Demütigung/Erniedrigung ganz allgemein

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      Ich würde ganz gerne noch mal versuchen den Thread einzufangen.
      Da ich doch einige interessante PNs dazu geführt habe.

      Die ursprünglichen Fragen die ich stellte

      zaya schrieb:

      Wo fängt es bei euch an, dass ihr das Gefühl habt gedemütigt zu werden/ zu demütigen?
      Was sind die Gründe dafür? Hat sich Laufe der Zeit eure Verhältnis dazu geändert?

      Bis jetzt ging der Thread auch in die Richtung der verbalen Demütigung oder einer bewusdt herbeigeführte Demütigung.
      Wie sieht es denn aus mit Demütigung die alleine aus dem Machtgefälle heraus entsteht?
      Auch wenn verbale Demütigung von vielen abgelehnt wird, gibt es dann nicht die Situationen in denen der Devote sich gedemütigt fühlt, alleine auf Grund von Handlung bzw. Entscheidung?

      Und wie hat sich das das Gefühlsleben und das umgehen damit geändert.
      Ja, doch, da fällt mir tatsächlich etwas ein.

      Mein ehemaliger Herr und ich haben Sex geliebt und auch jedesmal stundenlang zelebriert.
      Nicht immer hatte ich dabei einen Orgasmus, brauchte ihn auch nicht immer.
      Auch er hatte nicht jedesmal einen.

      Wenn er sich allerdings während eines Spankings meiner bedient und mich kurz von hinten genommen hat,
      fand ich das irgendwie erniedrigend und auch demütigend.
      Es war eine ganz andere Situation, als nachts oder morgens von ihm geweckt und genommen zu werden (was ich geliebt habe).

      Demütigung war und ist für mich ein Tabu, das allerdings ist gerade so an der Grenze langgeschrammelt.
      Es lag wahrscheinlich daran, dass mein Hirn diese Vermischung von Spanken und (ansonsten innigem oder wildem) Sex
      nicht so schnell verarbeiten konnte, wie es wieder vorbei war.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Es gibt bei uns nur sehr wenige Regeln.
      Wenn ich Ausnahmen unbedingt und notwendig brauche, muss ich darum bitten.
      Ihn um etwas bitten zu müssen, ist für mich und mein Ego schon arg erniedrigend.
      Ich bitte wirklich selten. Und wenn dann die Antwort auch noch,, nein " lautet..
      Hach, aber ich liebe es.
      Auf die bestehenden Regeln haben wir uns natürlich im Konsenz geeinigt.
      Ich hab mich in all den Jahren noch nie gedemütigt/erniedrigt gefühlt. Ich weiß, wo mein Platz ist. Keine Ahnung… Vielleicht hab ich ein sehr dickes Fell(?)
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Ich kann damit auch nicht dienen, evtl liegt es auch daran das mein Gegenüber es nicht für nötig hält, mir auf diese Art und Weise meinen Platz aufzuzeigen. Warum auch, erstmal weiß ich selbst ganz gut wo ich hin gehöre und als bekennende Brat würde das wohl auch eher weniger zum Erfolg führen. Erniedrigen kann einen das Leben ansich schon manchmal ganz gut ,dafür bräuchte ich also keinen Dom
      Sei ein Unikat in einer Welt voller Kopien
      Ich spiele mittlerweile gerne mit Demütigungen. Muss da aber etwas ausholen, weil ich sie nicht nur als Strafe einsetze.
      Vor allem spiele ich da gerne mit dem Schamgefühl. Gehört für mich oft zusammen.
      Und zwar in dem Bereich, in dem mein Sub gerne mal etwas ausprobieren möchte, aber seine eigenen Vorstellungen von Rollen, Normen usw ihm etwas im Weg stehen. Feminisierung als Beispiel.
      Also gibt es von mir ab und an Aufgaben, die ihn erstmal demütigen und beschämen. Im zweiten Schritt aber entsteht bei uns beiden Stolz.
      Zugegeben, dafür muss man sich gut kennen und die Grenzen bei Demütigungen sind manchmal schmal. Aftercare finde ich dann ganz wichtig.
      Diese Art von Demütigungen hat für mich einen ganz anderen Stellenwert, als jemanden den man nicht gut kennt, im Spiel verbal runterzumachen.
      Ich lese diesen Thread hier inzwischen zum x-ten Mal und je öfter ich ihn lese, desto mehr frage ich mich, ob da in meinem Kopf irgendwas quer läuft.

