi mit po :yes: :saint:
      @Shayleigh
      Es wäre schön, wenn du deine andere Form beschreiben würdest, wie ihr es lebt.

      Zu deinen Fragen.
      Die Beiden, zumindest es Das Ziel was ich verfolge, stehen wie Schwestern zueinander.

      Dabei hat die Erfahrenere in einigen Bereichen die Verantwortung die Dinge zu koordinieren. Einfach weil sie die Tagesabläufe verinnerlicht hat. Sie nimmt ihre Schwester dabei an die Hand leitet und führt sie, dort wo es nötig ist.

      Beide haben keine Bi-Neigung und für mich haben zwei Frauen alleine in Aktion keinen Reiz.

      Verpetzen
      Das wäre ein Verhalten welches ich abstellen würde. Es wäre meiner Meinung nach für die Beziehung unter den beiden schädlich.
      Vor allem dann wenn es darum ginge , der anderen eines auszuwischen, um selber besser da zu stehen.

      Kommt es zu einer Situation wo eine das Verhalten der anderen für falsch ansieht, versucht sie diese zu überzeugen, dass zu berichten.

      Pech und Schwefel
      Lach, ja das kommt vor. Mitunter bleibt mir dann auch nur die Möglichkeit, mit beiden getrennt voneinander zu reden. Solange es kein Komplott gegen mich wird, kann ich da aber gut mit leben.

      Strafen
      Ich vermute du meinst körperliche Strafen.
      Die beiden bestrafen sich nicht Gegenseitig.
      Ich bin auch kein großer Freund von körperlicher Strafe. Das ist etwas, dass eher einen Abschreckungs-Charakter hat.
      Körperliche Züchtigung die ich durchgeführt habe, als Strafe kann ich an meinen Fingern abzählen. Dazu müssen schon sehr massive Regelbrüche / Vergehen vorliegen. Dementsprechend fällt eine solche Strafe dann auch aus.

      Bevor es Missverdtändnisse gibt.
      Für mich sind körperlich Straen nur dann überhaupt sinnvoll, wenn sie auch abschreckend sind. Mir ist ein vertrauenvolles Verhältnis allerdings sehr wichtig, da passt es für mich nicht wenn da Angst wäre.
      Das würde komplett gegen meine Form der Führung laufen.

      Es ist also das letzte Mittel der Wahl für mich.
      Es brauch auch keiner Nachfragen, eine solche Aktion kann abgebrochen werden, allerdings dann mit entsprechenden Konsequenzen.

      Mir ist bei einem unerwünschtem Verhalten, viel wichtiger, diesem auf den Grund zu gehen. Es soll ja geändert werden. Da agiere ich dann mit dem Entzug von Privilegien oder anderen geeigneten Maßnahmen.

      Eifersucht
      Eiversüchtelein gibt es immer mal wieder.
      Solange es nicht ausufert und handelbar ist, halte ich es für ziemlich menschlich.

      Zusatz:
      So toll sich das jetzt liest, ich möchte nicht verheimlichen, dass es mitunter auch zu ziemlichen Reibereien kommen kann.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      So dann äussere ich mich auch mal dazu und zwar nur 1x auf einen Thread, was dann pauschal für alle Threads, die dieses Thema umfassen gelten soll - zumindest die derzeit aktuellen.

      Vorwort: ich habe mich für @Spätzle s Thread entschieden, weil er zwar aus anderen Threads entstanden ist, aber sie für mich das „Hauptproblem“ aufgreift, nämlich die „Intoleranz“ (ja hartes Wort) gegenüber Lebensformen, die wir entweder nicht selbst leben oder abschreckend finden und es uns somit schwer fällt, diese im ganzen Umfang zu akzeptieren, von mir aus auch einfach nur zu tolerieren...

      Ich habe deshalb nur die Hauptthreads gelesen und ein paar Kommentare, habs dann aber sein lassen um keine äusseren Einflüsse auf mich einfliessen zu lassen und eine für mich stimmige Antwort zu posten. Deshalb Wiederholungen wahrscheinlich vorprogrammiert^^.

