Allgemeine Regeln im BDSM

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      Allgemeine Regeln im BDSM

      Hallo allerseits,
      bin neu hier im Forum und hab ein wenig mitgelesen.

      Was mir hier und auch auf allen ähnlichen Seiten auffällt, ist das über Erwartungen, Verhalten und Benehmen im Kennenlernen, der Kommunikation und bei Treffen geredet wird, als wenn es da ein allgemein feststehendes Regelwerk geben würde. :lesen:

      Für mich ist jeder Chat oder jedes Treffen anders und mein Verhalten basiert meist auf der Kommunikation zwischen der Sub und mir.
      Z.B. Foto: ob ich eins verlange oder in Vorleistung trete steht nicht fest, sondern ist situationsbedingt.

      Natürlich habe ich verschiedene feste Vorstellungen, wenn die Sub da nicht meinen Erwartungen gerecht wird, dann passt es eben nicht.

      Aber solche Sachen, wie eine SUB hat zu Boden zu schauen, darf nicht flirten, darf nicht frech sein,...(letzteres finde ich zum Beispiel recht amüsant, da es als Ausgangspunkt für die nächsten Interaktionen dient ) :abi:

      das legen doch die Beiden für sich fest.

      Hab ich da was übersehen oder ist meine Einstellung zu „wischi waschi“ für einen Dom?
      Das "allgemein gültige Regelwerk" gibt es m.E. nicht, wenn man einmal von der grundsätzlichen Annahme eines an ein Machtgefälle angepasstes /dieses ausdrückende Verhaltensmusters absieht. Wie man dies mit "Leben" füllt ist sicher sehr individuell und von den jeweiligen Lebenserfahrungen/Sozialisierungen/Erziehungen der Akteure abhängig. Das sich vieles ähnelt liegt dann wohl auch an der ethnographischen und demoskopischen Nähe der Forumsteilnehmer zueinander.
      Zumindest ist das meine Interpretation...
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Natürlich gibt es kein festes Regelwerk und ich hab das aus den dir genannten Threads auch nicht herauslesen können, dass das jemand so sehen würde. Viel mehr zielen solche Fragen ja darauf ab, verschiedene Meinungen zu der jeweiligen Frage zu erhalten, so dass eine Diskussion entstehen kann. Genau darum geht es meiner Meinung nach in einem Forum... zumindest geht es mir so, dass ich viele Erkenntnisse aus den Meinungen von anderen ziehen.

      Deshalb steht es für mich ausser Frage, dass es zu keiner Frage ein allgemein gültiges Regelwerk geben kann und es immer auf das Zusammenspiel zweier Personen ankommt, was gewünscht ist oder halt auch nicht.

      Ob du zu „Wischi waschi“ bist, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis und wäre eh nur eine Meinung unter vielen ;)
      *** Wenn ein Mensch deine Seele berührt, wird dein Verstand ihn nicht löschen können ***
      Moin.

      Roi schrieb:

      Was mir hier und auch auf allen ähnlichen Seiten auffällt, ist das über Erwartungen, Verhalten und Benehmen im Kennenlernen, der Kommunikation und bei Treffen geredet wird, als wenn es da ein allgemein feststehendes Regelwerk geben würde.
      Wenn es das hier gibt, dann ist das bislang an mir vorüber gegegangen.
      Was ich hier aber durchaus finde, sind allgemein gültige Empfehlungen bzgl. Treffen, insbesondere erster Treffen:
      • Lass dich covern
      • Sei vorsichtig
      • Hör auf dein Bauchgefühl
      Alles andere habe ich bislang nur als individuelle Absprachen hier gelesen.

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."
      Also Regeln gibt es schon, finde ich, was das kennenlernen angeht.
      Allgemeine und spezielle.

      Die allgemeinen Regeln sind halt die, die es überall gibt, wenn man einen Menschen kennenlernt, Freundlich sein, ehrlich sein, man selbst sein.

