Progressive Domestic Discipline

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      Progressive Domestic Discipline

      venusfalle schrieb:

      Auch von mir ein herzliches Willkommen hier :blumen:

      Nun frage ich mich, was genau unter PDD zu verstehen ist. Ich könnte natürlich online mich informieren, aber vielleicht magst Du uns Eure Lebensweise in einem eigenen Thread etwas näher bringen?

      Liebe Grüße von der Venus

      Erstmal vielen lieben Dank für das herzliche Willkommen von Allen die hier geschrieben haben. Ich freue mich sehr.

      Gerne erläutere ich unsere Art des PDD und ich habe ja ausdrücklich eingeladen zu fragen, daher informiere ich gerne.
      Allerdings muss ich zugeben, das es hierzu auch einen phantastischen Blog gibt den ich entdeckt habe:
      .domesticdiscipline-deutsch.blogspot.com/2016/01/der-start-in-eine-traditionelle.html

      Kurz gesagt geht es darum, eine sehr traditionelle Art von Beziehung zu führen - was auch bei uns bedeutet, dass ich mich meinem Mann unterworfen habe. Dies bedeutet in unserer Beziehung das es feste Regeln und Aufgaben gibt, festgelegte Strafen bei uns einen Grounding Day und ein traditionelles DD Bootcamp. Meinem Mann und mir ist bewusst, dass er am Ende immer die Entscheidung trifft, bei Themen, bei denen ich mir unsicher bin, frage ich nach und habe die Entscheidung zu akzeptieren.

      Unser DD erstreckt sich in drei Hauptthemenfelder:

      1. sexuelle Dienste - also sexuell benutzbar, so wie mein Mann dies gerne möchte, mit allen Vorlieben und Wünschen die er hat. Hier ist mit mir sehr viel möglich, dennoch gibt es immer noch 2-3 Punkte an denen ich noch ein wenig Führung und Erziehung brauche
      2. Aufgaben im Haushalt - in einer traditionellen Beziehung, man mag es sich schon denken, ist die Frau alleine für den Haushalt zuständig, hier ist festgelegt in welchem Zeitraum welche Aufgaben von mir erledigt sein müssen. Es gibt zusätzliche Aufgaben von meinem Mann, die er für angemessen hält. Wir sprechen meist morgens vor der Arbeit darüber, wie voll mein Tag ist und er entscheidet dann ob und wie viel Freizeit und Heimarbeitszeit ich habe. In diese Kategorie fällt auch eine feste Regel, die heißt - ich räume den Tisch ab, immer. Mein Mann darf einfach aufstehen und sich anderen Dingen widmen.
      3. Unterstützung meiner von mir ausgesuchten Themen. Gerade im DD kann die Frau Themen einbringen, in der ihr die nötige Motivation fehlt, diese in die Tat umzusetzen - bei mir sind das Themen wie Klavier üben, Meditation, Sport aber auch der Haushalt war ein Wunschthema von mir, bei dem ich meinen Mann gebeten habe mich zu disziplinieren. Natürlich widem wir uns Thema für Thema damit wir uns nicht überfordern :) Ebenso passen wir die Themen unseren Arbeitsbedingungen an.

      Die Strafen im DD sind grundlegend festgelegt und von uns erweitert worden. In unseren vier Wänden kommen folgende Strafen zum Einsatz:

