Missbrauch

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      Zuerst mal, ich lasse in diesem Thread das Gendern, da es in Der Regel Fem-Sub / Male-Dom betrifft.
      Da wir hier im Forum immer wieder Threads haben, in denen es bei Sub-Neulingen nicht so gelaufen ist, wie Sub sich das vorstellt und mir bei einigen Kommentaren dann wirklich -Ja genau DAS-.
      Meist fangen diese Threads harmlos an.
      Es ist etwas nicht optimal gelaufen und potentielle Sub macht sich Gedanken, ob sie wirklich im Bdsm richtig aufgehoben ist.

      Dann passiert etwas erstaunliches.
      Auf jeden Fall wird ihr zugeredet, dass sie richtig ist. Da bin ich schon immer irritiert.
      Meiner Meinung nach, ist dass etwas das man rausfinden sollte, reines Kopfkino machen noch keine Neigung aus.
      Um es klar zu sagen, ich will niemanden seine Neigung ausreden, nur es gibt tatsächlich Menschen, die haben viel Kopfkino können es aber in der Realität nicht/ noch nicht ausleben.
      Warum gibt es da immer nur eine Antwort?
      Wird nie in Erwägung gezogen, diese Frage mal ernst zu diskutieren?
      Dann ist dieses Thema meist schnell abgehakt.
      Das Forum hat entschieden es hat eine neue Sub als Mitglied.
      Dann kommt Punkt zwei.
      Aus dem nicht optimal, wird ganz schnell ein Missbrauch evtl. mit Tendenz zur Vergewaltigung.

      Sorry, aber hat auch nur einer der das in in einem Thread schreibt, mal darüber nachgedacht, was er damit auslösen kann?

      Da kommt jemand ins Forum der sich seiner Neigung nicht sicher ist, der Antworten auf seine Fragen sucht und hat dann User die ihm mitteilen er wurde Missbraucht/ Vergewaltigt.

      Neue User sind schlecht einzuschätzen, bei jemanden der sensibel ist, kann sowas traumatisch wirken.

      Wenn wirklich Verdacht auf Missbrauch oder Vergewaltigung vorliegt ohne das die Betreffende es erwähnt, finde ich diese Vorgehensweise unmöglich!
      Sollte es wirklich der Fall sein, ist eine öffentliche Diskussion darüber mit Sicherheit auch nicht der richtige Weg. Dann gebt doch einfach die Info an Maydaysm ab.
      Da sind dann Menschen mit Erfahrung die helfen können.
      Ich habe zwei nicht verstanden was die Frage ist... Wenn es eine gibt. Aber vielleicht geht's hier auch nur um Senf und da geb ich mal schnell meinen dazu. Hab grade Lust dazu.
      1. Ja. Du hast recht. Aus Fantasie ist eine Neigung nicht zwangsläufig resultierend. Herauszufinden was, wie, wo und ob überhaupt man sich im Bereich z. B. Submission zu positionieren braucht Zeit und ist mitunter nie beendet. Trotzdem ist es glaube ich auch genauso wichtig, in einer Findungsphase Zuspruch zu erfahren. Zweifel hat man zumeist selbst genug. Kritisch zu hinterfragen ist allerdings auf allen Seiten nie verkehrt!

      Und 2.
      Ja! Ich finde es auch persönlicher (wie auch einer professionellen Sicht) heraus ganz schwierig jemanden ein Problem an die Backe zu quatschen. Umdeutung nennt man das. Und in diesem Fall eine negative bzw. defizitär orientierte. Nicht gut für das Selbstbild und Konzept.
      Erlebtes ist in erster Linie nämlich subjektiv. Und bleibt es (zumindest mal außerhalb juristischer Bereiche) auch. Wenn ich mich nicht missbraucht fühle. Wurde ich das auch nicht. Und niemand anderes weiß es besser. Und bleibt mir weg mit freudianischen Unterbewusstsein. Heißt ja nicht das es sich nicht ändern kann. Aber wenn ich grade okay bin. Bin ich okay.
      Man kann ja nett (per PN) nachfragen. Aber diese Deutungshoheit. Die steht nur jedem selbst zu und niemand anderen.