      So jetzt kommt sie dann auch, die Antwort:
      Ich bin eine mit wenigen BDSM-Erfahrung, entdecke grad vieles, auch wenn gerade nur theoretisch. TPE-Beziehungen denke ich zu behaupten wäre nichts für mich und trotzdem unterhalte ich mich sehr gerne mit Menschen, die eine solche Beziehung führen. WEIL ICH ES VERSTEHEN MÖCHTE!
      Ich hab schon mit einem Paar intensiver darüber geredet und durfte auch meine Fragen anbringen und ich kann oft vieles immer noch nicht nachvollziehen bzw. verstehen oder es mir für MICH nicht vorstellen, aber sie sind glücklich damit und das spüre ich von beiden Seiten und somit stimmt es für SIE und für niemand anderen inkl. mir muss es sonst stimmen. Deshalb hinterfrage ich auch nicht. Gut ich hinterfrage schon, aber nicht aus Intoleranz, sondern aus Neugier.

      Deshalb bin ich der Meinung: Man sollte jede Beziehungsform versuchen zu verstehen (fällt auch mir nicht immer leicht), zumindest aber tolerieren und nicht werten, wenn man da nicht selber drinsteckt in diesem Beziehungskonstrukt.

      ja auch ich würde einschreiten bzw. nachfragen, wenn ich bemerke, dass es jemandem nicht gut geht, dies jedoch unabhängig der Beziehungsform („Vanilla“, Affäre, D/S-Beziehung, TPE-Beziehung, schwul/lesbisch/bi, whatever). Weil da geht es mir unabhängig vom Beziehungskonstrukt um den Menschen und sein Wohlbefinden.

      Somit darf es soweit gehen, wie alle in der Beziehung involvierten gehen wollen oder ihre Rechte abtreten wollen. Mich schreckt TPE immer noch ab, weil ich es mir immer noch nicht vorstellen kann so zu leben mit dem Wissen, was ich bis jetzt darüber habe. Vielleicht ändert sich das Mal, vielleicht nicht :)

      Herzliche Grüsse und bleibt gesund
      Green
      Zwei Punkte würden mich abschrecken:

      1. Die Übertragung meiner Finanzen. Ich habe mehrere Fälle in der Familie, bei denen das gehörig schief ging. In einem
      davon ging es um eine Bürgschaft. Die betreffende Person kam nur deswegen glimpflich davon, weil der Gläubiger auf die
      Rückforderung verzichtete. Ich bin da quasi vorgeschädigt. Bei Geld gehen bei mir die Alarmglocken an.

      2. Die Gefahr der erlernten Unselbständigkeit. Ich stelle mir vor, ich lebe in einer gut funktionierenden H/s Beziehung. Mein
      Herr verstirbt. Wenn ich dann vllt. die letzten 10 Jahre nicht mehr arbeiten war, keine Behördengänge erledigt habe, nicht weiß,
      welche Versicherungen und Rücklagen vorhanden sind und wie ich daran komme - puhh . . . Es ist ja so schon schwer, bei dem
      Verlust eines Partners, sich unter dem damit verbundenen Leid den nötigen Formalitäten widmen zu müssen. Aber wenn man
      dann auch noch ungeübt darin ist . . .

      Trotzdem finde ich dieses Thema und auch die anderen Threads dazu sehr interessant.
      Die o.g. beiden Punkte sind für mich unumstößlich. Aber einen kleinen Piekser krieg ich schon bei dem Wort unumstößlich.
      Denn ich habe grundsätzlich lieber mehrere Möglichkeiten, die ich erstmal nicht wahrnehme, als Punkte, die ich von vornherein
      ausschließe.

      Noch vor 10 Jahren wäre ich bei der Vorstellung 24/7 weggerannt. Heute ist es immer noch so, dass ich es nicht anstrebe, aber
      ich halte es für möglich. Und das fühlt sich viel besser an.

      Denn eins habe ich aus meinen BDSM-Beziehungen gelernt. Je inniger eine solche Beziehung ist, desto größer ist mein
      Wunsch, Macht abzugeben.

      Mirarce schrieb:

      @Shayleigh
      Es wäre schön, wenn du deine andere Form beschreiben würdest, wie ihr es lebt.
      Gerne :)

      Dazu muss ich vielleicht erst einmal erwähnen, dass ich mit meinem Mann ungefähr 6 Jahr verheiratet war, bevor wir überhaupt unseren Weg zum BDSM gefunden haben.

      Wir haben dann erst einmal ganz langsam mit Schlafzimmer-Haue und -Fesseln angefangen und im Laufe der Zeit festgestellt, dass ich ziemlich Maso bin und Er ein ziemlicher Sadist. Mit DS hatten wir anfangs eigentlich überhaupt nichts zu tun.

      Im Laufe der Zeit hat sich dann alles intensiviert und immer mehr Auswirkungen in den Alltag bekommen und mittlerweile hat es sich zum TPE hin entwickelt.

      Allerdings bin ich keine Skalvin. Ich würde mich auch nicht wirklich als devot bezeichnen. Dienen ist nun weiß Gott nicht meine Bestimmung. Wer mich kennengelernt hat, weiß, was ich meine ;)

      Aber ich habe die Kontrolle über mein Leben in Seine Hände gegeben. Freiwillig und -naja, nach reiflicher Überlegung weiß ich nicht ob ich das so sagen würde- es hat sich halt so entwickelt.

      Wir haben nicht irgendwann beschlossen: So, ab heute leben wir TPE. Ganz im Gegenteil, wir wollten eigentlich nie bewusst in diese Richtung. Es ist uns eigentlich eher durch Zufall bewusst geworden. So nach dem Motto: Du, weißt du eigentlich, dass das, was wir hier leben, nichts anderes als TPE ist?


      Wie sieht jetzt unser TPE aus? Ich habe kein Regelbuch, keinen Vertrag, keine Rituale. Und doch, eigentlich habe ich das schon.

      Es ist nichts, was wir irgendwann einmal festgelegt haben, sondern auch das hat sich entwickelt. Ich esse nicht, bevor Er nicht isst. Ich setzte mich nicht, bevor Er nicht sitzt. Wenn ich die Möglichkeit habe (Öffentlichkeit, Vanillas, etc.) sitze ich auf dem Boden. Halt alles solche Sachen. Das betrachte ich aber nicht als Regeln sondern als Selbstverständnis (nicht zu verwechseln mit Selbstverständlichkeit)

      Da wir verheiratet sind und beide Vollzeit arbeiten gehen erübrigt sich bei uns die Frage nach der finanziellen Absicherung. Allerdings ist es bei uns so, dass ich mich um die Finanzen kümmere, einfach weil ich da Ahnung von habe und Er keine Lust hat, sich damit zu befassen. Wenn Entscheidungen anstehen (Anschaffungen, Geldanlagen, etc.) ist es meine Aufgabe, Ihn umfassend über alle Vor- und Nachteile zu unterrichten und Ihm meine Meinung zu sagen. Die Entscheidung trifft dann Er.


      Ich weiß nicht, wie ich unser TPE erklären soll... Was Er sagt, ist Gesetz. Mit allen Konsequenzen. Dennoch bin ich manchmal eine Brat und liebe es, bezwungen zu werden, Seine Kraft zu spüren, renitent zu sein. Genau so wie er es liebt, mich aktiv und körperlich zu unterwerfen. Er liebt es, wenn ich mich wehre und es so richtig zur Sache geht, dass Außenstehende vermutlich eher an eine Vergewaltigung denken würden, als an einvernehmlichen ehelichen Geschlechtsverkehr...

      Ich hoffe, das ist so halbwegs klar geworden? Wenn nicht, bitte fragen, ich versuch es dann nochmal genauer zu erklären.
      It´s the blackness of the night
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      Shayleigh schrieb:

      Er sichert seine Mädels / Subs / Sklavinnen / Damen / Freundinnen / Partnerinnen - wie auch immer ihr das nennen wollt, damit ihr euch gut fühlt - finanziell, gesundheitlich und altersvorsorgemäßig ab.
      Jetzt sehe ich mich im Gegensatz zu vorher emotional in der umgekehrten Rolle, die "kritisch" Fragenden zu verteidigen.
      Zuerst hoffe ich mal (und entnehme das auch Miraces Postings), dass er das für seine Beziehungen tut. Warum sollte sich ein nicht Beteiligter schlechter oder besser fühlen?

      Grundsätzlich finde ich fast jede Frage nach dem Hintergrund oder der Funktionalität eines Beziehungsmodells legitim solange sie keine Unterstellungen enthält und sachlich ist. Wie soll man sich in etwas vorstellen ohne Rahmenbedingungen zu kennen?