      Züchtigung je nach Vergehen sehr hart mit Paddel, Gürtel und Rohrstock
      Corner Time - also Zeit in der ich meist nackt in der Ecke zu stehen habe, dies kann durch bestimme Positionswünsche von meinem Mann verändert werden und geht von 10 Minuten bis über eine Stunde.
      BedTime - was quasi der allgemein bekannte Zimmerarrest ist, dies findet bei uns im Schlafzimmer statt, da dort keinerlei Ablenkung für mich ist - keine Bücher etc.
      Line Writing - also das wiederholte Schreiben eines von meinem Mann ausgesuchten Satzes, das Abschreiben eines Textes oder das Verfassen eines Aufsatzes zu einem bestimmten Thema
      Verlust von Privilegien - d.h. ich muss mein Handy, Tablet, Pc etc. abgeben, ebenso behält mein Mann die Fernbedienung für TV und Radio, um mir bewusst zu machen, dass dies auch wie schon gesagt, für mich Privilegien sind, daher muss ich ihn fragen diese benutzen zu dürfen unter Angabe von Gründen und Zeitlimit. (Während eines Grounding Days oder eines Bootcamps, das 2-5 Tage dauert, ist dies immer gegeben) Dies kann dazu führen, dass mein Mann beschließt, das ich heute mit der Hand den Abwasch mache und auf die Spülmaschine verzichte oder er beschließt, das ich heute bereits um 20 Uhr zu Bett gehen werde.
      Kleinere Demütigungen gehören natürlich mit ins Strafenrepertoire meines Mannes, wie z.B. den Mund mit Seife auswaschen, Nacktheit oder verschärfte Hausarbeit mit Klammern Plug oder ähnlichem.

      Über das DD Boot Camp gibt es ein ganz gutes Buch, dem wir dabei fast vollumfänglich folgen.

      Der Grounding Day findet bei uns statt, wenn mein Mann meint, dass ich meine Rolle nicht ernst genug nehme und die Verfehlungen sich häufen. An diesem Tag werde ich noch vor dem Frühstück gezüchtigt und verbringe den restlichen Tag mit strikter Hausarbeit dem Vor - und Nachbereiten von Mahlzeiten sowie Auszeiten, die ich in Stille und ohne Ablenkung verbringe, um über meine Rolle nachzudenken, also Corner Time, BedTime, einige Zeit kniend etc. Der Abend endet mit einer weiteren sehr harten Spanking Session und anschließender gemeinsamer schöner und entspannt verbrachter Zeit.

      Mein Mann hat mir heute angekündigt, das der kommende Samstag ein Grounding Day sein wird, was mich immer ein wenig nervös werden lässt, weil es auch ein Tag ist, an dem wir neue Regeln oder Aufgaben probieren um zu sehen wie wir beide damit klarkommen.

      Hui das ist nun ziemlich lang geworden :) ich hoffe, ich überfordere hier niemanden. Natürlich findet auch Berufs - und Sozialleben statt, dennoch genießen wir die Regeln in unserem Haushalt - die meist den wenigsten Besuchern auffallen und trotzdem gelten :)

      In diesem Sinne gilt:
      Fragen? Fragen!
      und wie schön hier zu sein.

      Liebe Grüße
      Mina

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Link entfernt

      Liebe @MinaHaker das klingt sehr interessant und ich würde mich freuen noch mehr von Dir zu lesen, bin immer gespannt wie andere so leben, ist es ja oft auch für einen selbst weiterführend. Es gibt so viele Facetten, da mal einen Einblick zu bekommen freut mich immer sehr.

      Und ja, herzlich willkommen hier im forum, bevor ich es noch vergesse.... :blumen:

      Cheshire schrieb:

      Liebe @MinaHaker das klingt sehr interessant und ich würde mich freuen noch mehr von Dir zu lesen, bin immer gespannt wie andere so leben, ist es ja oft auch für einen selbst weiterführend. Es gibt so viele Facetten, da mal einen Einblick zu bekommen freut mich immer sehr.

      Und ja, herzlich willkommen hier im forum, bevor ich es noch vergesse.... :blumen:
      ja das stimmt, das geht mir auch oft so, das gerade wenn ich mich mit anderen austausche, meine Ideen konkreter werden und alles ein wenig facettenreicher.

      Gerne schreibe ihn ein wenig mehr dazu und falls es interessiert, kann ich auch von unserem Grounding DAY, der nun wirklich morgen sein wird berichten.

      Danke fürs Willkommen heißen
      Dank

      Hera schrieb:

      Sehr spannendes Thema, vielen Dank, dass Du uns Einblicke in Euer Leben gewährst.

      Darf ich mal fragen ob Du voll berufstätig bist? Mich würde einfach interessieren wie ihr das einbindet.
      Danke für dein Feedback :) und sehr gerne.

