"will to please" oder auch Submission im Alltag

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      @widewitt

      Wenn mich jemand ausnutzt, muss ich erstmal merken, dass es ausnutzen ist. Hier liegt der Punkt, auf sich selbst aufpassen zu lernen und eben diesen Fakt zu erkennen und danach zu handeln.
      Nutzt mich jemand bewusst aus um mir zu schaden und sich selbst zu “bereichern“ (in welcher Art auch immer), widerspricht das meinen Werten jenseits meiner Veranlagung und ich würde den Kontakt zu dieser Person unterbinden.
      @Munchkin86 es tut mir sehr leid, dass du dich "am Pranger" fühlst und es scheinbar ein bisschen bereust, diesen Thread eröffnet zu haben. Das Thema ist sehr spannend und ich finde die verschiedenen Meinungen sehr interessant. Wie mit allen Themen im Leben gibt es auch hier kontroverse Ansichten. Jeder kann es ja nur aus seiner Warte und mit seinen persönlichen Erfahrungen beschreiben. Ich finde es auch nachvollziehbar, dass dich andere, vielleicht auch kritischere Meinungen persönlich treffen, weil es ja dein ganz persönliches Thema ist. Da ist man einfach empfindlicher. Das kenne ich auch. Und wenn man dann das Gefühl hat, andere verstehen einen nicht, dann ist das sehr frustrierend oder man fühlt sich auch mal verletzt und/oder angegriffen.
      Aber gerade von solchen Diskussionen profitiert ein Forum. Ich kann ja nur andere Sichtweisen verstehen, wenn ich sie kennen lerne. Deshalb auch nochmal von mir ein Danke für deinen Beitrag.

      @Hera ich glaube, ich weiß, was du meinst. Aber wo ist der feine Unterschied zwischen noch in der Lage sein bewusst zu geben und Selbstaufgabe? Und ich zweifle ganz stark an, dass eine Person, die in ihrer Persönlichkeitsstruktur so ist, dass sie dazu neigt, die Bedürfnisse des Gegenübers immer höher, als die eigenen anzusehen, zu jeder Zeit so reflektiert ist, zu bemerken, wann das alles ihr selbst nicht mehr gut tut. Und in dem Moment ist für mich schon der Partner mit in der Verantwortung, darauf acht zu geben. Gänzlich unabhängig eines BDSM-Kontextes.

      Sorry @Munchkin86, wenn das gerade in eine gar nicht so explizit von dir angesprochene Richtung geht. Ich finde den Aspekt aber durchaus bedeutsam. In meiner Beziehung ist es nämlich durchaus so, dass mein Herr schon einen Blick darauf hat, dass ich mit mir und meinen Grenzen sorgsam umgehe, da ich mir manchmal etwas viel zumute und zu streng mit mir bin ... mit und ohne BDSM-Kontext ;).
      Ich möchte, wie jeder Mensch, auch gefallen. Aber ich möchte aufgrund meines selbst wegen gefallen und nicht, weil ich mich für jeden aufopfere. Das ergibt für mich wenig Sinn, da es nichts mit dem Willen zu gefallen zu tun hat, sondern wie bereits beschrieben ein Helfersyndrom ist. Es gibt auch Menschen die gefallen wollen ohne dabei zu „dienen“.

      Solange aber ein Mensch mit dieser Eigenschaft seiner Persönlichkeit folgt, sich wohl fühlt und den Blick auf sein eigenes Wohlergehen nicht verliert ist der Wunsch zu Gefallen für mich gut, denn es schadet ja niemanden. Es endet immer da, wo es eine extreme und somit krankhafte Form annimmt.

      Wer sein Selbstbewusstsein hauptsächlich daraus zieht anderen Menschen zu gefallen, macht sich eben von diesen Menschen auch abhängig.
      Ich möchte also gar nicht jedem gefallen, es reichen einige wenige (die mir auch gefallen) und dem einen....
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

      Hera schrieb:

      Mirarce schrieb:

      Dann verliert es sich auch mit der Zeit, die Anerkennung zu bekommen, weil sie in der Beziehung ausreichend vorhanden Ist, der devote Part ankommt.
      Und genau da finde ich ist der riesen Unterschied .... etwas tun um eine Anerkennung zu bekommen, die jedweder Mensch braucht und somit Teil der Persönlichkeit ist.
      Ich bin ohnehin schon kein Freund davon Menschen in ihre Bestandteile zu zerlegen.
      Vieles geht ineinander über. Es mag ja sehr gut möglich / wahrscheinlich sein, dass es für einige nicht zu ihrem BDSM gehört, deshalb kann man jemand anderem aber diesen Kink nicht absprechen.