      Aus dem "man selbst sein" ergeben sich dann die speziellen Regeln. Wenn man es mag, dass sub die Augen niederschlägt, dann kann man es der Dame ja auch sagen, dass man darauf steht. Tut sie es dann, ist das ein gewissen Signal an einen selbst.
      Oder wenn ich es mag, dass sie frech ist und lacht, dann kann ich ja einfließen lassen, dass ich das schön finde und sie ja nicht damit aufhören soll.

      Jeder schafft sich seine speziellen Regeln selbst. Und sei es, dass es keine Regeln gibt. Eine Regel kann, auch wenn es widersprüchlich ist, sein, dass es keine Regeln gibt. :yes:
      Die wichtigsten Regeln sind für mich, Respekt, Wertschätzung, Höflichkeit, Ehrlichkeit, aber das gilt für jedes aufeinander treffen mit Mitmenschen meiner Meinung nach.
      Was ich meinem Sklaven dann allerdings als Regeln auferlege, das entwickelt sich erst mit der Zeit. Da gibt es für mich bestimmt nicht das große schwarze Buch der Regeln des BDSM, nein, da gibt es für mich nur meinen Sklaven, das was uns spaß bereitet, was mir Freude bringt, wo ich ihn mit fördern und fordern kann. Eben ein geben und nehmen. Und ja manchmal habe ich auch diebische Freude an dem Satz, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, heute ist es anders, weil ich es so will. Es soll ja schließlich kein Leben auf dem Ponyhof werden.

      Roi schrieb:

      Hab ich da was übersehen oder ist meine Einstellung zu „wischi waschi“ für einen Dom?
      hast du nicht
      so wie ich immer schreibe, es muss sich für beide richtig anfühlen, dann ist alles schick

      aber wenn eben eine frage kommt ob sub flirten darf, oder nicht , da frage ich mich wo kommen diese erwartungen her wie ein anderer mensch zu sein hat

      Es gibt eben auch Menschen die kennen sich noch nicht so aus, und denen sage ich du musst gar nichts, denn es gibt eben auch diese Doms die sagen ne subi muss dies oder das und dann sage ich pass auf

      Roi schrieb:

      Was mir hier und auch auf allen ähnlichen Seiten auffällt, ist das über Erwartungen, Verhalten und Benehmen im Kennenlernen, der Kommunikation und bei Treffen geredet wird, als wenn es da ein allgemein feststehendes Regelwerk geben würde.
      Meist ist es nach meinem Gefühl hier eher so (und genau dasselbe gilt auch für andere Seiten), daß hier jemand einen Thread eröfnet, weil eine Person, den er kennengelernt hat, etwas als allgemein feststehend dargestellt wurde und der Threadersteller unsicher ist und wissen möchte, ob das stimmt, was diese andere Person als allgemein gültig dargestellt hat.
      Das Forum stellt dann mMn eher in der Mehrheit fest, daß es eben nicht allgemein gültig und feststehend ist.

      Roi schrieb:

      Aber solche Sachen, wie eine SUB hat zu Boden zu schauen, darf nicht flirten, darf nicht frech sein,...(letzteres finde ich zum Beispiel recht amüsant, da es als Ausgangspunkt für die nächsten Interaktionen dient )
      Gerade solche Dinge werden hier, jedenfalls war das stets mein Eindruck, als überhaupt nicht festgelegt dargestellt.
      Also mein Eindruck unterscheidet sich sehr von Deinem. Vielleicht ist der Eindruck als Dom ein anderer als als Sub? :gruebel:

      Es gibt iü selbstverständlich kein festes, allgemeingültiges Regelwerk... bis auf die Regeln, die es grds. im sozialen Miteinander gibt.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Feuerpferd ()

      Ich setze mich zufällig gerade mit Erwartungshaltungen und Regeln beim ersten realen Treffen auseinander und ich habe überrascht festgestellt, dass was ich seit 18 Jahren als allgemein gültige Regel aus meinem Bekanntenkreis kenne, nämlich Frau trifft völlig unbekannten Mann zum ersten Mal immer im öffentlichen Raum, offenbar nicht nur keine allgemein gültige Regel ist, sondern ein echter Stein des Anstoßes und ein Problem. Und ich hielt das für einen Standard, weil es immer von all meinen Kontakten als völlig selbstverständlich vorausgesetzt wurde.

