Muss eine Sub devot sein?

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      Ich kann damit leben, das Wort "sub" bewusst als abstrakten Sammelbegriff für submissive Personen, Sklavin, Bottoms, Bunnys etc. zu verwenden, wie zB hier im Forum für den "sub-Bereich". Ähnlich tolerant wäre ich in abstrakten Unterhaltungen wie zB "meine sub hat sich neulich die Haare geschnitten". Abstrakt ist es eine Zuweisung von Verhältnissen unbestimmter und insoweit auch unbedeutender Art.

      Was nicht funktioniert wäre eine konkret widersprüchliche Verwendung wie zB eine dominante sub oder im konkreten D/s-Kontext eine sinnverkehrende Verwendung wie sub muss nicht devot sein. Devot steht synonym für submiss (lt. DudenOnline gibt es submissiv nicht). Konkret ist es eine bedeutende Eigenschaft, synonym zu devot.

      Mirarce schrieb:

      Ich frage mich nur, ob diese Toleranz nicht zu einem fürchterlichen "Einheitsgematsche" wird.
      Meine Toleranz hängt also maßgeblich davon ab, in welchem Kontext die Aussage getroffen wird. Bei konkreten Widersprüchlichkeiten oder Sinnverkehrungen ist Schluss mit der Toleranz. Warum? Weil ich die Sprache als kollektiven Komunikationskonsens begreife. Wird der konkret unterwandert, dann ist Mann auch Frau, Wasser auch Wein, Sonne auch Mond. Man kann leicht erahnen was das zur Folge hat: Kommunikation wird unmöglich. In abstrakten Kontexten bin ich verzeihlicher, neige aber auch hier nicht zu expansiver Beliebigkeit.

      Mirarce schrieb:

      Gehört zur Toleranz nicht auch , dass bestimmte Begriffe einfach für das eigene Lebensmodell nicht zutreffend sind?
      Ich denke nicht, dass "sub" nur als "Lebensmodell" begriffen werden darf. Es gibt mE mindestens zwei Stereotypen von "sub" (so auch Dom):
      • die "Spielzimmer-sub", welche nur im sexuellen Beziehungskontext unterwürfig sein kann/will und
      • die "Vollzeit-sub", welche sich in allem Bereichen der Beziehung unterwirft.
      Das "Lebensmodell" wäre dann für mich allein Letzteres. Ersteres als Lebensmodell zu begreifen, wäre für meine Toleranz grenzwertig, denn es betrifft nicht das Leben (als Gesamtheit verstanden), sondern eben nur den Sex, dennoch erachte ich den der Begriff sub hier als treffend und daher ohne Bedenken verwendbar, insbesondere es für die Abgrenzung weiter Merkmale gibt (zB "24/7", "TPE", Sklavin").

      Aber der Kernaussage kann ich zustimmen: ich kann mich nicht als Bundespräsident bezeichnen, wenn ich es nicht bin. Von Attributen, welche nicht mindestens in Teilen mein sind nehme ich Abstand, auch wenn sie mir noch so gefallen würden.

      Soweit hier die Frage gestellt ist, ob sub devot sein muss und dieser Thread unter D/s läuft, ist meine Antwort also ein unmissverständliches und klares "Ja!"

      Rainha schrieb:

      Nee, das ist mir alles zu kompliziert und da weder Dom, Top, Herr, Sub, Bottom oder lila Einhorn gechützte Markenbegriffe im BDSM-Bereich sind, bin ich weiter eine Sub(bie), Serva oder Sklavin und mein Herr weiter ein Top oder eben Mylord. Eigentlich ganz einfach, das alles
      Ja,, Du hast Recht.
      Im Endeffekt kann man sich dann alle Begriffe und Einordnungen schenken, :yes: .
      Ist mir im Grunde egal.
      Ich werde dennoch bei meinen Begriffsdefinitionen bleiben, weil ich persönlich mit Sub gleichzeitig auch angeben möchte, daß ich devot bin. Ich wüsste nicht, wie ich dies sonst mitteilen sollte. Devote Sub gibt es nicht als Angabemöglichkeit bei Neigung in Foren. Habe ich jedenfalls noch nicht gelesen.