      Umso spannender finde ich es Dein Beziehungsmodell zu lesen (und ich würde gerne noch viele mehr lesen), zeigt es doch wie unterschiedlich Führung gelebt wird.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Manchmal frage ich mich, warum beim Stichwort TPE oder Hs so oft Klischeebilder in den Kopf kommen - und sich dann dort festsetzen? Liegt das daran, dass man als Mensch den Fokus instinktiv auf "anders", "noch viel perversererer" oder den Gruselfaktor des Unvorstellbaren legt? Ist es vielleicht manchmal einfach ein Abgrenzungsinstinkt (Okay, ich bin pervers, aber soooooo pervers dann auch wieder nicht)? Oder hängt es daran, dass man innerlich "anders" und "normal" nicht übereinander bringen kann?

      Oder liegt es vielleicht an den vielen beliebten BDSM-Romanen über Sklavinnen, entführten Frauen oder "durch Männlichkeit überwältigten" Frauen, die sich spontan (und vordergründig gegen ihren Willen, aber dann doch sooooo erfüllt von der plötzlich erwachten Hingabe ...) unterwerfen, dass man sich "normales Hs" nicht vorstellen kann? ;)

      Das Klischee der nackten, mit Ketten behangenen, auf alle Vieren krabbelnden, aus dem Napf essenden TPE-Sklavin, die außer "Ja, Herr" und Stillhalten auf Befehl nichts mehr zustande bringt ist ungefähr so realistisch wie die RTL2-Variante des sich sabbernd auf dem Boden windenden, mit verklärtem Blick an Fußzehen von Latexdominas schlabbernden und überextrem unterwürfigen "Sklavenwurms". Ja, das gibt es auch. In der Gesamtheit oder in einzelnen Facetten. Und es ist völlig legitim, wenn es die Beteiligten erfüllt.

      Aber so wenig eine RTL-Reportage repräsentativ für die Gesamtheit der Malesubs ist, so wenig trifft das "Nackisch-krabbel-ja, Herr"-Klischee automatisch auf jede TPE/Hs-Beziehung zu, im Gegenteil. Ich denke, es würde Einige überraschen, wie viele gut funktionierende "extreme" Beziehungen nach außen total unauffällig daherkommen.

      Warum muss eine Sklavin automatisch in allem abhängig von ihrem Herrn werden? Es liegt doch in seiner Hand, sie "lebensfähig" zu halten. Natürlich gibt es Menschen, die genau auf diese Form von Abhängigkeit stehen und sie absichtlich herbeiführen, auf beiden Seiten. Aber man sollte nicht den Fehler machen, es zum "allgemeinen Goldstandard" im Hs zu erheben.

      Ja, auch ich schaue kopfschüttelnd auf Anzeigen nach dem Motto "Suche tabulose Sub für TPE, gerne arbeitslos oder HartzIV", die ich immer wieder sehe. Für mich fehlt es da schon zu Beginn an der notwendigen Basis, um vertrauen zu können. Aber andere mögen das völlig in Ordnung oder gar ansprechend finden.

      Mehr noch als in anderen Beziehungen (was es dort gewiss nicht unwichtig macht!) gilt: "Drum prüfe, wer sich ewig bindet". Natürlich spricht nichts dagegen, gleich von Anfang an zu kommunizieren, wohin man die Reise gerne gehen lassen würde oder welche Art von Beziehung man sich wünscht. Aber man legt definitiv nicht einen Schalter um und schon ist man angekommen. Kann man natürlich versuchen, aber das sind meist die Beziehungen, die krachend scheitern und jede Menge Scherben hinterlassen. Hat man das selbst oder bei anderen (mit-)erlebt, hat man mitansehen müssen, wie Dritte ausgenutzt wurden, ist es verständlich, dass man warnen oder gar eingreifen will. Das entspringt einer guten Absicht - aber nicht immer ist es notwendig. Manchmal ist eine funktionierende TPE/Hs-Beziehung schlicht nur das: eine gut funktionierende Beziehung.