      *Senftube wieder zu*
      @his_Alice Ja...eigentlich war es die Senftube...lach. wobei ich auch eine Diskussion, abseits eines solchen Threads vorteilhaft finde.
      Eine wirkliche Frage dazu habe ich nicht.
      Einfach ein Thema das zur Diskussion steht.

      Vielleicht verstehe ich dann die Motivgründe mal :gruebel:
      Umgekehrt ist es doch aber auch schwierig. Sehe ich etwas, was als Gewalt und ohne einvernehmlichkeit beschrieben ist, bei jemandem, der nicht explizit im BDSM zuhause ist oder wo die Aktion dann auch nicht vorher abgesprochen wurde, dann muss man das auch benennen können. Nicht im Sinne, ich sage jemandem, dass er sich missbraucht fühlen soll, das wäre ubergriffig. Sondern, WENN er sich missbraucht fühlt, dann hat das seine Berechtigung, weil es von außen betrachtet eine gewalttätige Handlung war. dann sollte man sich Hilfe suchen und schauen wie es weiter geht. Und so wurde es auch von der TE kommuniziert. Es fiel die Formulierung "Ich habe mich benutzt gefühlt"... "ich wusste gar nicht wie mir geschieht"

      Oftmals kommt ja dann dieses Sich-Selbst-infrage stellen. Da finde ich eine solche Aussage eigentlich eher unterstützend "Nein, so wie du es schilderst ist da nichts an deiner Wahrnehmung falsch. Er hat sich falsch verhalten, punkt." und ja, das hier ist kein Therapie forum, aber man muss klar benennen können, wenn etwas eindeutig nicht in die Maßstäbe von ssc fällt, dass es dann eben auch nicht BDSM ist. (rack und meta Konsens ist da auch ein anderes Thema) Dann frage ich mich schon, was genau da deiner Meinung nach die bessere Vorgehensweise wäre.

      Und das ist hier auch kein Angriff, aber ich finde es schwierig da richtig zu reagieren
      Ich verstehe Deinen Punkt und teile die Tendenz. Es schadet definitiv nicht, wenn man sich selbst mal bzgl. deiner Bedenken reflektiert und darüber nachdenkt.
      Du hast da etliche richtige Punkte angesprochen.

      Die Verantwortung für den Umgang mit den Antworten sehe ich trotzdem primär bei den Fragestellenden. Ich erwarte schon, dass die so reflektiert sind, dass sie wissen, dass
      • sie es mit einem Internetforum zu tun haben
      • sie hier in Sachen Wissen, Intelligenz und Empathie auf einen Durchschnitt der Bevölkerung treffen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen.
        BDSM ist eine ganz schön große Klammer mit viel Platz darin.
      • eine private Meinung keine Psychologen, Psychiater oder Beratungsstellen ersetzt
      Wir hatten es an anderer Stelle schon einmal: Wenn Meinungsäußerung oder privater Rat im Forum zur Haftungsfrage wird, fördert das nicht die aktive Teilnahme.
      Das Forum wird sehr gut, aktiv und teils restriktiv moderiert. Wenn richtig Quatsch geschrieben wird, greift jemand ein. Mehr Qualität kann und darf man nicht erwarten.

      Den eigenen Maßstab, den man an sich und die eigenen Beiträge anlegt, sollte man - und so verstehe ich Deinen Post - aber schon mal kritisch überprüfen. Danke dafür.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)

      LynnMae schrieb:

      Er hat sich falsch verhalten, punkt.
      Und genau das ist das Problem!

      Du gehst Davon aus, daß Deine - bzw. Ihre - Erwartungshaltung ihm gegenüber automatisch richtig ist. Aber mit welchem Recht stellst Du diese über seine persönlichen Wünsche und Erwartungen?

