sich Ängsten stellen

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      sich Ängsten stellen

      Habt ihr euch im BDSM Kontext schon einmal Ängsten gestellt und sie überwunden, oder könntet ihr euch das vorstellen?
      Ich weiß, das ist eine sehr intime Frage. In letzter Zeit mache ich mir viele Gedanken darüber, und könnte mir vorstellen, wenn man einander gut kennt und vollkommen vertraut, mich an einige meiner Ängste vorsichtig heranzutasten (durch kleine Schritte, die man jederzeit beenden kann). Bei mir wäre das z.B. gefesselt werden und eingesperrt werden. Bei den Fesseln könnte man es die ersten Male so machen, dass ich die Fesseln von selbst wieder öffnen könnte (z.B.). Beim Einsperren wäre der 1. Schritt, dass ich Stubenarrest habe, die Tür aber nicht wirklich versperrt ist, sondern ich es mir nur vorstelle. Und je nachdem, wie man sich fühlt, und es möchte, kann man nach kurzer oder längerer Zeit abbrechen, und, wenn man sich dazu bereit fühlt, zu einem nächsten Schritt übergehen. Das Ziel ist, dass eben auch die Angst schrittweise abnimmt. Natürlich ist das eine sehr sensible Angelegenheit, und der/die Passive muss ihre/seine Grenzen sehr gut kennen und äußern, und der/die Aktive seine/ihre(n) Partner(in) sehr gut kennen und über alles Bescheid wissen.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass Ängste überwinden, egal ob BDSM Kontext oder was anderes, nur klappt wenn man selbst es Mental hin bekommt und an sich selber arbeitet.


      Ich kann mit niemandem in einem Bett schlafen. Würde nie über Nacht bleiben. Mein letzter Dom hat mir die Möglichkeit gegeben und sein Gästezimmer her gerichtet, damit ich nicht direkt abhaue. Hat es mir aber frei gestellt. Nachdem ich mir selber vertraut habe und mich mit Themen beschäftigt habe, hat es irgendwann geklappt, dass ich nicht mehr abgehauen bin nachts. Sind zwar unruhige Nächte dann gewesen, aber ich hab wenigstens keine Panikattacke mehr bekommen wenn er neben mir lag beim schlafen :rolleyes: . Wobei ich auch zu „faul“ bin mich meinen Themen bei einem F+ zu stellen und da auch nicht über Nacht bleibe.

      Bekämpfe gerade meine letzte große Angst im nicht bdsm Kontext und ja, das Unterbewusstsein muss bereit sein, sonst kann man das mit dem an sich arbeiten/überwinden vergessen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von GraceB ()

      Puh... ein schwieriges Thema....
      Grundsätzlich sehe ich BDSM nicht als Therapieplatz und einen Dom/Herrn nicht als Therapeut. Heißt, im Kontext BDSM würde ich nur an Ängsten arbeiten, wenn das entsprechende Knowhow vorhanden ist.

      Ich bin kein Fachmann, vielleicht gibt es ja noch jemanden, der da besser zu schreiben kann... Aber Ängste haben zumeist ja eine Ursache. Und an der muss man eben auch arbeiten/diese aufarbeiten. Und wenn man nicht das entsprechende Wissen dazu hat, kann das meiner Auffassung nach tierisch in die Hose gehen!

      Ich denke aber schon, dass BDSM unterstützend wirken kann.
      Ich finde das Beispiel von @GraceB sehr schön, ihr Dom hat ihr die Möglichkeit angeboten, aber den Schritt musste sie selber wagen/gehen/wie auch immer.

      Ich habe eine Angst, die auch im Kontext BDSM interessant/relevant ist..
      Ich war als Jugendliche mal zur falschen Zeit am falschen Ort und habe von jemandem der total ausgetickt war einen derben Schlag gegen den Hals bekommen. Ein sehr unschönes Erlebnis. Es wurde hinterher aufgearbeitet und dennoch blieb eine panische Angst davor, dass mir nochmal jemand 'an die Gurgel gehen' könnte.
      Im Laufe der Zeit relativierte sich das doch deutlich, denn im "normalen Leben" hat am Hals niemand was zu suchen.. ;)

      Und dann kam BDSM... :whistling:
      Und ich musste mich erneut damit auseinandersetzen. Halsband, die Hand im Nacken, Hand am Hals (siehe hierzu auch der Thread Griff an die Kehle! Machtdemonstration oder der ultimative Kick?)...
      Im nicht-BDSM-Kontext durfte ich bereits erleben wie positiv die Hand am Hals wirken kann :love:
      Im BDSM-Kontext weise ich sobald es relevant werden könnte darauf hin, dass dies eine Grenze ist. Denn dies ist leider etwas, wo man erst im Ausprobieren merkt ob es mit dem entsprechenden Partner ein kickendes Erlebnis wird oder doch auf der Tabu-Liste landet.
      Optimismus heißt rückwärts sumsi mit po :yes: :saint:
      ja hab ich...
      Die Angst vorm ersten Treffen, dem ersten Spiel. Die Angst vorm fallen/ loslassen, usw.