      Eine solche Beziehung bis ins "Extreme" wachsen zu lassen erfordert Zeit, Vertrauen und Prüfung. Man prüft sich, man prüft den anderen. Selbstreflexion. Ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstein, auch über den Moment hinaus denkend. Und ganz viel Beziehungsarbeit. Und auch, wenn man hart daran arbeitet, ist das immer noch keine Garantie, dass es funktioniert. Eine gute TPE-Beziehung ist kein Selbstläufer, das sind nur Pornofantasien und Kopfkino. TPE kann verdammt anstrengend sein. Und unfassbar erfüllend.

      Wie weit eine solche Beziehung gehen darf? So weit, wie alle Beteiligten gut mitgehen können, ganz einfach. Seiner selbst und der Konsequenzen bewusst, reflektiert und sehenden Auges. Der berühmte "gesunde Menschenverstand" schadet auch nicht, es gibt ja auch keine Sub das Gehirn ab, sobald sie einen Dom findet. Sollte sie zumindest nicht.

      Wie weit es bei uns geht, müsste, wenn überhaupt, zu großen Teilen im Veri-Bereich beschrieben werden ;)

      Eine Sklavin gibt sich nicht automatisch auf oder unterdrückt ihre Persönlichkeit und Bedürfnisse. Sie lebt das aus, was in ihrem Inneren lebt. Ich weiß, dass es schwer vorstellbar ist, wenn man selbst keinen Drang dazu hat. Für mich ist auch schwer vorstellbar, was Littles oder Pets umtreibt (oder Masochisten ...), weil ich es höchstens theoretisch erfassen kann und das ist nun einmal naturgemäß begrenzt. Aber ich muss es nicht nachfühlen können, nur akzeptieren, dass es sie glücklich macht. Reicht das nicht?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon ()

      @MatKon

      MarKon schrieb:

      Manchmal frage ich mich, warum beim Stichwort TPE oder Hs so oft Klischeebilder in den Kopf kommen - und sich dann dort festsetzen?
      Den Einwurf und das was dann dazu folgt, verstehe ich nicht.
      Gerade hier in de Thread teilen wir gerade recht konstruktiv die unterschiedlichen Einstellungen wie eine Hs-Beziehung aussehen kann. Es wird gefragt, auf Fragen eingegangen. Es ergeben sich herrliche Inspiration.
      Klischees oder Klischeedenken finde ich hier nicht.
      Man kann eigentlich alles jugendfrei erklären.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      @trytofly So unterschiedlich kann man Dinge aufnehmen.

      Selbst wenn jemand irgendwelche Klischees lebt, dann ist es doch seine Sache.

      MatKon schrieb:

      Oder liegt es vielleicht an den vielen beliebten BDSM-Romanen über Sklavinnen, entführten Frauen oder "durch Männlichkeit überwältigten" Frauen, die sich spontan (und vordergründig gegen ihren Willen, aber dann doch sooooo erfüllt von der plötzlich erwachten Hingabe ...) unterwerfen, dass man sich "normales Hs" nicht vorstellen kann?
      Der einzige Absatz mit Zwinkersmilie

      Doch man / ich kann es mir anderes Hs vorstellen.
      Was normal ist müsste man mir erst mal erklären!

      Können die "Normalen Hs-Paare" sich denn auch vorstellen dass es auch Mensven gibt die sich von Klischees inspirieren lassen, die einfach Spaß daran haben.
      Unabhängig von Normal oder Annormal
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      @Mirarce: Schade, dass Du so viel in den Beitrag hineininterpretierst, das dort nicht steht. Es wurde nach Meinungen gefragt. Nichts anderes ist meine Antwort, meine Sicht darauf, wie weit DS für mich gehen kann. @trytofly hat es ja schon sehr passend erläutert:

      trytofly schrieb:

      Also ich habe die Ausführung von MatKon gar nicht auf die vorangegangenen Beiträge bezogen, sondern mehr allgemein auf das Thema.

      Zu dem "Klischee-HS" steht übrigens auch etwas darin, sogar in dem Absatz mit dem brutalsten Klischee, das man sich nur vorstellen kann:

      MatKon schrieb:

      Und es ist völlig legitim, wenn es die Beteiligten erfüllt.
      Den ganzen Beitrag durchzieht ein "Möge jeder glücklich werden"-Faden, unabhängig davon ob etwas nachfühlbar ist oder nicht. Wirklich schade, dass Du den nicht wahrnehmen kannst. Aber natürlich kannst Du das halten,wie Du willst. Nur unterstelle mir bitte nicht Dinge, die ich mit keinem Wort gesagt habe.

