Ausmaß eines Machtgefälles planen vs. entwickeln lassen?

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      Alle Eventualitäten wird man im Vorfeld nicht bedenken können. Was ich für mich erstellen könnte, es ist verdammt wichtig sich selber zu hinterfragen woher mancher Wunsch kommt. Ob er auf Neigung beruht oder darauf etwas kompensieren zu wollen. Ob er aus einem selber heraus entstanden ist oder man einem Bild nachjagt. Tut man etwas für sich, weil es einem gut tut und dem eigenen Naturell entspricht oder tut man es um jemandem zu gefallen oder um einer eigenen Illusion nachzulaufen.

      Wenn diese Fragen geklärt sind, kann man glaube ich den passenden Partner finden.
      Dann kann weiß man was man braucht.

      Primrose schrieb:

      Wie habt ihr diesbezüglich Klarheit gewonnen?
      Ich glaube es ist eine stetige Entwicklung.

      Manchmal fällt es einem viel zu spät auf, dass es nicht der richtige Weg ist. Dann genug Mut zu haben es sich einzugestehen, ist meiner Meinung nach, dass schwierigste.


      Primrose schrieb:

      Ich versuche es mal an zwei Beispielen etwas deutlicher zu machen, was ich meine.
      1. Es könnte sein, dass Person A definitiv nur ein Machtgefälle in Sessions anstrebt, darüber hinaus nicht. Person B ist sicher unsicher, lässt sich zunächst ein und stellt im Laufe der Beziehung fest, dass sie sich ein umfassenderes Machtgefälle wünscht, Person A dies aber nicht erfüllen kann/ möchte.
      2. Es könnte sein, dass Person A definitiv ein umfassendes und permanentes Machtgefälle anstrebt. Person B ist unsicher, aber bereit, es auszuprobieren, stellt dann aber im Laufe der Beziehung fest, dass ihr das Machtgefälle zu stark/ umfassend etc. ist.
      Ich würde sagen bei beiden Varianten ist es so, dass entweder einer zurücksteckt oder das man feststellt, es ist nicht kompatibel.
      @Primrose


      Primrose schrieb:

      Geht es euch ähnlich oder ganz anders?
      Zu teilen ja und zu Teilen nein.


      Primrose schrieb:

      Ist bzw. war euch ganz klar, welche Form des Machtgefälles ihr euch wünscht, oder hat sich das erst im Laufe der Beziehung(en) entwickelt?
      Du hast ja in deinem Text oben schon einige Faktoren beschrieben die dies beeinflussen. Je nach eigenem Erfahrungsstand ist dies mehr oder weniger klar.
      Klar ist aber dennoch das sich jede Beziehung auch stetig weiterentwickelt und sich damit Änderungen ergeben können.


      Primrose schrieb:

      Wie habt ihr diesbezüglich Klarheit gewonnen?
      Informieren und Versuchen macht Klug !


      Primrose schrieb:

      Ist aus eurer Sicht die Tiefe/ das Ausmaß eines Machtgefälles überhaupt planbar, oder könntet ihr euch ebenfalls vorstellen, dass es je nach Partner variiert?
      Je nach Partner vareiert dies ständig da Personen Individuen sind. Was Planbar ist hängt aber eben von den Faktoren wie Erfahrung etc. ab.
      Wenn ich weiß was ich will ist dies auch bis zu einem gewissen Grade Planbar.


      Primrose schrieb:

      An diejenigen, die ein solches tiefes und dauerhaftes Machtgefälle bereits leben: habt ihr gezielt danach gesucht bzw. es angestrebt, oder hat es sich erst innerhalb der Beziehung dazu entwickelt?
      Gelebt hat. Derzeit aktuell nicht. Dies wurde im Vorfeld genau erörtert und auch die Ziele die angestrebt sind. Auch wurden eventuelle Entwicklungen berücksichtigt, aber auch klar gestellt das bei "Must Have" kein Spielraum vorhanden ist.


      Primrose schrieb:

      Also ausprobieren und ggf. ein Scheitern in Kauf nehmen?
      Richtig. Wie sonnst möchtest Du feststellen ob dies für Dich etwas ist. Wenn ich mir im Leben Ziele setze weiß ich auch immer erst beim erreichen ob ich Sie auch wirklich erreiche. Dazwischen kann es eben vorkommen das es auch schief geht.