      Was ist denn mit einer Lady die einen Diener hat? Gibt es bei mir im entfernten Bekanntenkreis. Die beiden haben lediglich eine Ds Beziehung, kein SM kein Sex.
      Er dient ihr am WE, das einzige was er dafür bekommt ist Aufmerksamkeit und ihren strengen Blick, die Kontrolle.
      Für beide steht das im Vordergund.

      Ähnliches kann sich bei Zofen, Mägden, Buttlern so abspielen.

      Ist der Devote allerdings nicht in einer Beziehung in der er das ausleben kann oder in einer Beziehung, die nicht ausreichend seiner Neigung entspricht, dann versucht er dieses zu kompensieren.

      Da sieht man ganz häufig das sich aufopfernd um andere gekümmert wird oder das Ämter angehäuft werden ect.

      Mein Mädchen hätte damals als wir uns kennen lernten etliche Gruppen in denen sie "zuständig" war.
      Ihr vorheriger Dom hatte es im privaten unterbunden dass sie dort ihre Hilfsbereitschaft auslebte, da er es als zu viel empfand. Was mit Sicherheit vom Gedanken her nicht schlecht war.
      Sie konnte ihre Neigung mit ihm aber auch nicht wirklich ausleben, da es nicht kompatibel war.

      Sie switchte dann und übernahm Führung in Sub-Gruppen, sie coverte andere, organisierte Treffen ect... letztlich war auch das nichts anderes als dienen zu wollen, gefallen zu wollen.

      Als wir zusammen kamen und die Beziehung sich festigte, lösten sich diese "Probleme" von alleine. Es war noch nicht einmal ein Einschreiten großartig von Nöten.
      Sie kam an und konnte und durfte endlich so sein wie sie ist.
      Da hängt das Dienen und das Gefallen wollen, meist ganz eng beieinander.

      Dieses Phänomen kann man allerdings bei vielen devot veranlagten Menchen sehen, gerade wenn sie noch nicht bei sich angekommen sind.
      Das in einem übergewöhnlich hohem Maß eine Hilfsbereitschaft vorhanden ist, dass Ehrenämter überproportional viel betrieben werden, dass andere Ämter im BDSM Bereich angehäuft werden...alles Möglichkeiten um zu dienen und Anerkennung zu bekommen.

      Unter dem Strich ist Hilfsbereitschaft ect. auch nichts negatives. Problematisch wird es, m.M.n wenn damit etwas kompensiert wird.
      Da braucht es ein gesundes Augenmaß.
      Selbstreflektion und das Erkennen, dass ein Zusammenhang mit der eigenen Neigung besteht ist einer davon.


      Von daher sehe ich es eher als Neigung, wenn ich es schon irgendwie auseinandernehmen muss.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      Also gut, dann nochmal ausführlicher ....

      Mirarce schrieb:

      Ich bin ohnehin schon kein Freund davon Menschen in ihre Bestandteile zu zerlegen.
      Vieles geht ineinander über. Es mag ja sehr gut möglich / wahrscheinlich sein, dass es für einige nicht zu ihrem BDSM gehört, deshalb kann man jemand anderem aber diesen Kink nicht absprechen.
      Ja kann ich verstehen aber ich bestehe eben nicht nur aus Neigung sondern Neigung ist ein Teil meiner Persönlichkeit.
      Ich spreche auch niemandem seinen Kink ab .... aber ich kann es für mich nicht als Kink sehen, es gehört für ,mich zu meiner Persönlichkeit und ist unabhängig von meinem BDSM.

      Mirarce schrieb:

      Ähnliches kann sich bei Zofen, Mägden, Buttlern so abspielen.
      Ja sicher, kann man aber auch genauso empfinden ohne irgendeinen BDSM Bezug. Ich bin mitnichten jemand, der seine Submission nur auf sexueller Ebene auslebt.

      Mirarce schrieb:

      Da sieht man ganz häufig das sich aufopfernd um andere gekümmert wird oder das Ämter angehäuft werden ect.
      ... ja kenne ich aber eben auch nicht in unwesentlicher Menge von Menschen die mit BDSM gar nichts am Hut haben und somit vielleicht etwas kompensieren (tuen wir das nicht alle hin und wieder?) was aber nichts mit einer Neigung für mich zu tun hat.

