Wofür steht promiskuitiv im Kontext BDSM

Gentledom · 27. Juli 2020, 15:08

Die Frage war eigentlich fürs Lexikon gedacht, da ich aber vermute, es wird eher eine Diskussion und weniger eine Abfolge persönlicher Definitionen werden, werfe ich es mal frei ins Forum

Annimax · 27. Juli 2020, 15:26

Promiskuitiv bezeichnet man ja jemanden, der dauerhaft mehrere sexuelle Beziehungen hat. Warum das für BDSM umdeuten? Ich deute BDSM Beziehungen meist auch als sexuelle Beziehung.

Dom/sen mit mehrereren Subbies sind auf jeden Fall promiskuitiv.

Bei Subbies seh ich das anders. Wenn man nur eine(n) Top hat ist man nicht promiskuitiv, auch nicht bei Fremdbenutzung, Partys oder soetwas, weil das im Endeffekt Wunsch/Befehl/Entscheidung des Tops ist :yes:

Ich persönlich mag das Wort sowieso nicht, wurde immer auch und wahrscheinlich sogar häufiger als negative Wertung genutzt. Ich hab mir dafür, gerade im BDSM-Kontext "Sex Positivity" abgeguckt

Katharina · 27. Juli 2020, 15:33

Annimax schrieb:

Promiskuitiv bezeichnet man ja jemanden, der dauerhaft mehrere sexuelle Beziehungen hat. Warum das für BDSM umdeuten?

das seh ich genauso - wobei Beziehung würde ich jetzt nicht sagen, eher "Kontakte".

Ich deute BDSM Beziehungen meist auch als sexuelle Beziehung. Dom/sen mit mehrereren Subbies sind auf jeden Fall promiskuitiv.

ne. Für Dich mag das so sein, für mich auch aber es gibt genug Spielpaare, wo das ohne Sex läuft.

Bei Subbies seh ich das anders. Wenn man nur eine(n) Top hat ist man nicht promiskuitiv, auch nicht bei Fremdbenutzung, Partys oder soetwas, weil das im Endeffekt Wunsch/Befehl/Entscheidung des Tops ist

hö? spielt doch keine Rolle aus welchem Anlass. Wenn man sich an die Definition hält, ist es Sub auch, sobald sie nicht nur geschlagen sondern sobald GV stattfindet.

Ich persönlich mag das Wort sowieso nicht, wurde immer auch und wahrscheinlich sogar häufiger als negative Wertung genutzt. Ich hab mir dafür, gerade im BDSM-Kontext "Sex Positivity" abgeguckt

Finde ich auch - also das dieses Wort überwiegend negativ genutzt wurd. Weil es für die meisten Menschen eben immer noch ein naserümpfendes "durch die Betten springen" ist anstatt ein "jeder wie er mag".

AkiChan · 28. Juli 2020, 10:10

Ich mag das Wort überhaupt nicht. Für mich fühlt es sich so an, alsob es immer nur auf weibliche Personen angewandt wird. Weil es ja komisch ist, dass weibliche Wesen eben auch sexuelles Verlangen haben und dieses ausleben. Das Wort bedeutet für mich immer noch eine Doppelmoral: wenn Frauen das machen, dann ist es pathologisch, krankhaft und irgendwas ist mit denen falsch. Wenn Männer das machen, sind sie tolle Hechte, die eben viel Erfahrung haben.

Ich frage mich gerade, was man damit eigentlich sagen will... Für mich, wenn ich Mal diese negative Belegung außen vor lasse, sieht es so aus:
Man hat einen "zwanghaften" Drang intime, meist einmalige und "gefährliche" Beziehungen einzugehen. Zwanghaft im Sinne von: man braucht das aus irgendeinem Grund. (Sich jemandem nah fühlen, Sexsucht, Geltungssucht, sucht euch was aus? Nicht besonders gut durchdacht gerade und keine gute Beschreibung)
Gefährlich im Sinne von: unbekannte Person ohne das jemand weiß wo und mit wem man ist, ungeschützter Verkehr, spielen ohne sich vorher abzusprechen.

An sich ist es also negativ besetzt, hat nichts mit "mehr Erfahrung" oder so zu tun... Aber wie gesagt, ich mag das Wort nicht...

Gentledom · 28. Juli 2020, 20:54

Für mich bedeutet es, im sexuellen Kontext innerhalb eines gewissen Zeitraums verschiedene Sexualpartner zu haben. Sexualpartner bedeutet für mich aber nicht nur solch, mit denen man Geschlechtsverkehr hat, sondern all jene die das eigene Genital stimuliert bekommen oder mit einem fremden Genital interagieren

Eine Zahl zu nennen ist da schwierig, ich denke so ab der vierten, spätestens aber der fünften Person innerhalb von zwölf Monaten dürfte dieser Punkt erreicht sein.

Annimax schrieb:

Bei Subbies seh ich das anders. Wenn man nur eine(n) Top hat ist man nicht promiskuitiv, auch nicht bei Fremdbenutzung, Partys oder soetwas, weil das im Endeffekt Wunsch/Befehl/Entscheidung des Tops ist

Das kann ich nicht nachvollziehen und liest sich für mich nach Schönreden. Wenn Sub ein Problem damit hat mit anderen sexuelle zu interagieren, kann Sub das problemlos als Tabu definieren. Die wenigsten Subs die fremdbenutzt werden, haben keinen Spaß dabei. Zumal das Wort ja nur Freizügigkeit umschreibt und sich einfach nur so auf Wunsch eines anderen zur Verfügung zu stellen, dass wäre für mich sogar promiskuitiver als wenn es aus eigener Lust und Antrieb gemacht wird