Ich erwarte...!

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      Ich erwarte...!

      Was löst das in euch aus?

      Ich stöbere ja unheimlich gern durch Profile, hier und auch in der Com.
      Wenn ich besagten Satz lese, gehe ich innerlich 3 Schritte zurück und würde am liebsten gleich zum nächsten Profil blättern.

      Sagt das etwas über denjenigen aus, der es formuliert hat oder über mich? :gruebel:
      So ganz sicher bin ich mir noch nicht, warum mich das so triggert, ich habe nur eine Vermutung.

      Mein Arbeitgeber erwartet von mir, dass ich pünktlich bin, dass ich Anweisungen ausführe, dass ich höflich und freundlich bin, usw.
      Das Recht dazu hat er, er zahlt mir immerhin mein Gehalt.
      Mein Vermieter erwartet von mir, dass ich die Miete püntklich zahle, Haus und Garten nicht verkommen lasse.
      Das Recht dazu hat er, er überlässt mir immerhin sein Eigentum.
      Einzelhandelsmitarbeiter, Friseur, Restaurantbesitzer usw. erwarten von mir eine Bezahlung.
      Sie haben das Recht dazu, sie überlassen mir ihre Dienstleistung.

      In einer Beziehung (egal ob freundschaftlich oder partnerschaftlich) habe ich auch gewisse Erwartungen.
      Ich erwarte, dass ich als Mensch wahrgenommen werde, meine Bedürfnisse geachtet,
      sich mir gegenüber höflich und respektvoll verhalten wird, meine Grenzen geachtet werden.
      Allerdings würde ich das nie so formulieren, sondern ich wünsche mir, dass oder ich freue mich darüber, wenn mit mir so umgegangen wird.
      Wenn meine Erwartungen nicht erfüllt werden, spreche ich das an. Hilft es nicht, ziehe ich die Konsequenzen,
      im schlimmsten Fall gibt es keinen weiteren gemeinsamen Weg für uns.

      Bin ich in einer DS-Beziehung, liebe ich es, wenn mein Herr äußert: "Ich erwarte...",
      idealerweise noch in dem scharfen Tonfall, der dafür sorgt, dass sich mein Magen zusammenzieht. ;)

      Ich habe allerdings ein Problem damit, wenn ich den Satz um die Ohren geschlagen bekomme, wenn ich den Menschen noch nicht kenne.
      Egal, ob es von einem submissiven oder von einem dominanten Menschen kommt, es ist wie eine Ohrfeige und ich würde gern wissen, warum...

      Ich fühle mich angesprochen, obwohl ich es manchmal gar nicht sein sollte, mich triggert der Satz ja auch von Subs, die etwas von ihrem zukünftigen Herrn erwarten.
      Es kommt für mich so rüber, als ob mich das Gegenüber für unfähig hält, mich adäquat zu verhalten, Druck ausübt, obwohl es gar nicht nötig wäre.
      Kann das jemand verstehen?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Kann das jemand verstehen?
      jaaain :D (Ich denke mal, es geht um Kontaktanzeigen bzw -suche)

      Kommt drauf an, was hinter dem Komma kommt. Erwarte ich etwas eigentlich selbstverständliches, oder habe ich was ganz besonderes im Sinn?

      Ich finde sowas nachteilig, deshalb ist ja so Online-Partner/Freunde-suchen so gar nix für mich aber wenn man sich darauf einlässt ist es ja eher doch ein Vorteil, wenn jemand klare Vorstellungen formuliert, oder?
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      @Annimax, ich habe das auch schon hier in Profilen gelesen und hier sucht niemand, sondern beschreibt sich selbst. :pardon:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich bin ein Freund klarer Kommunikation *g* Wenn ich Erwartungen habe, die essentiell für mich sind, dann sage ich das auch so. Ein "Ich wünsche mir..." oder ein "Ich freue mich, wenn ..." wird leider allzu oft als ein "... aber wenn nicht, kann ich auch damit leben" interpretiert, egal ob in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Berufsleben oder sonstwo. "Da draußen" laufen halt nicht nur Menschen herum, die auf einer Wellenlänge miteinander sind, gleiche Ansichten und Werte haben. Das ist im Gegenteil ein ziemlich heterogener Haufen.

