Erwischt...

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      Erwischt...

      „Was hast du wieder angestellt?“, tönte es energisch aus dem Handy, kaum dass sie den Anruf angenommen hatte. Schuldbewusst senkte sie den Blick, doch das Funkeln in ihren Augen verriet sie. Nur gut, dass er sie nicht sehen konnte.

      „Ich hab nix gemacht!“, behauptete sie frei heraus, und konnte dabei nur mühsam ein Feixen unterdrücken. Es half eh nichts, er kannte sie viel zu gut. Er wusste genau, dass sie ab und an ein kleiner Teufel ritt und wenn es soweit war, dann konnte sie nicht anders. Und er hatte sie erwischt, mal wieder. Wie fast jedes Mal, wenn sie etwas verbockt hatte. Angespannt erwartete sie seine Reaktion.

      „Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht fremde Doms ärgern?!“, herrschte er sie unwillig an. Sie erstarrte. Nichts an dieser Frage klang amüsiert, im Gegenteil. Er hörte sich wirklich verärgert und gereizt an. „Aber ich habe ...“, setzte sie zu einer Antwort an, doch er schnitt ihr scharf das Wort ab. „Genug! Du brauchst nichts weiter zu erklären. Ich bin bereits umfassend darüber informiert worden, was du wieder gemacht hast.“ Nun konnte sie das Klacken seiner gepflegten Lederschuhe auf dem Holzparkett seiner Wohnung hören. Wie ein Tiger im Käfig lief er durch die Zimmer, während er weiter auf sie einredete.

      „Dein Verhalten fällt auf mich zurück!“, warf er ihr vor. „Wie stehe ich denn da, vor den anderen Doms, wenn du immer so eine Show abziehst?“ Okay, diese Frage war wohl eher rhetorisch gemeint, hoffte sie zumindest. „ANTWORTE!“, bellte er in den Hörer.

      „Vermutlich nicht ganz so gut?“, äußerte sie vorsichtig. „Richtig!“, stellte er sachlich fest. „Sie glauben, ich hätte dich nicht im Griff. Ich hätte dich nicht gut erzogen.“, informierte er sie ungnädig. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. „Aber ich bin doch kein kleines Kind mehr, das man erziehen muss.“, wandte sie ein. „Anscheinend aber eine Sub, die nicht weiß, wie man Doms respektvoll behandelt!“, wies er sie zurecht.

      Beschämt ließ sie die Schultern hängen. Er war wirklich verärgert. Dabei fand er sonst ihre kleinen Späße, die sie sich dann und wann mit anderen Doms erlaubte, ganz lustig. Diesmal war sie wohl wirklich zu weit gegangen.

      „Du findest, ich bin diesmal über das Ziel hinausgeschossen, sozusagen?“, erkundigte sie sich vorsichtig. „Ja, das finde ich. Und ich werde mir überlegen, wie ich das mit dir üben kann, was gegenüber anderen Doms geht und was nicht. Und ich werde mir überlegen, wie wir den Dom, den Du zu sehr geärgert hast, um Entschuldigung bitten.“, informierte er sie.

      Sie schluckte trocken. Ein bisschen gab ihr das Teufelchen auf ihrem Rücken noch die Sporen und zog an ihren Haaren. Aber sie ignorierte es geflissentlich. Sie hatte ihren Liebsten, ihren Herrn ernstlich verärgert. Und das wollte sie nicht, das war nicht ihre Absicht gewesen.

      „Und wie darf ich mir dieses Üben vorstellen? Und was schwebt Dir als Entschuldigung für diesen Dom vor?“, erkundigte sie sich zerknirscht.

      „Wie gesagt, dass werde ich mir noch überlegen. Und dann werden wir darüber sprechen.“ Er hörte sich schon wieder etwas versöhnlicher an. Sie atmete erleichtert auf.

      Puh, diese Doms. Nicht einfach, diese Spezies zu verstehen. Das fällt Subs manchmal genauso schwer wie es Männern schwer fällt, Frauen zu verstehen...
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire: