Auf der Suche nach Toleranz

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      Auf der Suche nach Toleranz

      Wie fange ich an? Mein Partner und ich leben seit Neuestem eine Fantasie aus, die wir beide schon lange teilen. Es geht – ich sage es kurz und mit geschlossenen Augen, es fühlt sich an als würde ich direkt ins Feuer fliegen, denn das Thema stößt erfahrungsgemäß auf sehr viel Gegenwind – um cuckqueaning.

      Zum Kontext: Seit 5 Jahren sind mein Partner und ich in einer schönen Beziehung, welche von Anfang an auch eine BDSM Beziehung war. Er hat eine eindeutig dominante Neigung. Ich hab schon auf beiden Seiten der Macht gespielt, bin jedoch in unserer Dynamik meistens der devote Part. Unser Fokus liegt weniger auf SM als auf DS. Schon früh in unserer Beziehung haben wir sehr offen gesprochen, Fantasien und Wünsche geteilt. Und ein Wunsch hierbei war, eine zweite Frau mit in unser Spiel einzubeziehen. Der Gedanke ist erniedrigend und macht mich eifersüchtig und gleichzeitig ist er verdammt prickelnd. Das ist eine paradoxe Sache bei mir: Aus einer gewissen Art von Eifersucht (und Erniedrigung) kann ich viel Lust ziehen. Außerdem finde ich Frauen ebenfalls anziehend und der bloße Anblick von meinem Partner und einer schönen Gespielin hätte viel ästhetischen Wert. Nachdem wir wirklich sehr oft darüber gesprochen haben, uns immer häufiger mit solchen Geschichten angeheizt haben, haben wir jetzt eine wundervolle Frau kennengelernt, die das alles ebenfalls spannend fände. Wir würden gerne eine vertrauensvolle F+ etablieren und machen gerade erste Schritte. Soweit so gut. Wir können alle offen und reflektiert kommunizieren. Bisher fühlen wir uns alle wohl bei der Sache. Es ist für mich unendlich aufregend, aus vielerlei Gründen. Aber es tut mir nicht weh, ich mag die Frau sehr und genieße das alles eigentlich.

      Jetzt das Aber: Aber ich habe immer eine Art ‚Stimme der Gesellschaft‘ in meinem Kopf. Eine Stimme, die mir sagt, dass das nicht normal, sondern krank ist. Wenn wir zu dritt durch die Stadt laufen – und auch bloß ein Eis essen – höre ich sie laut in mir: Welche Frau lässt ihren Partner eine andere vögeln? Welche Frau lässt das zu? Doch nur eine Frau, die gezwungen wird, die das selbst gar nicht möchte, die sich nur hat überreden lassen, was muss sie in Wahrheit leiden, wieso lässt sie das mit sich machen? Gefühlt drängt mich diese Stimme - die Norm, die vielleicht aufgrund einer sehr konservativen Erziehung stark in mir ist – in eine Opferrolle, in der ich nicht bin. Und ich würde gerne mit jemandem über meine Neigung sprechen ohne dieses Gefühl zu haben bzw. ohne angewiderte Blicke zu ernten. Ich bin gerade gar nicht sicher, aber ich glaube deshalb habe ich dieses Thema eröffnet. Zuvor habe ich versucht die Suchfunktion zu bedienen, aber es gibt nur sehr wenige Beiträge zu Cuckqueaning und auch die Antworten bezüglich der wenigen Beiträge sind spärlich. Ich hoffe daher, ich trete niemandem auf dem Schlips, wenn ich ein Thema hierzu eröffne und dass ich bei meiner ‚Suche nach Toleranz‘ (irgendwie ist es das ja) bei euch an der richtigen Stelle bin.

      Danke fürs Lesen und grüßle, Motte
      Ich weiß natürlich nicht wie viele Fories hier mit cuckqueaning Berührung hatten/haben, ob nun praktisch oder theoretisch, aber da es in der Sache dem cuckold Konzept gleich ist und das hier bislang keinen Aufschrei der Empörung hervorgerufen hat, nehme ich an, dass Du hier auf offene Ohren und interessierte GesprächspartnerInnen stoßen wirst.

      Was die "innere Stimme der Gesellschaft" anbelangt:
      Lass sie reden, lächle, und dann mach was immer Du willst.
      Fuck what they think...
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Der erste Mensch, der Bungeespringen ausprobiert hat, war sich bestimmt auch ziemlich sicher, dass es klappen würde. Und trotzdem ... mulmig war ihm/ihr bestimmt dabei. Und jedem Erstling danach war auch mulmig, denn die Erfahrung kann man nur selbst machen und das Risiko trägt man auch selbst. So ist das in der Beziehung halt auch - springen oder nicht springen. Dazwischen gibt es nichts.