      Man kann das ganze als interkulturelles Problem sehen. Es treffen unterschiedliche Hintergründe (woher hab ich meine Information, was BDSM ist?) und Bedürfnisse aufeinander. Und von außen dann einer Seite pauschal die Schuld zu geben (s. Zitat) ist an der Stelle dann wirklich diskriminierend.

      Und die pauschale Apologie, die @dbondino anführt geht genauso am Ziel vorbei: Nicht alles was nicht den Forumsregeln widerspricht ist automatisch in Ordnung.
      Und der geneigte Leser bzw. Leserin soll sich die "Wahrheit" von dem "Unisnn" Filtern?
      Gerade Anfängern ohne Erfahrung ist dieses nicht möglich. Da wird schnell die "häufigste" Antwort als allein richtige angesehen.
      - Das Beispiel mit der Fliegen-Nahrung erspare ich mir hier mal. :)
      "Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and
      cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that
      ‘my ignorance is just as good as your knowledge."
      — Isaac Asimov, Column in Newsweek (21 January 1980)

      SirDevious schrieb:

      Und die pauschale Apologie, die @dbondino anführt geht genauso am Ziel vorbei: Nicht alles was nicht den Forumsregeln widerspricht ist automatisch in Ordnung
      Ich sprach nicht davon, dass automatisch alles in Ordnung ist, sondern lediglich davon, dass man von einem Internetforum keine höhere Qualität erwarten darf. Kleiner, aber wichtiger Unterschied.
      Und meinen letzten Satz hast Du, um Deinen Punkt zu machen, auch schlicht überlesen.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)

      SirDevious schrieb:

      LynnMae schrieb:

      Er hat sich falsch verhalten, punkt.
      Und genau das ist das Problem!
      Du gehst Davon aus, daß Deine - bzw. Ihre - Erwartungshaltung ihm gegenüber automatisch richtig ist. Aber mit welchem Recht stellst Du diese über seine persönlichen Wünsche und Erwartungen?
      Ich gehe davon aus, weil ich Ihre Reaktion darauf gelesen habe, die die oben von mir genannten Formulierungen enthalten hat. Und seine Freiheit, kultureller Hintergrund hört an der Stelle auf, wo er anderer Menschen Freiheit beschneidet. Und blaue Flecken zu verursachen, sich beim allerersten Sex mit einem neuen Partner egoistisch zu verhalten zählt für mich nicht unbedingt zu den akzeptablen Verhaltensweisen, abgesehen davon, dass es sich innerhalb oder am Rand von strafbaren Handlungen bewegt.

      Und ja, ich gehe von eigenen Erfahrungen aus. wenn sein "persönlicher Wunsch" ist, bei ihr blaue Flecken zu hinterlassen, sich beim Sex ausschließlich um sich zu kümmern und ihr das Gefühl zu vermitteln, dass er sie benutzt, dann hat er das vorher zu kommunizieren. Dann hat sie nämlich auch die Möglichkeit ihm den Konsens zu entziehen wenn sie das nicht will was er will.
      @LynnMae
      Aus dem Thread auf den du dich beziehst geht hervor, sie hat mitgeteilt das sie auf gewisse Spielarten steht. Sie hat zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass etwas nicht in Ordnung ist! Und sie wollte vom Forum wissen, ob ihm die Empathie fehlt.

      Wie ich auch schon in dem Thread schrieb.
      Sich benutzt fühlen, hat nichts mit Missbaucht worden zu tun!

      Gibt es auch nur eine Stelle in dem Thread wo die TE, das Thema Missbrauch, Vergewaltigung angesprochen hat.

      Da scheinen einige warum auch immer, etwas hineininterpretieren.
      Vielleicht sollte man sich mal bewusst machen um welchem Straftstbestand es da geht. Ebenso welchen Aufwand Gerichte betreiben, um genau das festzustellen.