      Wir "erwarten" auch gewisse Dinge, wenn es um potentielle Spielpartner geht. Wir erwarten, dass unsere (bzw. Chefs) Vorgaben und Grenzen eingehalten werden. Wir erwarten, dass uns in einer bestimmten Art und Weise begegnet wird, wie wir auch umgekehrt dem Gegenüber begegnen (Höflichkeit, grundsätzlicher Respekt vor dem Menschen etc.). Es würde doch auch niemand schreiben, "Wir wünschen uns, dass die Grenzen der Sub nicht unabgesprochen überschritten werden" oder "Wir würden uns freuen, wenn die Tabus nicht angetastet werden" ;)

      Vielleicht hilft es, den Ausdruck in an die Allgemeinheit gerichteten Texten (Anzeigen, Profile) nicht auf eine Einzelperson bezogen zu verstehen, sondern schlicht als klare Aussage, auf welcher Basis eine Kontaktanbahnung sinnvoll ist. Außerdem finde ich, dass eine Investition an Zeit, Zugewandtheit und Emotion in eine andere Person durchaus auch ein legitimer Gegenwert für Erwartungen ist, wenn es darum geht, wie man behandelt werden möchte. Denn Du bist es doch wert.

      Vielleicht ist aber auch das der Hintergrund:

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Bin ich in einer DS-Beziehung, liebe ich es, wenn mein Herr äußert: "Ich erwarte...",
      idealerweise noch in dem scharfen Tonfall, der dafür sorgt, dass sich mein Magen zusammenzieht.
      Wenn der Ausdruck für Dich mit einem Machtgefälle verknüpft ist, fühlt es sich in einem anderen Kontext ggf. "falsch" an?
      Das ist ein interessanter Ansatz, @MatKon, da ist was dran :yes:
      Ist mir wahrscheinlich zu offensiv formuliert, manchmal liebe ich eben das Weichgespülte.
      Deine Beispiele würden mich allerdings doch zum Grinsen bringen. ^^

      Bei einem potentiellen neuen Arbeitgeber hingegen würde es sich nicht "falsch" anfühlen,
      das wäre ja auch eine Art Machtgefälle.

      Das erklärt aber nicht, warum ich auch bei Subs und hier im Forum darauf anspringe,
      wenn hier z.B. steht, dass vor einer PN erwartet wird, das Profil vollständig zu lesen o.ä.
      Oder doch, weil ebenso "falscher" Kontext? :gruebel:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Es kommt für mich so rüber, als ob mich das Gegenüber für unfähig hält, mich adäquat zu verhalten, Druck ausübt, obwohl es gar nicht nötig wäre.
      Kann das jemand verstehen?
      Ja, ich kann es verstehen, weil - wie du ja schon gesagt hast - es dich triggert.

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Was löst das in euch aus?
      Nichts. Es ist eine Information.


      Isegrim_w_devot schrieb:

      Wenn ich besagten Satz lese, gehe ich innerlich 3 Schritte zurück und würde am liebsten gleich zum nächsten Profil blättern.

      Sagt das etwas über denjenigen aus, der es formuliert hat oder über mich?

      Ja. Das er/sie in der Lage ist klar zu formulieren, was er/sie erwartet.
      Über dich? - s.o.


      Ich bin überrascht, wie viele Threads es gerade gibt, in denen einzelne Begriffe oder Aussagen diskutiert werden.

      Ich denke, dass es sehr viele Begriffe gibt, die einen triggern können. Aber jeder empfindet/versteht diese Worte anders und nicht immer muss die eigene Interpretation dann auch dem entsprechen, was der Schreiber damit ausdrücken möchte. (Für „erwarten“ gibt es x Synonyme…)

      An einzelne Begriffe ziehe ich mich nicht hoch. Ich betrachte den Kontext und das Gesamtbild. Was will der Autor mir damit sagen? Nicht jeder ist ein begnadeter Schreiber. Ich bin das sicher auch nicht. Doch falls jemand dann meine Aussage unbedingt falsch verstehen will, dann soll er doch.

      Wie ich hier schon öfters geschrieben habe: Bei Dating-Profilen im Zweifel mal nachfragen.

      Wenn jemand schreibt: Ich erwarte Offenheit oder Ehrlichkeit, dann ist das für mich klar, was er meint. Für mich ist das z.B. eine Selbstverständlichkeit. Er/Sie hätte also auch schreiben können: Ehrlichkeit ist für mich eine Selbstverständlichkeit oder ich wünsche mir...
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.
      eine Erwartungshaltung würde ich das nennen und zwar

      eine Erwartungshaltung mir gegenüber
      eine Erwartungshaltung anderen gegenüber

      eine Erwartungshaltung meinem Dom gegenüber


      eine Erwartungshaltung an mich als Sub



      ......meine Erwartungshaltung an mich ist ganz klar: höflich ,respektvoll, pünktlich...usw...das was mich auch aus macht



      anderen gegenüber ...das kann ja sehr unterschiedlich sein........ich erwarte das was ich tue (respktvoll,pünktlich usw.) da auch von anderen - gut wird nicht immer erfüllt....ist es zu wenig trennen sich die Wege eben.