      Ja ich bin voll berufstätig, in einer Führungsposition. Meist haben meine Tage eher 9-10 Stunden, wobei ich den Vorteil habe, meine Zeit frei einteilen zu können. Kochen unter der Woche ist nicht meine alleinige Aufgabe, das würde ich dann nicht schaffen.
      Hallo @MinaHaker

      erstmal vielen Dank für Deinen Bericht und herzlich willkommen hier im Forum.

      Eine Frage stellt sich mir dabei: Was sind für Dich die Unterschiede zwischen Domestic DIscipline, dem von dir benutzten Begriff der Progressive Domestic Discipline und 'herkömmlichem' TPE bzw D/s ?

      Vielleicht zum Hintergrund meiner Frage: ich habe mein D/s vor ca. 30 Jahren gelernt und aus dem Blickwinkel würde ich das als 'normale' Master/slave TPE Beziehung ansehen.
      "Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and
      cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that
      ‘my ignorance is just as good as your knowledge."
      — Isaac Asimov, Column in Newsweek (21 January 1980)
      Ich danke auch für den Einblick, :blumen:

      Meine Fragen dazu:
      Hast Du überhaupt noch Zeit für Hobbys/Freunde/Familie?
      Ich nehme an, Ihr habt keine Kinder?

      Kann man das wirklich über längere Zeit durchziehen?
      Für mich wäre das wohl der ideale Weg ins Burn-Out, :sofa: .
      Ich betrachte solche Beziehungen zwar immer irgendwie neidvoll, aber andererseits stelle ich beim Lesen mal wieder fest, daß ich das nie könnte.
      Respekt, daß es für Dich so gut funktioniert.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      SirDevious schrieb:

      Hallo @MinaHaker

      erstmal vielen Dank für Deinen Bericht und herzlich willkommen hier im Forum.

      Eine Frage stellt sich mir dabei: Was sind für Dich die Unterschiede zwischen Domestic DIscipline, dem von dir benutzten Begriff der Progressive Domestic Discipline und 'herkömmlichem' TPE bzw D/s ?

      Vielleicht zum Hintergrund meiner Frage: ich habe mein D/s vor ca. 30 Jahren gelernt und aus dem Blickwinkel würde ich das als 'normale' Master/slave TPE Beziehung ansehen.
      Sehr gerne und danke fürs willkommen heißen.

      ich kann den Blickwinkel gut verstehen und habe mir diese Frage auch gestellt, da ich auch seit ca. 18 Jahren BDSM lebe und praktiziere. Es ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn es ist für mich eher ein Gefühl - ich verstehe, das das keine befriedigende Antwort ist :)

      Ich versuche mal es ein wenig einzugrenzen.
      Die DD ist ja aus einem ursprünglich sehr christlichen CDD - Kontext entstanden, bei der es darum ging, Harmonie in der Ehe herzustellen, indem die Frau wieder in ihre "natürliche" Rolle zurückkehrt. Hier gibt es sicherlich unendlich viele Überschneidungen zu D/S deswegen passte für mich das Thema auch in diese Kategorie hier im Forum. Gleichzeitig, wurde DD für mich viel alltagstauglicher lebbar - der Schwerpunkt ist die Ehe, der Haushalt, die "ursprüngliche" Rolle als Frau, diese ist für mich viel definierter als im D/S und für mich machte es gleichzeitig einen großen Unterschied nicht mehr als Sklavin sondern Ehefrau bezeichnet zu sein, dadurch entsteht in mir nicht die Abgrenzung etwas "anderes" oder nur "ein Teil" von mir, der diese Neigung mag und diese häufig auslebt, auch im 24/7 fühlte es sich für mich weiterhin an wie eine abgespalten Rolle, es war nie wirklich ganz ich. DD betrifft mich als ganze Person und hat einen, für mich, anderen psychologischen Effekt. Interessanterweise auf meinen Mann auch, denn er kann anerzogene Normen, wie - ich muss doch meiner Frau eigentlich im Haushalt helfen - laut seiner Aussage viel leichter ablegen.