      Ich mag einfach Begriffe, die etwas Bestimmtes aussagen und zur Unterscheidung zu anderen Begriffen dienen, :rot: . ich bin ein Schubladenmensch und brauche feste Kategorien.
      Muss nicht jeder mögen oder brauchen, :pardon: .

      Und ja, für mich warst Du ohne Machtgefälle Bottom und nicht Sub.
      Aber auch da kannst Du Dich nennen, wie Du möchtest. Da ist nichts falsch.
      Es könnte nur zu einem Mißverständnis führen.

      Mein erster Top hat iü immer vehement darauf bestanden, daß er Top (und kein Dom) sei, weil er "nur" Sadist war. So unterschiedlich sind die Menschen.

      Ich habe bis jetzt leider noch keine Antwort auf die Frage, wie ich mich als devote Sub mit einem Begriff benennen soll, damit jeder weiß, wie meine Neigung ist.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Herr von Rhea schrieb:



      Aber der Kernaussage kann ich zustimmen: ich kann mich nicht als Bundespräsident bezeichnen, wenn ich es nicht bin. Von Attributen, welche nicht mindestens in Teilen mein sind nehme ich Abstand, auch wenn sie mir noch so gefallen würden.

      Soweit hier die Frage gestellt ist, ob sub devot sein muss und dieser Thread unter D/s läuft, ist meine Antwort also ein unmissverständliches und klares "Ja!"
      Danke! Ich habe mich bei aller Toleranz so langsam gefragt ob das nicht irgendwann dazu führt, dass Kommunikation nicht mehr möglich ist weil Begrifflichkeiten nicht mehr zugeordnet werden können. Womit wir damit dann bei Wasser = Wein wären ...
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Feuerpferd schrieb:

      Ich habe bis jetzt leider noch keine Antwort auf die Frage, wie ich mich als devote Sub mit einem Begriff benennen soll, damit jeder weiß, wie meine Neigung ist.
      Wie wäre es mit einem Substantiv (welch Ironie :D ) und einem Adjektiv? Adjektive haben die Eigenschaft, dass sie Substantive näher beschreiben, z.B. blauer Himmel, weiße Wand oder eben devote Sub.

      Ich weiß, dass es manchmal schwierig ist, v.a. wenn eben nur eine begrenzte Auswahl an Begriffen vorhanden sind, so wie hier. Dann kannst du dich entweder als Sub bezeichnen und z.B. in deinem Profil näher drauf eingehen (devote Sub, Kampfsub, masochistisch veranlagte Sub oder whatever) oder als BDSMler, wenn du lieber den Oberbegriff nehmen möchtest. Ich hab hier ja auch Sub gewählt; wer mein Profil liest, weiß, woran er ist bei mir. Man muss nur eine Lösung finden, Probleme gibt es schon genug.
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      Muss ein Stuhl vier Beine haben? Nein.
      Muss er eine Lehne haben? Spontan würde man sagen: ja, sonst wäre es ein Hocker. Aber sicher? Ich weiß nicht.
      Muss er ungefähr so breit sein, wie er lang ist? Vermutlich ja: wenn er viel breiter als lang ist, ist es eine Bank; wenn er viel länger als breit ist, ist es eine Liege.

      Ist irgendeine dieser Bezeichnungen geschützt? Nein. Und natürlich gibt es auch Grenzbereiche, in denen die Bezeichnung nicht ganz eindeutig ist.

      Ich finde es trotzdem gut, sich um klare Sprache zu bemühen. Nur so kann ich ins Möbelhaus gehen und einen Stuhl kaufen. Wenn ich nämlich die Angestellten dort nach einem Goldfisch frage, werden sie mich nicht zu einem Sitzmöbel führen. Wenn ich nach einem Sofa Frage, komme ich vielleicht wenigstens in die richtige Abteilung. Dann muss ich noch sagen: "ja, nur ohne Polster und viel schmaler" und schon weiß mein Gegenüber, dass ich einen Stuhl will (und dass die deutsche Sprache nicht mein engster Freund ist).

