Progressive Domestic Discipline

      mommy`s girl schrieb:

      Hallo Mina und Herzlich Willkommen!

      Mir drängen sich doch ein paar Fragen auf:

      1.) Machst du Arbeiten im Haushalt GERNE oder weil ihr es so abgesprochen habt?
      2.) Fühlen sich diese vielen Regelungen für dich nie einschränkend an?


      MinaHaker schrieb:

      DD betrifft mich als ganze Person und hat einen, für mich, anderen psychologischen Effekt. Interessanterweise auf meinen Mann auch, denn er kann anerzogene Normen, wie - ich muss doch meiner Frau eigentlich im Haushalt helfen - laut seiner Aussage viel leichter ablegen.
      Was meinst du damit?
      Dankeschön :)

      gerne möchte ich deine Fragen beantworten:

      1) ich habe Haushaltsaufgaben gehasst und sie als unglaublich lästig empfunden, heute, freue ich mich darauf, liebe es, unser Haus zu putzen, sicherlich nicht alle Aufgaben gleich gerne, aber ich genieße es, ohne Ablenkung.

      2) Nein, prinzipiell nicht, manche fordern mich durchaus und dann habe ich eher mit einem "in mir genervt sein" zu kämpfen, meist beim Thema Kleiderordnung - wenn es darum geht keine Unterwäsche zu tragen - ich bin so der Typ Yogahose und auf diese nun zu Hause meistens zu verzichten fällt mir schon etwas schwer, beruflich habe ich hier die freie Wahl, egal ob Hose oder Kleid. Diese Regeln geben mir eher Struktur und Sicherheit und was für mich noch viel mehr zählt, sie entwickeln mich weiter. Die meisten Themen werden ja von mir an meinen Mann herangetragen, also Themen an denen ich selbst arbeiten möchte und diese entwickeln ist durch seine Unterstützung wirklich sehr effektiv und nachhaltig.

      Ich würde es damit vergleichen:
      Wenn du beschließt, jede Woche zweimal Sport machen, schränkt dies ein? ja, sicherlich, denn man muss da hin, auch wenn es regnet oder man keine Lust hat und man kann in der Zeit nichts anderes machen... aber man geht hin, man weis wofür, es hat einen positiven Effekt, der größer ist als die Einschränkung.

      Zu der Frage: "was meine ich damit" - diese verstehe ich nicht genau, da müsstest du mir bitte nochmal auf die Sprünge helfen - damit, dass es für mich sich als ganze Person anfühlt oder bezogen auf meinen Mann?

      Liebe Grüße
      Mina. :)
      Hallo @parvula_serva und gern geschehen :)

      ja ich finde schon, das es parallelen dazu gibt und beides sehr verwandt ist, bzw. ineinander übergeht.

      Ich habe hierzu einen spannende Artikel gefunden, den ich sehr reflektiert finde, da ja das Thema durchaus auch mal polarisiert. Der Artikel spricht mir aus der Seele und daher... teile ich ihn gerne mit dir.

      .https://www.zeit.de/kultur/2020-02/tradwives-feminismus-1950er-social-media-10nach8

      Viele liebe Grüße
      Mina.
      Moin.

      Jetzt auch von mir eine Aussage-Frage :) .

      Vorab:
      Da ich persönlich weder eine (P/C)DD- noch eine Tradwife-Beziehung kenne kann ich mich nur auf das berufen, was ich mir an (vermeintlichen) Wissen über die Beziehungsmodelle/Lebensentwürfe angelesen habe.
      Ich bitte das, sofern besseres Wissen vorhanden, zu korrigieren, sollte ich falsch liegen.

      Anführungszeichen in diesem Text:
      Die Anführungszeichen nutze ich hier um deutlich zu machen, dass es sich hierbei um primär ein Innenverhältnis handelt, welches in den meisten Fällen keine rechtliche Relevanz hat.

      Nun aber los ;)
      Meine Sicht auf die Unterschiede zwischen Skalventum, (P/C)DD und TradWife:

      Allen drei Modellen ist gemein, dass es einen submissiven Part gibt, welcher dem dominanten Part "bedingungslos" unterworfen/untergeben ist.

