Selbstverantwortung der sub

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      Feuerpferd schrieb:

      Denn Sub ist in dem Fall im Grunde Lehrling im 1. Lehrjahr und Dom ist der Meister. Jedenfalls sieht man das so als naiver Anfänger.
      Sprich: Sub muss mMn langsam herangeführt werden von Dom. Sub muss gebremst werden. Und nicht ausgenutzt und gleich das volle, harte BDSM-Programm durchgespiet werden.
      Sorry, aber genau das finde ich extrem problematisch. Erst mal sind es zwei erwachsene Menschen, die sich miteinander treffen. Wenn ein Anfänger die Meinung hat, dann gibt der Anfänger schon Verantwortung ab, bevor er auch nur einen Kaffee mit jemanden getrunken hat.
      Und genau das sollte mMn. in einem Forum nicht vermittelt werden.

      Was unter langsam eingeführt werdengemint ist, erschließt sich mir nicht so ganz.
      Das kommt nämlich meiner Meinung nach, auch ganz stark darauf an, was für eine Neigung Sub hat.

      Wenn ich an meine ersten Erfahrungen zurückdenke, dann war es mit Sicherheit nicht langsam, es war auch von beiden Seiten nicht gewollt. Dafür aber jederzeit von beiden Seiten mit viel Respekt und Verantwortung/ Selbstverantwortung gespickt.

      Da kann man keine generelle Aussage zu machen.

      Feuerpferd schrieb:

      Ich gebe zu, nicht so zu sein. Ich mache Fehler. Und ja, ich verlasse mich manchmal einfach auf mein Gegenüber, wenn ich ihn als den erfahreneren einschätze, daß er nicht beim Spiel meine Grenzen überschreitet. Das gehört für mich aber zu einem erfahrenen Dom.
      Das gehört ja auch zu einer Ds-lastigen Beziehung. Wo wir gleich beim nächsten Problem sind. Wenn ich überlege wie oft ich hier im Forum schon gelesen habe, dass Erfahrung egal ist....

      Phoibe schrieb:

      : Nicht jeder findet zu Gentledom.
      Ja, seltsam, oder? Die **, die bei Google nicht gelistet ist, die findet jeder,
      Kurzes OT. Seit Frühjahr letzten Jahres ist Sie aus der Liste jugendgefährdender Medien gestrichen, also auch wird bei Google gelistet. ;) und nun auch mal das Forum, was am häufigsten erwähnt/verlinkt wird.


      Was wohl eine weitere Problematik darstellt, gerade für jemanden de wenig Erfahrungen hat, herauszufinden wie viel Erfahrung der andere hat, auf beiden Seiten.
      Ich hatte mal einen recht netten Chat mit jemanden 0ber mehrere Tage, er erzählte von seiner langen Ds-Beziehung über 20 Jahre.
      Irgendwann nach vielen nachhaken, kam raus, es war eine reine Online-Beziehung.
      Das gibt es aber auch Sub-Seite. Da wird von Erfahrungen gesprochen, die nur angelesen sind oder online statt gefunden haben.
      Ist der dominante Part dann auch noch unerfahren, hinterfragt er gegebenfalls nicht und hat vollkommen falsche Vorstellungen.
      Eine sehr interessante Fragestellung, @Hera, die ich mit allen Antworten verfolge, seit du sie gestellt hast. Trotzdem möchte ich nicht auf die schon gegebenen Antworten eingehen, sondern auf deine Frage nach unseren Gedanken zur Selbstverantwortung der Sub.

      Ich mache mir dazu noch nicht so lange Gedanken, muss ich zugeben. Als ich anfing mit meinem Herrn meine Neigung zu erkunden, fingen wir auch eine Liebesbeziehung an. Dadurch fühlte ich mich immer wohl und sicher bei ihm und er ging wegen meiner Unerfahrenheit einen kleinen Schritt nach dem anderen mit mir. Heute weiß ich, dass ich verdammt viel Glück hatte!

      Erst im Austausch mit anderen über deren schlechte Erfahrungen wurde mir bewusst, dass Sub natürlich weiterhin Verantwortung für sich selbst, das körperliche und seelische Wohlergehen trägt.

      Weitere Impulse kamen bei mir durch die Auseinandersetzung mit den Themen "Polyamorie" und "TPE". Im Poly-Bereich war das v.a. über den Umgang mit den eigenen Gefühlen. Für diese ist niemand außer mir selbst verantwortlich.

      Ein weiterer wichtiger Input war/ist Bondage. Beim Fesseln mit meiner Riggerin hab ich erst so richtig gelernt, Feedback zu meinem Befinden in einer konkreten Situation zu geben. Wenn ich ihr z.B. nicht sage, dass meine Hand taub wird, kann sie es auch nicht wissen. Es liegt in meiner Verantwortung, ihr diese wichtige Information zu geben, damit sie darauf reagieren kann.

      Genauso trage ich auch in meiner TPE-Beziehung weiterhin Verantwortung für mich selbst, obwohl ich mein Wohlergehen in die Hände meines Herrn gelegt habe. Er möchte, dass ich mündig, selbstständig und verantwortlich agiere.
      Carpe et diem et noctem.

      phoibe schrieb:

      Die Frage ist: Ist es dann angemessen, Dom-Bashing zu betreiben, obwohl man selbst einfach sein Denken abgeschaltet hat?
      Genau das meinte ich nicht.
      Ich habe extra oben geschrieben, daß ich gegen Dom-Bashing bin.
      Ich bin aber auch gegen Sub-Bashing. Gerade, wenn Sub Anfängerin ist.
      Für mich wird nämlich genau dies gerade betrieben.

      Wie soll ich es erklären, damit es verstanden wird... hmmm... als Anfängerin fiel es mir schwer, darüber zu reden, was ich möchte. Es fiel mir schwer, weil ich es nicht wusste. Es fiel mir schwer, weil mein Respekt zu groß war. Es fiel mir schwer, weil ich fühlen wollte.... nicht reden.Erfahrene Doms (und nur von diesen rede ich jetzt) sollten mMn diesen Zustand einer Anfängerin kennen und dementsprechend vorgehen.
      Da sehe ich tatsächlich vor allem Dom in der Verantwortung.
      Wenn er erfahren ist.
      Einem Menschen seine Unerfahrenheit vorzuwerfen, ist nämlich mMn nicht richtig.
      Auf Fehler hinzuweisen dagegen schon. Da bin ich derselben Meinung wie Du.

      Nur wird hier im Thread immer von Eigenverantwortung geredet.
      Wenn Sub daher an einen Dom gerät, der sie komplett abstürzen läßt, hat sie nach der Menung einiger keine Eigenverantwortung gezeigt. Sie hätte ja mit Dom vorher genau absprechen können, was sie möchte und dann hätte dieser sicher brav alles nur so gemacht.

      Vielleicht glaubt man anfangs auch einfach nicht, daß Dom zu weit geht. Weil mangelnde Erfahrung in vielerlei Hinsicht.
      Es gibt Menschen, die vertrauen anderen vielleicht zu sehr.
      Darf man ihnen das vorwerfen?
      Reicht es nicht, zu sagen, das und das lief bei Euch verkehrt, beim nächsten Mal mach lieber das.
      Statt zu sagen: Du bist erwachsen und damit verantwortlich dafür, daß es Dir jetzt schlecht geht. Pech gehabt. Hättest eben vorher alles absprechen müssen.
      Die Intention gefällt mir nicht.
      Erwachsen sein bedeutet doch nicht immer, daß jeder Mensch dem anderen ebenbürtig ist, auch wenn man dies gern glauben möchte.

      Dein Beispiel hat iü nichts mit dem zu tun, was ich meine.
      Denn so eine Sub ist mMn völlig unreflektiert.
      Im Grunde hätte sie nie sagen dürfen, sie sei total maso.
      Wer so etwas von sich behauptet, der muß dafür wirklich auch Verantwortung übernehmen.
      Sehe ich genauso wie Du.