      Die TE möchte ihr Profil und ihre Sprache bei der Partnersuche möglichst eindeutig gestalten, das finde ich ein gutes Anliegen.
      Natürlich kann niemand letztverbindlich sagen, dass eine Sub devot empfinden muss, weil sie sonst keine Sub wäre und sich nicht so nennen dürfe. Erstens darf sich natürlich jeder nennen, wie er will (muss nur ggf. mit Verwirrung rechnen, was die TE ja gerade vermeiden will). Zweitens sehe ich das als einen dieser Grenzbereiche, wo kein Konsens darüber besteht, ob das in dem Begriff enthalten oder ausgeschlossen ist.
      Aber jedes Mal spöttisch von Din-Normen und Einhörnern anzufangen, wenn jemand sich in der Begriffswelt zurechtzufinden versucht, finde ich auch nicht sinnvoll. :pardon:
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      aphrasiel schrieb:

      Wie definierst du unterwürfig / submissiv?
      de.wikipedia.org/wiki/Unterw%C3%BCrfigkeit <-- hier wirst Du fündig werden auch im Bezug auf BDSM explizit erwähnt.
      Was Gentledom vermutlich meinte (bin ja nicht gentledom) :D ist das es dabei egal ist ob von vornherein
      Sub sich dem Willen oder Autorität beugt oder dies erst durch diverse Handlungen oder anderer Mittel letztlich bei Sub dazu führt.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      @Rainha
      Deine "Lösung" klingt für mich (!) versinnbildlicht so:
      Du bist eine Eiche und ich eine Birke.
      Du nennst Dich aber ebenfalls Birke, weil für Dich Birke dasselbe ist wie Eiche.
      Jetzt soll ich mich als Birke weiß-schwarze Birke oder weiß-schwarzer Baum nennen, weil Du dich nicht Eiche nennen möchtest.

      Das ist bitte kein Angriff.
      Nur ein Versuch, mein Empfinden dabei zu erklären.
      Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine und bist mir nicht böse.

      Ich bin iü mit diesem Post hier raus, weil mich das Ganze zu sehr emotional mitnimmt und mir einen Teil meiner Identität raubt.
      Es hat so lange gedauert, bis ich vor mir selbst endlich eingestehen konnte, eine Sub zu sein, daß ich jetzt gerade merke, extreme Probleme damit zu haben, wenn mir gesagt wird, Sub sei etwas ganz anderes und ich bin im Grunde keine.
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      Feuerpferd schrieb:

      Ich bin iü mit diesem Post hier raus, weil mich das Ganze zu sehr emotional mitnimmt und mir einen Teil meiner Identität raubt.
      Es hat so lange gedauert, bis ich vor mir selbst endlich eingestehen konnte, eine Sub zu sein, daß ich jetzt gerade merke, extreme Probleme damit zu haben, wenn mir gesagt wird, Sub sei etwas ganz anderes und ich bin im Grunde keine.
      Ganz ehrlich wenn ich das hier lesen muss, dann tut mir das weh.
      Liebe @Feuerpferd, kein Grund sich selbst in Frage zu stellen aber ein Beispiel was aus dem Verständnis und Verstehen von Begrifflichkeiten entstehen kann.

      Ich bin sub und ja Devotion gehört für mich und mein Verständnis dazu, ohne dass ich dafür ein Adjektiv brauche.

      Ich fürchte nur fast, dass diese ganzen Begrifflichkeiten und deren weite oder enge Auslegung für das Ausfüllen des Profils der Threaderstellerin vielleicht eher verwirrend ist. Ich bin da eher ein Freund von im Profil, gerade wenn man sucht, doch gewisse Eckdaten anzugeben, einfach um Missverständnissen und Enttäuschungen vorzubeugen.
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      Feuerpferd schrieb:

      Ich bin iü mit diesem Post hier raus, weil mich das Ganze zu sehr emotional mitnimmt und mir einen Teil meiner Identität raubt.Es hat so lange gedauert, bis ich vor mir selbst endlich eingestehen konnte, eine Sub zu sein, daß ich jetzt gerade merke, extreme Probleme damit zu haben, wenn mir gesagt wird, Sub sei etwas ganz anderes und ich bin im Grunde keine.
      Das tut mir leid, @Feuerpferd , dass du das so empfindest.