      Ängste grenzen ein. Die Angst gewann immer mehr Macht über mein Denken und Handeln. Sie wurde zur Krankheit. Wenn ich mich den Ängsten nicht stelle, sie nicht überwinde... schränken sie meinen Lebensraum massiv ein.

      Ich arbeite täglich an mir, stelle mich meinen Ängsten, will sie überwinden. Schritt für Schritt..... egal welche Ängste, sie werden weniger und kleiner. Im Alltag wie im Bdsm.

      Für mich braucht es dazu meine mentale Stärke, Vertrauen in mich selbst und den Partner.
      Naja, Angst ist ja erst einmal etwas gewolltes und gehört zur Überlebensstrategie des Memschen und auch der Tiere. Insofern ist dies erst einmal nicht zu verdammen. Wenn es aber offensichtlich grundlose Ängste vor etwas ist, was gar nicht gefährlich ist, dann kann es Sinn machen, diese Angst zu überwinden, aus den unterschiedlichsten Gründen. Wo habe ich Ängste überwunden? Vielleicht etwas ungewöhnlich: Die Angst bei Albträumen. Irgendwann habe ich gerträumt, dass ich das jetzt mal geschehen lasse, um zu sehen, was da kommt. Bei dieser Herangehensweise ist ein Albtraum kein Horror mehr für mich geworden.
      Ängste überwinden gehört für mich dazu. Wobei es ein grosser Unterschied ist, ob es ganz tief sitzende Ängste sind aufgrund von früheren schlimmen Erlebnissen etc. oder ob es einfach Ängste sind, die man so hat, weil man es sich nicht vorstellen kann, weil man es sich schlimm vorstellt etc.

      Ich bin ein Schisser in vielen kleinen Dingen und da hilft mir auch einfach mal "reinschubsen", zwingen. Das ist nicht einfach für den dominanten Part weil er spüren muss, wann Zwang geht und wann nicht.

      Dann gibt es tiefer sitzende Ängste, da braucht es eher Geduld, kleine Schritte, Lob wenn die kleinen Schritte geklappt haben.

      Aber ja, Ängste überwinden bedeutet auch Grenzen überwinden und beides gehört für mich beim BDSM dazu. Manche werden in minikleinen Schritten aufgelöst, manche auch mal niedergerissen. Dazu braucht es vor allem sehr viel Zeit, eine gute Kommnunikation untereinander und viel Vertrauen.

      Konkrete Beispiele finde ich schwierig zu benennen. Aber da war zum Beispiel die erste Party (ich habe trotz einiger Partybesuche über die Jahre noch jetzt Schiss bei Mitspielern und fremden Leuten im Vorfeld). Oder Fisting welches nach einem dummen Erlebnis für mich komplett abgeschlossen war und dann doch irgendwann wieder langsam angegangen wurde. Und auch wenn Fisting noch nicht komplett klappt, freue ich mich darüber, dass schon viel mehr geht als ich mir nach dem blöden Erlebnis je noch hätte vorstellen können.
      Besondere Menschen erkennst Du darin, dass sie Dich berühren ohne die Hände zu benutzen
      ...immer wieder Thema ,ob bewusst oder unbewusst ...im Miteinander.
      Ängste als Grenzerfahrung .
      Sie aushalten,durchhalten ...auch im letzten End positiv überschreiben.
      Ich will leben ...nicht nur ^überleben^,da ist Konfrontation/Rebellion für mich ein wichtiger Teil meines Erlebens.

      Und ja...ich nehm mir das Recht als sub in meinem ^Kampf^ auch auszuteilen...mich zu wehren.
      Die HERREN wissen mich zu nehmen :rot: .

      Hingabe ist nicht Aufgabe meiner ...und auch nicht Hinnahme um jeden Preis.

      ...
      Sehr ver-rückt meine Einstellung...aber lebens-bejahend und intensive.