      Dies ist bei (P/C)DD und TradWife immer eine Frau, beim Sklaventum kann es durchaus auch ein Mann sein.

      Beim Sklaventum ist der/die Sklave/in das "Eigentum" des dominanten Parts.
      Der/Die Sklave/in empfindet sich selbst auch so.
      Dies kann bis hin zur vollständigen Objektifizierung gehen.
      Bei (P/C)DD und TradWife ist die Frau mehr oder weniger weitestgehend als eigenständiges Wesen vor allem aber immer als menschliche Identität zu betrachten.

      Als weiteren Unterschied sehe ich das der/die Sklave/in einmal darin eingewilligt hat unterworfen zu werden während beim (P/C)DD und TradWife sich der submissive Part unterwirft bzw unterordnet.


      Weitere Unterschiede:
      Im Gegensatz CDD und TradWife beruft sich PDD sich nicht zwingend auf tradierte bzw natürliche/gottgewollte sondern freiwillige Unterordnung der Frau unter den Mann.

      Einen großen Unterschied sehe ich noch in der Individualität des Beziehungssentwurfs:
      Während die Beziehungssentwürfe Sklaverei und PDD höchst individuell zu sehen sind (nicht gruppengetrieben), ist CDD individuell oder gruppengetrieben (Christliche Gemeinde/Familie/Glaubensbemeinschaft).
      Dagegen sehe ich, und das durchaus kritisch, einen häufig propagierten "One-Size-Fits-All"-Ansatz der TradWife-Bewegung.
      Immer wieder springt mir der Satz von der natürlichen Ordnung und der Bestimmung der Frau beim Verständis für diesen Lebensentwurf in die Quere ohne dass ich einen entsprechenden ideologischen Unterbau dafür finden kann.
      Diesen sehe ich durchaus beim CDD gegeben.

      m2c und, wie gesagt, ich bitte durchaus um Korrekturen meines Verständnisses der einzelnen Beziehungsformen.

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von imaginary () aus folgendem Grund: Typos, Zeichensetzung und Hervorhebungen. Sätze zur besseren Verständlichkeit noch einmal kurz umgestellt. Aussage wurde dabei nicht geändert. Und noch ein "ist" eingefügt, da sonst der Satz unvollständig gewesen wäre :)

      MinaHaker schrieb:

      Im PDD kommt der sexuell dienende Aspekt hinzu, dieser ist bei reinem DD nicht gegeben, da geht es ausschließlich um gehorsam und so praktizieren tatsächlich viele Paare in Amerika auch als nicht SM´ler diesen Lebensstil.
      glaube ; ) dass sehen viele die cdd sind anders. aber das wir uns auch pdd nennen könnte - wieder was gelernt.
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)
      Hallo @MinaHaker

      erstmal vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten, und die Bereitschaft hier zur Diskussion zur Verfügung zu stehen.

      Für mich ist das durchaus nicht der erste Kontakt mit (P/C)DD. Was mich bisher aber meistens abgeschreckt hat ist der Ideologische Hintergrund.

      BDSM, wie wir es heute kennen, ist ja ursprünglich aus der homosexuellen Leathermen-Subkultur hervorgegangen. Dabei liegt der Fokus ja auf der individuellen Neigung. D.h. die Rollen stehen jedem mit der entsprechenden Neigung offen.

      Das CDD hingegen basiert - ich formuliere das mal höflich - hingegen auf einer erzkonservativen, religiös begründeten Ideologie. Die selbst in anderen christlichen Kreisen kritisch gesehen wird. Auch wenn ich praktizierenden des PDD zugestehe, sich von diesen Ansichten zu entfernen, sehe ich sehr oft Formulierungen, wie "natürliche Rolle der Frau" oder das die "Bestrafung zum Wohle der Frau" stattfände [1]. Hier steht im Hintergrund also eher die Idee einer genderbasierten Rollenverteilung.

      Wie argumentierst Du bei der Kritik, daß es im (C)DD keinen Raum für MaleSubs oder FemDoms gibt?
      Oder allgemein gefragt, wie integrierst Du diese starre genderbasierte Ideologie mit modernen, individuellen Lebensentwürfen?