      Von meinem Dom/Partner für eine Beziehung erwarte ich auch Dinge...wie umgekehrt das ja auch erwartet wird - im Idealfall passt es gut zusammen.


      Isegrim_w_devot schrieb:

      Druck ausübt, obwohl es gar nicht nötig wäre.
      dieser Druck ist schon da in meinen Augen - niemand ist "erwartungsfrei"....die Frage ist wieviel will ich davon erfüllen.


      MatKon schrieb:

      Es würde doch auch niemand schreiben, "Wir wünschen uns,

      manchmal lese ich sowas schon...wir wünschen uns einen Mitarbeiter der sich in unser Team.........idealerweise.......

      Auch ich gebrauche das Wort wünsche gerne....ich würde es Dir wünschen das.......leider ist es anders.

      Kommunikation ist ein weites Feld und ich glaube je achtsamer ich mit Worten umgehen muss je schwieriger wird es.....gerade wenn eben Emotionen hinzu kommen.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Erwartungshaltungen stehe ich für meinen Teil negativ entgegen.
      Wann immer ich etwas von einer Person oder einer Situation erwartet hatte, ist es im Desaster geendet.
      Lieber unvoreingenommen alles laufen lassen und dann wenn nötig die Handbremse ziehen.
      Und was ihr so angeführt habt was ihr erwartet, ist für mich einfach der normale Umgang mit anderen...Das setze ich einfach voraus und wenn da schon der Krumpel drinne ist, dann wird das auch nix werden.
      <3 Sorin Seins <3

      Wenn jemand Erwartungshaltungem formuliert bevor er jemanden kennt, begebe ich mich automatisch in eine "Habacht-Stellung". Schaue ich mir ein Profil an, dann aus dem Grund, dass ich etwas über diesen Menschen erfahren möchte, irgendwie hat er ja meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

      Wenn ich dann mit Erwartungshaltungen konfrontiert werde, oder was es auch häufig gibt, eine Auflistung, wer denjenigen alles nicht anschreiben braucht, bin ich mit dem Profil durch.

      Zu dem Zeitpunkt habr ich noch überhaupt keine Lust, mich damit auseinandersetzen.
      Die wenigen male, wo ich es gemacht habe, haben mir auch gezeigt, dass es nich unbedingt die Sorte Menschen ist, mit denen ich engeren Kontakt pflegen möchte.Mit Sicherheit wird es auch Ausnahmen geben, nur da fehlt mir die Lust diese zu suchen.

      Gerade wenn es Selbstverständlichkeiten im Zwischenmenschlichen sind und diese extra erwähnt werden, war meine Erfahrung, dass tun Menschen die schlechte Erfahrungen gesammelt haben und so dieses Problem möglichst umgehen wollen.
      Oder es sind Menschen, die einen gesteigerten Wert auf die aufgezählten Dinge legen, der abseits des "normalen" menschlichen miteinanders ist.

      Beides ist mir beim kennenlernen zu anstrengend. Dafür muss dann bei mir schon mehr als nur Neugierde vorhanden sein, damit ich sowas hinterfage. Sonst klicke ich ein solches Profil ganz schnell wieder weg.
      Moin.

      Pand0ra schrieb:

      Und was ihr so angeführt habt was ihr erwartet, ist für mich einfach der normale Umgang mit anderen...Das setze ich einfach voraus und wenn da schon der Krumpel drinne ist, dann wird das auch nix werden.
      Ich habe mich mich mal erdreistet und den besonders bemerkenswerten Teil im Zitat durch Unterstreichung hervorzuheben.

      Eine Voraussetzung, die, wenn sie nicht erfüllt wird zu einer negativen Bescheidung führt, ist für mich genau das gleiche wie eine Erwartungshaltung.

      Natürlich erwarte ich von meinem Gegenüber, dass er mir nicht ein Messer in den Rücken rammt. Das gehört für mich zum normalen Umgang miteinander und ist zwingende Voraussetzung dafür, dass ich mich mit jemanden treffe.