      Ich rede von totalen Anfängerinnen, die in ihrer wirklich komplett ersten Session Schlimmes erleben. Die null Erfahrung haben. Das auch kundtun. Und dann auf einen Dom treffen, der sie nicht langsam heranführt, sondern gleich ins Eingemachte geht. Und sie, weil sie glaubt, das gehöre dazu, macht mit.
      Diese Fälle gibt es doch immer wieder.
      Das ist iü KEIN Dom-Bashing,, denn es gibt viel mehr Gegenbeispiele, in denen Dom die Verantwortung für Sub übernimmt und es ihm nicht nur um seine schnelle Erregung geht. Aber Tatsache ist, es gibt leider auch genug schlimme Vorkommnisse.

      Und Kritik darf selbstverständlich auch sein, nur sollte man die Worte sorgfältig wählen.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Callimorpha schrieb:

      Sorry, aber genau das finde ich extrem problematisch. Erst mal sind es zwei erwachsene Menschen, die sich miteinander treffen. Wenn ein Anfänger die Meinung hat, dann gibt der Anfänger schon Verantwortung ab, bevor er auch nur einen Kaffee mit jemanden getrunken hat.
      Und genau das sollte mMn. in einem Forum nicht vermittelt werden.
      Es geht doch nicht darum, was hier vermittelt wird.
      Da gebe ich Dir vollkommen Recht! So etwas darf nicht vermittelt werden.
      Es geht nur darum, was ein Anfänger denkt und wie er mit der Situation umgeht, bevor er sich an uns um Hilfe wendet.
      Und ja, es gibt mMn genug Anfänger, die so denken.

      Es ist toll, wenn Du von Anfang an das anders gesehen hast und es bei Dir immer um zwei erwachsene, ebenbürtige Menschen ging.
      Nur gibt es eben auch andere Anfänger. Du verdammst diese mMn mit Deinen Worten, statt sie an die Hand zu nehmen und ihnen zu vermitteln, was sie verkehrt gemacht haben.

      Es geht mir nicht darum, daß man alles gutheißen soll oder keine Kritik üben darf, es geht mir darum, daß man sich in gewisse Anfänger hineinversetzen soll und seine Kritik positiv formulieren sollte. Ihre Sichtweise, Ihr Denken nicht grds. verdammen (fast jeder beginnt doch mit einer gewissen Naivität in der BDSM-Welt), sondern einfühlsam.
      Das bedeutet wohlgemerkt nicht im Umkehrschluß, daß Dom der Böse ist.
      Ganz und gar nicht.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Reden wir jetzt von Schlimmes erleben, obwohl man vorher verantwortungsbewusst genug war, sich nicht um kurz vor Mitternacht zum ersten Treffen bei Dom im Auto zu verabreden bzw. wo nicht ersichtlich war, dass es schiefgehen und zu einem Absturz kommen wird?

      Denn davon rede ich nicht, ich rede nicht von Missbrauch, denn ja, diese Menschen gehören auf jeden Fall zur Verantwortung gezogen.
      Ich rede davon, sich seines Risikos bewusst zu sein und dieses bewusst einzugehen, dafür hat man die Verantwortung zu tragen - die Schuld hat natürlich der andere, denn er hat die Situation ausgenützt, aber die Frau hat sich in diese Situation freiwillig, bei vollem Bewusstsein und sich der Risiken bewusst begeben.
      Und ja, das macht für mich einen enormen Unterschied, denn auch ein Anfänger sollte sich beim Vereinbaren eines Dates darüber klar sein, was er möchte - erstmal ein normales Treffen, oder eines, mit mehr Risiko.
      Sub sein heißt nicht, dass man nicht mehr Mensch ist und, dass man all das, was man bei Treffen ohne BDSM-Bezug beachten würde, nun außer Acht lässt. Und genau davon lese ich leider sehr oft. Alles, was sonst völlig normal ist, darüber wird nicht einmal mehr nachgedacht. Und nein, so leicht sollte man es den Männern, die genau auf solche Szenarien aus sind, dann doch nicht machen.