      Ihr habt euch entschieden, dass eure Beziehung nicht so ganz konventionell sein soll. Ihr beide fiebert danach cuckqueaning auszuprobieren. Dabei ist eigentlich nur entscheidend, dass Du dich mit dem Gedanken wohlfühlst und es dich anmacht, dass Du nicht zum Zug kommst. Wenn ihr alles bedacht habt, gibt es weiter nichts zu sagen, dann könnt ihr es nur noch ausprobieren.

      Die Frage der gesellschaftlichen Konvention beschäftigt hier im Forum viele. Die Erwartungen der anderen und die eigene Erziehung, die sagt, was gut und schlecht ist. Das kenne. wir alle. Es gibt so viele tolle und spannende Beziehungsformen, Erfahrungen, Erlebnisse und sehr viele können sie mit niemandem teilen. Freunde, Verwandte, Kollegen - wer würde es schon verstehen, dass man sich aus liebe schlägt, bestraft, "foltert", eine Person die Führung übernimmt, teils bis in jedes Lebensdetail - oder eben Lust darauf hat, dass der Partner eine andere vögelt, während man daneben sitzt?
      Auch da gibt es nur die Wahl zwischen "verstecken" oder "offen leben" - verboten ist es ja nicht, aber manche werden mit Verachtung gestraft. Zu dritt wird das Verstecken natürlich schwieriger, als wenn alles im Schlafzimmer bleibt.

      Ich selbst habe sehr lange gebraucht, bevor ich mich überhaupt mal mit jemandem über meine Neigungen unterhalten konnte. Inzwischen bin ich abgesichert und alt genug, dass es mir nicht mehr so wichtig ist, ob andere davon wissen oder mich irgendwie (er)kennen. Ich bin wie ich bin und genau so bin ich glücklich, ich trage es nicht nach außen, verstecke es aber auch nicht komplett. Wer mir mein Glück nicht gönnt, den brauche ich nicht. Als junger Mensch war mir dieses Denken so nicht möglich wegen größerer Abhängigkeiten.

      Das Forum hier ist eine Zwischenebene. Man kann sich austauschen, sogar treffen, aber man ist relativ sicher davor geoutet zu werden.
      Auf deiner Suche nach Toleranz ist es sicher kein schlechter Ort, denn du triffst Menschen mit ähnlichen Vorlieben und Herausforderungen. Mir hat das sehr geholfen.

      Alles Gute!
      Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      Hallo @Motte

      erst einmal ein ganz <3 -liches Willkommen hier im Forum :blumen:

      Du magst vielleicht Recht haben, cuckqueening ist (zumindest hier in diesem Forum) nicht so sonderlich verbreitet. Das macht aber gar nichts, denn ich habe das Forum hier als überwiegend tolerant erlebt. Von daher denke ich nicht, dass du hier ausgegrenzt wirst. Ganz im Gegenteil. Es könnte höchstens passieren, dass du neugierige Fragen beantworten musst. ^^

      Ich für mich persönlich könnte meinen Mann niemals teilen, dazu wäre ich viel zu eifersüchtig. Aber es geht hier ja auch nicht um mich, sondern um dich. Und wenn du das toll findest (und es dich geil macht), dann ist doch alles super.

      Die Stimmen der Gesellschaft sagen auch, dass sich eine Frau nicht von ihrem Mann schlagen lassen darf, dass sie sich nicht unterordnen darf, dass beide in einer Beziehung gleichberechtigt sein müssen.... So what :pardon:

      Ich bin maso. Ich finds geil wenn mein Mann mich schlägt. Ich ordne mich gerne unter.

      Und wenn jetzt die Frauenrechtlerinnen ankommen: "Wofür haben wir denn jahrelang gekämpft?" Dann sag ich: "Ganz genau dafür. Dass ich die Freiheit habe, selbst zu entscheiden, wie ich leben will. Und wenn ich selbst entscheide, dass ich mich gerne schlagen lasse, dann ist das meine freie Entscheidung. Und wenn ich entscheide, dass ich mich meinem Mann unterordnen möchte, dann ist auch das meine freie Entscheidung und mein Recht als Frau. Und wenn Du dich dafür entschieden hast, deinem Mann mit einer anderen Frau zuzuschauen und dich das geil macht, dann ist das dein Recht als Frau.


