Neigungsdurchbruch?!

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      Neigungsdurchbruch?!

      Hallo zusammen,

      Eine Frage, die sich mir immer wieder stellt ist, wie alt ihr wart, als ihr eure Neigungen entdeckt habt und ob ihr dabei in einer Partnerschaft gelebt habt und falls ja, wie sich das darauf ausgewirkt hat.
      Einerseits gibt es zum Beispiel die SMJG, durch deren Existenz ja einen gewissen Bedarf für Jugendliche erkennbar ist, andererseits ist hier im Forum aber auch oft zu lesen, dass viele Paare das Abenteuer BDSM gemeinsam und erst relativ spät für sich entdeckt haben.


      Liebe Grüße
      FidesNox
      Die ersten Gedanken in diese Richtung hatte ich schon im Kindergartenalter.

      Meine Fantasien als Teenie gingen in Richtung Spanking, was auch sexuelle Erregung auslöste. Allerdings hatte das ganze für mich da noch keinen Namen, ich hielt mich immer für, tja wie eigentlich, anders eben.
      Erst mit Einzug des Internet bekam das Ganze dann einen Namen und die Erleichterung darüber, dass noch viele andere so gestrickt sind wie ich.

      Nach 33 Jahren in einer "normalen" Beziehung" ist mir heute klar, dass ich anders nicht mehr Leben will.
      Ich muss aber auch dazu sagen, dass das Ganze eine Eigendynamik bei mir entwickelt hat, vom reinen Spanking bin ich in die Sub Rolle gerutscht und ich glaube, dass ich noch nicht am Ende meiner Entwicklung bin, was BDSM angeht.

      Liebe Grüße
      pebbles
      Meine ersten Gedanken waren schon beim ersten Sex vorhanden... das ich es gern hmm :huh: ein wenig härter :thumbsup: mag
      da es meine erste längere Beziehung war wusste ich nicht wie ichs umsetzen kann und wenn ich zu ihm meinte, er soll mal ein wenig grober sein, war er überfordert. mehr als Schläge auf den Po gab es nicht.
      hmm was ich muss gestehn, für mich recht unbefriedigend war :rolleyes:

      ein paar Jahre später kamen dann erst die Buchstaben BDSM dazu, durch eine zufällige Beziehung...

      lg Bine
      Mir ist meine Neigung vor circa 1 Jahr durch das Lesen von Shades of Grey bewusst geworden. Ich weiss dass viele hier Shades of Grey sehr kritisch sehen und eher belächeln. Mir hat es den Begriff BDSM aber überhaupt erst eröffnet. Ich habe mich angefangen über BDSM zu belesen und mir ist so klar geworden warum ich in der Vergangenheit in bestimmten Situationen so empfunden habe. Das Ganze hat dadurch für mich einen Namen bekommen und ich konnte so viele meiner Empfindungen besser verstehen und erklären. Die Neigung war schon immer irgendwie da, nur wusste ich es eben nicht einzuordnen und das hat mich oft sehr verwirrt.
      Hmm so richtig aufgefallen ist mir das mit 17 nachdem ich auf dem CSD war und die BDSMer mir doch sehr gut gefielen bzw das was sie taten. mein ex fand das alles nich so ganz cool und als ich dann mit Frechdachs zusammenkam hab ich das auch ausleben können. auch wenns am anfang schwer war ihm das zu zeigen etc.

      Früh gewußt... spät gelebt...

      Phantasien vom Spanking hatte ich schon sehr früh. Ohne Internet und den Austausch mit Gleichgesinnten, hatte ich das Gefühl abnormal zu sein und diese Phantasien seinen wohl der Ausdruck einer pychischen Störung. Zu dem Zeitpunkt war ich 19 Jahre.
      Als ich meinen 1. Mann aufforderte mir ruhig beim Sex mal auf den Hintern zu hauen war er ziemlich abgeneigt und zeigte so gar keine Dominanz, geschweige denn Lust. Das wiederum nahm mir nach und nach die Lust am Sex mit ihm. Die Ehe ging nach nur einem Jahr baden.....
      Auch meine Beziehung danach und meine 2. Ehe brachte keine dauerhafte sexuelle Befriedigung für mich.
      Als ich dann meinen letzten Mann wiederfand.... ja wir waren als Jugendliche schon einmal zusammen, verloren uns aber aus den Augen.... kam es wie es kommen mußte. Wir experimentierten und stellten nach relativ kurzer Zeit fest, das er dominant war, die Kontrolle über mich liebte und er meine devote Seite voll zum klingen brachte. Endlich wurde meine Spanking Phantasie Wirklichkeit und nicht nur das. Wir waren sehr experimentierfreudig und die Gentledom Homepage brachte uns weit voran. Innerhalb kürzester Zeit kamen wir uns so nahe wie keinem anderem Partner vor uns. Bedingungslose Hingabe und absolutes Vertrauen prägte auch unsere Partnerschaft im Alltag.
      Ich denke, nein ich weiß heute, hätte es Internet mit diesen Kommunikationsmöglichkeiten schon in der Form wie sie heute existiert, vor 30 Jahren gegeben, ich hätte wohl nicht so lange warten müssen. Meinen letzten Mann habe ich auch durch Internet über Stayfriend wiedergefunden.
      Mein Fazit: Durch die Möglichkeit der Information und solchen "BDSM" Büchern wie Shade of Grey (bitte nicht schlagen... oder doch :leine: , für diese Aussage) wird es immer weniger "Spätzünder" wie mich und andere geben....aber noch viele die erst jetzt auf den Geschmack kommen :ketten: :popo: :whip: :tanzen1:
      Niemals wird dir ein Wunsch gegeben, ohne daß dir auch die Kraft verliehen wurde, ihn zu verwirklichen.
      Es mag allerdings sein, daß du dich dafür anstrengen mußt.

