Der Reiz an verbaler Demütigung

      Es gibt Punkte, die ich nicht angesprochen haben mag. Bei anderen wiederum beschämt es mich zwar (wie beispielsweise körperliche Reaktionen, nicht vorhandene Fertigkeiten oder auch Verweise auf Gegebenheiten, mit denen ich dennoch gut leben kann), erregt mich jedoch gleichermaßen. Ein Widerspruch und erneut beschämend, ein Teufelskreis, der die Emotionen und Gedanken durcheinander wirbelt und unglaublich kickt :rot:
      Ich versuche es nochmal.
      Es geht nicht darum mich klein zu kriegen oder an mir zweifeln zu lassen.
      Jeder von uns tut sich mit anderen Dingen, sagen wir mal, nicht leicht.

      Ich liebe es dirty talk zu hören. Es kickt mich total. Ich tue mich aber wahnsinnig schwer damit, es selbst zu tun. Dies könnte dann zum Beispiel eine Aufgabe aus diesem Bereich sein.

      Ich führe Tagebuch. Total intim für mich.
      Die Aufgabe zu haben, es in einer Session laut vorzulesen, war verflucht schwer. Dabei wurde dann auch noch mit körperlichen Reaktionen gespielt, welche er liebt und ich noch nicht voll annehmen kann.

      Es geht darum mein Selbstbewusstsein zu stärken, mich selbst so annehmen zu können wie ich bin.

      Für ihn ist der Reiz, das Spiel mit meiner ( immer weniger werdenden) Scham. Das innerliche Winden. Und zu gehorchen. :love:

      Ich habe vor zwei Jahren noch Worte wie
      .uschi, vor dem Spiegel geübt, laut zu sagen ohne rot zu werden. Es klappt meistens.
      Ich würde niemals einen geliebten Partner verletzen und mit Dingen, für die er sensibel ist, spielen.
      Das Problem ist, das die meine total auf Beleidigungen, Runtermachen abfährt.
      Ich beleidige sie, verhöhne sie und mache sie runter.
      Ich habe damit ziemlich schwer zu kämpfen gehabt.
      Ich habe mit ihr sehr intensiv darüber gesprochen. Ich werde nie über Dinge reden oder lästern, die für sie ein Problem sind.Ich kann mich nicht über Dinge lustig machen, die an ihr sind und die ich in ihrer Gesamtheit liebe.
      Ich weiß nicht, ob ich das richtig rüberbringe.
      Wir lieben beide dirty Talk.
      Wenn ich sie runtermache, weil sie zum Beispiel wg.ihrer ständigen Geilheit und ihrem Verhalten in der Öffentlichkeit mich vor anderen beschämt, sie mir peinlich ist, weil sie sich wie eine läufige Hündin benimmt, hat das nichts, absolut nichts, mit der Realität zu tun.
      Sie sieht mein reden darüber in dem Moment real.Sie weiß aber zu 100% das ich, auch wenn es echt klingt, dieses beschimpfen hier nur spiele und nicht die Wahrheit sage.
      Schwierig das zu erklären!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      In unserem Alltag kann ich verbalen Demütigungen nichts abgewinnen und es wird auch nicht praktiziert. Mir ist wertschätzender Umgang sehr wichtig - auch, weil wir nicht alleine leben und Vorbildfunktion haben.

      Weil er so gut zu mir im Alltag ist, kann in der Sexualität Einiges passieren. Aber er geht auch dort nicht unter die Gürtellinie oder beleidigt mich schroff etc. So etwas kenne ich nicht und da wüsste ich auch nicht, wie so etwas erotisiert werden sollte.

      Seine Sexualität empfinde ich als herausfordernd, aber er begleitet mich trotz allem immer lobend, unterstützend und im Anschluss tatsächlich zumeist behutsam. Bei verbaler Demütigung höre ich sein Begehren beispielsweise schon in seiner Stimme und in seiner Tonlage. Es ist kein kaltes Niedermachen, sondern ein warmes Anheizen ^^ .