      NIcht, daß wir uns falsch verstehen. Ich verstehe und unterstütze die Idee der "natürlichen Rolle". Für mich (aus dem SM kommend) entsteht diese aber aus der individuellen Verfaßtheit des Individuums, nicht aus einem genderbasierten Klischee.


      [1] Der von Dir verlinkte Blog sagt z.b.:

      Domestic-Discipline Blog schrieb:

      In einer DD Partnerschaft geht es nicht um SM und auch nicht um eine erotische Bestrafung! Es geht auch keineswegs darum, dass der Mann seine sadistischen Neigungen an seiner Frau auslebt und sie misshandelt, sondern um eine Disziplinierung in gegenseitigem Einverständnis, wobei die Bestrafungen zum Wohle der Frau stattfinden sollen
      "Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and
      cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that
      ‘my ignorance is just as good as your knowledge."
      — Isaac Asimov, Column in Newsweek (21 January 1980)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Link gelöscht.

      SirDevious schrieb:

      Hallo @MinaHaker

      erstmal vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten, und die Bereitschaft hier zur Diskussion zur Verfügung zu stehen.

      Für mich ist das durchaus nicht der erste Kontakt mit (P/C)DD. Was mich bisher aber meistens abgeschreckt hat ist der Ideologische Hintergrund.

      BDSM, wie wir es heute kennen, ist ja ursprünglich aus der homosexuellen Leathermen-Subkultur hervorgegangen. Dabei liegt der Fokus ja auf der individuellen Neigung. D.h. die Rollen stehen jedem mit der entsprechenden Neigung offen.

      Das CDD hingegen basiert - ich formuliere das mal höflich - hingegen auf einer erzkonservativen, religiös begründeten Ideologie. Die selbst in anderen christlichen Kreisen kritisch gesehen wird. Auch wenn ich praktizierenden des PDD zugestehe, sich von diesen Ansichten zu entfernen, sehe ich sehr oft Formulierungen, wie "natürliche Rolle der Frau" oder das die "Bestrafung zum Wohle der Frau" stattfände [1]. Hier steht im Hintergrund also eher die Idee einer genderbasierten Rollenverteilung.

      Wie argumentierst Du bei der Kritik, daß es im (C)DD keinen Raum für MaleSubs oder FemDoms gibt?
      Oder allgemein gefragt, wie integrierst Du diese starre genderbasierte Ideologie mit modernen, individuellen Lebensentwürfen?

      NIcht, daß wir uns falsch verstehen. Ich verstehe und unterstütze die Idee der "natürlichen Rolle". Für mich (aus dem SM kommend) entsteht diese aber aus der individuellen Verfaßtheit des Individuums, nicht aus einem genderbasierten Klischee.

      Lieber SirDevious,

      danke für deine Sichtweise auf das Thema.

      Nun, mir geht es ähnlich und ich distanziere mich sehr davon, in einem nicht BDSM Kontext die Empfehlung zu geben, seine Frau zur ihrem Wohle zu schlagen oder zu bestrafen. Das ist auch der Grund, warum ich mich nicht auf CDD beziehe und eigentlich sehr froh war PDD zu finden, wenngleich sich in unserer BDSM Ehe beides vermischt.

      Es gibt einen "Leitsatz" dem ich in meinem Beruf gerne folge - wer heilt hat recht.
      Wenn ich dies mal zugrunde lege, dann würde eine CDD lebende Ehefrau, sofern sie freiwillig in dieser Konstellation lebt, vielleicht berichten, das die Behandlung ihres Ehemannes sie weiterbringt und somit zu ihrem Wohle stattfindet. Ich kann sogar gut verstehen, das sie dies so sieht, denn Lernen durch Schmerz oder Belohnung ist so alt wie die Menschheit. Ebenso verstehe ich die Aussage im CDD (und ich bin bei weitem kein Experte!) das es mehr Harmonie in der Ehe gibt, ja sicher, denn es gibt einen Part der sich unterordnet und dies freiwillig, daher gibt es natürlich viel weniger Diskussion, die Regeln sind klar und jeder kennt sein Aufgabengebiet. Auch das ist nichts Neues- Menschen in Beziehungen - egal ob Ehen oder Firmen, profitieren von Klarheit.