      Das Wort "normal" nutze ich in dem Beitrag im Sinne einer "gelebten Normalität", nicht im Sinne von Din-Norm. Was für den einen Normalität ist, ist für den anderen unvorstellbar.

      Und ob "jugendfrei" dargestellt werden könnte, wie weit in meiner Beziehung DS gehen darf, dürftest Du leider nicht beurteilen können, da Du da keinen Einblick hast. Wir sind hier im öffentlichen Bereich, da gehen bestimmte Dinge schlicht nicht.
      @Mirarce

      Ich finde es außerdem schade (aber in erster Linie für dich selbst), dass du nicht erkennst, dass da jemand ist, der dich versteht und sogar - überspitzt ausgedrückt - "an der gleichen Front kämpft"

      Stattdessen betrachtest du einen, aus dem Zusammenhang gerissenen, Abschnitt und wertest ihn als Angriff. Ein Paradoxon.

      Würdest du dich nicht gleich angegriffen fühlen, würde es dir leichter fallen, den Beitrag in Ruhe zu lesen, die Intention dahinter verstehen und ggf. nochmal nachfragen.

      Glaub mir, ich kenne diesen Impuls sich verteidigen zu müssen, sehr gut. Aber vielleicht betrachtest du einfach mal, gegen wen du da eigentlich schießt.
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

      MatKon schrieb:

      Schade, dass Du so viel in den Beitrag hineininterpretierst, das dort nicht steht. Es wurde nach Meinungen gefragt. Nichts anderes ist meine Antwort, meine Sicht darauf, wie weit DS für mich gehen kann
      Wenn ich dich da missverstanden habe entschuldigt ich mich. :blumen:
      I

      MatKon schrieb:

      Manchmal frage ich mich, warum beim Stichwort TPE oder Hs so oft Klischeebilder in den Kopf kommen - und sich dann dort festsetzen?
      Weil es den Menschen immer schwer fällt etwas zu verstehen, was sie nicht kennen. Dann wird es in Schubladen gepackt, um es einfacher sortieren zu können.

      Diese Klischees kommen auch aus den unterschiedlichsten Ecken.
      Jemand der sich mit BDSM nicht auseinandergesetzt hat, denkt an LLL an den stiefelleckenden Sklaven einer Domina oder an SoG. Von den Nicht-BDSMer kommen die Perversen dann in die Schublade.

      Jemand der im BDSM unterwegs ist, kennt natürlich diese Klischees und dann kommen noch die anderen dazu. Da sind die Klischees der allmächtigen Doms, die Sklavinen die ihr Gehirn abgegeben haben ect...
      Und um den nicht BDSMer eins Auszuwischen, hat man natürlich eine bessere und intensiver Beziehung. Man ist reflektierter und überhaupt macht Sex mehr Spaß, man lässt ja das Licht an.

      Kommen wir jetzt zu diesen allmächtigen Doms und ihren hirnlosen Sklavinen.
      Diese wollen natürlich auf nicht ohne Klischees leben. Da schaut man auf die breite Masse der BDSMer und hat auch seine Klischees.
      Der aktive Part ist der Sklave des Passiven Part, denn dieser setzt die Grenzen der Beziehung innerhalb seiner Wohlfühlzone.

      Da werden aus Vanillas über Nacht Doms gemacht, die dann ihre Frauen dominieren dürfen, da diese ihre Neigung entdeckt haben.


      Wirklich problematisch wird es doch dann, wenn zu den Klischees noch Vorurteile dazu kommen.

      Das Problem sind nicht die Klischees, auch nicht, ob und wie weit man darin seinen Kink findet. Das Problem entsteht dann, wenn gewertet wird. Denn kein Mensch möchte sich und seine Beziehung von anderen Werten lassen.

      Wie du geschrieben hast....
      Diese Klischees gibt es oft
      Es gibt aber auch oft Menschen die versuchen über den eigenen Tellerrand zu schauen.
      Das geht imho aber nur, wenn so wie hier jetzt, viele dazu beitragen zu einer Diskussion und Einblicke in das jeweilige Beziehungsmodell geben.