      Vieles, was er von mir verlangt und was von ihm als Demütigung gedacht ist, löst bei mir nur ein "Und?" aus. Ich bin manchmal vielleicht ein bisschen widerspenstig und ab und zu muss er mich tatsächlich mal auf die Knie zwingen, aber das empfinde ich nicht als Demütigung, sondern eher als Demonstration des Machtgefälles.

      Die Grundlage für meine, in vielen Lebensbereichen vorhandene, Demut sehe ich in meiner katholisch-konservativ geprägten Erziehung. Dadurch bin ich auch gewohnt, lang und oft zu knien. Wer jemals einen katholischen Gottesdienst besucht hat, weiß wovon ich rede.

      Auch Bezeichnungen wie Schlampe, Hure, Miststück, usw., insbesondere wenn noch das berühmte und oft zitierte "meine" davor gesetzt wird, turnen mich eher an als dass sie mich demütigen oder erniedrigen würden. Die Grundlage dafür sehe ich allerdings nicht in der katholischen Erziehung.

      Es ist für mich eher ein Problem, wenn ich eine Belohnung erhalte und der Meinung bin, dass ich sie gerade nicht verdient habe. Seine Großzügigkeit demütigt mich dann mehr als jede beabsichtigte Demütigung.

      Ich weiß nicht, ob das jemand nachvollziehen kann, mich verwirrt das gerade ziemlich.
      Don't dream it - be it
      @Jeanny2023 Das kenne ich. „Meine Schlampe“ ist für mich eher anturnend. Und eine sogenannte Demütigung eher eine Herausforderung, der ich mich stelle.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

      Jeanny2023 schrieb:

      Ich weiß nicht, ob das jemand nachvollziehen kann.
      Äh ... und ob!

      Bei uns befeuern demütigende und sexualisierende Begriffe das Loslassen. Subbi muss sich nicht mehr zügeln oder wohlverhalten, sondern sie soll ja gerade mein(e) (bitte Begriff nach gusto wählen) sein. Und der Tonfall zeigt ihr, wie sehr ich das von ihr will, fordere und ihre Hingabe, das Einreißen der Konventionen, schätze. Das mit der katholischen Erziehung kennen wir nämlich auch und im Alltag sind wir sprachlich dann eher reinlich als dirty und dann würde ich meine Frau auch nie vorsätzlich demütigen. :D

      Wenn wir Augen verbinden, Fesseln anlegen oder Schmerzen ins Spiel kommen ist es doch auch nicht so viel anders. Wir alle kennen auf die eine oder andere Spielart das Paradoxon, dass wir genau dadurch die Freiräume bekommen, die unsere Lust braucht. Man kann sich nicht mehr wehren und muss/darf sich der Lustfolter ergeben.

      Die eine mag dies, der andere das. Einer ist hier empfindlicher, die andere da.
      Umso wichtiger ist es, dass man von einander lernt, was positive und negative Schalter umlegt. Dann groovt man sich ein und hat irgendwann sehr viel Freude aneinander.
      Vieles, das man in der Vorstellung noch ablehnt, kann in der Praxis kicken. Insofern rate ich auch dazu, es einfach mal in kleinen Schritten auszuprobieren. Sollte es einem wirklich nichts geben: möglichst zusammen darüber lachen und sich gemeinsam eingestehen, dass man lieber einen anderen Weg probiert.

      Versuch macht kluch :old:
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      Für mich persönlich spielt unter anderem "der Ton und die Ausdrucksweise" eine wichtige Rolle.

      Ich kann auch mit Stolz "mein kleiner....z.B...Achtung Hardcore ..Hasenzahn" sagen und es durchaus als Kompliment meinen.
      Natürlich setzt das auch einen Kick in Gang der "nett" enden kann.

      Es geht für mich nicht immer um die Erniedrigung, Demütigung oder Klarstellung des Machtgefälles.

      Aber das sollte jeder nach seiner Spielart auffassen und umsetzen.

      Wenn ich einige Beiträge so lese bin ich der Meinung, dass ich einfach ein "netter" Dom bin. 8)
      Natürlich hat jeder ein Recht auf meine Meinung.