      Woher besteht die Annahme, das es im DD keinen Raum für Malesubs und Femdoms gibt, in Amerikanischen Foren ist dies durchaus der Fall. Das es nicht genderspezifisch formuliert ist, heißt ja nicht, das es das nicht gibt. Denn in unserer Gesellschaft ist ja quasi das Gegenteil zu sehen - ob es da um das Thema Frauen in Führung geht (ich denke an das Bild der Commerzbank Vorstandsebene das vor zwei Jahren veröffentlicht wurde - ein Männer WC mit Blick über Frankfurt und der Überschrift - hier werden die Geschäfte gemacht und die Entscheidungen getroffen oder die Tatsache das alle! Hilfsprogramme wie Siri, Alexa, Cortana o.ä. weibliche Namen und weibliche Stimmen haben, ganz zu schweigen von Kindertrickfilmen in der immer der Junge der Entdecker, Forscher Physiker ist und das Mädchen mit Tieren spielt und seine Assistentin ist, ich glaube wir haben was das Thema Ausgleich in Sachen Gender betrifft sowohl hier, als auch anscheinend im CDD noch viel zu tun:)

      Ich bin den Frauen die für die Frauenrechte kämpfen - und dazu gehöre auch ich als weibliche Führungskraft unendlich dankbar, denn entscheidend ist nicht, der bessere Mann in der Führung zu sein, oder zu verkünden die Zukunft sei weiblich. Entscheidend ist, das wir gemeinsam die Qualitäten nutzen die beiden Geschlechtern innewohnen und somit eines erreichen - das Frauen und Männer eine freie individuelle Entscheidung treffen können, wie sie ihr leben, ihre Karriere und ihre Beziehung gestalten wollen.

      Ich interpretiere es vielleicht etwas weiter - möglich das dies vielleicht eine etwas naive Sicht auf die Dinge ist - aber dennoch:

      Mann und Frau tragen immer beide Anteile in sich, das wissen wir schon weiter über die Freud-Ära hinaus - Animus und Anima, Ying und Yang, egal in welche Religion oder Ideologie ich blicke, die meisten gehen von Dualität aus - selbst Platons Gleichnis des Kugelmenschen berichtet davon. Wenn wir also alle beide Anteile in uns haben, so können wir doch auch beide Werte leben -

      im weiblichen das Empfangen, die Kreativität, die Inspiration sowie das Loslassen und Heilen, all dies steht für die Qualitäten des Yin, ebenso wie das Schöpferische des Mannes, der gut Grenzen setzen, Nein sagen und Entscheidungen treffen kann, der ins Handeln kommt, die Kraft hat etwas anzuschieben und fertig zu machen.

      Wir haben einfach entschieden, das wenn es um Sexualität und einen Teil unseres Lebens geht, ich in mir die Teile der Anima voll auslebe und mein Mann seine männlichen Anteile, so greifen sie ineinander und dienen einander. In anderen Bereichen verhält es sich umgekehrt. Das kommt aber auf die Themen in unserem Leben an. Mein Mann trifft in meinen Bereichen keine Entscheidung ganz im Gegenteil, er fragt mich um Rat. Oftmals komme ich ins Handeln und bin ebenso Schöpferisch, aber eben in anderen Themen und so ist die Betrachtung des DD für mich vollständig - wenn auch oftmals eben nur eine Seite betrachtet wird.

      MinaHaker schrieb:

      Mann und Frau tragen immer beide Anteile in sich (...). Wenn wir also alle beide Anteile in uns haben, so können wir doch auch beide Werte leben -

      im weiblichen das Empfangen, die Kreativität, die Inspiration sowie das Loslassen und Heilen, all dies steht für die Qualitäten des Yin, ebenso wie das Schöpferische des Mannes, der gut Grenzen setzen, Nein sagen und Entscheidungen treffen kann, der ins Handeln kommt, die Kraft hat etwas anzuschieben und fertig zu machen.