      Mirarce schrieb:

      Dieses Phänomen kann man allerdings bei vielen devot veranlagten Menchen sehen, gerade wenn sie noch nicht bei sich angekommen sind.
      Das in einem übergewöhnlich hohem Maß eine Hilfsbereitschaft vorhanden ist, dass Ehrenämter überproportional viel betrieben werden, dass andere Ämter im BDSM Bereich angehäuft werden...alles Möglichkeiten um zu dienen und Anerkennung zu bekommen.
      Auch hier wieder, Menschen ohne BDSM Bezug sind dann alles verkappte BDSMler *das soll jetzt keine Flapsigkeit sein, sondern wirklich der Versuch eines Rückschlusses*?

      Mirarce schrieb:

      Unter dem Strich ist Hilfsbereitschaft ect. auch nichts negatives. Problematisch wird es, m.M.n wenn damit etwas kompensiert wird.
      Da braucht es ein gesundes Augenmaß.
      Das unterschreibe ich genau so und es war auch nicht meine Absicht Hilfsbereitschaft mit gesundem Augenmaß in irgendeiner Weise negativ zu besetzen.

      Mirarce schrieb:

      Selbstreflektion und das Erkennen, dass ein Zusammenhang mit der eigenen Neigung besteht ist einer davon.
      Ich gehe sofort mit Dir konform, dass man für die Neigung bestimmte Persönlichkeitsstrukturen mitbringen muss.

      Mirarce schrieb:

      Von daher sehe ich es eher als Neigung, wenn ich es schon irgendwie auseinandernehmen muss.
      Ok, lets agree to disagree da bin ich wieder bei s. o.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Mirarce schrieb:

      Unter dem Strich ist Hilfsbereitschaft ect. auch nichts negatives. Problematisch wird es, m.M.n wenn damit etwas kompensiert wird.
      Da braucht es ein gesundes Augenmaß.
      Selbstreflektion und das Erkennen, dass ein Zusammenhang mit der eigenen Neigung besteht ist einer davon.
      Dabei wird dann doch kompensiert, dass man keinen Partner hat und dienen möchte. Nicht die Hilfsbereitschaft an sich ist der Kink oder, denn sie ist dann ja nur eine Ersatzhandlung?

      Mirarce schrieb:

      Dieses Phänomen kann man allerdings bei vielen devot veranlagten Menchen sehen, gerade wenn sie noch nicht bei sich angekommen sind.
      Das in einem übergewöhnlich hohem Maß eine Hilfsbereitschaft vorhanden ist, dass Ehrenämter überproportional viel betrieben werden, dass andere Ämter im BDSM Bereich angehäuft werden...alles Möglichkeiten um zu dienen und Anerkennung zu bekommen.
      Ok, tut mir leid, aber bitte Verallgemeinere soetwas nicht. Das kann ganz schnell dazu führen, dass jemand denkt du würdest ihm unterstellen nicht zu wissen, was er will, sich selbst nicht zu kennen...

      Mirarce schrieb:

      Von daher sehe ich es eher als Neigung, wenn ich es schon irgendwie auseinandernehmen muss.
      Solange du das nur auf einzelne Individuen beziehst ok.

      Denn man kann dieses Verhalten auch als Dom im Alltag zeigen, oder als nicht BDSMler, oder eben auch als Sub, obwohl es nix mit dem BDSM zu tun hat, das man leben möchte.
      Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.

      Die Feuerzangenbowle; Heinrich Spoerl
      @Hera

      Dieses Phänomen kann man allerdings bei vielen devot veranlagten Menchen sehen, gerade wenn sie noch nicht bei sich angekommen sind.
      Sie lesen viele Bdsm Romane oder schauen Pornos. ...alles Möglichkeiten sein Kopfkino anzuregen.

      Damit möchte ich dann natürlich auch allen Nicht Bdsm-ler unterstellen dass sie verkappte Bdsm-ler sind.


      Katara schrieb:

      Ok, tut mir leid, aber bitte Verallgemeinere soetwas nicht. Das kann ganz schnell dazu führen, dass jemand denkt du würdest ihm unterstellen nicht zu wissen, was er will, sich selbst nicht zu kennen...
      Es war nich meine Absicht es veralgmeinernt dazustellen. Tatsächlich bezog ich mich dabei auf meine Erfahrungswerte.

      So wäre es dann wohl treffender.