      Im PDD kommt der sexuell dienende Aspekt hinzu, dieser ist bei reinem DD nicht gegeben, da geht es ausschließlich um gehorsam und so praktizieren tatsächlich viele Paare in Amerika auch als nicht SM´ler diesen Lebensstil.

      Auch ist für mein Gefühl, das mitgestalten und formen dieser besonderen Beziehung durch mich viel mehr gegeben, als in einer D/S Beziehung und sicherlich kann man alle Inhalte aus DD in eine D/S Beziehung übertragen und dann besteht wirklich kaum noch ein unterschied.

      Für uns war es ein Türöffner - vielleicht tiefer in unsere D/S Beziehung reinzufinden und durch die vielen Beispiele und Regeln - bzw. Strafangebote die in DD gemacht werden, fügte sich für uns plötzlich ein passender Rahmen der sich mit dem Wunsch D/S im Alltag umfänglich zu leben - und zwar ohne, das es irgendwann in Stress ausartet oder für mich (so war es in den Jahren davor) in einer Überforderung endete. Ganz im Gegenteil, mein Mann korrigiert meine To-Do Listen regelmäßig nach unten und reflektiert mit mir die Periorisierung.

      Mich in diese Rolle hineinzufügen ist wie nach Hause kommen, ich brauche plötzlich keine Musik mehr, wenn ich putze, sondern genieße es, bin ganz bei mir, es hat fast schon einen spirituellen Zusammenhang (ich bin praktizierender Buddhist und meditiere täglich abends, daher auch die spirituelle Verbindung) - und auch durch die vielen Reflektionsangebote die im DD gemacht werden, stellt mein Mann mir Fragen, die mich wirklich dazu bringen, etwas tief zu reflektieren und neue Wege und Lösungen zu finden (es ist quasi ein Coaching *lach* was mich als ausgebildeten Coach in wirkliches Staunen versetzte) Ich bearbeite innere Themen, Stärke meine Ressourcen, bzw. entdecke diese neu und entwickle ganz neue Interessen.

      Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen, aber wie immer in diesem Thema, ist das er- und ausleben so individuell, das DD auch D/S ist und D/S auch DD.

      Danke für deine Frage, auch wenn sie mich wirklich gefordert hat, so half sie auch mir, zumindest in meinen Gefühlen noch mehr Klarheit zu finden :)

      Liebe Grüße
      Mina

      ich kann den Blickwinkel gut verstehen und habe mir diese Frage auch gestellt, da ich auch seit ca 18 Jahren BDSM lebe und praktiziere. Es ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn es ist für mich eher ein Gefühl - ich verstehe, das das keine befriedigende Antwort ist.

      Ich versuche mal es ein wenig einzugrenzen.
      Die DD ist ja aus einem ursprünglich sehr christlichen CDD - Kontext entstanden, bei der es darum ging, Harmonie in der Ehe herzustellen, indem die Frau wieder in ihre "natürliche" Rolle zurückkehrt. Hier gibt es sicherlich unendlich viele Überschneidungen zu D/S deswegen passte für mich das Thema auch in diese Kategorie hier im Forum. Gleichzeitig, wurde DD für mich viel alltagstauglicher lebbar - der Schwerpunkt ist die Ehe, der Haushalt, die "ursprüngliche" Rolle als Frau, diese ist für mich viel definierter als im D/S und für mich machte es gleichzeitig einen großen Unterschied nicht mehr als Sklavin sondern Ehefrau bezeichnet zu sein, dadurch entsteht in mir nicht die Abgrenzung etwas "anderes" oder nur "ein Teil" von mir, der diese Neigung mag lebt dies aus. Es betrifft mich als ganze Person und hat einen, für mich, anderen psychologischen Effekt. Interessanterweise auf meinen Mann auch, denn er kann anerzogene Normen, wie - ich muss doch meiner Frau eigentlich im Haushalt helfen - laut seiner Aussage viel leichter ablegen.

