BDSM diskret leben

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      BDSM diskret leben

      Hallo liebe Forumler*innen,

      Ich bin neu hier und hoffe mein Beitrag ist in der richtigen Kategorie gelandet :)

      Ich habe mich schon lange für BDSM interessiert, und mit meinem jetzigen Partner kann ich es auch endlich ausleben.
      Wir sind bei eigentlich allem auf derselben Wellenlänge, nur bei einer Sache nicht:

      Ich bin ein sehr diskreter Mensch, wenn es um das geht was im Schlafzimmer passiert. Wenn wir auf entsprechenden Parties sind oder uns mit seinen Freunden treffen, die das auch leben dann macht es mir natürlich nichts aus zu zeigen, dass uns BDSM Spaß macht. Aber ich möchte nicht, daß meine Freunde, Familie und Arbeitskollegen es erfahren. Das ist gar nicht mal so auf BDSM bezogen. Ich bespreche einfach nicht gerne mein Sexleben in der Öffentlichkeit. Ich finde das ist etwas zwischen uns und gehört an den richtigen Ort.

      Wie seht ihr das? Mein Partner findet meine Bitte um Diskretion total schlimm und gemein. Ich finde es eigentlich eine recht normale Bitte, dass die Bondage Bücher nicht auf unserem Wohnzimmertisch rumliegen oder er beim Familienessen am Sonntag erzäht, dass wir auf einer entsprechenden Party waren.

      Würde mich über Rückmeldung freuen, weil ich es so gar nicht einschätzen kann und er gibt mir langsam das Gefühl, dass ich da total spinne/ übertreibe :(
      Erst mal ists ja ne Typ-Frage: Manche Leute sind introvertiert, manche extrovertiert. Manche breiten Dir Ihr Sexleben nach 5 Minuten auf ner Party aus, manche Leute kennst Du Jahre und weisst nix davon :yes: :pardon:

      Das ist alles okay, Du musst Dich wohlfühlen und wenn Du Dich halt nicht gut dabei fühlst, dann lass es eben und das sollte Dein Partner auch einfach mal akzeptieren. :yes:
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Für mich zählt der kleinste gemeinsame Nenner. Wenn meine Subbie ein totales "No-Go" hat, wo in diesem Fall deine Diskretion z.B. dazugehört, dann respektiere ich das, ohne wenn und aber. Ich teste es immer mal wieder an, dann sehen wir beide ob es sich geändert hat oder nicht, und von da aus geht es weiter. Leben und Einstellungen sind ein Prozess, manchmal sehr hartnäckig, manchmal sehr wandelbar - "you got to wing it", wie die Engländer sagen :sekt:
      Ich jogge nicht. NIE. Wenn ihr mich einmal laufen seht, rennt auch, oder tötet was mich verfolgt :whistling:
      Wie du an meinen Beiträgen und Blogs sehen kannst, bin ich ein sehr offener Mensch :pardon:
      Bei einem neuen Partner würde ich das sehr schnell offenlegen, dass ich so ticke und würde mir das Bloggen hier und auch das Sprechen mit MEINEN Freunden (die keine BDSMler sind) nicht nehmen lassen. Ich würde es (zähneknirschend) akzeptieren, wenn er nicht so wäre und mich bei SEINEN Freunden zurückhalten.
      Insgeheim würde ich wahrscheinlich hoffen, dass er durch meinen offenen Umgang damit den Mut aufbringt, auch offener zu werden ^^
      Gänzlich Fremden gegenüber und im beruflichen Umfeld bin ich übrigens ganz anders, da wirke ich eher sachlich, kühl und ein wenig bieder.

      Dein Freund ist bei dem Punkt anders gestrickt als du und kann dich genauso wenig verstehen wie du ihn.
      Vielleicht wird es für euch akzeptabler, wenn ihr diesen Punkt so betrachtet, als ob einer von euch z.B. total auf Analsex steht und der andere es ganz schlimm findet? Sich zeigen wollen ist ja auch ein Teil der eigenen Sexualität.

      Im Übrigen finde ich es toll, dass du dich mit diesem Thema öffentlich hierher traust :blumen:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Herzlich Willkommen im Forum

      Für deine Prinzipien sollte man dich nicht rügen.
      Niemand außer dir hat es anzugehen wie du die Dinge angehst oder verarbeitest.
      Ich kann aber nachvollziehen dass dein Anliegen schwierig sein kann, da eine Beziehung nicht alleine gelebt wird.
      Wie du in deiner Diskretion toleriert und unterstütz werden möchtest, so kann sich vielleicht auch dein Partner
      mehr offenheit von dir wünschen. Ein Dilemma!

      Wenn ich lese dass ein Totales "No-Go" respektiert werden soll, dann unterstütze ich die Aussage!
      Hier geht es, so nehme ich es jedenfalls auf, aber nicht um eine Person, sondern um zwei Personen die sich ein
      Bedürfnis in einer Beziehung teilen.

      Die eine Partei wünscht sich mehr Offenheit und die andere Partei mehr Diskretion.
      Wenn man es nüchtern von Außen betrachtet, so wäre ein Gespräch unter vier Augen fördernd.
      Es wäre nur ratsam wenn alles Gedachte ernst ausgesprochen wird und man gemeinsam eine Lösung findet,
      die für beide Seiten sinnvoll, aber auch nicht unvorstellbar sind. Ein treffen in der Mitte.
      Der freie Wille ist wie ein Schmetterlingsflügel. Einmal berührt, taugt er nicht mehr zum Fliegen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Baoloa schrieb:

      Wohnzimmertisch rumliegen oder er beim Familienessen am Sonntag erzäht, dass wir auf einer entsprechenden Party waren.

      Würde mich über Rückmeldung freuen, weil ich es so gar nicht einschätzen kann und er gibt mir langsam das Gefühl, dass ich da total spinne/ übertreibe :(
      Die beschriebene Situation empfinde ich als respektlos dir gegenüber!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Hm ... ^^ ich kann gut verstehen, wenn du dein Sexualleben ob nun mit oder ohne BDSM nicht vor anderen besprechen / offenbaren möchtest. Das muss jeder Mensch für sich selbst entscheiden und diese Entscheidung sollte auch vom Partner respektiert werden. Auf der anderen Seite gehst du mit dem Thema "lockerer" und "offener" um, wenn ihr euch mit seinen Freunden trefft / auf entsprechende Parties geht. Ich denke, dein Partner kann das vielleicht nicht nachempfinden / verstehen, warumd das eine okay ist und das andere nicht. Nur mal so eine Idee :pardon: Vielleicht ist er überfordert damit, immer vorsichtig sein zu müssen, wann er was und zu wem sagen darf und was nicht.
      Vielleicht hiflt es, deinem Partner noch einmal genau zu erklären, warum das eine für dich geht und das andere ein No-go ist. Und vileleicht hilft eine Liste (Tabu/Grenzen) in diesem Zusammenhang, wann, wie, wo und was ;) Daran können sich dann beide Seite orientieren.

      Es gibt zwei Tragödien im Leben eines Menschen: Wünsche, die sich nicht erfüllen ... und Wünsche, die sich erfüllen!
      (frei nach Oscar Wilde)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Liebe Baoloa,
      Ich empfinde genauso wie du, man muss das nicht innerhalb der Familie an die große Glocke hängen. Das ich da jetzt gezielt sagen würde ich bin devot und unterwerfe mich meinem Herrn (=Ehemann) definitiv nein. Da ich auch nicht jeden sagen auf was ich beim sex stehe etc.
      Körperlich (durch Tattoo‘s und jetzt auch 2 Brustwarzenpiercings) bin ich gekennzeichnet als sein Besitz, dass zu zeigen macht mich stolz aber wichtiger ist das es in meinem Inneren passt.
      Respektiert sollte das schon werden.
      Ihr findet sicher eine Lösung die euch beide erfüllt......
      Lg
      D_S2020

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gentledom () aus folgendem Grund: Langzitat entfernt. Bitte keine kompletten Beiträge zitieren.

      Ich denke, das (fast) jeder Themen hat, die er im öffentlichen oder familiären Bereich nicht besprochen wissen will, die zu einer Intimsphäre gehören, die es zu respektieren gilt. Ob das nun Sex, BDSM, Politik, Geld oder Sport ist, tut dabei nichts zur Sache.
      Diese Grenzen sind zu akzeptieren und zu respektieren - oder man muss die Konsequenzen ziehen.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.