      Wenn wir alle beide Seiten in uns haben, wieso soll dann eine Seite "die weibliche" sein und eine "die männliche"?
      Diese Zuschreibungen kommen mir wie ein unnötiges Festhalten an Rollenbildern vor, die eigentlich mit der Erkenntnis, dass sich das alles in jedem Menschen findet, überholt sein sollten.
      Es gibt ja sehr kreative Männer und sehr entscheidungsfreudige Frauen, ohne dass man ihnen die Geschlechtszuordnung absprechen würde.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      Dominantseptakkord schrieb:

      MinaHaker schrieb:

      Mann und Frau tragen immer beide Anteile in sich (...). Wenn wir also alle beide Anteile in uns haben, so können wir doch auch beide Werte leben -

      im weiblichen das Empfangen, die Kreativität, die Inspiration sowie das Loslassen und Heilen, all dies steht für die Qualitäten des Yin, ebenso wie das Schöpferische des Mannes, der gut Grenzen setzen, Nein sagen und Entscheidungen treffen kann, der ins Handeln kommt, die Kraft hat etwas anzuschieben und fertig zu machen.
      Wenn wir alle beide Seiten in uns haben, wieso soll dann eine Seite "die weibliche" sein und eine "die männliche"?
      Diese Zuschreibungen kommen mir wie ein unnötiges Festhalten an Rollenbildern vor, die eigentlich mit der Erkenntnis, dass sich das alles in jedem Menschen findet, überholt sein sollten.
      Es gibt ja sehr kreative Männer und sehr entscheidungsfreudige Frauen, ohne dass man ihnen die Geschlechtszuordnung absprechen würde.
      Aber das ist doch der Inbegriff von "Same same but different". Das männliche und das weibliche Prinzip ist unterschiedlich! Es ist das, auch der Natur entnommen Prinzip von Yin und Yang. Dem Empfangenen und Gebenden. Schwarz und Weiß vor dem Hintergrund von Einhei. Du kannst es ja nennen wie du willst aber es weißt auf unterschiedliche Qualitäten innerhalb eines Ganzen hin. Wir tragen alle beide Anteile in uns nur in unterschiedlichen Verteilungen. Siehe z.B. die "entscheidungsfreudige Frau". Es geht ja um die Bewertung die daran hängt. Ein eher weiblich/yin/empfangener/empfindsamer Mann wird herab gestuft (in seiner Männlichkeit) weil wir in einer sehr Yang orientierten Gesellschaft leben. Das Tun ist das von Wert statt das (los)lassen.
      Die Begriffe lösen sich nicht auf. Die Wertungen sollten es.


      Um nicht ganz off topic zu sein. In meiner Welt funktioniert daher auch DD so gut, weil es dieses Gleichgewicht zwischen Yin und Yang in einer Beziehung thematisiert und unterstützt. Statt das es "blind" vor sich hin wirkt. Und meine hohe Yin Energie darf erst wirklich da sein dadurch das mein Partner den aktiven, formen und fördernden Part übernimmt. Und umgekehrt. Und zwar, wie hier schon erwähnt auf einer ganzheitlichen Ebene als Personen, in einer alltäglichen, ganz "normalen" Beziehung und nicht innerhalb von Sequenzen im Leben.

      Vielen Dank für die tollen Einblicke @MinaHaker

      his_Alice schrieb:

      Dem Empfangenen und Gebenden. Schwarz und Weiß vor dem Hintergrund von Einhei. Du kannst es ja nennen wie du willst aber es weißt auf unterschiedliche Qualitäten innerhalb eines Ganzen hin. Wir tragen alle beide Anteile in uns nur in unterschiedlichen Verteilungen. Siehe z.B. die "entscheidungsfreudige Frau". Es geht ja um die Bewertung die daran hängt. Ein eher weiblich/yin/empfangener/empfindsamer Mann wird herab gestuft (in seiner Männlichkeit) weil wir in einer sehr Yang orientierten Gesellschaft leben. Das Tun ist das von Wert statt das (los)lassen.Die Begriffe lösen sich nicht auf. Die Wertungen sollten es.