      Auch ist für mein Gefühl, das mitgehalten und formen dieser besonderen Beziehung durch mich viel mehr gegeben, als in einer D/S Beziehung und sicherlich kann man alle Inhalte aus DD in eine D/S Beziehung übertragen und dann besteht wirklich kaum noch ein unterschied.

      Für uns war es ein Türöffner - vielleicht tiefer in unsere D/S Beziehung reinzufinden und durch die vielen Beispiele und Regel - bzw. Strafangebote die in DD gemacht werden, fügte sich für uns plötzlich ein passender Rahmen der sich mit dem Wunsch D/S im Alltag umfänglich zu leben - und war ohne, das es irgendwann in Stress ausartet oder für mich (so war es in den Jahren davor) in einer Überforderung endete.

      Mich in diese Rolle hineinzufügen ist wie nach Hause kommen, ich brauche plötzlich keine Musik mehr, wenn ich putze, sondern genieße es, bin ganz bei mir, es hat fast schon einen spirituellen Zusammenhang - und auch durch die vielen Reflektionsangebote die im DD gemacht werden, stellt mein Mann mir Fragen, die mich wirklich dazu bringen, etwas tief zu reflektieren und neue Wege und Lösungen zu finden (es ist quasi ein Coaching *lach*)

      Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen, aber wie immer in diesem Thema, ist das er- und ausleben so individuell, das DD auch D/S ist und D/S auch DD.

      Danke für deine Frage, auch wenn sie mich wirklich gefordert hat, so half sie auch mir, zumindest in meinen Gefühlen ein wenig Klarheit zu finden :)

      Liebe Grüße
      Mina

      Feuerpferd schrieb:

      Ich danke auch für den Einblick, :blumen:

      Meine Fragen dazu:
      Hast Du überhaupt noch Zeit für Hobbys/Freunde/Familie?
      Ich nehme an, Ihr habt keine Kinder?

      Kann man das wirklich über längere Zeit durchziehen?
      Für mich wäre das wohl der ideale Weg ins Burn-Out, :sofa: .
      Ich betrachte solche Beziehungen zwar immer irgendwie neidvoll, aber andererseits stelle ich beim Lesen mal wieder fest, daß ich das nie könnte.
      Respekt, daß es für Dich so gut funktioniert.
      Gerne :)

      Ja, ich habe ganz viele Hobbys, z.b. in unserem Keller eine eigene Keramikwerstatt mit Drehscheibe und Töfperofen. Ebenso sind wir viel draußen und gerne im Wald unterwegs. Einen Teil der Wochenenden verbringen wir mit seinen oder meinen Eltern und genießen diese Zeit sehr. Ich praktiziere regelmäßig Yoga und meditiere in einer Online Zen Gruppe jeden Abend von 21 bis 21:30 dazu spiele ich Klavier und liebe unseren tollen Garten.

      Wir haben alle 14 Tage ein Kind :) und genau das ist für mich auch das spannende, ich kann all dies leben, während die kleine Maus da ist, denn es ist einfach Alltag und normal, das ich eben das Bad putze. Der Hintergrund die Blicke, stille Strafen Abends fallen nicht auf. Sicherlich leben wir ein bisschen anders als wenn wir komplett alleine sind und müssen ein bisschen anders planen :) Zudem überlegen wir genau, welches Rollenbild wir einem Kind vermitteln und Steuer da ggf. wenn es zu einseitig wird wie z.B. "Papa du musst auch helfen den Tisch abzuräumen" ;) auch dagegen. Es ist wichtig, das sie frei aufwächst, für sich wählen kann.

