Liebe Forengemeinde,
ich werde zunehmend ratloser mit meiner BDSM-Beziehung und dachte, es ist vielleicht mal an der Zeit, hier um Rat zu fragen.
Oft lese ich, dass sich der BDSM zunächst auf die sexuelle Ebene beschränkte bzw. auf zeitlich definierte Sessions und im Laufe der Zeit sich dies dann ausweitete auf verschiedene Bereiche des Alltags. Leider beobachte ich in meiner Beziehung irgendwie genau das Gegenteil.
[Zum Hintergrund: Wir führen unsere Art der Beziehung seit gut 5 Jahren, er wohnt mit seiner Partnerin zusammen. Also eine "Affäre" - wer es so nennen will. Neben der Treffen spielt sich der Großteil der Beziehung über den digitalen Austausch bei uns ab. Für uns beide ist es perfekt so, denke ich. Von beiden Seiten sind auch tiefe Gefühle im Spiel.]
In den ersten Jahren war das Machtgefälle quasi permanent vorhanden. Aber immer mehr kehrte mit der Zeit der Alltag ein. Inzwischen ist es so weit gekommen, dass wir uns letzten Sommer zuletzt getroffen haben und ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal auch nur einen Hauch von DS in unserer Kommunikation gespürt habe.
Ich möchte das, was wir haben, gar nicht schlechtreden, denn wir haben weiterhin jeden Tag Kontakt, lieben uns, und er ist sozusagen mein bester Freund. Es ist nur eben das, was im Vergleich zu früher nicht mehr da ist, was mir zu schaffen macht.
Mir fehlt unser ganzer BDSM wirklich sehr und ich habe es schon sehr oft angesprochen. Er beteuert mir immer wieder, dass er selbst nicht glücklich ist mit der Situation und er das ändern möchte, dass es ihm auch fehlt. Grund dafür, dass das bei uns über die Jahre schleichend verloren gegangen ist, ist wohl zum einen, dass er viel Stress im Job hat. Nicht nur permanent viel Arbeit in wenig Zeit, sondern wohl auch nicht besonders angenehme Arbeitsbedingungen. Ich denke, er macht sich da aber auch selbst ziemlich viel Druck.
Und zum anderen muss er Medikamente nehmen, die nicht gerade Libido-fördernd sein sollen.
(Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihn letzteres vielleicht verunsichert im Sinne von "Versagensängsten", aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein...)
Er sagt mir immer wieder, dass es nicht an mir liegt, sondern an den oben beschriebenen Faktoren. Ich glaube ihm das auch, denn er hat aufgrund der Arbeit auch schon geliebte Hobbys aufgegeben, er ist unentwegt müde, schläft ständig ein, sobald er abends nach Hause kommt, er ist in meinen Augen überdurchschnittlich häufig krank, usw...
Aber mir fehlt der BDSM inzwischen schon so sehr, dass es wirklich quälend für mich geworden ist, dass ich ständig daran denken muss und dass ich auch ganz oft weinen muss, weil es mir so zusetzt. Ich verstehe selbst nicht, warum ich derzeit so am "durchdrehen" bin. Ob es daran liegt, dass ich schon so lange darauf verzichtet habe oder ob es irgendwie mit meiner beruflichen Situation zusammenhängen kann (bin wegen Corona gerade beruflich selbst aufs Äußerste gefordert und vom Arbeitspensum her an meinem absoluten Limit).
Irgendwie hab ich das Gefühl, unsere SItuation ist derzeit am Eskalieren. Ich habe das Gefühl, ich setze ihm gerade so langsam "die Pistole auf die Brust", obwohl ich das gar nicht will (ist ja jetzt auch nicht sonderlich sub-haft ). Ich würde mir so sehr wünschen, dass er mich wenigstens zwischendurch einmal knien lassen würde, oder irgendwas dergleichen. Mir würde eine kleine Geste ab und an reichen, um wenigstens zu fühlen, dass er noch mein Herr ist. Ich habe einfach so eine tiefe Sehnsucht danach unter ihm zu sein, zu folgen, zu dienen.
Aber vor kurzem hat er mir gesagt, dass ihm nicht nur die Lust auf Sex fehlt (was am Stress und an den Medikamenten liegen mag), sondern auch die Lust auf Dominanz. Ich weiß, dass das nicht gegen mich gerichtet war, aber mich hat diese Aussage unheimlich getroffen und ich knabbere sehr daran. Ich weiß nicht, was das für uns bedeutet. Denn gleichzeitig möchte er ja trotzdem, dass es sich wieder dahin entwickelt wie es früher war.
Er hat es verglichen mit einer Lieblingsspeise, die man gerne essen will, die man aber vorgesetzt bekommt, wenn man total satt ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das nachempfinden kann, was er fühlt.
Und hinzu kommt auch noch, dass wir nun schon so lange Zeit "wie Bruder und Schwester" verbracht haben, dass wir beide totale Hemmungen haben, wieder einzusteigen, insbesondere was den sexuellen Bereich betrifft natürlich, und dass es uns irgendwie komisch vorkommt, in dem Bereich wieder aktiv zu werden. Auch wenn wir es ja beide eigentlich wollen.
Wir wissen einfach beide auch gar nicht, wie wir wieder einsteigen sollen, wie wir die Kurve wieder bekommen zurück zu dem was mal war.
Falls hier irgendjemand Ideen hat, gerne her damit.