      Dieses Phänomen kenne ich allerdings bei vielen devot veranlagten Menchen, gerade wenn sie noch nicht bei sich angekommen sind.

      Dabei beziehe ich mich auf Personen die tatsächlich und real kenne.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.

      Mirarce schrieb:

      Dieses Phänomen kann man allerdings bei vielen devot veranlagten Menchen sehen, gerade wenn sie noch nicht bei sich angekommen sind.
      Sie lesen viele Bdsm Romane oder schauen Pornos. ...alles Möglichkeiten sein Kopfkino anzuregen.

      Damit möchte ich dann natürlich auch allen Nicht Bdsm-ler unterstellen dass sie verkappte Bdsm-ler sind.
      Und wie genau passt das jetzt zu diesem Thema? :gruebel:
      Den Bogen vom Porno zur Hilsbereitschaft bekomme ich jetzt irgendwie nicht hin.
      @phoibe

      phoibe schrieb:

      Mirarce schrieb:

      Dieses Phänomen kann man allerdings bei vielen devot veranlagten Menchen sehen, gerade wenn sie noch nicht bei sich angekommen sind.
      Sie lesen viele Bdsm Romane oder schauen Pornos. ...alles Möglichkeiten sein Kopfkino anzuregen.

      Damit möchte ich dann natürlich auch allen Nicht Bdsm-ler unterstellen dass sie verkappte Bdsm-ler sind.
      Und wie genau passt das jetzt zu diesem Thema? :gruebel: Den Bogen vom Porno zur Hilsbereitschaft bekomme ich jetzt irgendwie nicht hin.
      Damit ging ich auf Hera ein.

      Hera schrieb:


      Mirarce schrieb:

      Dieses Phänomen kann man allerdings bei vielen devot veranlagten Menchen sehen, gerade wenn sie noch nicht bei sich angekommen sind.
      Das in einem übergewöhnlich hohem Maß eine Hilfsbereitschaft vorhanden ist, dass Ehrenämter überproportional viel betrieben werden, dass andere Ämter im BDSM Bereich angehäuft werden...alles Möglichkeiten um zu dienen und Anerkennung zu bekommen.
      Auch hier wieder, Menschen ohne BDSM Bezug sind dann alles verkappte BDSMler *das soll jetzt keine Flapsigkeit sein, sondern wirklich der Versuch eines Rückschlusses*?
      Da hat Hera einen für mich nicht nachvollziehbaren Rückschluss gezogen.
      Sie hat etwas in meine Aussage hineininterpretiert was ich mir gesagt habe.

      Das wollte ich damit deutlich machen.
      Nur weil ich zu einer bestimmten Gruppe Menschen eine Aussage tätige, dass meiner Meinung nach etwas gehäuft vorkommt, mache ich damit nich automatisch eine Aussage zu dem Rest der Menschheit.

      Um es auf den Punkt zu bringen.
      Diese Art der Diskussion, eigene Rückschlüsse, als die Meinung des andern darzustellen ist einfach nur diskreditieren.


      Um aber auch noch mal Thema zurück zu kommen.

      Bei einem Little wird es aich akzeptiert, dass es eine Neigung ist und keine Charaktereigenschaft.
      Ob es der Spaß an Spielen ist, das sammeln von Stofftieren, das gesamte kindliche Verhalten wird als Neigung akzeptiert.

      Wo ist der Unterschied?
      Warum wir es bei devotem/submissivem Verhalten diskutiert, ob es zur Neigung gehört?

      Selbstverständlich kann auch jede Sub/Sklavin auch daran Spaß haben Stofftiere zu sammeln oder rumzualbern ohne es als ihre Neigung anzusehen.
      Für ein Little gehört es aber zu der Neigung.

      Ebenso ist es bei einigen Devoten, da gibt es Neigungen die nich unbedingt auf jeden zutreffen, dennoch für die Person zu ihrer Neigung gehören.

      Ganz schrecklich finde ich es nur, wenn man versucht, die ganze Sache dann auf die pathologische Ebene zu bringen.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.

      Mirarce schrieb:

      Da hat Hera einen für mich nicht nachvollziehbaren Rückschluss gezogen.
      Sie hat etwas in meine Aussage hineininterpretiert was ich mir gesagt habe.
      Keine Ahnung ob Du es Dir gesagt hast, ich habe es so verstanden und meine Antwort war als Frage gestellt.