      Außerdem kann ich das ‚Wegschieben‘ und diese Form von Objektifizierung erotisieren, weil ich tief im Inneren spüre und weiß, was er für mich empfindet. Die Sicherheit aus dem Alltag bildet ein stabiles Gegengewicht zu temporären Verletzungen, in diesem Fall jetzt verbalen Demütigungen.
      Ich sehe das sehr ähnlich zu @LittleWitch

      Der Reiz der verbalen Erniedrigung liegt nicht darin, dass ich danach heulend am Boden liege, weil es mich so verletzt oder ich dadurch Selbstzweifel habe. Mein Herr würde über solche fragilen Themen auch z.B. niemals einen bösen Kommentar abgeben. Sowas kann nur gut gehen, wenn beide ihre Grenzen kennen, wie auch @Majasdom schon gesagt hat.

      Ich stehe auch extrem auf DirtyTalk, nur schaff ich es persönlich auch kaum selbst so zu reden. Das ist bei mir noch stark mit Scham geprägt. Aber es verletzt mich in keinster Weise. Mein Herr spielt sozusagen mit dieser Scham. Nehmen wir ein Beispiel, Er hat mich schon einen ganzen Spaziergang immer wieder aufgegeilt, sodass ich wirklich Lust habe. Dann kommt so ein Satz von ihm á la: "Sag mir was du jetzt willst!" Natürlich versinke ich gefühlt im Boden vor Scham, da ich ihm ja nicht in der Öffentlichkeit auf die Nase binden will, dass ich Ihn gerne in mir spüren würde. Aber gleichzeitig kickt es mich extrem, dass er das genau weiß. Ist auch immer ein Spiel mit der Unterwerfung, da die Brat in mir sich sofort weigern wird, aber er solange nachfragen wird, bis ich ihm gehorsam antworte. Und wenn ich diesen Punkt erreicht habe, dass ich ehrlich antworte, dann hat sich meine Lust locker verdoppelt.

      Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich. :rot:
      Ich unterscheide für mich persönlich auch zwischen demütigen und erniedrigen.

      Demütigung würde mich tief verletzen. Wenns im Alltag, ernst gemeint wäre. Wenn es meine Themen/ körperlichen Bereiche betreffen würde, wenn sich darüber ernsthaft lustig gemacht werden würde.

      Anders die Erniedrigung, im Spiel. Die ist gewollt. Macht an, kickt mich. Und macht mich klein, beschämt mich. Lässt mich deutlich das Machtgefälle spüren. Z.B. wenns um meine Erregung ginge. Bemerkungen wegen meinem "Auslaufen" oder "rolligem Verhalten"... dass ich es scheinbar "so nötig hätte?"
      Ich bin mir ja sicher, dass Es/Ich so gewollt bin. Und eben nur mit meinem Schamgefühl gespielt wird.
      @Feuerpferd und @Moonfairy , zumindest bei mir ist es in der Situation (!) durchaus auch mal ernst gemeint, aber eben so, wie ein Schauspieler auf der Bühne seinen Drehbuchtod ernst meint. Hinzukommt, dass ich nie mit "richtigen" Schwachpunkten und Unsicherheiten arbeiten würde (also zum Beispiel nie auf im Alltag wunde Punkte abstellen).

      Wenn Sub also sabbert, dann mag ich mich angewidert zeigen, aber bin es nicht wirklich ernstlich, aber es kommt in dem Moment bei Sub natürlich anders an.

      Grundsätzlich sollte Sub sich aber im "Spiel" nie fragen müssen, ob er/sie "reicht" , oder so. Kann natürlich aufkommen, aber dann muss man das off-time zu klären suchen.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Für mich würde Demütigung und Erniedrigung nicht funktionieren, wenn sie nicht auch einen Bezug zur Realität hätte.
      Mit "gespielten Beleidigungen" würde bei mir wohl nur ein Lachanfall ausgelöst werden.