      Von daher, Kopf hoch, Brust raus und sei stolz auf dich und deine Neigung!



      p.S.: für alle anderen Geschlechter gilt selbstverständlich das gleiche :yes:
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Erst einmal herzlich willkommen, @Motte, :blumen:
      Es ist doch toll, daß Du weißt, was Du magst und es mit Deinem Partner ausleben kannst.
      Cuckolds haben sicher dieselben Gedanken wie Du als Cuckqueen und sie leben ihre Neigung auch.
      Du musst ja nicht jedem erzählen, welche Art von Beziehung ihr führt.

      Daß es hier so wenige Beiträge von Cuckolds/Cuckqueens gibt,, liegt aber nicht an mangelnder Toleranz des Forums, sondern mMn daran, daß dieser Personenkreis eher selten im Forum etwas erzählt. Was ich sehr schade finde.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Hallo @Motte herzlich Willkommen hier im Forum.

      Motte schrieb:

      Zuvor habe ich versucht die Suchfunktion zu bedienen, aber es gibt nur sehr wenige Beiträge zu Cuckqueaning und auch die Antworten bezüglich der wenigen Beiträge sind spärlich
      Ich kann nur vorstellen, dass es auch daran liegt, das der Begriff Cuckqueen einfach nicht verwendet wird.

      Für mich und mein Empfinden, käme ich alleine auf Grund unserer H/s-Beziehung nicht auf die Idee, das Recht zu haben den Herrn in diesem Bereich einzuschränken.
      Das würde sich für mich total falsch anfühlen.
      Wie es hier im Forum verteilt ist, kann ich dir nicht sagen, in meinem privaten Umfeld gibt es aber einige Beziehungen die nicht monogam geführt werden, in den unterschiedlichen Konstellationen.
      Wenn du also etwas bestimmtes ansprechen möchtest....Nur zu :)
      So ziemlich alles was die Leute hier im Forum so tun würde bei der breiten Masse da draußen für Empörung sorgen.
      Alleine die Vorstellung wie meine Nachbarn, Eltern, Freunde gucken würden wenn ich denen erzähle das ich mich gerne schlagen lasse, Fesseln und Knebel und benutzen... die würden in der Notaufnahme erst wieder wach werden... ;) also, tut wonach euch ist, man muss ja nicht mit allem hausieren gehen.

      Aber ich kann dich schon ein bisschen verstehen, in meiner Fantasie macht es mich auch an meinen Mann mit einer anderen Frau zu "sehen". Ob ich das allerdings in der Realität tatsächlich ertragen könnte, weiß ich nicht. Vielleicht ergibt es sich mal, vielleicht aber auch nicht...

      Ich hätte jetzt aber auch den Begriff Cuckqueening nicht gekannt und dementsprechent diesen auch nicht nutzen können. Wieder was dazu gelernt...
      Vielen, lieben Dank für die Toleranz, die ich schon jetzt bei euch finden durfte :blumen:
      Es tut der Seele wirklich gut, eure Beiträge zu lesen. Es geht auch gar nicht so sehr darum, dass die 'Stimme der Gesellschaft' oder gar die Gesellschaft per se mich von meinem Treiben abbringen könnte - da bin ich wohl zu trotzig, wenn man so möchte ;) Sie im Ohr zu haben ist allerdings trotzdessen, dass man mit der Neigung nicht hausieren geht und von daher in einem persönlichen Umfeld bloß wenige reale Stimmen hierzu erhoben werden, beizeiten schwierig. Sie sorgt dafür, dass ich mich manchmal schmutzig und klein fühle - auf eine Art und Weise, die nicht schön ist. Einerseits ist es tröstlich zu lesen, dass es einigen hier so geht. Andererseits umso trauriger, ja man muss es so sagen, dass viele dieses Gefühl oder auch die Erfahrung teilen, da es doch zeigt wie sehr unsere moderne Gesellschaft doch noch zum Stigmatisieren neigt.