      Mirarce schrieb:

      Das wollte ich damit deutlich machen.
      Nur weil ich zu einer bestimmten Gruppe Menschen eine Aussage tätige, dass meiner Meinung nach etwas gehäuft vorkommt, mache ich damit nich automatisch eine Aussage zu dem Rest der Menschheit.
      Sorry aber genau darum habe ich meine Äußerung als Frage gestellt.

      Mirarce schrieb:

      Um es auf den Punkt zu bringen.
      Diese Art der Diskussion, eigene Rückschlüsse, als die Meinung des andern darzustellen ist einfach nur diskreditieren.
      Wo genau habe ich das getan? Du möchtest, dass Deine Meinung akzeptiert wird, sei doch bitte so tolerant auch meine zu akzeptieren.
      Ich erinnere ich schrieb "let's agree to disagree". Also bitte fair bleiben und nicht Dinge mal fix umdrehen. Wo hier irgendwer diskreditiert wird erschließt sich mir nicht im mindesten.

      Wenn ich einen Thread eröffne und nur meine Sicht der Dinge bestätigt haben möchte dann sollte das vielleicht demnächst im Eingangsposting gleich erwähnt werden.

      Mirarce schrieb:

      Ebenso ist es bei einigen Devoten, da gibt es Neigungen die nich unbedingt auf jeden zutreffen, dennoch für die Person zu ihrer Neigung gehören.
      Sorry aber bei mir ist devot die Neigung und das andere sind für ich eben Persönlichkeitsmerkmale die eine Neigung unterstützen oder eben vielleicht auch nicht.

      Mirarce schrieb:

      Ganz schrecklich finde ich es nur, wenn man versucht, die ganze Sache dann auf die pathologische Ebene zu bringen.
      Ach, dann bitte mal ein Zitat wo ich selbiges getan habe .... soviel zu diskreditieren ....

      Ich bin hier jetzt raus, als Claqueure bin ich gänzlich ungeeignet.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ein sehr Interessanter Beitrag. Auch ich kenne diese Problematik aus eigener Hand.
      Früher habe ich auch sehr gerne gegeben, habe aber auch festgestellt das es notwendig ist dies hin und wieder
      zu überprüfen das es eben nicht in der Gesundheitsgefährdung meinerseits endet.
      Man lernt dann das es manchmal notwendig ist einen Riegel vorzuschieben oder klare Grenzen zu setzen um sich selbst nicht zu gefährden.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Nein, den Willen zu gefallen verspüre ich hauptsächlich meinem Herrn gegenüber - dann aber auch in voller Bandbreite. Und wenn ich da so in Gebrauch genommen werde, wie er das eben auch macht, reicht mir das an dieser Stelle auch :saint: . Noch mehr Gefallen-Wollen hat keinen Platz.

      In allen anderen Lebensbereichen spielt Gefallen-Wollen nur eine Nebenrolle, die ich nach Sinnhaftigkeit zulasse oder eben nicht. Beruflich, familiär, privat etc. sind Entscheidungen zu treffen, die nicht jedem gefallen, aber in der jeweiligen Situation richtig und wichtig sind.
      Da wäre der Wunsch/die Neigung - gefallen zu wollen - kontraproduktiv, denke ich.

      Munchkin86 schrieb:


      Konkrete Fragen habe ich nur insoweit, ob ihr sowas von euch vielleicht auch kennt und wie ihr damit umgeht, oder ob es ein Problem für euch ist.
      Ich habe auch einen ausgeprägten Hang zum "will to please". Das äußert sich in ziemlich vielen Dingen in meinem Leben und nicht nur im Bereich BDSM.

      Ich habe zwei Berufe, beide sind sog. Dienstleistungsberufe, der eine mehr, der andere weniger. Ich muss keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen, habe jedoch trotzdem einen relativ großen Verantwortungsbereich. Wichtiger finde ich jedoch, dass ich die Probleme der Kunden löse und ja, ich finde es schön, wenn danach ein "Super, danke!" vom Kunden kommt. Ein wenig sehe ich es auch als sportlichen Ehrgeiz, Dinge zu lösen, die teilweise schon seit zwei Jahren ungelöst vor sich hinwabern.

      Im privaten (BDSM-)Bereich habe ich diese Einstellung auch: Meiner Umgebung soll es gutgehen, sie soll sich möglichst wenig Sorgen um alles machen müssen und ich versuche, die alltäglichen Katastrophen von ihnen fernzuhalten. Ich weiß allerdings auch, dass ich damit schon mehr als einmal auf die Nase gefallen bin und dass das sehr ausgenutzt wurde. Das ging bis zum burn-out und mündete in eine sehr heftige depressive Phase. Trotzdem ist dieser Charakterzug bei mir noch immer vorhanden und wenn Mylord mich nicht manchmal einbremsen würde, dann würde vieles noch ganz anders laufen.