      :popo:
      Hallo FidesNox,

      ich habe erst letztes Jahr, nach 24 Ehejahren, verstanden, was mir die ganze Zeit gefehlt hat, jedenfalls so ganz grob. Da war ich 46.
      Vorher war das undenkbar für mich. Und ich habe einiges an schlaflosen Nächten und viele geweinte Tränen hinter mir.

      Dann war mir allerdings auch klar, ich muss meinem Mann davon erzählen. Also hab ich ihn irgendwann mal gebeten, meinen ersten Beitrag hier im Forum zu lesen.
      Er hat mich nicht verurteilt, er hat mich nicht für verrückt erklärt, er hat auch nicht über mich gelacht. Darüber war ich erstmal sehr froh und erleichtert.

      Dann kam so seine Erkenntnis:" Na, wenn sie devot ist, dann soll ich ja wohl dominant sein?!" Und er meinte doch tatsächlich, er wäre das gar nicht. Darüber konnte ich allerdings nur herzhaft lachen.

      Seit diesem Tag läuft unsere Beziehung jedenfalls viel entspannter. Ich hab nicht mehr das Gefühl, ich muss mich gegen ihn behaupten.
      Und unser Sexleben ist seit dem abwechslungsreicher, erfüllender.

      Lieben Gruß
      Rosalie
      Während meiner ersten sexuellen Erfahrungen merkte ich sehr schnell, dass mich der "normale" Sex langweilt auf Dauer. Ich dachte früher sehr oft "alle reden davon, wie geil es ist, wie schön es ist", doch ich fand es eher mäßig und war sexuell wirklich gelangweilt nach einiger Zeit in einer Beziehung. Aber ich habe es einfach so hingenommen und gedacht, dass das nunmal so für eine Frau ist. Von irgendwelchen Orgasmen war ich meilenweit entfernt. Leider hatte ich in damals nicht den Mut gehabt darüber zu sprechen.

      In meiner letzten Beziehung war ich mit einem Mann zusammen, der schon im Alltag sehr dominant und der erste Mann war, bei dem ich nicht die Zügel in der Hand hat in einer Beziehung. Wir waren zwar gleichwertig aber dennoch war er der dominantere Part. Ich weiß nicht, wie ich das umschreiben könnte. Erst da habe ich gemerkt, wie unheimlich erregend ich das finde, wenn ein Mann sexuell das Ruder in die Hand nimmt und mir auch mal ein wenig wehtut. Danach überschlugen sich meine Phantasien im Kopf.

      Nach der Trennung von ihm habe ich mich immer mehr mit dem Thema beschäftigt, erste Erfahrungen gesammelt und bin immernoch dabei die Welt zu entdecken :love:
      "Unausprechbar ist und namenlos, was meiner Seele Qual und Süße macht und auch noch der Hunger meiner Eingeweide ist." - Friedrich Nietzsche
      Ersteinmal wollte ich mich bei allen bedanken, die sich die Mühe gemacht haben, auf meinen bescheidenen Beitrag zu antworten.
      Eine grundlegende Frage stellt sich mir da allerdings doch...

      Um einmal den Hintergrund ein bisschen aufzuklären:
      Ich selbst war auch erst 14 Jahre alt, als ich zum ersten Mal Gefallen an Bondage gefunden habe. Wie ich irgendwo schoneinmal schrieb, entdeckte ich später auch noch meine masochistische und devote "Ader".