      Primrose schrieb:

      (Das vieles, wenn nicht alles davon sehr individuell ist, ist mir klar, aber gerade die individuellen Sicht- und Herangehensweisen zum Thema interessieren mich ja.)
      Was an Erfahrungen und durch ausprobieren schon festgestellt wird Bildet einen Planbaren Rahmen bei Übereinstimmungen. Alles andere ist einer Entwicklung letztlich unterzogen.
      Sachen die ich mir heute noch gar nicht Vorstellen kann können mitunter vielleicht im weiteren Verlauf meines Lebens interessant werden. Hier ist Kommunikation mit dem Partner gefragt und ob dieser das eben Teilt oder willens dazu ist. Wenn nicht, eben auch wie ggf. eine Lösung dafür aussehen kann. Im Schlimmsten Falle zieht man eben dann Konsequenzen. Je nachdem wie wichtig oder unwichtig einem etwas ist.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Wir hatten ganz am Anfang den ziemlich vanillegelben Gedanken "mal etwas härteren Sex" ins Schlafzimmer zu bringen. Da unsere Ehe hauptäschlich eine kuschelige Wohngemeinschaft war, fiel uns das auch nicht allzu schwer. Begriffe wie TPE, 24/7, Machtgefälle oder selbst Dominaz und Submission waren mir nicht geläufig.
      Ich spürte den kaum zu benennenden Wunsch, meinen Mann endlich wieder sexy zu finden, mich ihm mehr unterzuordnen und Verantwortung abzugeben. Als submissive Frau konnte ich mich noch nicht wirklich einordnen, ich fühlte mich eher als nörgelnde und doch machtlose Ziege :LA1: Und das hat mich so massiv genervt, dass ich einen gänzlich neuen Weg für unsere Beziehung gesucht (und mit meinem Mann gefunden) habe.
      In dem Zusammenhang haben wir eigentlich gar nichts konkret geplant, ich war hinter den Ohren so grün wie ein Salatkopf. Wir haben uns dann gemeinsam und auch jeder für sich, intensiv belesen, hier im Forum ausgetauscht, Spielsachen gekauft, und sehr viel geredet, ausprobiert und natürlich auch: Sex gehabt :rolleyes: Was wir gleich von Anfang an "geplant" haben, war die Tatsache, dass er mich schlägt und dass er mich bei Fehlverhalten straft. Keine Selbstverständlichkeit in meiner beschränkten Weltsicht, und ich brauchte die klare Ansage, dass er das wahrhaftig tun wird. Und ich "plante" selber, zu ihm aufzublicken, ich wollte so sehr diese sexy dominante Seite an ihm sehen, dass ich zielstrebig darauf hingearbeitet habe, in ihm meinen Herrn zu sehen. Hoffentlich ist das nicht zu schwer veständlich und verwirrend.... :bahnhof:

      Da war dann jedenfalls dieser Mann, der in gut sitzenden Hemden nach Hause kam, und mir in den Nacken gegriffen hat. Oder der mich mit einem Blick soweit bringen konnte, dass ich niederknie, wenn er nur mein Kinn mit der Hand angehoben hat. Der ankündigte, dass er mir eine Ohrfeige geben wird, wenn ich frech bin :kopfnuss:
      Aber er war auch der Mann, der mich bei den unzähligen Fehlversuchen, Krisen und Tränenausbrüchen in den Armen gehalten hat, der mich getröstet und ermutigt hat. Ich begriff, dass er mich schlägt, demütigt, kontrolliert, bezwingt und mich trotzdem bzw. genau deshalb wertschätzt und behütet.
      Und ich lernte noch eine ganz neue Seite an uns kennen :rot: Genau dieser Mann hat in der damals über zehnjährigen Ehe noch KEIN EINZIGES MAL erlebt, dass ich einen Orgasmus hatte. Das war ein privates, verschämtes Erlebnis, das ich vielleicht mal heimlich im abgesperrten Badezimmer mit einem Vibrator erledigt habe. Und jetzt kam er daher, legt mich nackt auf's freigeräumte Ehebett, schaut mich offen an, sagt freundliche Dinge über meinen Körper und macht, dass ich wirklich kommen kann :love: Mit seinen Fingern, mit Spielzeug, ich sollte mich auch selbst berühren, und ich war wie in einem nie gekannten Schlaraffenland angekommen. Als er nach einigen Wochen anordnete, dass er künftig über meinen Höhepunkt entscheidet, ihn erlaubt oder verwehrt, da musste ich fast weinen vor Glück.