      Es ist allerdings auch etwas, dass bei uns nicht ausschliesslich im Schlafzimmer statt findet, sondern schon im Alltag integriert ist. Als normaler Umgang mit mir und von daher auch authentisch und nicht gespielt.

      Trotzdem oder gerade deswegen, fühle ich mich dennoch gewertschätzt, denn ich werde genau so angenommen, wie ich bin. Mit mir wird entsprechend meinem Naturell umgegangen. Und "NEIN" es schadet meinem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein kein bisschen, eher dass Gegenteil ist der Fall.

      Eine Ohrfeige, im entsprechendem Kontext, ist vom Prinzip her auch nichts anderes, als eine Demütigung.
      Mir würde im Traum nicht einfallen meine Holde selbst im Spiel auf irgentwelche Schwachstellen anzugreifen oder sie absichtlich verletzen zu wollen. Da haben weder meine Holde noch ich was von. Ganz im Gegenteil.

      Aber Dirty talk oder mit ihren Reaktionen zu spielen? Jederzeit. Das kann dann auch gleich morgens beim Kaffee kochen sein. Allein weil ich weiss das Sie das sehr liebt und die Reaktionen entsprechend sind.

      Die Grenzen müssen jedem bekannt sein, das es auch allen Spass macht. Aber wie immer jeder wie er mag. Wenn beide auf Beleidigungen oder mit Worten verletzen stehen.Betonung auf beide. Who cares.

      Dorion schrieb:

      Aber Dirty talk oder mit ihren Reaktionen zu spielen? Jederzeit. Das kann dann auch gleich morgens beim Kaffee kochen sein. Allein weil ich weiss das Sie das sehr liebt und die Reaktionen entsprechend sind.
      Das hab ich jetzt bei einigen gelesen, fällt für mich aber nicht unter Demütigung.
      Also mal wieder ein Thema, wo es unterschiedliche Definitionen gibt.

      Immerhin hat bisher keiner geschrieben, dass er wirklich persönliche Schwächen nutzt...
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"

      Katharina schrieb:

      Denn nach meiner Vorstellung gibts da ja nur 2 Möglichkeiten
      - Bemerkungen über das Aussehen
      - Bemerkungen über die Persönlichkeit/das Verhalten
      das da meinte ich.... mit persönlichem.

      zaya schrieb:

      Katharina schrieb:

      Immerhin hat bisher keiner geschrieben, dass er wirklich persönliche Schwächen nutzt...
      Eigentlich geht es bei Demütigung doch genau darum, worum denn sonst?
      Normalen Dirty Talk würde ich nicht als Demütigung sehen.
      hab ich ja geschrieben.
      DT ist das für mich nicht.

      Zitate sollten andersrum erscheinen...
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      Ich schleiche nun schon TAGELANG hier herum... und ganz zu Anfang hätte ich nie gedacht dass mich soetwas auch nur im entferntesten kickt... aber TUTS.

      Das erste mal Sabbern, mei war mir das peinlich... mitlerweile ist's wie beim Pavlow der Hund, ich kann es auf Kommando, bzw. bei bestimmten Berührungen und ist der Ruf erst mal ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert.

      So nun aber zum demütigen, erniedrigen, mich an meinen Platz weisen. Ja bitte und ich bin da ganz bei Herzel und ich stehe unheimlich die auf Ansprache, in diesem Ton.

      Ich hab die letzten Monate damit verbracht meinen Herren das auch ohne EPE zu entlocken und muss gestehen, hab auch bewusst die Reaktionen provoziert... nicht unhöflich oder frech, nein einfach nur nicht sofort erledigt oder vorher dagegen argumentiert... soetwas sollte ich nicht tun...