      Meine Frage bezog sich also vor allem auf das Alter, in dem ihr eure Neigungen entdeckt habt, bzw. diese durchbrachen...
      Vor allem, weil mich interessiert, ob das bei eher vielen oder wenigen ebenso früh der Fall war.

      Aber noch einmal danke an alle, die bisher genatwortet haben, schließlich ist dadurch meistens auch ersichtlich, ob ihr noch sehr jung wart ;)

      LG FidesNox
      Ist es nicht oft so, das etwas schlummert und man vielleicht vorerst gar keinen Namen dafür hat? Aber wie automatisch immer wieder Dinge tut die in diese Richtung gehen weil man unterbewusst schon lange gecheckt hat, was einem gut tut?

      Schon als Kind habe ich meine Rolle in "Räuber-und Gendarm-Spielen" unterbewusst eingenommen - und so lief es weiter und weiter, als Jugendliche war es dann ein Kartenspiel mit "Strafen" für den Verlierer, und als junge Erwachsene dann die ersten Bilder im Kopf und deren Folgen ;)

      Ich finde es sehr interessant, wie lange es manchmal braucht, um sich damit bewusst auseinander zu setzen und als zweiten großen Schritt dann auch dazu zu stehen (und hier meine ich jetzt nicht, es der ganzen Welt zu erzählen) und sich damit gut zu fühlen... ein langer Prozess..., wenn auch ein Spannender :P
      Hallo FidesNox,

      den ersten "Kick" hatte ich mit 14 - ohne den damals noch richtig deuten zu können - bin dem damals nachgegangen und habe über die Jahre immer mehr "Dinge" entdeckt, die ich toll fand. Mein erstes reales BDSM-Erlebnis hatte ich mir rund 40, also etwa vor 20 Jahren... seither habe ich keine andere Beziehung mehr gesucht oder gewollt.

      Man sollte sich vielleicht dabei klar machen... "damals" gab es praktisch null Möglichkeiten sich tiefer gehend zu informieren - auch das Internet ist erst knapp 20 Jahre alt...

      LG,
      Gast 123
      Phantasien in der Richtung hatte ich schon sehr früh, da kann ich nun keine Zahl nennen. Einen Namen dafür hatte ich dann vll mit 20 oder so, wobei ich da auch noch sehr viele falsche und abschreckende Bilder im Kopf hatte.
      Angefangen mich wirklich damit zu beschäftigen habe ich dieses Jahr, also mit 25, damit kam auch das Akzeptieren, die falschen Bilder verschwanden, wurden durch richtige ersetzt. Ich habe gelernt dass ich BDSM toll finden und trotzdem bestimme Teilbereiche davon für mich komplett ablehnen kann.
      Obwohl ich damit noch vergleichsweise jung bin habe ich den subjektiven Eindruck ich hätte lange gebraucht um mich selbst so weit zu verstehen und kennenzulernen. Vielleicht auch weil das Thema immer mal wieder aufkam und dann von mir wieder beiseite geschoben wurde.
      Ich bin was das angeht auf jeden Fall froh im Internet Zeitalter zu leben denn sonst hätte ich diesen Weg, von dem noch vieles vor mir liegt, bestimmt noch nicht gefunden, wenn überhaupt.
      Ich wusste schon als Jugendliche, dass ich gerne dominiert werde. Damals konnte ich das natürlich nicht so fassen. Merkte aber schnell, das die Jungs die so an mir rumgebaggert haben nie das mitbrachten, was ich wollte.

      Lustig ist, wie ich einen Begriff für meine Neigung bekam. Vor einigen Jahren hat mich meine Krankenkasse versehentlich in eine falsche Reha Klinik einchecken lassen. Ich sollte in eine Schmerzklinik bin aber in einer psychosomatischen Klinik gelandet. Das ist fast wie unschuldig im Knast sitzen :huh: . Sag mal einem Therapeuten: Ich bin falsch hier und hab garkeine Probleme. Auf jeden Fall dachte ich: Wenn ich schon mal hier bin räum ich doch direkt mal meinen "Keller" auf. Kann ja nicht schaden.
      Lange Rede kurzer Sinn, wenn man in einer Psychosomatischen Klinik ist muss man eine massige Anzahl von Fragebögen ausfüllen, deren Sinn sich einem Ottonormalverbraucher nicht direkt erschließt. Psychologie ist sehr eng mit mathematischen Regeln verknüpft...frag nicht? Da stehen dann so nette Fragen wie: Wenn Sie die Wahl hätten, wären Sie lieber Floristin oder Sängerin? ?( Nachdem ich diese Bögen nach guten Gewissen ehrlich ausgefüllt hatte, fragte mich meine Therapeutin, was da schief gelaufen sei. Das Ergebnis meiner Bögen hätte sie sehr verwirrt, weil ich so eine ausgeprägte, selbstbewusste Personlichkeit wäre, jedoch mein Ergebnis eine devote Persönlichkeit mit einem altertümlichen Rollenverständnis darstelle. 8| Wer kommt denn darauf, das wenn man Floristin sein möchte, man auch direkt sexuell devot ist? Sind alle Floristinnen Subbies? ;) Nach langem Hin und her bekam ich für meine Neigung einen Begriff. Und so hatte die kurze Stippvisite in der falschen Klinik auf jeden Fall was Gutes.