      Um nicht ganz off topic zu sein. In meiner Welt funktioniert daher auch DD so gut, weil es dieses Gleichgewicht zwischen Yin und Yang in einer Beziehung thematisiert und unterstützt. Statt das es "blind" vor sich hin wirkt. Und meine hohe Yin Energie darf erst wirklich da sein dadurch das mein Partner den aktiven, formen und fördernden Part übernimmt. Und umgekehrt. Und zwar, wie hier schon erwähnt auf einer ganzheitlichen Ebene als Personen, in einer alltäglichen, ganz "normalen" Beziehung und nicht innerhalb von Sequenzen im Leben.
      Liebe Alice,

      danke für deinen Beitrag, genau so habe ich es gemeint :) In uns sin so viele Anteile vertreten (siehe Inneres Team von Schulz von Thun) diese zu entdecken und voll auszuschöpfen ist, so finde ich, ein Teil meines Lebenssinnes, mich kennenzulernen, zu entwickeln, an Tiefe und Verstehen zu gewinnen.

      In unserem DD ist das genau so wie du es beschreibst, ich bekomme so viel Rückmeldungen, das ich (seitdem wir dies ausleben) so viel weicher wirke, gleichzeitig sagen viele ich wäre unglaublich integer und authentisch. Ich sage dazu ich bin einfach mehr ich, mehr bei mir und eben bei meinen inneren Qualitäten. Mein Mann sagt oft, das er spürt wie sehr ihn dies erdet und wie sehr es ihm erlaubt eben auch einfach er zu sein.

      :love:

      einen schönen Abend.
      Mina
      Liebe @MinaHaker
      vielen vielen Dank für deine beiden Threads zu deiner Form von DD.
      Mein Partner und ich führen seit ca 3,5 Jahren eine BDSM Beziehung welche sich stark in die 24/7 / TPE Richtung neigt bzw geneigt hat. Wir sind während dieser Zeit auf DD gestoßen und haben dies für uns entdeckt. Es passte besser zu uns auch wenn wir nicht auf SM verzichten wollten.
      Wir sind zusätzlich in einer polyamoren Beziehung und führen beide weitere Beziehungen. Dadurch sind wir vor ca 2 Monaten dazu gekommen dass ich in unsere bisher vermietete obere Wohnung gezogen bin. Leider hat durch diese Veränderung unsere DD Beziehung gelitten und wir sind noch auf der Suche nach einem Weg, diese von uns beiden geliebte Beziehungsform weiter zu führen.
      Eure Idee mit dem Grounding Day hat uns beide sehr angesprochen. Bisher hatten wir abends Maintenance Spanking aber dies ist mit der Zeit und vorallem seit meinem Umzug eingeschlafen weil es einfach nicht in unseren Alltag gepasst hat. Aus diesem Grund ist ein Grounding Day ziemlich ansprechend für uns.

      Jedenfalls nochmal vielen Dank dafür und euch beiden alles alles Gute
      Ich habe leider nicht alles gelesen... aber ich finde das schon sehr spannend, da ich mich outen muss: Ich gebe zwar auf Arbeit immer alles , aber zu Hause bin ich oft so ausgepowert, dass ich mein angestrebtes Pensum nicht schaffen kann, dies ergibt eine Negativspirale für mich und meinen Selbstwert und ich fühle mich schlecht dabei.
      Ich habe von deinen Eingangspost und den paar Posts die ich überfolgen habe, mich mit meinem @Sorin zusammengesetzt und ihm das versucht zu erklären. Wir sind schnell über ein gekommen, dass dies wohl eine gute Unterstützung ist und es spielerisch angehen lassen... Siehe da ich bin im Sub- bzw geführten Modus wesentlich williger etwas zu leisten. Dies hätte ich nie vermutet, da ich es immer abgrundtief gehasst habe, wenn ich etwas aufgetragen bekommen habe. Doch siehe da es würgt^^... habe heute trotz beginnendem Nachtblock meine kompletten Aufgaben erledigt bekommen und kann nun entspannt auf Arbeit gehen.

      Danke für deinen wundervollen Beitrag @MinaHaker du hast zwei (eigentlich drei) Seelen sehr glücklich gemacht.