      Soziale Interaktionen folgen auf den ersten Blick keinem festen Regelwerk aber das heißt nicht, dass es nicht doch Normen gibt. Und die Gesellschaft ahndet das Nichteinhalten solcher Normen auch. Beispiel das mir ein Sozialwissenschaftler mal nannte dazu: Versucht mal im Bus als junger Mensch eine offensichtlich über 70 jährige Frau vielleicht noch mit Rollator um ihren Sitzplatz zu bitten.
      Das könnte richtig böse enden für den Fragesteller. Obwohl der Mensch gegen kein Gesetz verstoßen hat oder unhöflich gefragt hat.

      Das Beispiel ist aus einer Studie die ein Sozialwissenschaftler gemacht hat (ich weiß leider nicht mehr wer oder welche) Der Studienleiter hat seine Studenten losgeschickt mit dem Auftrag gegen solche Normen zu verstoßen und zu schauen was passiert. Die Studenten wurden teilweise verprügelt.

      Also es gibt mehr ungeschriebene Regeln des Sozialverhaltens als uns oft bewusst ist. Deswegen kann man bei dem Versuch rauszufinden, welche Regeln denn dem Gegenüber wichtig sind, auch immer wieder überrascht werden.

      Und mit Bezug auf Bdsm würde ich sagen, mir ist zb. aufgefallen, dass Bdsmler grundsätzlich anders über sexuelle Praktiken reden, viel technischer. Ich glaube manche dieser ungeschriebenen Regeln tragen auch dazu bei, dass man sich als Gruppe definiert und erkennt.
      Fazit: Bisschen Dynamik schadet nicht im sozialen Umgang, aber auch wenn die Regeln nicht offensichtlich sind, heißt es nicht, dass es keine gibt.

      sherazade schrieb:

      Und ich hielt das für einen Standard, weil es immer von all meinen Kontakten als völlig selbstverständlich vorausgesetzt wurde.



      Und mit Bezug auf Bdsm würde ich sagen, mir ist zb. aufgefallen, dass Bdsmler grundsätzlich anders über sexuelle Praktiken reden, viel technischer. Ich glaube manche dieser ungeschriebenen Regeln tragen auch dazu bei, dass man sich als Gruppe definiert und erkennt.
      Das was man als Standard wahrnimmt ist grundsätzlich, anhängig von der persönlichen Erfahrung, dem Umfeld (Geschlecht, Freundeskreis, Arbeit, sogar Region in der man lebt)
      Heute sehr berühmt geworden, als soziale Blase. Die gab es aber schon immer.
      In dem Fall dient der erste Kontakt ja der Sicherheit. Offensichtlich scheint das in deinem neuen Umfeld einen kleineren Stellenwert zu haben, oder es gibt bisher dort keine schlechten Erfahrungen.(Naivität schließe ich mal aus ;) )

      Deine Theorie über die Gruppen wäre möglich, jedoch werden solche Zugehörigkeiten meist genutzt um eine Abgrenzung gegen andere zu erzeugen oder halt ein Gesprächsthema.
      (Beispiel: geh mal als nicht Vegetarier mit einem Essen oder mit einem Marathonläufer,... :S )

      Vielleicht definierten sich halt einzelne über strikte Regeln ( zB.: ein Dom ist kein Dom, wenn er sich mit Vorname ansprechen lässt. Oder eine Sub muss immer knien...