      Hier wird inflationär damit umhergeworfen, was auch für wirkliche Opfer solcher Straftaten eine Ohrfeige ist.
      @Callimorpha
      Ich habe sexuelle Gewalt erlebt. Mehrmals. Du kannst mir glauben, dass zwischen "erotisch" benutzt werden von einem Menschen dem ich vertraue und "wirklich" benutzt werden von einem Menschen, dessen Motivation mir in dem Moment aber sowas von sch*egal ist, ein Unterschied ist, den ich kaum in Worte fassen kann.

      Gerade deshalb finde ich verniedlichungen von Handlungen, für die sie die gleichen Worte benutzt wie ich um das zu beschreiben was da passiert ist, extrem schwierig.

      Ich muss darüber nachdenken, vielleicht bin ich auch raus aus dem Gespräch, weil ich vllt nicht objektiv bin und nicht klar sagen kann ob ich die parallele zu mir ziehe.

      LynnMae schrieb:




      Gerade deshalb finde ich verniedlichungen von Handlungen, für die sie die gleichen Worte benutzt wie ich um das zu beschreiben was da passiert ist, extrem schwierig.

      Ich muss darüber nachdenken, vielleicht bin ich auch raus aus dem Gespräch, weil ich vllt nicht objektiv bin....
      Niemand hat hier irgendwas verniedlicht. Im Gegenteil. Im EP war sogar die Rede davon, sich bei gut begründeten Verdacht an Profis zu wenden.
      Es ist allerdings problematisch zu glauben zu glauben, nur weil die gleichen Worte genutzt werden auch das gleiche gemeint wird!
      Das ist Gedankenübergriffig. Man muss da genau nach horchen und prüfen.
      Und das sage ich, aus der Perspektive die mit Menschen arbeitet die für sie und juristisch definierten Missbrauch erlebt haben.

      Und niemand ist objektiv! Das ist weder der Anspruch noch die Basis. Die eigenen Anteile die mitschwingen erkennen und managen. Darum geht's. Und das tust du doch deutlich durch deinen reflektieren Einwand!
      Hallo Callimorpha,

      ich bin zugegebenermaßen am dem Thread hängen geblieben bei der Passage "Das Forum hat entschieden es hat eine neue Sub als Mitglied" ;)

      Deinen Grundtenor kann ich schon verstehen, ich halte den Thread aber auch für gewagt ohne das Du dein Geschlecht und Neigung Preis gibts ...

      Und den letzten Satz deines Eingangsthread ... "Dann gebt doch einfach die Info an Maydaysm ab" Echt, dein Ernst? Du empfiehlst Leute auf ne Handynummer anzurufen ohne jegliches Impressum? *kopfschüttel*

      Aber zurück zu deinem "Gefühl" das Doms immer die bösen und Subs die guten sind ...


      Da schreibt also im zweifelsfall die Sub mit Puls 180 kurz nach der Session einen Hilferuf ins Forum weils sie das erlebte grade nicht ganz einordnen kann. Das Forumspublikum sitzt entspannt bei Kaffe oder wahlweise einem Glas Wein und stürzt sich auf die neusten Beitrag...

      Nach den ersten drei Antworten denkt sich die ratsuchende Sub das hab ich nicht gewollt, das ist ein Mistkerl *Bingo - welcome on Board*.

      Am nächsten Tag nach etwas Selbstrefelktion muss man sich vielleicht eingestehen *war irgendwie geil* und *stopp* habe ich auch nicht gesagt...

      Das Problem ist, niemand war dabei und in der Regel kennt man nur die eine Seite... Damit will ich das Thema nicht verharmlosen, frag mich aber schon wie man bei einem rape game über Emphatie diskutieren kann ohne dabei gewesen zu sein.

      Hier gibt es so gut wie keine echten Session "Beichten" ... ich vermute der größte Teil würde auch gesteinigt und gefedert, für den Außenstehenden ist es so gut wie unmöglich das Zwischenmenschliche zu bewerten und digital vor dem Rechner fällt das Urteil doppelt leicht...


      Zum Thema
      Ich vermute nach schief gelaufenen Sessions ist ein Austausch mit einer Person hilfreicher als der Senf de Scharmintelligenz...

      Aber vielleicht ist er Post auch dafür gut, bei Neuanmeldungen einfach einen Hinweis einzublenden mit wem man sich austauschen kann nach schlechten Erfahrungen. @nightbird

      Das fände ich einen echten Mehrwert aus der Diskussion.

      Pixeldom schrieb:

      Deinen Grundtenor kann ich schon verstehen, ich halte den Thread aber auch für gewagt ohne das Du dein Geschlecht und Neigung Preis gibts ...
      Tatsache ich habe das Geschlecht nicht angeben, habe es jetzt aber nachgeholt. :)
      Neigung habe ich angegeben Bdsm-er.
      Oder muss das genauer sein, damit ein Thread "gerechtfertigt" ist?

      Pixeldom schrieb:

      Und den letzten Satz deines Eingangsthread ... "Dann gebt doch einfach die Info an Maydaysm ab" Echt, dein Ernst? Du empfiehlst Leute auf ne Handynummer anzurufen ohne jegliches Impressum? *kopfschüttel*
      Ja, das war mein ernst.
      Ein Verein, der meines Wissens nach, seid Jahren aktiv ist. Hier bei mir sowohl in Dr Smjg als auch bei Smart Ev. angesehen.
      Auch Gentledom hat das Projekt Erwähnt für Hilfesuchende Übersicht über BDSM Projekte
      Allerdings habe ich jetzt auch festgestellt, dass es da scheinbar eine neue Webseite gibt. Die Alte war ausführlicher inkl. Impressum und Hilfsangeboten.

      Irgendwo im Forum gab es auch mal Links u.a. zum weissen Ring und wenn ich mich nicht zu sehr täusche, war auch MaydaySm dort aufgeführt. Sollte vielleicht noch mal überprüft werden ;)


      Vielleicht macht es wirklich Sinn eine Möglichkeit von "erste Hilfe" zu bieten.
      Ähnlich der Patengruppen.
      Ich finde das schwierig. Ein Missbrauch wird dadurch definiert, das man Handlungen auch als Missbrauch benennt.

      Wenn ich etwas nicht so benenne, dann gebe ich der Person nicht die Chance sich die nötige Bestätigung für Hilfe zu holen, oder im schlimmsten Fall spreche ich ihr die Berechtigung für ihre Gefühle ab.
      Wenn ich etwas als Missbrauch benenne beeinflusse ich die Person dadurch evtl. negativ.

      Ich habe zB auch erst durch Aussagen Außenstehender gelernt, dass es Ok war, als ich jemanden angefahren habe, er solle mich nicht am Arsch anfassen (Damals war ich 14). Umstehende meinten: stell dich nicht so an, ist doch alles nur Spaß. Ich dachte dann, dass ich wirklich eine Spaßbremse bin, war ja mal auch wieder nicht so schlimm.
      Manchmal braucht man Meinungen von außen, die sagen: ja der moralische Kompass funktioniert.

      Was soll man nun tun?
      Wo zieht man persönlich die Grenzen (weil das ist ja der einzige Punkt an dem man sich orientieren kann)?

      Ich persönlich denke nicht, dass wir hier durch eine Diskussion die Lösung für solch eine Frage finden. Manche Menschen bewerten eben anders, als man selbst. Einfach zu sagen: bewertet weniger Aussagen als Missbrauch ist in meinen Augen zu kurz gedacht.
      Vielleicht sollte man aber damit anfangen erstmal Fragen zu stellen, wenn man einen solchen Verdacht hat, um sicher zu gehen, dass das auch wircklich so stimmt.
      Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.

      Die Feuerzangenbowle; Heinrich Spoerl

      Katara schrieb:

      Ich persönlich denke nicht, dass wir hier durch eine Diskussion die Lösung für solch eine Frage finden. Manche Menschen bewerten eben anders, als man selbst. Einfach zu sagen: bewertet weniger Aussagen als Missbrauch ist in meinen Augen zu kurz gedacht.
      Das man durch eine solche Diskussion keine Lösung für solch eine Frage finde, da gehe ich absolut konform mit Dir.