      Also nein, ich entbinde eine Sub nicht von ihrer Verantwortung, auch nicht als Anfängerin, denn bis es zum Spiel kommt, gibt es eine Vorlaufzeit, wie lang oder kurz diese auch sein mag und während dieser Zeit hat die Sub ihr Einverständnis erklärt und spielt freiwillig mit.
      Aber wahrscheinlich sehe ich das deshalb einfach so, weil ich tatsächlich von volljährigen Menschen ausgehe, die fähig sind, Entscheidungen zu treffen und diese, bei einem schlechten Gefühl, auch jederzeit zu revidieren.

      Was die Sache mit: man traut sich nicht, hat zuviel Achtung, Respekt, etc. betrifft - da sind wir dann wieder bei der Sache mit der Information, für die auch jeder selbst verantwortlich ist.

      Aber wir sollten auch nicht davon ausgehen, dass Doms immer erfahren und Subs immer unerfahren sind - das Beispiel wird nur einfach gern gebracht, weil es halt das Standard-Extrem-Beispiel ist.
      OT aber ich denke schon übertragbar.

      Ich wohne am Rhein und an den letzten zwei Wochenenden sind 4 Menschen (3 Erwachsene/1 Kind) ertrunken.
      "Schwimmen im Rhein? Besser nicht!
      Der Rhein ist eine Bundeswasserstraße - das muss man sich vorstellen wie eine Autobahn.
      Dort käme auch niemand auf die Idee, einen Sandkasten auf den Standstreifen zu stellen und seine Kinder dort spielen zu lassen."
      Zitat: Michael Hohmann DLRG-Präsident Hessen

      Und da man mir ja schon die Dachlatte in einem anderen Thread zugewiesen hat, nein ich kann es immer noch nicht verstehen, wenn Menschen sich aus meiner Sicht leichtsinnig in Gefahr begeben.
      Dann zitiere ich mich mal selbst:
      "Wir können die Täter nicht ändern, jedoch können Projekte wie z.B. die Hauptseite und das Forum einen kleinen Teil dazu beitragen auf Risiken hinzuweisen um erst gar nicht in solche Situationen zu kommen."

      phoibe schrieb:

      Ich rede davon, sich seines Risikos bewusst zu sein und dieses bewusst einzugehen, dafür hat man die Verantwortung zu tragen - die Schuld hat natürlich der andere, denn er hat die Situation ausgenützt, aber die Frau hat sich in diese Situation freiwillig, bei vollem Bewusstsein und sich der Risiken bewusst begeben.
      Ich glaube, so unterschiedlich denken wir garnicht.
      Ich glaube nur, daß man nicht automatisch davon ausgehen kann, daß AnfängerInnen sich dieser Risiken immer bewusst sind.
      Und wer sich der Risiken nicht bewusst ist, kann diese auch nicht bei vollem Bewusstsein eingehen.
      Wenn man sich dessen bewusst ist, klar, hat man auch die Verantwortung dafür zu tragen, zumindest mitzutragen.
      Wobei mir immer noch nicht ganz klar ist, was das dann bedeutet, dieses "Verantwortung tragen".
      Bis auf: Der Dom ist nicht (allein?) schuld, wenn es Sub nach der Session schlecht geht.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Hera schrieb:

      Ich sehe es im Gegensatz zu Dir tatsächlich als eine gemeinsame Verantwortung die erste Session möglichst gut gelingen zu lassen. Und ja, da hat sub für mich genauso viel Verantwortung wie Dom. Eine andere Art der Verantwortung aber mit Verlaub, eine für mich nicht geringere.
      Mich würde interessieren, wie genau das für Dich aussehen sollte.
      Was müsste Sub dann genau tun, um dieser Verantwortung gerecht zu werden?


      Und was müsste Dom genau tun, um seiner Verantwortung gerecht zu werden?
      Wie sollte idealerweise eine solche erste Session aussehen?

      Gibt es für Dich dieselben Ansprüche gegenüber Anfängern und Nicht-Anfängern (auf beiden Seiten)?

      Grds. sehe ich das iü schon ähnlich, :yes: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      Du verdammst diese mMn mit Deinen Worten, statt sie an die Hand zu nehmen und ihnen zu vermitteln, was sie verkehrt gemacht haben.
      Es ist interessant, was du aus meinen Beiträgen rausliest. An welcher Stelle habe ich das bitteschön getan?