      Mirage schrieb:

      Auf der anderen Seite gehst du mit dem Thema "lockerer" und "offener" um, wenn ihr euch mit seinen Freunden trefft / auf entsprechende Parties geht. Ich denke, dein Partner kann das vielleicht nicht nachempfinden / verstehen, warumd das eine okay ist und das andere nicht. Nur mal so eine Idee :pardon: Vielleicht ist er überfordert damit, immer vorsichtig sein zu müssen, wann er was und zu wem sagen darf und was nicht.
      Ich finde das eigentlich nicht sehr schwer zu verstehen und auch klar abgegrenzt - gegenüber anderen BDSMern ist es kein Problem für sie, Außenstehenden (Familie! Kollegen!) gegenüber möchte sie es nicht an die große Glocke hängen. Ich glaube, wenn sie in der Lage ist, das uns so klar darzustellen, wird sie es ihrem Partner gegenüber auch getan haben.

      Dass er diesen Wunsch als "total schlimm und gemein" (Zitat aus dem Eingangsposting) bezeichnet, heißt ja im Grunde auch, er hat es schon verstanden, er will sich nur nicht danach richten. Und das finde ich respektlos. Es wird in jeder Partnerschaft Situationen geben, in denen die Beteiligten nicht dasselbe Bedürfnis haben, und man kann sich in den meisten Situationen fragen, wem es mehr abverlangt bzw. wen es stärker beeinträchtigt, dem Wunsch/Bedürfnis des anderen entgegenzukommen. Und das finde ich hier recht eindeutig.
      Ich finde auch ehrlich gesagt nicht, dass man sich bei so etwas in der Mitte treffen muss. Wenn sie nicht will, dass ihre Eltern oder Kolleg*innen erfahren, wie ihre sexuellen Vorlieben aussehen, dann ist das ihre Entscheidung. Wieso sollte sie da einen Kompromiss schließen?
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Erst mal willkommen hier im Forum. :blumen: Und eines gleich vorweg: ich finde nicht, dass du spinnst oder übertreibst.

      Ich bin in deinem Beitrag vor allem über die Begriffe "total schlimm und gemein" gestolpert. Was ist daran gemein, wenn man sein Sexualleben nicht vor aller Welt ausbreiten möchte? Oder anders gefragt: warum ist es für ihn so wichtig,dass jeder weiß, wie ihr eure Sexualität lebt?

      Jeder - auch eine Sub - hat das Recht, für sich selbst zu bestimmen, was Familie, Freunde usw über einen erfahren. Wenn dir Diskretion so wichtig ist, dann sollte dein Partner sich daran halten. Das wäre für mich auch nicht verhandelbar, und ich sehe da auch keine Möglichkeit für einen Kompromiss.

      Ich hoffe für dich, dass ihr das in einem Gespräch klären könnt und dass dein Partner deinen Wunsch versteht und vor allem respektiert, ohne dir ein schlechtes Gewissen zu machen.
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      Da muss ich ehrlich sagen, das kommt auf mein Gegenüber an.

      Wir sind bei bestimmten Freunden sehr offen und andere haben keine Ahnung von unserem speziellen Lebensstil.
      Wir Leben 24/7 DS mit SM Anteilen, plus Bonding.
      Zum Beispiel : meine Chefs wissen Bescheid.
      Aus dem Grund, dass sie Weltoffene und sehr tolerante Menschen sind.
      Meine Pole Trainerin ist im Bild, einfach weil
      Ich keine Lust auf Diskussionen oder Anzeigen wegen Körperverletzung oder ähnliches habe, wenn ich mal wieder mit buntem Hintern zum Training erscheine.

      Wir müssen den Menschen, die wir ins Bild setzen schon Vertrauen.
      Davon gibt es nicht viele.

      Plus wir haben Kinder und Leben in einem kleinen Ort. Da muss man schon sehr abwägen, wem gegenüber man sich outet.