      Bewerten und da komme ich zu dem Punkt, der mir hier wirklich Kopfzerbrechen macht, können wir hier eigentlich mal so gar nichts. Wir kennen meist die Situation nur rudimentär und das auch noch nur einseitig. Hier zu werten finde ich dann mal fahrlässig. Ich meine hier keinesfalls nicht raten, deshalb kommen ja solche Fragen auf, der Threadersteller sucht Rat. Raten kann man aber auch ohne zu werten.

      Sprich wenn Du Dich missbraucht fühlst könntest Du Dich an folgende Stellen wenden "....". Oder auch direkte Hilfestellung anbieten. Das empfinde ich als richtig und wichtig. Im Gegenteil zu "Der Mann hat Dich missbraucht, ich würde den anzeigen". Da ist die Wertung einer Situation, die niemand von uns wirklich beurteilen kann und schon gar nicht aufgrund rudimentärer Informationen.
      Ich weiß nicht ob wirklich rüber kommt was ich meine?
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Finde ich ist allgemein ein schwieriges Thema. Wo hört eine Unvorsichtigkeit auf und wo fängt Missbrauch an? Möchte ich hier auch nicht klären sondern mal so in den Raum stellen.
      Ist es vielleicht auch nur die Absicht? Gehe ich diesen, oder jenen Schritt bewusst?
      In der Regel beurteilt man ja sehr sehr schnell und ich ertappe mich sehr häufig dabei, das ich dann auch bewerte und selten eine Person aus der "Bewertung" Wieder herausnehme.
      Ich finde sogar ein Satz wie "Du wurdest missbraucht!" geht noch weiter wie eine Bewertung der Situation, weil es sich eben auch um einen Straftatbestand handelt dann (berichtigt mich wenn ich mich irre).
      Wohingegen so etwas wie: "Dieses Verhalten halte ich für rücksichtslos, oder sogar gewalttätig" eine ganz andere Schärfe hat und nicht so final klingt.

      Ich hoffe Ihr versteht meinen Gedankengang dazu.
      Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit

      -William Somerset Maugham

      Hera schrieb:

      Sprich wenn Du Dich missbraucht fühlst könntest Du Dich an folgende Stellen wenden "....". Oder auch direkte Hilfestellung anbieten.
      Auch an der Stelle wurde doch schon eine Bewertung vorgenommen zwischen:
      Oh freut mich für dich
      Hm, vielleicht läufts beim nächsten mal ja besser
      Wenn du dich schlecht fühlst, dann kannst du dir Hilfe suchen

      Ich habe also dann die Situation so bewertet, dass ich denke die Person benötigt evtl Hilfe. Ohne Bewertungen kommen wir nicht arg weit.

      Und noch eine Anmerkung:
      In meinen Augen macht ein fehlendes Nein die Situation nicht besser.
      Ich bin für die Regelung, die in Schweden gilt:
      Kein Ja=Misshandlung
      Jeder ist in der Pflicht vor einer sexuellen Handlung einen Konsens her zu stellen. Dabei wird die Verantwortung nicht auf das Opfer abgewälzt, das in der Situation evtl überfordert ist.
      Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.

      Die Feuerzangenbowle; Heinrich Spoerl

      Katara schrieb:

      Auch an der Stelle wurde doch schon eine Bewertung vorgenommen zwischen:
      Oh freut mich für dich
      Hm, vielleicht läufts beim nächsten mal ja besser
      Wenn du dich schlecht fühlst, dann kannst du dir Hilfe suchen
      Fangen wir mal an das ich könnte nicht kann geschrieben habe, aber ich will mich jetzt auch nicht an Kleinigkeiten aufhängen. Ein wesentlicher Unterschied für mich ist aber, da antworte ich der Person und wenn ich werte, werte ich sie, im anderen Fall werte ich einen Menschen, der hier weder seine Sicht der Dinge geschrieben hat, noch dessen Rolle ich dabei mit Sicherheit kenne. Der nicht einmal die Chance hat dazu Stellung zu nehmen.