      :blumen:
      <3 Sorin Seins <3

      MinaHaker schrieb:

      1) ich habe Haushaltsaufgaben gehasst und sie als unglaublich lästig empfunden, heute, freue ich mich darauf, liebe es, unser Haus zu putzen, sicherlich nicht alle Aufgaben gleich gerne, aber ich genieße es, ohne Ablenkung.
      Danke für deine ausführliche Antwort. :)
      Das kann ich gut nachvollziehen. Ich putze auch sehr gerne ohne Musik.

      MinaHaker schrieb:

      2) Nein, prinzipiell nicht, manche fordern mich durchaus und dann habe ich eher mit einem "in mir genervt sein" zu kämpfen, meist beim Thema Kleiderordnung - wenn es darum geht keine Unterwäsche zu tragen - ich bin so der Typ Yogahose und auf diese nun zu Hause meistens zu verzichten fällt mir schon etwas schwer, beruflich habe ich hier die freie Wahl, egal ob Hose oder Kleid. Diese Regeln geben mir eher Struktur und Sicherheit und was für mich noch viel mehr zählt, sie entwickeln mich weiter. Die meisten Themen werden ja von mir an meinen Mann herangetragen, also Themen an denen ich selbst arbeiten möchte und diese entwickeln ist durch seine Unterstützung wirklich sehr effektiv und nachhaltig.
      Wenn es sich um Themen handelt, an denen du arbeiten möchtest, kann ich es auch nachvollziehen, denke ich.

      MinaHaker schrieb:

      Ich würde es damit vergleichen:
      Wenn du beschließt, jede Woche zweimal Sport machen, schränkt dies ein? ja, sicherlich, denn man muss da hin, auch wenn es regnet oder man keine Lust hat und man kann in der Zeit nichts anderes machen... aber man geht hin, man weis wofür, es hat einen positiven Effekt, der größer ist als die Einschränkung.
      Du schreibst, du bist der Typ "Yogahose" - und ich bin der Typ "Ich hasse Pläne, Druck und Muss".
      Schon in meiner Kindheit und Jugend machte sich das bemerkbar, wenn es z.B. um Arbeiten für die Schule ging. Enge Korsette dabei hätten mich in die Verzweiflung getrieben, und ich bin froh, dass ich von meinen Eltern die Freiheiten bekam, die ich brauchte, um mich entfalten zu können.
      Ich würde nie zweimal in der Woche zu einem festen Termin Sport treiben ohne Ausnahme. ;) Weil ich die Freiheit brauche, in manchen Wochen NICHT Tennis zu spielen und mal eine Pause zu machen, bzw. im Sommer je nach Wetter und Lust schwimmen oder radfahren zu gehen. Aber dann, wann ich will und wie ich will. Wenn ich mir etwas als festen Termin in den Kalender eintrage, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich Diesen NICHT einhalte, weil es mich nervt.

      Aber mir ist halt an sich Freiheit sehr wichtig und steht bei mir immer an erster Stelle, egal in welchem Lebensbereich.
      Aber nichtsdestotrotz gibt es Facetten an DD, die mich zumindest gedanklich sehr reizen. (Wenn es im Ageplay eingebettet wäre....)

      MinaHaker schrieb:

      Zu der Frage: "was meine ich damit" - diese verstehe ich nicht genau, da müsstest du mir bitte nochmal auf die Sprünge helfen - damit, dass es für mich sich als ganze Person anfühlt oder bezogen auf meinen Mann?
      Ich meinte bezogen auf deinen Mann.
      Dass er im DD anerzogene Normen leichter ablegen kann. Das habe ich nicht so ganz verstanden. Ich dachte eher, dass es Einem (egal ob Mann oder Frau) in einem Rollenspiel als Alter Ego leichter fällt, gewisse Dinge abzulegen (wohl, weil es bei mir so ist) als in einer Lebensform, wo man ja ganz man selbst ist. (Ich hoffe, ich hab` das jetzt nicht zu verwirrend formuliert.)
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)

      mommy`s girl schrieb:

      MinaHaker schrieb:

      Zu der Frage: "was meine ich damit" - diese verstehe ich nicht genau, da müsstest du mir bitte nochmal auf die Sprünge helfen - damit, dass es für mich sich als ganze Person anfühlt oder bezogen auf meinen Mann?
      Ich meinte bezogen auf deinen Mann.Dass er im DD anerzogene Normen leichter ablegen kann. Das habe ich nicht so ganz verstanden. Ich dachte eher, dass es Einem (egal ob Mann oder Frau) in einem Rollenspiel als Alter Ego leichter fällt, gewisse Dinge abzulegen (wohl, weil es bei mir so ist) als in einer Lebensform, wo man ja ganz man selbst ist. (Ich hoffe, ich hab` das jetzt nicht zu verwirrend formuliert.)
      Ich habe gesehen, ich war noch eine Antwort schuldig, entschuldige die "Verspätung"

      Nein, das ist für mich gar nicht verwirrend formuliert - es bringt es sogar sehr auf den Punkt.
      Für uns ist es eben genau umgedreht.

      DD ist für uns kein Rollenspiel sondern die Lebensform in der man ganz man selbst ist. Dies zu erkennen hat dazu geführt, das es ihm viel leichter fällt, denn der gedankliche Sprung ins Spiel fällt weg - es ist eher der Sprung wieder raus in eine normunbedingte Alltags - oder Berufswelt der dann eher Probleme macht. Es ging glaube ich auch mit der Erkenntnis einher, das so zu leben absolut ok ist und der für uns "sinnvolle" Hintergrund hat hier einen guten Grundstein gelegt. Früher fand er es albern mich für ein vergehen zu bestrafen, heute ist es natürlich, weil DAS das normale Leben geworden ist :)

      ich hoffe es ist jetzt einfach zu verstehen ??? ;)

      Liebe Grüße
      Mina
      Ganz tolle Diskussion, die es sich m. M. n. lohnt, nach vorne zu holen.

      Ich glaube, die PDD oder DD ist für viele D/S Paare eine tolle, erfüllende Form.

      So wie Du das toll und offen schilderst, lebt Ihr das auch nach meinen Vorstellungen.

      Es gilt die "traditionelle" Form des Zusammenlebens mit dem Mann als "Domintaor". Trotzdem leben beiden in ganz vielen Bereichen auf Augenhöhe zusammen, in einer Beziehung, in der klare Regeln (für beide) gelten.

      Sub kann sich, wenn sie Heim kommt, fallen lassen, ohne befürchten zu müssen, dass sie ein rechtloses Wesen ist.

      Der HoH genießt seine Rolle als "Dominator" aber auch als Beschützer und Erzieher.

      Beide profitieren bestenfalls von der Dynamik des Spiels und von der durch die klare Rollenverteilung geringen Reibungspunkte und haben bestenfalls eine sehr harmonische Beziehung.
      Wer nicht hören kann,.....
      @spank(h)er1 das ist nicht böse gemeint. Immer wieder kommt es vor, das Leute den Begriff DD nicht kennen oder sich irgendwie was ganz anderes darunter vorstellen. In Deutschland ist es schlicht nicht so verbreitet bzw Thema. Daher ist es mir persönlich wirklich wichtig, dass da nicht irgend welche „Fehlinformationen“ herum geistern. Dann passiert es schnell mal, dass jemand dies falsch aufschnappt, wie hier in anderen Threads gerade zu sehen war, und sich „unbeliebt“ macht, weil er vermutlich mit Begriffen jongliert ohne es böse zu meinen, aber damit teils kompletten Blödsinn schreibt und aneckt. Oder aber wieder ein „falsches“ bzw sehr ungenaues Bild entsteht, was ich wirklich schade finde.
      Im DD gibt es halt auch keinen „Dominator“ oder „sub“. HoH und TiH oder einfach „Mann“ und „Frau“. Und „spielen“ kann man DD eben einfach nicht, da es sich um ein Beziehungsmodell handelt.
      Ich möchte mich hier gar nicht als „Sprachpolizei“ aufführen, da gibt es ja genug andere. Aber es ist mir wirklich ein Anliegen und echt nicht böse gemeint.