      Ganz davon abgesehen: Ich finde es sehr schön - und musste beim Lesen schmunzeln - als ich gesehen habe, dass viele Cuckqueen statt Cuckquean schreiben. Beide Schreibweisen sind meines Wissens nach heute gebräuchlich, es besteht jedoch ein feiner etymologischer Unterschied, den ich mal so frei bin, hier zu erläutern (*die Lehrerbrille auf der Nase zu recht rückend und aus einem etwas anderen Dictionary zitierend*): Quean leitet sich vom altenglischen Cwene für Frau ab und steht im Zusammenhang mit englischen Begriff für Königin, Queen.Während jedoch Queen mit einer inhaltlichen Aufwertung verbunden ist, steht der Begriff Quean für leichtes Mädchen oder gar Flittchen und war im Fetisch Kontext die ursprünglich angewandte Bezeichnung. Finde ich spannend, deshalb musstest ihr jetzt daran teilhaben :pardon:


      Grüßle, Motte


      Übrigens: Falls - und ich will da auch gar nicht zu weit vor greifen oder so und weiß auch gar nicht, ob das überhaupt gewünscht ist - Interesse besteht, könnte ich gerne ein wenig aus dem noch nicht riesigen, aber beständig wachsenden Erfahrungsschatz plaudern oder bestehende etwaige Fragen beantworten oder eventuell finden sich auch ein paar andere, die gerne Erfahrungen teilen würden? Dachte nur gerade an @Feuerpferds Bedauern, dass es weniger Beiträge hier zu dem Thema gibt...
      Dann habe ich doch direkt eine Frage :D
      Bei den Herren die diese Form der Beziehung eingehen gibt es ja die Klassifikation C1 bis C3 womit unter anderem der Grad der Keuschhaltung angezeigt wird.
      Stellt ihr euch das aich vor? Oder geht es in der Hauptsache darum eine weitere Frau dazu zu nehmen? Wenn ja soll es dann in Richtung Poly gehen?
      Ups... sind doch mehr als eine Frage :saint:
      Wen geht es denn was an, was Du im Schlafzimmer machst? Deinen Partner und jetzt eben noch die dritte anwesende Person. Sonst niemanden.
      Bei anderen Paaren ist seit Jahren sexuell die Luft raus. Sie wüssten vielleicht, was sie wollen, aber sie trauen sich nicht aus Angst vor der Reaktion des Partners und der Gesellschaft. Warum das besser sein soll als sich entgegen der "Norm" auszuleben, ist mir unbegreiflich.

      Überhaupt, was ist "Norm"? Monogam? Cis? Hetero? Hetero und cis als "normal" zu bezeichnen, gewöhnt sich die Gesellschaft zum Glück gerade ab. Heteros und Cis-Menschen sind die Mehrheit, aber deshalb nicht die "Normalen" in dem Sinne, dass Andere anormal wären.
      Ich bin ziemlich sicher, dass es mehr nicht-monogam lebende Menschen gibt als nicht-cis-Menschen (bevor ich mich aus Unwissenheit in Begriffen wie "trans", "inter" und so weiter verheddere oder einen vergesse, fasse ich sie lieber so zusammen). Trotzdem soll Monogamie die Norm sein?
      Es gibt auch mehr Leute ohne Aquarium zuhause oder ohne Rennrad. Trotzdem käme niemand auf die Idee, zu sagen, dass ein Leben mit Aquarium nicht normal wäre.

      Eine Norm ist ein Gebot, ein Anspruch. Es gibt DIN-Normen, die genau regeln, wie ein Geschäftsbrief aufgebaut sein soll, weil das den Schriftverkehr erleichtert (jedenfalls ist das die Idee dahinter). Man orientiert sich an dieser Norm und versucht, das eigene Handeln daran auszurichten.

      Die Norm für eine Beziehung kann nur das Ziel haben, alle Beteiligten glücklich zu machen. Da Beziehungen aber etwas individueller daher kommen als Geschäftsbriefe, müssen sie auch individueller an der Norm, also dem Ziel, glücklich zu machen, ausgerichtet werden.
      Wenn es Euch glücklich macht, jemand drittes ins Boot zu holen, wäre es sogar widersinnig, das nicht zu tun. Und wenn Tante Erna das stört, soll sie halt über was anderes nachdenken - Fencheltee zum Beispiel, das finde ich viel perverser ;)
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Hallole,

      Motte schrieb:

      Jetzt das Aber: Aber ich habe immer eine Art ‚Stimme der Gesellschaft‘ in meinem Kopf. [...] Wenn wir zu dritt durch die Stadt laufen – und auch bloß ein Eis essen – höre ich sie laut in mir:
      Wenn dir dies Stress bereitet, kann umdenken vielleicht hilfreich sein? Diese Stimme kommt vielleicht auch ein bisschen daraus hervor dass du weißt was Sache ist. Ich kann mir kaum vorstellen dass jeder der zwei Frauen und einen Mann sieht sich denkt "aha, ein Threesome". Ich hoffe das jedenfalls sonst ist jedesmal dass ich mit meine Schwester und ihr Mann unterwegs bin mit Sicherheit die ganze Stadt überrascht was das kleine Weibchen mit zwei so große Kerle anfangen will.
      Vielleicht fühlst du dich ruhiger mit der Idee, dass du in der Öffentlichkeit mit der F+ deines Mannes unterwegs bist aber heimlich, so dass keiner das sehen kann. Somit ist die Bloßstellung ein bisschen weniger und kommt vielleicht die Stimme der Gesellschaft auch mal dazu gut sein zu lassen.

      Motte schrieb:

      ...es gibt nur sehr wenige Beiträge zu Cuckqueaning und auch die Antworten bezüglich der wenigen Beiträge sind spärlich.
      Sowieso ist es vieler Männer einen Traum mehrere Frauen gleichzeitig zu genießen, dementsprechend gibt es das mit absoluter Sicherheit nicht nur bei dir :) Es hilft vielleicht das "queen" kein A erhält. Cuckqueen bzw Cuckqueening sind die Wörter die du suchst. Falls dein Englisch ausreicht findest du erhebliche Mengen an Infos im Netz darüber (und unheimlich viele Videos). Damit könnte es auch schon deutlicher zeigen dass was du willst, machst und zulässt gar nicht fremd ist, und die Toleranz dafür deutlich anwesend.
      Ich meine im Vergleich zu vieles Anderes was in diesem Forum so besprochen wird ist eine Dritte dazu zu haben recht Pillepalle. ;)
      Hitting rock bottom teaches you lessons climbing mountains never could.
      Ich musste an manchen Stellen - vor allem bei dem Fencheltee und Tante Erna - herzlich lachen! Danke für die Antwort @Dominantseptakkord Und nein, du hast schon Recht: Ich möchte mein Leben nicht an DIN Normen ausrichten ^^

      Und @zaya: Das ist eine persönliche Frage, auf die ich gerne eine persönliche Antwort gebe - womit sie aber natürlich nicht zur Pauschalisierung dient und das auch gar nicht soll. Das bloß ganz kurz vorab, man wird ansonsten manchmal so leicht missverstanden. Aber genug des Disclaimers. :pardon: Bei meinem Partner und mir ist es so, dass wir uns nicht gemäß diesen Stufen C1 bis C3 klassifizieren. Allerdings spielt Keuschhaltung auch bei uns eine große Rolle. Mein Partner liebt es, dass ihm alle meine Orgasmen gehören und ich schenke sie ihm sehr gerne. Das war jedoch bereits in den Anfängen unserer Beziehung ein essentieller Bestandteil unseres BDSM. Es hat damit angefangen, dass ich ohne seine Erlaubnis keinen Orgasmus mehr haben durfte, sondern darum zu bitten hatte. Mittlerweile darf ich mich ohne seine Genehmigung auch nicht mehr anfassen und bin seit bestimmt...lass mich kurz überschlagen...fast drei Monaten nicht mehr gekommen. Wobei er mich oft edged, der Teufel. :engel: Davon abgesehen kenne ich noch die Spielart des Never inside, wobei es nicht mehr zur vaginalen Penetration kommt. Mein Partner befasst sich zwar gern mit dem Gedanken, dass wir in unseres Beziehung auch an diesen Punkt kommen, aber wenn wir ehrlich zu uns sind, werden wir das nicht: Ich hab ihn zu gerne in mir und er genießt es zu sehr mich auf diese Art zu nehmen. ;) Trotzdem geht es auch bei uns häufig um Verwehrungen dieser Art. Gerade weil mein Partner weiß, wie gerne ich ihn in mir habe, verweigert er mir diese Erfahrung mit sadistischem Vergnügen für Tage oder auch Wochen. Dann verwöhne ich ihn auf andere Weisen. :rolleyes: Der Keuschhaltung und Orgasmuskontrolle werden auch im Kontext mit unserer, ich nenne sie mal Flamme, weil mein Nick hier Motte ist, eine wichtige Rolle zukommen und tun es bereits jetzt schon zum Teil. So hat mein Partner beispielsweise mittlerweile auch die Kontrolle über die Orgasmen unserer Flamme. Im Augenblick sind wir beide für ihn keusch und mein Partner hat angekündigt, Orgasmen als Belohnung zu verteilen. Derzeit ist er hierbei recht großzügig unserer Flamme gegenüber und strenger mir gegenüber - was ich ebenfalls als prickelnd empfinde. Es geht auch dabei um das Spiel mit und den Reiz der Eifersucht. Er flüstert mir häufig Geschichten ins Ohr, wie etwa, dass er höchstens einen Orgasmus im Monat verschenken möchte. Und wenn er mit ihr vor meinen Augen schläft, dann wird er sie kommen lassen und ich werde wissen, dass ich noch lange warten werde, ehe sich die nächste Chance auf einen Höhepunkt ergibt. Das ist grausam und herrlich und lässt eine Motte wie mich fliegen. Es erschafft einen Cocktail der Gefühle in mir: Eifersucht, Erregung, eine kompetitive Spannung und gleichzeitig allerdings die Zuneigung zu unserer Flamme und eine gewisse Freude für sie, dass sie kommen durfte. Das ist ein Gebräu höchster Lust für mich und ich bin gespannt, ob die Geschichten, die mein Partner mir ins Ohr raunt, bald Wirklichkeit werden. Es sieht aber so aus als seien wir auf einem guten Weg dahin. ^^