      Sollte es stimmig sein, kein Thema alles schick, ist es das nicht ...

      Katara schrieb:

      Ich habe also dann die Situation so bewertet, dass ich denke die Person benötigt evtl Hilfe. Ohne Bewertungen kommen wir nicht arg weit.
      Ja, nochmal, die Person von der ich die Sicht der Dinge kenne, sprich da habe ich zumindest einen rudimentären Abriss.

      Katara schrieb:

      Und noch eine Anmerkung:
      In meinen Augen macht ein fehlendes Nein die Situation nicht besser.
      Ich bin für die Regelung, die in Schweden gilt:
      Kein Ja=Misshandlung
      Jeder ist in der Pflicht vor einer sexuellen Handlung einen Konsens her zu stellen. Dabei wird die Verantwortung nicht auf das Opfer abgewälzt, das in der Situation evtl überfordert ist.
      Also als Abwälzung der Verantwortung auf nur eine Seite sehe ich unser Rechtssystem da nicht. Bin aber bei Dir, dass es für den Schutz der misshandelten Person möglicherweise Lücken aufweisen kann, wenn sich diese in einer Situation der Überforderung befindet.

      Ich kenne mich nun im schwedischen Rechtssystem nicht so gut aus, als dass ich einschätzen kann wie genau da die Umsetzung aussieht. Ist es konkludiert wenn ich mit jemandem ins Hotel gehe? Ist es konkludiert wenn ich mich ausziehen lasse? Oder muss der Konsens vor jedweder Handlug abgefragt werden? Also sprich ich versuche das ganze jetzt mal auf unser BSM zu übertragen .... bevor er mir eine Ohrfeige gibt, bevor er mich an den Haaren zieht und auf die Knie bringt ... Erfolgt da jedesmal ein abfragen des Konsens? Denn die Hilflosigkeit entsteht ja meist inmitten einer Situation ...
      Und nein, ich meine das jetzt keinesfalls ironisch sondern ich frage mich wirklich wie die Umsetzung dann aussieht.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Nun ja ...wir sind hier nicht in Schweden.
      Wir haben hier eine andere Rechtsprechung und ich gehe davon aus das jemand der keinerlei Hinweis darauf gibt, dass er mit einer Situation nicht einverstanden ist, auch auf Nachfrage ein Problem damit hat dann nicht Ja zu sagen.

      Denn die Person ist in der Situation schon drin. Sie hat sich ausgezogen oder ausziehen lassen.

      Da hilft dann nur Eigenverantwortung, da muss kommuniziert werden.
      Mir fehlt sich die Fantasie, wie ein Mann erkennen kann, dass etwas aus dem Ruder läuft, wenn entsprechende Kommunikation nicht gegeben ist. ?(
      Wenn man im Anschluss noch gemeinsam im Bett liegt und Smaltalk hält.

      Wo wir bei einem weiteren Punkt sind, den zumindest ich für ungünstig halte.
      Meiner Erfahrung nach, hat es mir immer gut getan, Dinge die nicht richtig liefen, mit entsprechender Person nach zubesprechen.
      Die Person, die dafür Verantwortlich ist, dass ich und straucheln gerade, in die Verantwortung zu nehmen. Zum einen damit die Person das weiß und in Zukunft anders handeln kann, zum andern wenn es ein reines Kommunikations-Problem war oder einfach nur inkompatibel, dann tut es gut das zu erfahren. Zumindest ich kann mich mit einer Erklärung oder Entschuldigung versöhnen.

      Gerät ein Thread aber durch ander Foris in den Bereich Missbrauch, dann fallen auch solche Optionen nach hinten runter.
      Zumindest möchte ich dann nicht diejenige sein, die diese Aufarbeitungsmöglichkeit noch in den Raum schmeißt.