      Ich denke, dass wir das klassische Sender-Empfänger-Problem haben. Du bist ein sehr kreativer Kopf, schreibst Geschichten und hauchst damit deinen Gedanken und Wünschen Leben ein und hilfst somit, dich selbst zu finden. Ich dagegen bin jemand, dem schon in der 2. Klasse bescheinigt wurde, dass er sehr nüchtern denkt und es nicht schafft, z.B. Gedichte "gefühlvoll zu verzieren" (hab ich sogar schriftlich :/ ). Wahrscheinlich bin ich deswegen in einer Branche gelandet, bei der es auf die punktgenaue Auslegung des "Kleingedruckten" angeht. Aufgeschlitzte Ledersitze sind nunmal kein Glasschaden und nicht in jedem Anhänger kann man wohnen. Ich muss mich darauf verlassen können, dass meine Kunden und ich von demselben sprechen... du kannst dich kreativ ausleben. Also, alles gut :blumen:
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      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      Im Lexikon auf der Hauptseite steht bei Sub und Bottom jeweils: Bezeichnung für den devoten Part

      Das spiegelt meine Wahrnehmung der Begrifflichkeiten wieder und auch meine bisherige Erfahrung mit deren Verwendung.
      Durch die Diskussion hier bin ich aber auch etwas ins "Straucheln" geraten. Die Bezeichnung ändert nichts an dem, was ich
      bin, aber auch ich möchte natürlich den Namen wählen, der am besten passt.

      Muss Sub devot sein? Spontan hab ich direkt gedacht: Ja!
      Vielleicht liegt der Knackpunkt aber eher bei der Definition und Auslegung von Devotion.

      Ich könnte mir vorstellen, dass einige von euch da auch eine strengere Auslegung haben, als ich.

      Auch frage ich mich, ob es einen Unterschied macht, wann man wo angemeldet ist. Als ich vor langer Zeit erstmalig auf einer
      BDSM-Plattform zur Partnersuche angemeldet war, herrschten dort die Begrifflichkeiten Top und Bottom vor.

      Feuerpferd schrieb:

      Ich bin iü mit diesem Post hier raus, weil mich das Ganze zu sehr emotional mitnimmt und mir einen Teil meiner Identität raubt.
      @Feuerpferd ich kann nachvollziehen was du meinst. Ähnlich habe ich auch mal empfunden, es würde diesen Thread jetzt aber total ins OT führen.
      Dazu schreibe ich an anderer Stelle mal schauen ob als Diskusssion oder als Blog.

      Hadere nicht mit deiner Identität, nur weil andere eine an der Auffassung von dem Begriff haben als du.

      @Rainha Du hast zwar "nur" SM gelebt, deine devote Neigung war aber doch vorhanden oder? Sie kommt ja nicht von jetzt auf gleich.

      Herr von Reha schrieb:

      Das "Lebensmodell" wäre dann für mich allein Letzteres. Ersteres als Lebensmodell zu begreifen, wäre für meine Toleranz grenzwertig, denn es betrifft nicht das Leben (als Gesamtheit verstanden), sondern eben nur den Sex, dennoch erachte ich den der Begriff sub hier als treffend und daher ohne Bedenken verwendbar, insbesondere es für die Abgrenzung weiter Merkmale gibt (zB "24/7", "TPE", Sklavin").
      Vielleicht habe ich den Begriff unglücklich gewählt. Ich meinte mit Lebensmodell allerdings, die Erkenntnis das man devot ist und dieses in seinem Leben einbinden möchte. Unabhängig davon ob nur gelegentlich oder mehr.
      Da ich es schon als eine Ändeung im Leben sehe. Man ist "plötzlich" kein Vanilla mehr, sondern Bdsmer.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.

      zaya schrieb:


      @Rainha Du hast zwar "nur" SM gelebt, deine devote Neigung war aber doch vorhanden oder? Sie kommt ja nicht von jetzt auf gleich.
      Rückblickend gesehen war sie da, nur für mich nicht offensichtlich, weil ich mich zu sehr auf meine masochistische Seite konzentriert habe. In einem Beitrag vor ein paar Monaten hab ich mal geschrieben, dass es weniger weh getan hat, den körperlichen Schmerz zu ertragen, als wenn ich meine devote Seite und damit meine Verletzlichkeit zugelassen hätte. Ich bin allerdings auch ganz froh darum; ich habe zwar viel über mich gelernt in den letzten Jahren, aber so richtig ich sein kann ich erst, seit Mylord mir jeden Tag zeigt, dass Devotion nicht gleichbedeutend sein muss mit verletzlich sein.
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      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      @aphrasiel Vielen Dank, dass du dieses Thema gestartet hast! Tatsächlich habe ich mich selbst auch sehr in deinen Worten und deiner Problematik wiedergefunden. Erst hatte ich überlegt, selbst einen Post in diese Richtung zu machen, wollte dann aber doch erst einmal das Forum durchforsten, ob es nicht auch bereits einen ähnlichen Post gibt, damit sich nichts zu sehr doppelt. Die ganzen Antworten dazu fand ich schon sehr hilfreich! Vielen Dank da auch an alle. Manchmal denke ich, dass es trotz der ohnehin schon großen Bandbreite an Begriffen noch nicht genug gibt, damit jeder das Gefühl hat, sich ausdrücken zu können, ohne endlos auszuholen. Dennoch verstehe ich auch die Ansicht, dass dies vielleicht auch gar nicht nötig ist und man sich das Leben mit ewigen Abgrenzungen nur selbst schwer macht. Ich ganz persönlich (aber ich bin auch ein Sprachliebhaber :rot: ) mag differenzierte Begrifflichkeiten. Nicht, um mich abzuspalten und damit eine Barriere zu setzen, sondern um einen Kommunikationsrahmen zu schaffen, in dem man mit wenigen Worten versteht, was der andere sagen möchte.
      Ich stehe selbst noch am Anfang und finde es oft schwer, im BDSM-Kontext zu kommunizieren. :secret: Einfach, weil mein eigener Kopf unaufhörlich jeden Begriff auseinandernimmt, bis ich völlig verwirrt bin und nichts davon übrig bleibt. Ich möchte vor allem da auch zumeist einfach vermeiden, Leute durch mein Unwissen vor den Kopf zu stoßen und mich zum Beispiel versehentlich als Sub zu bezeichnen, weil ich es nicht besser weiß und sie beim genaueren Nachfragen wütend sind und mir erklären, dass ich das so nicht "sagen darf" (ja, so in etwa auch schon passiert ;D).
      Sowohl beim Begriff Brat bin ich unsicher, ob er nicht dennoch den Wunsch zu dienen zwingend beinhaltet ?( als auch bei dem Wort bottom, ob er nicht zu sehr im Bereich SM benutzt wird und dadurch nicht verstanden wird, dass ich dennoch eher auf ein Machtgefälle ansprechen möchte.

      Deshalb vielleicht doch nochmal hier die Frage: Denkt ihr, es gibt einen Begriff, der wirklich zweifelsfrei abdeckt, dass man der unten spielende Part ist, aber dennoch keine Veranlagung zum Dienen hat bzw. sich immer nur temporär unterordnet aus persönlichem Genuss, aber nicht aus dem tiefen Wunsch heraus, einem Herrn/einer Herrin emotional unterworfen zu sein? (Ich hoffe, man vesteht, was ich meine. Ich finde es immer noch unheimlich schwer, die richtigen Worte zu finden.) Ist dies in irgendeinem bestehenden Wort zu finden, oder fällt es dann einfach nicht mehr unter DS, obwohl es ein klares Machtgefälle gibt? Wie sehen das die Subs (und natürlich auch Doms) unter euch? Welche Art der Kommunikation würdet ihr euch in diesem Sinne wünschen, um Probleme zu vermeiden und zu verstehen, wie der andere tickt?