      Wenn es für dich aber ein No go ist,
      würde ich das drüberwegsetzen über deinen verständlichen Wunsch als arge Demütigung
      empfinden.
      Vielleicht lässt sich irgendwie ein Mittelweg finden?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Ich gehöre auch zur Fraktion da gibt es keinen Mittelweg. Will ich diesen Teil meines Privatlebens nicht öffentlich machen, dann ist das so basta! Daraus können sich ja sowohl im Job, wie auch im Freundes- und Familienkreis Probleme auftun, die man durch einfache Diskretion vermeiden kann.

      Ich finde das keinesfalls gemein sondern schlechtweg zu respektieren.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Mein Mann und ich leben und lieben beide sehr diskret.

      Sollte er mehr Offenheit wünschen, müssten ziemlich genaue Rahmenbedingungen besprochen werden.

      Familie und Beruf wären definitiv tabu. In meinem Fall wäre ein Outing geschäftsschädigend - und innerhalb der Familie würden wir auf heftiges Unverständnis stoßen (unter der er als dominanter Part evt mehr zu leiden hätte als ich).

      Baoloa schrieb:

      Wie seht ihr das? Mein Partner findet meine Bitte um Diskretion total schlimm und gemein. Ich finde es eigentlich eine recht normale Bitte, dass die Bondage Bücher nicht auf unserem Wohnzimmertisch rumliegen oder er beim Familienessen am Sonntag erzäht, dass wir auf einer entsprechenden Party waren.
      Ich sehe das wie Du.
      Verstehe überhaupt nicht, was daran schlimm oder gemein sein soll.
      Warum beharrt Dein Freund auf Indiskretion? Will er damit irgendetwas etwas beweisen? Warum ist ihm das so wichtig?
      Hast Du ihn danach mal gefragt?

      In meinem Familien- /Freundes-/Bekanntenkreis wissen es nur ganz genau ausgewählte Personen. Und ich vermeide tunlichst alles, das dazu führen könnte, daß es die anderen erfahren.
      Machen wir uns doch nichts vor: BDSM wird immer noch von vielen nicht verstanden und auch mißverstanden.
      Ich habe keine Lust, mich dann eventuell erklären oder verteidigen zu müssen oder Menschen, die mir lieb sind, zu verletzen oder sogar zu verlieren.
      Das ist der Grund für mich, diskret zu sein gewissen Personen gegenüber.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Baoloa schrieb:

      Wie seht ihr das? Mein Partner findet meine Bitte um Diskretion total schlimm und gemein
      Ich finde, wenn jemand sein Sexleben nicht so ausbreiten möchte dann sollte man das respektieren - würde ich auch von meinem Partner erwarten.

      Was daran gemein sein soll, weiß ich allerdings nicht......-
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Wow vielen Dank für das viele Feedback!! Eure Worte bestärken mich schon mal sehr :)

      Er sagt halt, er möchte sich nicht verstellen und sein wie er ist. Das kann ich ja auch nachvollziehen. Mir geht es auch nicht darum dass wir uns verstecken. Sondern eben diskret sind und ausloten, bei wem welche Info gut aufgehoben ist. Und manche Leute sind halt einfach tabu. So wie bei @Wildbiene wäre es zum Beispiel auch bei mir äußerst ungünstig, wenn Arbeitskollegen, die man auch mal privat trifft, das mitkriegen.

      Er sagt ja auch, dass er meinen Leuten gegenüber verbal nie einfach so was erwähnen würde. Das glaube ich ihm auch. Aber zu diskret gehört für mich eben auch, dass wir die Wohnung so einrichten, dass man jederzeit Besuch empfangen kann. Und das ärgert ihn.
      Aber Besuch guckt halt auch mal ins Bücherregal und es sind auch immer mal wieder kleine Gäste zu Besuch die alles neugierig untersuchen. Ein Buch über Bondage ist da schnell gefunden ;)
      Daher wollte ich gerne im Schlafzimmer einen nicht sofort sichtbaren, aber gut zugänglichen Ort dafür schaffen (wir wollen ja trotzdem nicht ewig danach suchen müssen ;)).

      @Liebelein: Ich denke ich werde in den nächsten Tagen noch mal das Gespräch suchen. Die letzten paar Tage war keine Zeit in Ruhe drüber zu reden. Ich möchte einfach nicht, dass es daran scheitert :(