      Wenn ich das ganze in eine Such-Anzeige packe und davon ausgehe, das ca. 2% der Weltbevölkerung mir liebend gern ein Messer in den Rücken jagen würde, dann würde daraus die Formulierung:

      'Ich erwarte von dir, dass du gebildet bist, Witze auf meinem Niveau verstehst und mir kein Messer in den Rücken jagst.'


      newbarbie schrieb:

      manchmal lese ich sowas schon...wir wünschen uns einen Mitarbeiter der sich in unser Team.........idealerweise.......

      Ja, bei Stellenanzeigen liest man heutzutage gerne mal das 'wünschen'.
      Früher stand dort statt dessen ein "Wir erwarten..."
      Aber seitdem sich Firmen bei den Arbeitnehmern 'bewerben', vor allem, wenn es um höher dotierte Stellen geht, steht das 'wir erwarten ...' etwas verklausuliert als 'wir wünschen ...' da.

      Aber seien wir mal ehrlich , wenn man dem Wünschen der Firma nicht entspricht, dann ist die Aussicht den Job zu bekommen doch eher marginal ;) .
      Da könnte also genauso ein "Wir erwarten ..." stehen.

      Wenn ich ein "Ich erwarte ..." in eine Suchanzeige oder in mein Profil schreibe, dann ist das eine Sachinformation und kein persönlicher Angriff.
      Wer das nicht so lesen und verstehen kann kann, braucht mein Profil nicht weiter lesen.
      Auch wenn ich erwarte, dass jemand, der mich anschreiben will, vorher mein Profil und die ggf. vorhandene Suchanzeige aufmerksam und bei wachem Verstand durchliest.

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."
      Er meinte, dass es eben eine ERWARTUNG von dir ist und
      deine Umschreibung genau das bedeutet, obwohl du keine Erwartungshaltung magst ^^

      Nicht negativ, lediglich übersetzt.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Hmmm... Schwierig aber ich versuche es Mal mit einem Beispiel:

      Letztens war's stressig auf der Arbeit. Mein Mann konnte das nicht wissen und hat mir eine Aufgabe gestellt, die in dem Moment erst Mal von uff wie schaffe ich das zeitlich? Auf gute Ablenkung nach dem ganzen Stress sich umgewandelte...

      Das war spontan und ich habe ihm das Feedback gegeben, das mir dies gefällt und ich gerne nochmal so was erfahren möchte. Dies ist eine Erwartungshaltung, die ich aber nicht erzwingen oder erbitten kann, weil sie soll ja spontan sein...

      Also wenn ich erwarte dass er mir dieses erfüllt und es aber spontan sein soll müsste ich immer in Erwartungshaltung sein und würde bei nicht Erfüllung doch dauernd enttäuscht sein. Das mein ich mit ich erwarte es nicht, ich erhoffe es mir... Ist das auch Erwartung?
      <3 Sorin Seins <3

      Moin @Pand0ra,

      ich habe nicht geschrieben, dass Dein Anspruch für mich negativ ist. Ich habe den gleichen Anspruch. :)

      Ich zitiere mich mal gerade selbst:

      imaginary schrieb:

      Eine Voraussetzung, die, wenn sie nicht erfüllt wird zu einer negativen Bescheidung führt, ist für mich genau das gleiche wie eine Erwartungshaltung.
      Umformuliert steht da: Eine zu erfüllende Voraussetzung ist, für mich, das gleiche wie eine Erwartung.
      Vor allem wenn eine Nichterfüllung der Voraussetzung nicht zum angestrebten Ergebnis (Beziehung zu jemandem, Arbeitsplatz, Urlaubsgefühl, etc.) führt.

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."
      Mein Weib und ich haben es ganz ähnlich gemacht. Wir waren beide Single, kannten uns aber schon ewig.
      Wir haben dann gegenseitig unser "Ich brauche absolut/erwarte - wäre super wenn - geht garnicht" Punkte ausgetauscht, und damit die Karten auf den Tisch gelegt.Es hat gepasst, keiner ist im Nachhinein (jetzt seit 6 Jahren) mit irgendwas überrascht und wir führen eine suuuuuper Ehe. Insofern können solche Statements im Profil für "Suchende" durchaus interessant sein - ansonsten ignorieren
      Ich jogge nicht. NIE. Wenn ihr mich einmal laufen seht, rennt auch, oder tötet was mich verfolgt :whistling:
      Geht es hier eigentlich um Erwartungshaltungen oder die Aussage „Ich erwarte…“?