      Wenn du meine Beiträge in Ruhe liest, dann geht es mit darum, dass ich der Meinung bin, Sub hat eine Eigenverantwortung!
      Das häufig die Kommunikation evtl. In Verkündung mit falschen Vorstellungen meist das Problem sind.

      Das ich es bei Kommunikationsproblemen sinnvoll finde, sie mit entsprechendem Dom zu klären. Weil da vieles abgefangen werden kann.

      Das auch für den dominanten Part, so eine Situation ein Problem darstellen kann.
      Das man das einfach mal im Hinterkopf behalten kann.

      Und das ich es schwierig finde, wenn der Eindruck entsteht, Sub sei Schülerin und Dom Lehrer und das, vor dem ersten kennen lernen.


      Nicht mehr und nicht weniger habe ich geschrieben.

      Feuerpferd schrieb:

      Es geht mir nicht darum, daß man alles gutheißen soll oder keine Kritik üben darf, es geht mir darum, daß man sich in gewisse Anfänger hineinversetzen soll und seine Kritik positiv formulieren sollte. Ihre Sichtweise, Ihr Denken nicht grds. verdammen (fast jeder beginnt doch mit einer gewissen Naivität in der BDSM-Welt), sondern einfühlsam
      Es geht doch nicht darum irgendjemand oder seine Meinung zu verdammen.
      Ich bin da hochwahrscheinlich etwas direkter in der Kommunikation, eigentlich aber eher hinterfragend. Ich wüsste nicht wo ich jemanden wirklich mal, verbal angegangen bin und Schuld zugeschoben habe. Nur wenn jemand nach einer schlechten Erfahrung, nicht auch mal bei sich schaut, dann dürfen auch offene Worte fallen.
      Wenn ich jetzt den Thread Revue passieren lasse, komme ich zu dem Ergebnis, unerfahrene Sub kann sich von ihren Hormonen steuern lassen. So weit so gut.
      Wenn wir der dominanten Seite dieses Recht auch einberaumen, dann haben zwei hormongesteuerte Menschen die ein kleines Desaster erlebt.

      Wer muss denn jetzt aufgebaut und gerettet werden ?

      Nicht hinter jedem, "das war nicht toll", steckt auch ein Trauma.
      Es gehört zum Leben dazu, dass man Grenzen findet, die eigenen, die anderer und viel weiteren.
      Man kann Menschen nicht vor jedem Unheil beschützen.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.

      Feuerpferd schrieb:

      Mich würde interessieren, wie genau das für Dich aussehen sollte.Was müsste Sub dann genau tun, um dieser Verantwortung gerecht zu werden?


      Und was müsste Dom genau tun, um seiner Verantwortung gerecht zu werden?
      Wie sollte idealerweise eine solche erste Session aussehen?

      Gibt es für Dich dieselben Ansprüche gegenüber Anfängern und Nicht-Anfängern (auf beiden Seiten)?

      Grds. sehe ich das iü schon ähnlich, :yes: .
      Ich äußere mich jetzt noch einmal dazu, auch wenn ich eigentlich nur noch wenig Lust verspüre nachdem hier subbashing und ähnliches gefallen ist. Zeigt mir nämlich vor allem, dass schon mein EP nicht wirklich verstanden wurde.

      In jeder Vanillabeziehung haben wir gelernt nein zu sagen und es wurde lange dafür gekämpft, dass nein auch nein heisst.
      Also ja, ich finde die sub ist in ihrer Selbstverantwortung kenntlich zu machen, in welcher Form auch immer, aber zumindest für das Gegenüber verständlich wenn sie sich in der Situation eben nicht mehr wohl fühlt.

      Und auch von Doms Seite sollte natürlich auf diese Hinweise geachtet werden und ja, bei einer ersten Session und bei einer/em Anfänger(in) sollte sicher mehr als einmal geschaut und gefragt werden ob alles ok ist.