      Das waren so die Anfänge von unserem Machtgefälle, und es hat sich für meine Begriffe sehr behutsam angeschlichen, ich tapste fast wie ein Mädchen in diese weite Welt rein, und spürte immer die ruhige Hand meines Herrn, der ja selber eigentlich auch noch ein Anfänger war.

      Nachdem uns so nach etwa einem Jahr klar wurde, in welchem Universum wir uns da bewegen, kam immer mehr der Wunsch auf, das Machtgefälle auf den Alltag auszudehnen. Ich wollte gehorchen, mein Mann wollte die Kontrolle. Die große, und kaum planbare Schwierigkeit, ist unser bürgerliches Dasein. Kleines Dorf, enge familiäre Bindungen, keine realen Kontakte zu Gleichgesinnten. Das hat mich manches Mal fast verzweifeln lassen, und dieses Forum war oft genug der Strohhalm in letzter Sekunde :yes: Wirklich!
      Die realen Kontakte ergaben sich mit der Zeit auf den Stammtischen, wir haben gelernt, unsere Neigung so auszuleben und unseren Tag so zu gestalten, dass die D/s-Ebene intensiv abläuft.
      Ich fühle mich auf eine neue Art tatsächlich erwachsen, ihm gleichwertig - wenn auch nicht gleichberechtigt.

      Und jetzt, so die letzten paar Monate, planen wir echt sehr genau, wie wir das Leben in einer TPE-Beziehung angehen wollen. Natürlich lösen sich die Vanilla-Bestandteile unseres Lebens nicht in Luft auf. Und so ist es für uns mit viel viel Beziehungsarbeit, Reflektieren und Ziele stecken verbunden, das Machtgefälle aufrecht zu erhalten. Wir wollen es in einigen Bereichen noch mehr vertiefen, dazu stellt mein Mann neue Regeln und Rituale auf. Wir hoffen auch darauf, dass unsere Kinder nicht ewig so anstrengend sein werden ^^
      Aber ja, insgesamt sind wir hinsichtlich TPE in eine sehr strukturierte Planung eingestiegen. Was können wir uns beide vorstellen? Welche Grenzen gestattet er mir und sich selbst, und an welchen wollen wir arbeiten? Welche Träume sind noch da? Was kann er mir zumuten? Denn unser ganz persönliches TPE beeinhaltet auch, dass ich so manches für ihn gerne ertrage oder aushalte, das mir nicht angenehm ist. Wir fragen uns schon sehr deutlich, wie es uns miteinander geht, wie wir mit Konflikten umgehen wollen, ob seine absolute Macht in diesem oder jenem Punkt für beide passt. Ein ständiger Austausch, gelegentlich Kompromisse, die trotz Machtgefälle möglich und erwünscht sind.

      Ich fühl mich gut aufgehoben, so wie wir das gestalten. Und ich bin Eine, die an den Erfolg von ehrlicher Arbeit glaubt. Ich ringe oft mit mir, auch wenn sich manches Geschriebene von mir wie ein Träumchen aus Zuckerwatte anhört. Ich denke meine Gedanken bis zum Ende durch, trage sie meinem Mann vor. Er entscheidet. Ich spüre Frieden. Endlich <3
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      MEINER Erfahrung nach kann man so viel planen, so viele Sklavenverträge abschließen wie man will, welche Vorschriften und Regeln tatsächlich funktionieren müssen im Alltag bestehen können. In meiner letzten Beziehung wurden so viele verschiedene Verträge zusammengestellt, immer wieder "Regeln" zusammengefasst etc. aber wirklich funktioniert haben nur die welche durch langes ausprobieren und anpassen standgehalten haben.
      Aus diesem Grund ist MEINE MEINUNG, dass man zwar absprechen sollte vorher, in welche Richtung es in etwa gehen sollte, aber alles andere sollte sich langsam entwickeln und mit gemeinsame Zeit und Erfahrung miteinander angepasst werden.
      @Primrose, ich habe jetzt erstmal nur deine Eingangsfrage gelesen und versuche darauf zu anworten.