      Ich glaube das klingt schlimmer als es sich liest. Ich treffe natürlich Freunde, wenn ich Termine auch erst zusage, wenn mein Mann sie ausdrücklich erlaubt. Aber diesen Teil bekommt niemand mit denn ich antworte: "ich weis nicht was mein Mann geplant hat, ich melde mich bei dir." sehr leicht :)

      Tatsächlich war es für mich der Weg aus dem Burn Out :) spannend das du das ansprichst. Mein Job fordert mich sehr so sehr, das es Anfang des Jahres nicht mehr gut ging, das Gegengewicht unser DD ist für mich die Balance, sie lässt mein Privatleben einen höheren Stellenwert einnehmen, ebenso strukturiert es mich und wo ich früher noch um 20 Uhr ans Handy gegangen bin ist heute um 18 Uhr Feierabend und da ich Gott sei dank kein Herzchirurg bin wird es bis morgen früh warten können ;) Das durfte ich lernen, das war meine Herausforderung und mein Mann unterstützt dies, wenn auch eben durch das DD. Das heißt ja nicht, das ich keine Entscheidungen treffe, dies tue ich und viel - privat frage ich oder es wird korrigiert, was mich auch immer mehr in Sachen Buddhismus lernen lässt òm`wenn mein Mann ein anderes Kleid an mir sehen möchte, ich dieses aber gerade lieber mag, weil es bequemer ist.

      Du siehst, viele Kleinigkeiten die groß klingen, es aber nicht sind :) und wenn es mal richtig stressig ist, dann kocht auch er, hilft, saugt und unterstützt, genau diese Flexibilität ist es, die mich nicht durchdrehen lässt sondern mir viel Leichtigkeit schenkt.

      Danke für deine Anerkennung und Ehrlichkeit :) Ich habe für mich gelernt Grenzen beginnen in meinem Kopf, also bin auch ich diese, die sie verschieben kann :love:

      Liebe Grüße M.
      Hallo Mina und willkommen im Forum!

      Das klingt wahnsinnig spannend und Danke für den Einblick in euer Leben.
      Ich fand jetzt auch den letzten Teil zum Thema Burnout sehr interessant.

      Ich hatte bereits mal ein Burnout, da nicht nur wegen der wahnsinnig vielen plötzlich auftretenden Aufgaben und Änderungen damals eintrat, sondern vor allem weil dies alles sehr durcheinander und überstürzt auftrat.
      Struktur, geregelten Tagesablauf und festgelegte Aufgaben/Tätigkeiten haben mir dabei auch sehr geholfen, wieder in einen normalen Alltag zu finden.

      Dabei war es mir fast egal wie viel es zu tun gab, hauptsache eben geregelt und am besten geplant.

      Daher kann ich den Teil, den du geschildert hast, sehr gut verstehen.

      Danke für den spannenden Einblick. Bin sehr gespannt auf mehr. :)
      LG

      JL
      Hallo Mina und Herzlich Willkommen!

      Mir drängen sich doch ein paar Fragen auf:

      1.) Machst du Arbeiten im Haushalt GERNE oder weil ihr es so abgesprochen habt?
      2.) Fühlen sich diese vielen Regelungen für dich nie einschränkend an?


      MinaHaker schrieb:

      DD betrifft mich als ganze Person und hat einen, für mich, anderen psychologischen Effekt. Interessanterweise auf meinen Mann auch, denn er kann anerzogene Normen, wie - ich muss doch meiner Frau eigentlich im Haushalt helfen - laut seiner Aussage viel leichter ablegen.
      Was meinst du damit?
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Vielen Dank @MinaHaker für Deine Antworten.

      Ähnliches habe ich schon von anderen DD praktizierenden gehört und gelesen. Das es eben die Distanz zu dem "verruchten SM-Kram" einem leichter macht den Einstieg zu finden. Bzw. z.T. ja auch eine ziemliche Ablehnung gegen BDSM existiert.

      Inhaltlich stehen beide Varianten in meinen Augen gar nicht so sehr getrennt da. Lediglich der ideologische Unterbau und die Keimzellen sind andere,

      Du hast es vielleicht schon anderswo erwähnt. Aber ich habe das Gefühl es gibt für das (P/C)DD ein Äquivalent zu dem "öminösen schwarzen Handbuch des BDSMs". Magst Du da (ggf. per PM) mir noch ein paar Informationen zu geben?
      Das wäre tatsächlich ein Unterschied zum "generischen BDSM" der ja hauptsächlich durch Tradition und mündliche Überlieferung geformt wurde - eine Form der Kulturbildung, die heute ja oft abgelehnt und verneint wird.