      Ja gibt es ob das nun ein Anfänger-Dom oder eine Anfängersub ist finde ich unwesentlich. Gerade überlegt ob Du die Frage anders meintest dann wäre meine Antwort die, die ich schon mal gegeben habe: Bei Erfahrung (also beidseitiger) kennt man sich selbst und seine Grenzen meist schon sehr viel genauer.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich will ja den Zartbesaiteten nicht wieder auf die Füße treten, aber ich sehe das durchaus so, dass man mit entsprechender Erfahrung nach einem 5 bis 10-minütigen Kennenlernbegespräch durchaus in der Lage ist, bereits eine echt heftige Session durchzuziehen (aus aktiver Sicht). Und das durchaus auch mit Anfängern, wenn man beim Spielen merkt, dass der Gegenüber entsprechend viel aushält.

      Und wenn Ihr mir das nicht glaubt, fragt doch einfach mal Profis, für die gehört so ein schneller Einstieg zum Alltag.
      Stimmt, bei einem Profi würde die Sub danach aber auch ohne ein schlechtes Gefühl aus der Session gehen, da der Dom ja gemerkt hat was möglich ist und nicht nur sich am nächsten war. Sollte das nicht gegeben sein, sollte Sub entsprechend abbrechen können um aus der für sie schlechten Situation zu kommen. Halt Verantwortung für sich selbst übernehmen. ;)
      Jeder trägt für sich erst einmal selbst die Verantwortung. Was für ein Quatsch – in meinen Augen – sich als (Anfänger-)Sub von vorne hinein als potentielles Opfer zu sehen und dann die komplette Verantwortung auf einen wildfremden Menschen zu übertragen – für mich ist das die falsche Einstellung, denn sie bewahrt mich nicht vor Schaden (sondern eher das Gegenteil)



      Ich sehe zu Beginn zwei Menschen die Spass haben wollen und eben nicht den bösen Wolf und das arme Lamm…



      Ich spiele u.U. verhältnismäßig schnell - nicht unbedingt nach dem ersten Treffen, aber ich habe dafür keine festgelegte Regel. Natürlich bekommt ein Spiel erst eine tiefere Ebene, wenn man sich schon etwas kennt, dafür hat das Neue und Unbekannte eben einen ganz besonderen Reiz auf mich.



      Jeder ist anders gestrickt. Die/der eine ist eben besonders vorsichtig und die/der andere spielt gern mit dem Feuer (sprichwörtlich gemeint :) ) und geht gerne bewusst Risiken ein. Und dann gibt es eine breite Masse dazwischen. Es gibt für mich kein ultimatives Richtig oder Falsch. Das kann jeder nur für sich in der jeweiligen Situation selbst bestimmen und verantworten.


      Aber was kann mir im schlimmsten Fall passieren?



      Ein hocheffizienter Psychopath ist nicht zu erkennen, mit dem könnte man sich hundert mal vorher treffen – der ist einfach ein zu guter Schauspieler - aber es gibt wenig davon. Die „kleinen“ Psychopathen kann man erkennen, dazu reicht ein bisschen Menschenkenntnis und auf sein Bauchgefühl zu hören (was nichts anderes ist, als das Unterbewusstsein, das all die kleinen Ungereimtheiten wahrnimmt – und nicht zu verwechseln mit der Geilheit zwischen den Beinen!), dem sollte man vertrauen und dann sollte man/frau im Zweifel auf dem Absatz kehrt machen. Die große Mehrheit sind ganz normale Menschen, die (wie ich auch) ihre Fehler haben und Fehler machen…



      Meine wenigen Erfahrungen sind positiv. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück. Ich glaube aber, dass es auch an meiner Einstellung und meiner Vorgeschichte liegt. Ich bevorzuge für mein „Sicherheitsgefühl“ zu Beginn die „Positiv-Liste“ – und ja, es kann passieren, dass trotzdem mal was nicht so toll läuft. Ein echtes Drama habe ich aber auch (ohne Grenzen und Tabus festzulegen) bisher nicht erlebt. Für den Kick nehme ich das Risiko der unschönen Erfahrung bewusst in Kauf und kann diese dann auch relativ schnell in die Kiste „war dann halt mal nix“ stecken. Könnte ich das, wenn ich die Verantwortung abgegeben habe?