      Nun ja, zum Thema Erwartungshaltungen in Profilen:

      @Callimorpha

      Callimorpha schrieb:

      Wenn jemand Erwartungshaltungem formuliert bevor er jemanden kennt, begebe ich mich automatisch in eine "Habacht-Stellung".
      Das erstaunt mich etwas. Ich persönlich finde es gut, wenn Dom in einem Profil äußert, was er sich von einer potentiellen Sub erwartet. Genau das interessiert mich doch. Ich mag keine kryptische Angaben sondern klaren Ansagen ;) . Das zeigt mir, der Mann weiß was er will und ich weiß im Vorfeld, ob es eventuell passen könnte oder eben nicht.

      Callimorpha schrieb:

      Zu dem Zeitpunkt habr ich noch überhaupt keine Lust, mich damit auseinandersetzen.
      Macht es nicht Sinn, bereits zu Beginn zu wissen woran man ist und was der andere sich von einer Partnerin / von einem Partner wünscht?
      Ich meine jetzt ja keine Details, aber so eine grobe Richtung ...

      Callimorpha schrieb:

      Gerade wenn es Selbstverständlichkeiten im Zwischenmenschlichen sind und diese extra erwähnt werden, war meine Erfahrung, dass tun Menschen die schlechte Erfahrungen gesammelt haben und so dieses Problem möglichst umgehen wollen.
      Ist das schlimm? Wenn ich z.B. schreiben würde: ich erwarte eine offene Persönlichkeit, dann mag das vielleicht eine Selbstverständlichkeit sein, aber ich weise doch dann einfach nur darauf hin, dass mir das besonders wichtig ist. Aber ja, ich umgehe eventuell das Problem, dass ich am Ende auf jemanden besonders verschlossenes, zugeknöpftes, schüchternes treffe.

      Callimorpha schrieb:

      Oder es sind Menschen, die einen gesteigerten Wert auf die aufgezählten Dinge legen, der abseits des "normalen" menschlichen miteinanders ist.
      was auch immer das dann ist - gerade dann will ich das sehr gerne wissen! :D Bin halt neugierig...

      Callimorpha schrieb:

      Beides ist mir beim kennenlernen zu anstrengend. Dafür muss dann bei mir schon mehr als nur Neugierde vorhanden sein, damit ich sowas hinterfage.
      Den Satz kapier ich überhaupt nicht. Vielleicht liegts an der Uhrzeit. Aber was genau ist in denn bei den beiden Fällen jetzt zu anstrengend? Und was ist "mehr als Neugierde" nachdem man ein Profil gelesen hat?
      Klar, wenn das Profil passt und das Interesse geweckt ist, dann würde man im Zweifel auch mal was hinterfragen. Hast du das so gemeint?
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.
      @trytofly wenn ich mir deine Antwort ansehe, glaube ich, dass Problem liegt darin, dass " Ich erwarte" im EP nicht genauer definiert ist.


      trytofly schrieb:

      Das erstaunt mich etwas. Ich persönlich finde es gut, wenn Dom in einem Profil äußert, was er sich von einer potentiellen Sub erwartet. Genau das interessiert mich doch. Ich mag keine kryptische Angaben sondern klaren Ansagen . Das zeigt mir, der Mann weiß was er will und ich weiß im Vorfeld, ob es eventuell passen könnte oder eben nicht.
      Sicher ist es von Vorteil, wenn dass Profil darüber etwas aussagt.
      Ich erwarte, kann aber auch heißen... Ich erwarte von dir(zukünftige Sub) das du dich bei mir ausführlich bewirbst, mit Foto, Erfahrungen ect...

      Es kommt also wohl darauf an, wovon wir hier reden ;)

      Vielleicht kommt es auch darauf an, was erwartet wird, und wie es formuliert wird.
      Ist es eine reine Auflistung oder ist es in ein Profil eingebunden?

      Letzlich sehe ich es so.
      Das Profil ist eine ähnlich einer Visitenkarte, es kann nicht jedem gefallen. Soll es ja auch nicht. Und da hat dann wohl jeder seine eigenen Ausschlußkriterien.