      Ein paar Wochen später durfte ich dann endlich in die richtige Klinik, die haben dann aber nicht mehr so lustige Sachen gemacht ;(

      Sonnige Grüße /creamwhite
      Erste Gedanken und Fantasien in der Richtung gab es wie bei vielen anderen schon sehr früh. Ob im Kindergartenalter weiß ich nicht, aber spätestens in der Grundschule. ;) Allerdings hatte ich natürlich damals keine Ahnung "was das ist", keinen Namen dafür, und Sex war ja eh noch kein Thema. Der Durchbruch war das also natürlich noch nicht.

      Dann kam (viel später) die Zeit des Internets, und dank der vielen Bildchen und später auch Videos die man da halt so findet ein schleichender Prozess des Wiederentdeckens: Es gab dann halt so Sachen, die mich besonders angeregt haben, und diese waren zumindest zu einem recht großen Teil eben im BDSM-Bereich angesiedelt. Allerdings lief das sehr lange in meinem Kopf bloß auf der Schiene "Ist halt Fantasie und wird wohl eh nie ausgelebt werden können, wer will sowas schon wirklich?" Ein Durchbruch sieht da ganz anders aus.

      Dann kam es halt dazu, dass ich mitten in einer langjährigen Beziehung steckte mit einem Menschen den ich wirklich liebte, mich aber dennoch irgendwann nicht mehr wirklich durch und durch glücklich und ausgefüllt gefühlt habe, was seinen Grund wohl vor allem im Sex hatte. Ich will nicht sagen es war langweilig... aber doch, eigentlich war es genau das. Und wurde immer seltener und unmotivierter, von ihrer Seite irgendwie genauso wie letztlich auch von meiner. In mir bildete sich immer mehr die Frage: War es das jetzt? Wenn wir nun zusammen bleiben und ggf. sogar irgendwann heiraten, sollte es ein Leben lang auf diesem Niveau weiter gehen, wenn nicht gar noch schlimmer werden? Könnte ich wirklich Teil eines Pärchens werden, denen der Sex miteinander so gut wie gar nichts mehr bedeutet?

      Nein, konnte ich nicht, wollte ich auch nicht. Tatsächlich lag deswegen die Trennung in der Luft. Egal wie sehr ich sie eigentlich geliebt habe, mir fehlte einfach ein zu wichtiger Teil, und deswegen konnte ich einfach nicht mehr wirklich glücklich sein.

      In dieser Phase schlichen sich dann neue Fragen ein: Warum sollte man seine Fantasien eigentlich nicht ausleben? War das wirklich so schlimm? Ist es wirklich so unmöglich, dass es ihr vielleicht sogar auch gefällt?

      Getrieben von genau diesen Fragen bin ich letztlich über meinen Schatten gesprungen, und habe angefangen etwas am Sex zu ändern. Neue Elemente einbringen, bis dahin unterdrückte Fantasien stückchenweise ausleben, BDSM-Elemente vorsichtig spielerisch einbringen. Nach dem ersten Abtasten hat es dann bei mir Klick gemacht: Sie ist total darauf abgefahren, und für mich war sofort alles da, was mir bestimmt schon zwei Jahre gefehlt hatte. Spätestens das war der Moment, den ich als den Durchbruch bezeichnen würde.

      Das ist jetzt gerade mal vielleicht drei Jahre her? Vielleicht auch mehr oder weniger, die Zeit geht im Moment irgendwie so schnell herum dass ich etwas den Überblick verloren hab. ;) In jedem Fall haben wir seitdem zwar noch immer eine liebevolle (daran hat sich nie etwas geändert), aber auch endlich wieder leidenschaftliche und interessante Beziehung. Wenn man so will: Die Fesseln haben uns befreit.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde mich da auf jeden Fall eher in die Reihe derer einsortieren, die ihren Durchbruch erst etwas später hatten. Natürlich bin ich jetzt auch erst gerade um die 30, da ist also noch viel Luft nach oben.