      Emotional kann mich ein Mensch, den ich noch nicht lange kenne, gar nicht so wirklich tangieren, weil ich ja noch keine richtige Bindung aufgebaut hat. Im Nachhinein war ich dann auch nicht sauer auf die jeweilige Person, sondern ärgerte mich mehr über meinen Irrtum oder die verschwendete Zeit oder was auch immer. Meistens ist es halt ein Kommunikationsproblem wenn was schief läuft und da gehören ja immer mind. zwei dazu.



      Das war jetzt natürlich nur meine (eventuell naive) Einstellung und kein Ratschlag oder Empfehlung für irgendjemanden ...
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

      trytofly schrieb:

      Was für ein Quatsch – in meinen Augen – sich als (Anfänger-)Sub von vorne hinein als potentielles Opfer zu sehen und dann die komplette Verantwortung auf einen wildfremden Menschen zu übertragen – für mich ist das die falsche Einstellung, denn sie bewahrt mich nicht vor Schaden (sondern eher das Gegenteil)
      Wie kommst Du darauf, daß jemand, der Dom als verantwortlicher in einer/für eine Session ansieht, sich von vornherein als potentielles Opfer sieht? Erschließt sich mir nicht.
      Ich denke eher, Du siehst vielleicht so jemanden von vornherein als potentielles Opfer?
      Und warum ist das Quatsch, Dom als verantwortlicher zu sehen? Ist es nicht zum Teil sogar Sinn von BDSM, daß Dom mehr Verantwortung hat? Möchten manche Doms das nicht sogar?
      Wenn man stark fixiert ist, sich im Subrausch befindet, fliegt, als Sub nicht mehr wirklich bewusst da ist... hat da nicht Dom vor allem die Verantwortung für das Wohlergehen von Sub? Weil Sub sich nicht mehr klar artikulieren kann?
      Wer sagt iü, daß in so einer Situation eine Sub , wenn denn etwas schief läuft, nur den Dom verantwortlich macht?
      Diese Subs gibt es sicher, aber ich glaube nicht, daß das die Mehrheit ist.

      In diesem Thread vermischen sich für mich ganz viele Begriffe, die zwar Schnittmengen haben können,, aber nicht haben müssen.
      Eigenverantwortung, Verantwortung für einen anderen und Schuld.
      Deswegen ist das Verständnis teilweise so schwer, weil alles drei durcheinandergewüfelt wird.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich finde grundsätzlich bin ich immer erst mal auch für mich verantwortlich.

      Wenn es am Anfang einer Beziehung ist kann ich mich (ungewollt und nicht absichtlich) verstellen bzw. mein Partner kann mich (noch) nicht richtig lesen........also sollte ich auch entsprechend handeln.

      Verantwortung beruht da für mich auf Gegenseitigkeit......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Leider wird scheinbar nicht verstanden, was ich meine.
      Entweder drücke ich mich falsch aus oder ich verstehe wohl unter "Verantwortung" etwas anderes als die Mehrheit hier.
      Das ist ok.

      Ich möchte nur Folgendes klarstellen:
      Natürlich ist man als Sub verantwortlich dafür, mit wem und wie weit man sich mit demjenigen einlässt.
      Und natürlich ist nie der Dom allein verantwortlich für alles.

      Und damit bin ich raus, ^^ .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Mhh, bevor jetzt wieder alles den bösen Doms in die Schuhe geschoben wird …. dazu meine Meinung.


      Eine solche Plattform, egal ob Hauptseite oder Forum zieht natürlich auch magisch Personen an, die ihr Leben aus unterschiedlichsten Gründen überhaupt nicht im Griff haben.
      Da ist natürlich auch extrem bequem die Verantwortung komplett abzugeben, am besten nicht nur für das Spiel, sondern gleich auch die für das eigene verkorkste Leben.

      Wenn das nun zusammentrifft mit einem Dom der solche, formulieren wir mal so, etwas labile Personen nicht erkennt, kommen die üblichen Absturzberichte, Dom Bashing oder Hilferufe…

      Schaut man sich die Löschstatistik in der Com an werden 98% Männer (Dom) Profile gesperrt. Bei den restlichen 2% ist wahrscheinlich kein einziges dabei, das wegen fehlender Selbstverantwortung das Feld räumen musste….