      Wobei ich ohnehin Profile eher anschaue, weil ich mich ein Beitrag in einem Forum irgendwie angesprochen hat und ich neugierig bin. Reine Profilklickerei zwecks Partnersuche oder Austausch, habe ich nie betrieben, dafür sind mir "nur" Profile zu oberflächlich.
      Vielen Dank für eure Antworten bisher. :blumen: Hier kommt auch schon die Lösung:

      Es ist in meinem Fall tatsächlich egal, welche Erwartungen hinter den Einleitungswörtern stehen. Egal, ob es Selbstverständlichkeiten oder völlig überzogene Anforderungen sind. Mich triggern diese beiden Wörter.

      Wie @MatKon schon vermutet hat, liegt der Trigger in meiner Vergangenheit. Ich habe mich gestern abend noch intensiver damit beschäftigt und es hat mich, (wie immer, wenn ich mich mit meinem inneren Kind beschäftige) erstmal voll erwischt gefühlsmäßig.
      In meiner Kindheit gab es sehr dominante Eltern. Zu meinem eigenen Schutz habe ich funktioniert und gehorcht, aus Angst und nicht aus Respekt.
      Das zeigte sich auch lange im Umgang mit Vorgesetzten, was sich inzwischen jedoch normalisiert hat. Ich habe trotz oder gerade weil ich diese Kindheit hatte, gelernt, mich angemessen zu verhalten im Umgang mit anderen Menschen und mich triggert es, wenn das jemand (scheinbar, weil derjenige mich ja nicht kennt) nicht wahrnimmt und es einfordert, obwohl ich mich von allein so verhalten würde. :pillepalle:

      Da greift das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun. Jemand gibt eine Sachinformation und ich höre mit dem Beziehungsohr, bzw. in dem Fall mit dem Beziehungsauge ^^
      Ich bekam gestern den Tip, das Ganze wie eine Stellenanzeige zu lesen, in der jemand für eine Beziehung oder zum Schnacken gesucht wird.
      Nun triggert mich das nicht mehr so stark, stößt mich aber weiterhin ab, ich möchte mich nicht weiter mit den Menschen dahinter beschäftigen.

      Was mir dieses Thema mal wieder deutlich aufgezeigt hat, ist die Macht der Worte. Ich weiß schon ganz genau, warum ich Demütigung für mich als Tabu definiert habe. Worte, egal wie harmlos sie für den Sender sein können, haben die Macht, mich als Empfänger zu triggern und tief zu verletzen. :pardon:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich schleiche nun schon eine ganze Weile um den Thread herum, was es für Dich @Isegrim_w_devot bedeutet und auslöst hast Du ja schon aufgelöst.

      Ich selber kann mit einer Auflistung von Erwartungen und Ansprüchen wenig anfangen. Ich möchte lieber etwas über den Menschen lesen und dann schauen ist dieser Mensch für mich spannend, möchte ich mehr wissen - ich würde allerdings auch etwas, was dann unter Umständen nicht passt nicht als verlorene Zeit sehen sondern eher als einen Gewinn, denn ein Austausch auch wenn es nicht passt heißt doch noch lange nicht, dass man nicht einen tollen Menschen kennengelernt hat.

      Ich spreche hier jetzt nicht von grundsätzlichen Neigungsbeschreibungen (grob bitte, ist für mich ausreichend), den Menschen dahinter finde ich für eine Kontaktaufnahme sehr viel wichtiger als eine Auflistung ähnlich eines Einkaufszettel.

      Mag aber auch an meinem Naturell liegen, ich bin erstmal offen und mag es zu schauen wohin ein Weg geht ...

      Zusammengefasst: Ich erwarte einen Menschen kennenzulernen, dessen Neigung ich kenne und der Rest zeigt sich ....
      Ich springe also eher darauf an wie ein Profil geschrieben ist, kann ich Ironie, Witz, Tiefe erkennen oder eben doch nur den Einkaufszettel :saint:
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Im ersten Moment wollte ich zustimmen, dass ich gegenüber Unbekannten keine Erwartungshaltung habe oder wünsche. Ich muss gestehen, dass ich bei ehrlicher Betrachtung, viele unausgesprochene Erwartungen habe.
      Da ist zum einen die Tatsache, das ich bestimmte zwischenmenschliche Verhalten als absolut notwendig erachtet und eine Nichteinhalten den sofortigen Abbruch einer wie auch immer gearteten Beziehung nach sich ziehen würde. Weiterhin gehören auch rudimentäre Hygienestandards oder ein Mindestmaß an Kommunikationsfähigkeit zum Repertoire, wenn man persönlichen Kontakt mit mir haben möchte.
      Allerdings gebe ich dann zu, dass eine diplomatische Formulierung dieser persönlichen Forderungen wünschenswert ist.