      MatKon schrieb:

      Warum muss eine Sklavin automatisch in allem abhängig von ihrem Herrn werden? Es liegt doch in seiner Hand, sie "lebensfähig" zu halten
      Muss sie das? Oder wird "diese muss" hineininterpretiert.

      Geht es wirklich um Abhängigkeit?

      In einer gewissen Form gibt es in jeder Beziehung eine Abhängigkeit.

      In meine Beziehungen liegt der Fokus nicht auf Abhängigkeit. Mein Fokus liegt in der Unterwerfung, in dem Folgen.
      Für mich macht Unterwerfung nur vollumfänglich Sinn. Ich bin nicht bereit, in einer Beziehung Bereiche auszuklammern.
      Sklavin und Rechte auf die sie besteht, bestehen kann, dass schließt sich für mich aus.

      Lebensfähig:
      Das ist wieder eines dieser Vorurteile.
      Eine ehemalige Sklavin aus meinem privaten Umfeld, da ist Beziehung einvernehmlich aufgelöst worden, sie würde aus der Beziehung raus begleitet. Sie hatte einen Kinderwunsch der nicht in die Beziehung passte. Die Frau hat sich ein ganz tolles Leben aufgebaut, mit Karriere mit Kind. Ist die letzten Jahre alleinerziehend und managt das traumhaft. Da kann man nur den Hut ziehen.

      Letztes Jahr hatte ich mit ihr ein Gespräch in dem sie mir erzählte, dass sie in ihr altes Leben zurück kehren wird, sobald das Kind (mittlerweile Teenager)"flügge" genug ist.
      Irgendwie war ich erstaunt, da ich dachte sie sei glücklich und angekommen und teilte ihr das auch mit.

      Sie antwortete mir, dass es irgendwo schon die richtige Entscheidung gewesen wäre. Sie geniesst ihr Mutterglück aber alles andere erfüllt sie nicht, Mutter ist die mit Leidenschaft, der Rest ihres Lebens sind Rollen die sie einnimmt.

      Alles was sie jetzt tut, ist schon Vorbereitung darauf, wieder als Sklavin leben zu dürfen.

      Es wäre vielleicht interessant zum Thema Klischees und Vorurteile einen eigenen Thread auf zu machen.
      Dann könnte man diese dort sammeln und schauen wie viel Wahrheitsgehalt daran ist.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      @Spätzle da hast du aber ein Thema rausgehauen Lieblingsnudel :D

      Ich hasse diesen Satz zwar aber ich habe Ausnahmsweise noch keine Antworten gelesen, einfach um unverfälscht antworten zu können.

      Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt, das meine Grenzen sehr niedrig sind. Es ist nicht so, das mich "mehr" nicht interessiert hätte aber ich wäre nicht bereit gewesen, auch die Risiken zu tragen.
      Je so größer die Freiheiten sind, die ich meinem Partner übertrage, um so mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten und seinen Charakter braucht es.

      Mein jetziger Partner nimmt (unbewusst) schon einen großen Teil der Lebensbereiche ein, auch wenn sich das viele, die uns kennen vielleicht nicht vorstellen können. (weil ich eben bin wie ich bin :D )
      Feste Regeln haben wir nur wenige, Strafen gibt es nur im "Spiel" da ich eine Regel und Strafallergie habe.

      In meinem Fall ist es also Partner abhängig, wie weit das BDSM gehen darf.
      Ab bzw viel mehr erschrecken würde mich, wenn er meine Meinung nicht mehr in seine Entscheidungen miteinbezieht.
      Rechtlich relevantes oder auch Dinge die körperlich und geistig einen dauerhaften Schaden bei mir anrichten ebenso.

      körperlich: amputation, medizinisch nicht notwendige Eingriffe wie zB. Schönheitsops
      geistig: soziale Isolation, negative Manipulation (kleinhalten)

      Das würde mir auf Anhieb einfallen, gibt aber sicher noch das ein oder andere.

      Lg Again
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D
      Jetzt ist dieses Mädchen schon im Forum aktiv, hat allerdings keinen Plan was es in den Thread schreiben soll, in dem einige gerne etwas lesen würden.
      Es hat den Weg für sich gefunden, ist glücklich es an der Seite Herrns @Mirarce tun zu dürfen
      Was soll es sonst noch dazu sagen?