      Ich hoffe, das gibt dir ausreichend Einblicke - oh, und was das Poly angeht. Das ist nicht leicht zu beantworten. Wir bewegen uns definitiv nicht auf der Ebene eines ONS, wenn wir zu dritt spielen. Es ist sehr wertschätzend. Mein Partner findet unsere Flamme anziehend, attraktiv, liebenswert und menschlich spannend. Ich teile seine Zuneigung zu ihr und die Anziehung. Ich bin jedoch nicht verliebt und er ist es auch nicht. Ich weiß auch nicht, ob sowohl er als auch ich nochmal so stark für einen Menschen empfinden können wie wir füreinander empfinden. Das ist allerdings ebenfalls sehr offen kommuniziert. Bisher meint die Flamme, es gehe ihr ähnlich. Falls sich an den Gefühlen etwas ändert, werden wir auch das sehen und darüber sprechen und Wege finden. Momentan sehen wir uns ca. ein bis zwei Mal die Woche meistens zu dritt, manchmal auch nur sie und ich oder mein Partner und sie. Oh, und mein Partner und ich teilen uns eine Wohnung. Wir sind im Augenblick tatsächlich eine gute F+ und unternehmen viel auch außerhalb vom Bett zusammen. Nicht typisch cuckquean-like ist vielleicht, dass auch sie und ich falls mein Partner es erlaubt Zärtlichkeiten austauschen.

      Puh, ein Roman. Grüßle, Motte
      Vielleicht hilft gegen die innere Stimme, das bewusste Umdrehen, im Sinne von "wir wirken komplett normal, aber wenn DIE wüssten was bei uns alles für spannende Dinge abgehen... ^^ ".

      Danke für Deine Schilderungen. ich kann den Reiz nachvollziehen. Ich bin zwar nicht bi und die Präsenz der Frau in der Beziehung wäre mir deutlich zu viel, aber Deine Erregung bei diesem "Spiel" (es ist ja bei euch mehr als ein Spiel) kann ich sehr gut verstehen. So etwas funktioniert nur ohne Schäden für Dich, wenn Deine Beziehung auf sehr festen Beinen steht, Du Dich darin aufgehoben und geborgen fühlst und ihr viel miteinander kommuniziert. Das scheint bei euch der Fall zu sein. Also geniess es. Wenn die Anderen wüssten... ;) Tun sie aber nicht!
      Besondere Menschen erkennst Du darin, dass sie Dich berühren ohne die Hände zu benutzen

      Motte schrieb:

      Aber ich habe immer eine Art ‚Stimme der Gesellschaft‘ in meinem Kopf. Eine Stimme, die mir sagt, dass das nicht normal,
      .....naja...Du weißt ja auch nicht was so in anderen Schlafzimmern abgeht und - das ist bestimmt auch gut so.
      Ich glaube ja mehr an dieses : Außen hui...innen pfui....

      Viele Moralapostel haben auch eine andere Seite ...nur könne/dürfen sie diese nicht zeigen.......sei froh das es bei Dir anders ist.

      Du/Ihr müsst glücklich und zufrieden sein....andere mögen das auf andere Art und Weise sein...... :pardon: - können sie ja auch.

      Es ist Dein Leben!
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.