      Jetzt ist es so Dirty Talk, das gehört für mich noch nicht in diese Sparte, aber derbere Ausdrücke regen mich schon an und die Scham, das selbst sagen zu müssen, kickt extrem. Oder aber in die Schranken und auf den Platz gewiesen werden, huiuiiui, das bahnt sich direkt den Weg nach unten durch^^.

      Also ich finde er bedient es ganz toll und ich fühle mich mit nichten in meinem Selbstwert verletzt, das bekomm ich schon ganz alleine hin^^.

      Also mir auch gewisse Sachen abgewöhnen, in diesem Ton das hat er geschafft. Beispiel Flaschen richtig zudrehen, das ist jetzt schon 10 Jahre her und er hat es auf genau diese weise gemacht, das ist hängen geblieben. Was ich auch extrem kickend finde ist wenn er den Lehrer raushängen lässt und mir erklärt wies doch besser funktioniert. Echt ätzend zu Anfang aber meiner Brittle gefällt das:" Äffchen so geht das aber nicht...tztztz" doch ziemlich gut.

      Auch wenn es gewöhnungsbedürftig ist für meine Mädelz, die normalerweise auf Arbeit gehen... Sprich Ratio und Dominanz, aber jedem Tierchen sein Pläsierchen und wenn die eine auf Druck und die andere auf Haue steht, dann muss die Kleine auch herhalten^^ fies grins.
      <3 Sorin Seins <3

      Persönliche Demütigungen haben mit meinem BDSM nichts zu tun

      Danke, Feuerpferd, für dieses interessante Thema!

      Da Du männliche Subs gezielt ansprichst, fühle ich mich auch zu einer Antwort berufen:
      Persönliche Demütigungen sind für mich ein ganz klares Tabu.

      Der respektvolle Umgang miteinander ist die Basis unserer Beziehung. Und diesen Respekt drücken wir unter anderem im verbalen Umgang miteinander aus, deswegen haben verbale Demütigungen und Erniedrigungen in unserem Alltag keinen Platz. Erst die Wertschätzung, die man dem anderen entgegen bringt schafft das Vertrauen, die es erlaubt, die Machtstrukturen auf anderen Gebieten zu verschieben. Jemandem, der im direkten Umgang mit mir keinen Respekt zeigt und mir keine Wertschätzung entgegenbringt, würde von mir auch keine Chance bekommen, über mich zu bestimmen.


      Sollte es dennoch mal zu resepktlosen Äußerungen bei uns kommen, dann ist die Situation ernst und der Haussegen hängt ziemlich schief - und dann hat es auch nichts mehr mit BDSM zu tun. Doch das passiert zum Glück außerst selten.


      Mars schrieb:

      Nach meiner Erfahrung gibt es einige Subs, denen es unangenehm ist, wenn sie auf ihren offensichtlichen Erregungszustand durch eine (eigentlich) unangenehme Behandlung oder Situation hingwiesen werden. Ein abschätziges "Du tropfst ja schon!" kann da voll ins Schwarze treffen.
      (...)
      Oder man wischt Sub mit dem Finger den vom Knebel ausgelösten Sabber vom Kinn ... "Wäh, schau dir nur die Sauerei an!"

      Das ist ja eher Dirty talk. Solche Äußerungen fasse ich nicht als persönliche Demütigung auf, sondern sehe sie im Zusammenhang mit unserem (einvernehmlichen) BDSM. Das höre ich sogar gerne. Ist eben nicht auf mich persönlich gemünzt, sondern nur auf die Rolle als Sub.