      Natürlich kann man Verantwortung übergeben, aber doch nicht beim ersten Spiel - das muss nach meinem Empfinden irgendwie wachsen.

      Direkt „Alles zu wollen“ mit so einem pseudo Coverer im Hintergrund geht ja nun oft genug schief.

      Um auf den Eingangsthread zurück zukommen … grade am Anfang sind beide, Dom und Sub, in meinen Augen in der Verantwortung. Langfristig Entscheidungen zu übergeben ist ja nun ne ganz andere Kiste.


      PS: ich sammle auch dislikes ;)

      Feuerpferd schrieb:

      In diesem Thread vermischen sich für mich ganz viele Begriffe, die zwar Schnittmengen haben können,, aber nicht haben müssen.
      Eigenverantwortung, Verantwortung für einen anderen und Schuld.
      Deswegen ist das Verständnis teilweise so schwer, weil alles drei durcheinandergewüfelt wird.
      @Feuerpferd, vielleicht ist das der Grund, warum du meinen Beitrag etwas anders interpretierst als ich ihn eigentlich gemeint habe. Nur so kann ich mir die vielen Fragen erklären, die du gestellt hast und auf die ich deshalb jetzt bewusst nicht eingehen möchte.

      Mein Beitrag war keinesfalls Kritik an dir, deiner Meinung oder Einstellung, auch wenn meine Einstellung etwas anders ist als deine. Leider habe ich den Eindruck, du fühlst dich extrem angegriffen. Das wollte ich nicht.

      Ich habe mich mit meiner Antwort direkt auf den Eingangsthread bezogen. Mir ging es um die Eigenverantwortung oderSelbstverantwortung der Sub zu Beginn.

      Es ging mir nicht um die gegenseitige Verantwortung (die für mich selbstverständlich ist) oder gar einer Schuldfrage. Sondern meine persönliche Sichtweise bzgl. diesem:

      Hera schrieb:

      Ein Thema, dass mich immer wieder beschäftigt gerade wenn ich hier Berichte erster BDSM-Erfahrungen lese und irgendwo habe ich auch in den letzen Tagen eine für mich in diesem Kontext nicht unbedeutende Frage gelesen „wie schnell spielt ihr denn“?

      Hera schrieb:

      Was ich allerdings sehr oft bei der Nachbetrachtung dieser Situationen lese ist, dass dem Dom hier die Hauptverantwortung obliegt. Ich sehe es ehrlich gesagt bei ersten Treffen oder Sessions als gemeinsame Aufgabe an den Verlauf zu gestalten - gerade wenn man sich noch nicht gut kennt oder gar sofort spielt. Ich sehe mich da als sub genauso in der Verantwortung. Nämlich für mich selbst zu schauen und nötigenfalls auch die Bremse zu ziehen.
      Im Prinzip vertrete ich eine ähnliche Einstellung wie Hera.

      Natürlich trägt ein Dom innerhalb einer Session auch Verantwortung. Besonders in der von dir geschilderten Situation. Keine Frage.

      Feuerpferd schrieb:

      Wer sagt iü, daß in so einer Situation eine Sub , wenn denn etwas schief läuft, nur den Dom verantwortlich macht?
      Keiner! Oder doch? Ich könnte mir vorstellen, das dass der ein oder anderen Sub hilft, nicht darüber nachdenken zu müssen, wo sie eventuell einen Fehler gemacht hat (aber ich würde es natürlich nie behaupten ;) ) Und manches kann einfach passieren, trotz Verantwortung von beiden Seiten. Trotzdem glaube ich, dass am Anfang Sub für ihr "Wohlergehen" ein Stück weit selbst verantwortlich ist.


      Letztes Zitat (versprochen!) - weil ich es genauso empfinde: Als ein Prozess.

      pixeldom schrieb:

      Natürlich kann man Verantwortung übergeben, aber doch nicht beim ersten Spiel - das muss nach meinem Empfinden irgendwie wachsen.
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.