      Meine Madame und ich führen seit etwa sieben Jahren eine D/s Beziehung aber wir sind noch immer auf dem Weg und noch lange nicht fertig.

      Es begann als Spielbeziehung im reinen Spanking. Zudem wohnten wir 200 Km von einander getrennt. Nach fast einem Jahr zog sie dann zu mir. Inzwischen hatten wir bereiche des BDSM in unsere Beziehung mit einfließen lassen. Aufgrund unserer Positionen im Spanking (ich Top, sie bottom) ergab sich automatisch ein gewisses Machtgefälle das aber noch nicht alle Bereiche unserer Partnerschaft betraf. Im Laufe unseres Zusammenlebens wurde für sie immer deutlicher, das sie sich ein vollständiges Machtgefälle in der Beziehung wünscht.

      Ich muss dazu sagen, das meine Madame sehr viel in unterschiedlichen Foren und anderen DD, D/s Sits ließt um die unterschiedlichsten Aspekte dieser Lebensform kennen zu lernen. Besonders hilfreich und reichhaltig sind da wohl Webseiten in Amerika. Hier werden viele DD Beziehungen unter christlichen Aspekten gelebt (CDD). Auch ist die Akzeptanz für solche Beziehungsmodelle viel größer als in Deutschland.

      Die Wissbegierde von Madame führte dazu, das sie auf unserem Weg der D/s Beziehung viel schneller war und auch schnell viel Klarer in dem was sie will und was nicht. Noch heute kann ich die Tiefe der Beziehung die sie sich wünscht nicht erreichen bin aber unaufhaltsam auf dem Weg. Es ist tatsächlich auch ein Prozess. Man kann eben nicht einfach den Hebel umlegen uns sagen...so...ab heute leben wir D/s. Und jeder hat eben auch sein eigenes Tempo. Darauf muss dann gegenseitig rücksicht genommen werden. Ganz wichtig ist aber das die Grundchemie stimmt und man auch als "normales" Paar gut funktioniert. Das rettet die Beziehung in Kriesenzeiten.

      In den sieben Jahren unserer Beziehung gab es einige auf und besonders ab. Sie sind schwierig zu meistern wenn man in seiner Rolle noch gar nicht gefestigt ist. Meist krieselt es in meiner Position. Als HoH steht mir eine übergeordnete Rolle zu. Die kann ich auch super einnehmen wenn ich mir meiner Position sicher bin. In einer Kriese bin ich mir dieser Position aber nicht sicher. Meine Dominanz beginnt zu bröckeln und damit das ganze Beziehungsmodell. Ein harter Cut brachte dann jedesmal einen guten Neustart. Mit jedem Cut wurde die Beziehung fester und auch tiefer. Selbst wenn wir erst mal einen Rückschritt machen mussten.
      Wir stellten fest was gut funktioniert hat und was eben nicht so gut war. Ich musste lernen das, auch wenn es krieselt, meine Madame kein bisschen an meiner Stellung rüttelt. Eine Erfahrung die ebenso erlösend wie auch erstaunlich für mich war. Hatte ich sowas zuvor ja noch nicht erlebt. Stino Beziehungen sind da eben meist anders.

      Im jetzt und heute geht es uns gut. Das Ziel ist noch weit und meine Madame scharrt mit den Hufen aber übt sich in Geduld damit wir gemeinsam ankommen. Wir haben ein dauerhaftes Machtgefälle in allen Lebenslagen. Also HoH entscheide ich in letzter Konsequenz. Es gibt feste Regeln die von Madame einzuhalten sind oder aber konsequenzen haben. Und unser zusammenleben ist ruhiger geworden in den Jahren. Für uns beide sehr angenehm. Denn auch wenn Madame die untergeordnete Position immer leben wollte musste ich mir meine Position erarbeiten. Durch Konsequenz und Hartnäckigkeit, Regeln und ihrer Durchsetzung.