      Wiking
      Ich finde das auch ein ganz spannendes und vielschichtiges Thema. Einerseits zieht es mich an und fasziniert mich, andererseits weiß ich ganz klar, dass es für mich gar nicht geht, mit echten Unsicherheiten, Makeln und Schwächen (oder was ich als solche empfinde) zu spielen. Da hätte ich viel zu viel Angst, dass sich eine abwertende Bemerkung tief in meine Seele einbrennt und mich wirklich und nachhaltig verunsichert. Gleichzeitig habe ich im Laufe der Zeit festgestellt, dass mir anscheinend viel weniger Dinge peinlich sind als anderen. Immer wieder habe ich (hier oder anderswo) gelesen/gehört, dass irgendwelche Praktiken, Handlungen oder Aussagen als erniedrigend/demütigend empfunden werden, und gedacht, "Ach, echt?" Das bedeutet in der Konsequenz leider, dass der Korridor, in dem es für mich bzw. meinen Partner möglich ist, mit meiner Scham zu spielen, sehr schmal ist, weil es einfach wenig gibt, was in diesen speziellen, erregenden "Das ist mir jetzt zwar peinlich, aber gleichzeitig kickt es mich"-Bereich fällt. Wir experimentieren da gerade ein wenig und es ist sehr schön, aber so richtig an die Grenze des Demütigenden/Erniedrigenden geht es (noch?) nicht, was vielleicht auch ganz gut ist. Aber der Teil in mir, der immer nach Grenzerfahrungen sucht, wünscht sich natürlich mehr. :whistling:
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde
      Gespielt - nicht gespielt - bzw. wieviel Wahrheit ist dran? Und was hat das für Konsequenzen?

      Der grundsätzliche Reiz an verbaler Demütigung/Erdniedrigung besteht für mich darin, das Machtgefälle zu intensivieren,
      mich auf meinen Platz zu verweisen - tatsächlich wie eine Ohrfeige das tut.
      Mein Partner nimmt mich so wie ich bin. Von diesem Ausgangspunkt her könnte man meinen, dass jegliche verbale
      Verletzung nicht ernst gemeint sein kann. Oder aber: dass es gerade bestimmte Makel an mir sind, die ihn anziehen und
      er damit deswegen bewusst "spielt".
      Wie in meinem SM gibt es einfach Themen, die sozusagen Tabu sind.
      Beispiel: Du hast nur so oft Migräne, weil du dich vor Geilheit von jedem anspringen lässt.
      Wenn vor dem Komma was anderes stehen würde, wäre es durchaus anregend . . .

      Das mit dem realen Bezug ist auch so eine Sache. Denn Worte können auch verletzen ohne einen solchen Bezug zu haben.
      Dies ist auch vom Überbringer der Nachricht abhängig.

      zaya schrieb:

      Katharina schrieb:

      Immerhin hat bisher keiner geschrieben, dass er wirklich persönliche Schwächen nutzt...
      Eigentlich geht es bei Demütigung doch genau darum, worum denn sonst?
      Verstehe ich Dich richtig?

      Im Grunde meinst Du Maßregelung, deren Grund sich auf dein Verhalten bezieht, dass Deinem Herrn missfällt, welchem er - und da sehe ich des Pudels Kern - mir Autorität aber Respekt begegnet und du dadurch in Demut verfällst, weil Du seine Autorität nicht in Frage stellst und Dich dabei auch respektvoll behandelt fühlst.

      Oder anders: im "Runtermachen" gibt es eine Perspektive und Hilfe zurück nach oben.

      zaya schrieb:

      Für mich würde Demütigung und Erniedrigung nicht funktionieren, wenn sie nicht auch einen Bezug zur Realität hätte.
      Mit "gespielten Beleidigungen" würde bei mir wohl nur ein Lachanfall ausgelöst werden.

      Es ist allerdings auch etwas, dass bei uns nicht ausschliesslich im Schlafzimmer statt findet, sondern schon im Alltag integriert ist. Als normaler Umgang mit mir und von daher auch authentisch und nicht gespielt.