      MinaHaker schrieb:

      Danke für deine Frage, auch wenn sie mich wirklich gefordert hat, so half sie auch mir, zumindest in meinen Gefühlen ein wenig Klarheit zu finden
      Das freut mich. Mir hat Deine Antwort auch wieder tieferen Einblick in diese interessante Form der Beziehung gegeben. Und frei nach Joseph Joubert, soll das Ziel einer solchen Diskussion ja der Fortschritt der Erkenntnis sein :)
      "Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and
      cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that
      ‘my ignorance is just as good as your knowledge."
      — Isaac Asimov, Column in Newsweek (21 January 1980)
      @SirDevious ich bin mal so frei vorzugreifen, vielleicht hat @MinaHaker ja noch entsprechend weitere Lektüren...

      Aus dem englischsprachigen gibt es viele Bücher. Ich selbst habe mal das Buch "Fortschrittliche Domestic Discipline" von Vanessa Smith gelesen, einfach mal um einen Einblick in diese Beziehungsform zu bekommen. Da gibt es einen kleinen Abriss über die Entwicklung, Hintergründe, Methoden & (Trainings-)Möglichkeiten.... Aber es ist schon sehr idealisierend geschrieben....
      Optimismus heißt rückwärts sumsi mit po :yes: :saint:

      sumsi mit po schrieb:

      @SirDevious ich bin mal so frei vorzugreifen, vielleicht hat @MinaHaker ja noch entsprechend weitere Lektüren...

      Aus dem englischsprachigen gibt es viele Bücher. Ich selbst habe mal das Buch "Fortschrittliche Domestic Discipline" von Vanessa Smith gelesen, einfach mal um einen Einblick in diese Beziehungsform zu bekommen. Da gibt es einen kleinen Abriss über die Entwicklung, Hintergründe, Methoden & (Trainings-)Möglichkeiten.... Aber es ist schon sehr idealisierend geschrieben....
      ja, das habe ich auch gelesen und ich verstehe deine Einschätzung zum Thema idealisierend. Ich denke es ist immer wichtig, egal ob bei einem PDD, BDSM oder sogar Haushaltsratgeber zu prüfen, was davon wie in das eigene Leben passt und wie man es für sich weiterentwickeln und den Umständen anpassen kann, daher war das Buch für mich eine Ideenfundgrube - daraus entstand eine PowerPoint (ja wir haben auch ein Projektamangement-Tool das wir für unser PDD nutzen um es uns beiden zu vereinfachen :)) mit den wichtigsten Punkte, Regeln, Strafen etc. Quasi wie eine Art eigenes Manifest, das ständig erweitert wird.

      Was ich in dem Buch von Vanessa mag ist, das sie sehr gut die psychologischen Auswirkungen und Zusammenhänge plausibel macht und darauf hinweist, welche Auswirkungen Strafmaßnahmen haben können - im Besten wie auch im schlechtesten, aber das liegt dann ja eher am durchführenden Menschen.

      Danke fürs ergänzen Sums mit po.

      Liebe Grüße
      Mina

      Samyaza schrieb:

      Hallo Mina, :)
      vielen Dank! Das hört sich sehr interessant an!

      Kannst du uns den genauen Titel/Autor des Buches über das DD Boot Camp nennen?
      Ich habe mich mit DD im Detail noch nicht beschäftigt und ein praxisbezogenes Buch hört sich gut an.
      Sehr gerne und herzlichen Dank.

      Ja, das Buch heißt: A How To Guide To Domestic Discipline Boot Camp (English Edition)
      von Learning DD (Autor)

      Es bezieht sich auf CDD, was ich als etwas schwierig ansehe, für mich war es aber angewendet auf unser DD und den BDSM Kontext eine tolle Vorlage und daraus entstand auch unser Grounding Day :)

      Viel Spaß beim lesen :*

      P.S. ich lese selten meine Bücher in Englisch, hier klappt es allerdings recht gut - für alle die vor der Sprache zurückschrecken :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MinaHaker ()