      Wie du siehst wussten wir beide zu Anfang nicht wo das ganze hinlaufen würde. Das Einzige was uns zusammen geführt hatte war das Spanking. Gespräche und gemeinsam verbrachte Zeit offenbarte nicht nur große Sympathie zueinander sondern auch viele Gemeinsamkeiten auf die es sich aufbauen ließ. Ich denke eine Beziehung zu beginnen mit dem einzigen Ziel einmal D/s zu leben ist nicht stabil genug. Da muss auf jeden Fall auch die ganz normale Chemie stimmen damit eben auch Kriesenzeiten gemeistert werden können in denen man sich zur Problembewältigung auf Augenhöhe trifft.

      Das ist meine/unsere Geschichte und meine Gedanken zu deiner Frage.
      Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Zielen.
      Spannendes Thema. Ich lebe in einer Domestic Disciplin Beziehung. Nun haben wir uns kennen gelernt weil wir beide so leben möchten. Also insofern geplant klar. Aber es muss halt schon passen. Bei mir war halt schon beim ersten Kennenlernen das Gefühl da, dass ich ihn als meinen Herrn akzeptieren kann. Esist die Mischung aus irgendwie natürlicher Autorität und Klarheit, die er ausstrahlt, aber auch Verantwortungsgefühl und Geborgenheit, das er mir vermittelt. Bei ihm konnte ich mich fallen lassen und mich drauf einlassen. Hätte ich nicht bei jedem gekonnt.
      Und wir reden viel über uns und wie sich unsere Beziehung entwickelt. Manches auch ganz anders als wir das am Anfang dachten. Letztlich ist eine solche Beziehung nicht anders als andere Beziehungen auch.

      Salt&Pepper schrieb:

      Sollte ich also irgendwann einmal in eine Beziehung mit Schwerpunkt DS starten (was ich mir durchaus vorstellen kann), ....


      Primrose schrieb:




      Wie habt ihr diesbezüglich Klarheit gewonnen?
      Vor dreieinhalb Jahren schrieb ich den oben zitierten Beitrag. Damals konnte ich meine eigenen Bedürfnisse noch gar nicht klar erfassen. Ich fand vieles interessant, auch D/S-Beziehungen. Dennoch haben mich damals schon entsprechende Beiträge irgendwie negativ getriggert.
      Heute weiß ich ganz genau, tiefer greifendes D/S, TPE, 24/7.... das ist alles nichts für mich.
      Was mich damals den negativen Trigger hat spüren lassen, war mein Bauchgefühl. Und ich hab gelernt, dem wieder zu vertrauen, statt irgendwelchen Strömungen zu folgen (nicht abwertend gemeint, nur meine subjektive Sicht).
      Durch Reflexion, durch das Fühlen meiner eigenen Bedürfnisse, durch Ergründen meiner Struktur weiß ich jetzt, dass mir meine Freiheit ganz besonders wichtig ist, dass ich Entscheidungen alleine treffen will, soweit möglich. Und dass ich ein Problem mit Autoritätspersonen habe, Regeln mir keine Sicherheit geben sondern mich einengen, ja mich in meiner Selbstentfaltung behindern.
      Dazu musste ich diese Art, BDSM zu leben, nicht einmal ausprobieren.
      Aber ich hab inzwischen das gefunden, was mir wirklich gut tut, worauf ich geprägt bin, was ich in mir trage seit so langer Zeit..... und damit war die Suche beendet.
      Seine eigenen Bedürfnisse findet man in sich selbst. Man muss sie gar nicht bei anderen oder in dem, was andere gern tun, suchen.
      Ich habe jetzt leider nicht alles 100-% gelesen, sondern vieles nur quergelesen aber da ich ja 'gebeten' wurde, zu diesem Thema zu schreiben...
      Ich finde es schön, wenn der Dom vieles, was mit dem Machtgefälle zu tun hat, plant. Komischerweise setze ich das irgendwie damit gleich, dass er sich Gedanken macht :gruebel:
      Andererseits bin ich auch sehr ein Freund vom 'entwickeln' lassen, da der schönste Plan manchmal nicht im Alltag funktioniert...
      Dann ist es wichtig, dass Dom sich nicht stur auf seinen Plan verlässt, sondern improvisieren kann...
      Ich glaube, eine gute Mischung aus beidem macht es aus mit der Tendenz zum entwickeln lassen, da sich ja auch so eine D/s-Beziehung immer entwickelt und nicht jeder Tag wie der andere ist...
      Not all those who wander are lost <3