      Trotzdem oder gerade deswegen, fühle ich mich dennoch gewertschätzt, denn ich werde genau so angenommen, wie ich bin. Mit mir wird entsprechend meinem Naturell umgegangen.
      Kannst du das genauer erklären? Ich habe es jetzt noch mal gelesen und verstehe wohl wirklich nicht, was du damit meinst. Inwieweit demütigt dich dein Partner im Alltag, und warum ist das gut? Wieso fühlst du dich durch Abwertung und Erniedrigung besonders wertgeschätzt? Es fällt mir sehr schwer, das nachzuvollziehen, daher frage ich.
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde
      @B'Ellana
      Ich glaube ich muss etwas weiter ausholen :) Unsere Beziehung ist als reine H/s-Beziehung ausgerichtet, mit absoluter Asymmetrie , von daher ist Ds im Alltag permanent vorhanden. Allerdings auf einer natürlichen Art und Weise. Es gibt keine Dinge die gespielt werden. So haben Aufgaben, Rituale und der Umgang mit mir, immer einen tieferen Sinn, es ist Zukunftsorientiert.

      Das heisst aber auch, dass solcher Umgang mit mir, auf ein Ziel hinarbeitet und nicht aus reinen Lustgewinnen heraus stattfinden.
      Ich versuche mich mal an einigen Beispielen.

      Früher war ich eine absolute Naschkatze.
      Zum einen war es Herrn @Mirarce wichtig, dass ich einen anderen Umgang mit Leckereien bekomme, zum anderen wollte er auch, dass ein paar Pfund Hüftgold verschwinden. Da Leckerchen bei uns unter Privileg fallen, musste ich also fragen, wenn ich etwas haben wollte.

      Da war es nicht selten, dass bei der Antwort auf meine Frage, auch ein Hinweis auf die Waage oder das Spiegelbild kam :S

      Mich hat es dazu veranlasst, mein Verhalten zu überdenke. Ein einfache "Nein" hätte wohl nicht den gleichen Effekt gehabt.
      Das ist jetzt schon einige Jahre her, deshalb kann ich auch davon berichten, dass es mir gut getan hat. Denn heute sind Leckerchen immer noch ein Privileg, nur ich erkenne sie auch als solche an. Es ist nun mal nicht selbstverständlich, dass ich jeden Tag etwas davon bekomme, es ist etwas besonderes. Dadurch hat es auch einen ganz anderen Stellenwert bekommen und ich kann es deutlich mehr genießen :D

      Anderes Beispiel, wenn Aufgaben nicht den Wünschen des Herrn entsprechend ausgeführt werden. Warum soll er dann nicht klar und deutlich kommunizieren, was er davon hält? Da gab es in unserer Anfangszeit viele klar Worte, gerade was den Haushalt betrifft. Er mag nun mal keine Wasserflecken auf Geschirr und Besteck. Da hat aber ein einziges mal die Ansprache, dass ich schlampig und unsauber sei gereicht.
      Seit dem ist Geschirr und Besteck poliert.


      Für mich, ist es allerdings durch die Asymmetrie in unserer Beziehung logisch, dass er nicht lange überlegen muss, wie er ein Fehlverhalten von mir, diplomatisch kommuniziert. Das würde sich für mich auch vollkommen falsch anfühlen.

      Herr von Reha schrieb:

      Oder anders: im "Runtermachen" gibt es eine Perspektive und Hilfe zurück nach oben.
      Ich denke es kommt immer auf die Situation an. Für mich hat gerade Demütigung auch viel damit zu tun, Dinge dann in Demut an zunehmen. Das ist dann natürlich ein Weg nach oben.

      Vorallem hat es mein Bewusstsein geschult.
      Wie, wer mit mir umgeht. Diese Art des Umgangs, ist eine Art, die meinem Herrn vorbehalten ist. Das hat dazu geführt, dass ich im Laufe der Jahre, ziemlich allergisch darauf reagiere, wenn meine Umwelt, meine Grenzen überschreite. Da ist mittlerweile viel mehr Selbstbewusstsein, dass frühzeitig zu unterbinden.