      Danke auch schonmal im Voraus für den freundlichen und respektvollen Umgang in diesem Forum :love: Das habe ich zum Teil leider schon anders erlebt und bin sehr dankbar, dass man hier einen Platz hat, wo man wirklich konstruktive Gespräche ohne Verurteilung führen kann.

      ~
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      @Mandalarium Als Sprachliebhaber gefällt dir vielleicht dieser Thread: Submissiv oder devot? Gedanken zu Wortbedeutungen und Klugscheißerei

      Mandalarium schrieb:

      Deshalb vielleicht doch nochmal hier die Frage: Denkt ihr, es gibt einen Begriff, der wirklich zweifelsfrei abdeckt, dass man der unten spielende Part ist, aber dennoch keine Veranlagung zum Dienen hat bzw. sich immer nur temporär unterordnet aus persönlichem Genuss, aber nicht aus dem tiefen Wunsch heraus, einem Herrn/einer Herrin emotional unterworfen zu sein?
      Genau diese Frage habe ich mir auch lange gestellt und keinen wirklich passenden Begriff gefunden :pardon: .

      Mandalarium schrieb:

      Welche Art der Kommunikation würdet ihr euch in diesem Sinne wünschen, um Probleme zu vermeiden und zu verstehen, wie der andere tickt?

      Ich bezeichne mich als submissiv aber nicht sehr devot. Ich nutze die Bezeichnung "Sub" in meinem Com-Profil, weil ich mich als Sub sehe und alle anderen Bezeichnungen, einzeln betrachtet, nicht passen würden. Kommt es zu einem Austausch, erkläre ich näher wie ich ticke und das entspricht dann in etwa deiner Beschreibung:

      Mandalarium schrieb:

      dass man der unten spielende Part ist, aber dennoch keine Veranlagung zum Dienen hat bzw. sich immer nur temporär unterordnet aus persönlichem Genuss, aber nicht aus dem tiefen Wunsch heraus, einem Herrn/einer Herrin emotional unterworfen zu sein
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.
      @trytofly den werde ich mir gleich sofort durchlesen, vielen lieben Dank! Es tut ja tatsächlich auch einfach gut, hier und da zu hören, dass man nicht ganz alleine ist oder zu dämlich, den richtigen Begriff aus dem Internet zu fischen XD
      Danke für deine Gedanken dazu und deine persönlichen Herangehensweisen!

      ~
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      Mandalarium schrieb:

      Deshalb vielleicht doch nochmal hier die Frage: Denkt ihr, es gibt einen Begriff, der wirklich zweifelsfrei abdeckt, dass man der unten spielende Part ist, aber dennoch keine Veranlagung zum Dienen hat bzw. sich immer nur temporär unterordnet aus persönlichem Genuss, aber nicht aus dem tiefen Wunsch heraus, einem Herrn/einer Herrin emotional unterworfen zu sein?
      Nennt man das nicht "Bottom"?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      @Isegrim_w_devot ja, genau das hatte ich mich auch gefragt (steht noch ein zwei Posts weiter oben ^^) Ich war nur nicht sicher, ob dieser Begriff vielleicht im Gespräch eher rein in Richtung SM interpretiert wird oder, ob er auch für DS aussagekräftig ist. Aber wenn es genau das treffen sollte, dann wäre es ja super :yes: ! Dann hätte ich endlich mal das passende Vokabular :D

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      Bottom ist in meinen Augen ein Oberbegriff für eine Person die unten spielt bzw. den passiven Part darstellt. Das kann Sub sein, aber auch der Masochist, ein Bunny oder ein Little... (Aber vielleicht interpretiere ich falsch. :pardon: )

      "Bottom" ist keine Option im Com-Profil. Diese Bezeichnung würde nach meiner Auffassung nichts darüber aussagen, ob ich z.B. mehr dem DS oder dem SM-Bereich zuzuordnen bin. Hier halte ich den Begriff Sub für differenzierter :)

      Um noch mehr Verwirrung zu stiften: Im Gentledom-Lexikon auf der Hauptseite steht, dass Bottom die Bezeichnung für den devoten Part ist. :S
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.