Oder falls jemand Einfälle hat, was ich vielleicht als Sub tun kann, um Dom wieder Lust auf mehr zu machen...
ich werde zunehmend ratloser mit meiner BDSM-Beziehung und dachte, es ist vielleicht mal an der Zeit, hier um Rat zu fragen.
Oft lese ich, dass sich der BDSM zunächst auf die sexuelle Ebene beschränkte bzw. auf zeitlich definierte Sessions und im Laufe der Zeit sich dies dann ausweitete auf verschiedene Bereiche des Alltags. Leider beobachte ich in meiner Beziehung irgendwie genau das Gegenteil.
[Zum Hintergrund: Wir führen unsere Art der Beziehung seit gut 5 Jahren, er wohnt mit seiner Partnerin zusammen. Also eine "Affäre" - wer es so nennen will. Neben der Treffen spielt sich der Großteil der Beziehung über den digitalen Austausch bei uns ab. Für uns beide ist es perfekt so, denke ich. Von beiden Seiten sind auch tiefe Gefühle im Spiel.]
In den ersten Jahren war das Machtgefälle quasi permanent vorhanden. Aber immer mehr kehrte mit der Zeit der Alltag ein. Inzwischen ist es so weit gekommen, dass wir uns letzten Sommer zuletzt getroffen haben und ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal auch nur einen Hauch von DS in unserer Kommunikation gespürt habe.
Ich möchte das, was wir haben, gar nicht schlechtreden, denn wir haben weiterhin jeden Tag Kontakt, lieben uns, und er ist sozusagen mein bester Freund. Es ist nur eben das, was im Vergleich zu früher nicht mehr da ist, was mir zu schaffen macht.
Mir fehlt unser ganzer BDSM wirklich sehr und ich habe es schon sehr oft angesprochen. Er beteuert mir immer wieder, dass er selbst nicht glücklich ist mit der Situation und er das ändern möchte, dass es ihm auch fehlt. Grund dafür, dass das bei uns über die Jahre schleichend verloren gegangen ist, ist wohl zum einen, dass er viel Stress im Job hat. Nicht nur permanent viel Arbeit in wenig Zeit, sondern wohl auch nicht besonders angenehme Arbeitsbedingungen. Ich denke, er macht sich da aber auch selbst ziemlich viel Druck.
Und zum anderen muss er Medikamente nehmen, die nicht gerade Libido-fördernd sein sollen.
(Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihn letzteres vielleicht verunsichert im Sinne von "Versagensängsten", aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein...)
Er sagt mir immer wieder, dass es nicht an mir liegt, sondern an den oben beschriebenen Faktoren. Ich glaube ihm das auch, denn er hat aufgrund der Arbeit auch schon geliebte Hobbys aufgegeben, er ist unentwegt müde, schläft ständig ein, sobald er abends nach Hause kommt, er ist in meinen Augen überdurchschnittlich häufig krank, usw...
Aber mir fehlt der BDSM inzwischen schon so sehr, dass es wirklich quälend für mich geworden ist, dass ich ständig daran denken muss und dass ich auch ganz oft weinen muss, weil es mir so zusetzt. Ich verstehe selbst nicht, warum ich derzeit so am "durchdrehen" bin. Ob es daran liegt, dass ich schon so lange darauf verzichtet habe oder ob es irgendwie mit meiner beruflichen Situation zusammenhängen kann (bin wegen Corona gerade beruflich selbst aufs Äußerste gefordert und vom Arbeitspensum her an meinem absoluten Limit).
Irgendwie hab ich das Gefühl, unsere SItuation ist derzeit am Eskalieren. Ich habe das Gefühl, ich setze ihm gerade so langsam "die Pistole auf die Brust", obwohl ich das gar nicht will (ist ja jetzt auch nicht sonderlich sub-haft ). Ich würde mir so sehr wünschen, dass er mich wenigstens zwischendurch einmal knien lassen würde, oder irgendwas dergleichen. Mir würde eine kleine Geste ab und an reichen, um wenigstens zu fühlen, dass er noch mein Herr ist. Ich habe einfach so eine tiefe Sehnsucht danach unter ihm zu sein, zu folgen, zu dienen.
Aber vor kurzem hat er mir gesagt, dass ihm nicht nur die Lust auf Sex fehlt (was am Stress und an den Medikamenten liegen mag), sondern auch die Lust auf Dominanz. Ich weiß, dass das nicht gegen mich gerichtet war, aber mich hat diese Aussage unheimlich getroffen und ich knabbere sehr daran. Ich weiß nicht, was das für uns bedeutet. Denn gleichzeitig möchte er ja trotzdem, dass es sich wieder dahin entwickelt wie es früher war.
Er hat es verglichen mit einer Lieblingsspeise, die man gerne essen will, die man aber vorgesetzt bekommt, wenn man total satt ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das nachempfinden kann, was er fühlt.
Und hinzu kommt auch noch, dass wir nun schon so lange Zeit "wie Bruder und Schwester" verbracht haben, dass wir beide totale Hemmungen haben, wieder einzusteigen, insbesondere was den sexuellen Bereich betrifft natürlich, und dass es uns irgendwie komisch vorkommt, in dem Bereich wieder aktiv zu werden. Auch wenn wir es ja beide eigentlich wollen.
Wir wissen einfach beide auch gar nicht, wie wir wieder einsteigen sollen, wie wir die Kurve wieder bekommen zurück zu dem was mal war.
Falls hier irgendjemand Ideen hat, gerne her damit.
Oder falls jemand Einfälle hat, was ich vielleicht als Sub tun kann, um Dom wieder Lust auf mehr zu machen...