      In dem Zusammenhang denke ich auch, dass mir deswegen die Bezeichnung Serva besser gefällt als Sklavin, obwohl beides praktisch dasselbe bedeutet. Trotzdem assoziiere ich Serva viel mehr mit dem Begriff Dienen als jeden anderen.

      Zu deiner lezten Frage: Nein, es ist kein Problem für mich, dass ich so bin wie ich bin. Mittlerweile kann ich es jedoch auch akzeptieren (und sogar ein klein wenig genießen), wenn Mylord mir die Anweisung gibt, dass er gerade keine Hilfe braucht und ich mich auf die Couch setzen und meine Telefonate erledigen soll. Dabei die Anordnung zu befolgen, triggert meinen "will to please" schließlich auch auf eine sehr angenehme Art und Weise ^^ .
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      Zaya hat gestern sehr lange über dieses Thema nachgedacht und es auch mit dem Herrn thematisiert. So lange dieses Mädchen zurückdenken kann, war es schon immer anders, es hat schon immer eine Dienerin in ihm gewohnt. Dinge die andere Menschen als erstrebenswert ansehen, habe es immer nur insoweit interessiert, dass es dachte, es müsse so sein.
      Wenn zaya als sie klein war jemand etwas weg nahm, dann ist sie davon ausgegangen, das der Junge oder das Mädchen dieses Teil gerade viel mehr haben möchte /muss als zaya selber. So gab sie es ab.
      Wenn die anderen Kinder damit spielten empfand zaja das als positiv und freute sich mit. Da die Geschwister von zaya anders strukturiert sind, wird es wohl nicht mit der Erziehung zusammen hängen.

      Es ist etwas was dieses Mädchen ihr ganzes Leben lang begleitet hat, eine tiefe Zufriedenheit wenn anderer glücklich sind.

      Die Anerkennung war diesem Mädchen dabei nicht so wichtig, sondern eher der Erfolg. Das Gefühl etwas gutes getan zu haben.

      Das es viele Menschen mich verstehen ist zaya auch schon aufgefallen, für zaya ist es aber auch nicht nachzuvollziehen wie man sich über Konsumgüter freuen kann. :pardon:

      Da kann zaya gar nichts mit anfangen.
      Wenn der Herr zaya etwas kauft, dann bezieht die Freude sich darauf ihn damit glücklich machen zu können, nicht es zu besitzen.

      zaya hat auch länger überlegt ob Anerkennung das richtige Wort ist.
      Sie ist zu Ergebnis gekommen dass es eher das gelingen der Hilfe ist.

      Wenn man jemand Hunger leidet kann man ihm jeden Tag einen Fisch bringen.
      Irgendann wird es zur Selbstverständlichkeit und der "Geber" fühlt sich ausgenutzt.
      Man kann der Person aber auch das Fischen beibringen. Dann braucht sie niemanden mehr der Fisch vorbei bringt.
      Das Selbstwertgefühl der Person wird aufgewertet, die Person kann ein selbstbestimmteres glücklicheres Leben führen und für den Helfer ist es befriedigend, es macht glücklich.

      Richtige Hilfe und zielgerichtet laugt nicht aus, sie macht glücklich.

      Es entspricht einfach der Sklavenseele dieses Mädchens Menschen glücklich zu machen, allerdings hat es auch gelernt dabei auf sich zu achten und Hilfe so zu leisten das sie nicht auslaugt.
      Ich habe noch einmal überlegt, warum ich nicht glaube, daß ich einen "will to please" habe.
      Wahrscheinlich liegt es daran, daß ich das damit verbinde, daß man, wenn man diesen hat, das bewusst macht. Also mMn hat man diesen "will to please" nur, wenn man etwas bewusst nur deshalb tut, um anderen zu dienen oder zu gefallen.
      Ich will jedoch im Alltag nicht bewusst dienen oder gefallen. Dieses Bedürfnis habe ich nur gegenüber meinem Herrn.
      Im Alltag will ich einfach nur vermeiden, anzuecken, und grds. helfe ich gern. Das empfinde ich aber nicht als Dienen oder Gefallenwollen.
      Versteht irgendjemand, was ich ausdrücken will?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud