Kontrolle sozialer Kontakte

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      Ich bin zu neu, um es mit so einer Situation schon einmal zu tun gehabt zu haben und kann deshalb nur "was wäre, wenn" Gedanken beisteuern.

      Wüsste ich, dass ein Paar, das ich kenne, in einer solchen Beziehung lebt, würde ich das grundsätzlich akzeptieren. Lerne ich sie neu kennen und es läuft nur über Dom, dann wäre das für mich einfach so, oder wenn ich es in der konkreten Situation dann nicht möchte, käme es halt zu keinem engeren Kontakt.

      Mir persönlich ist Privatsphäre extrem wichtig. Es ist natürlich nicht alles, was ich so von mir gebe, gleichermaßen vertraulich, aber es gibt Dinge, die ich unter Umständen nicht anvertrauen würde, wenn ich wüsste, jemand liest das eventuell mit, für den es nicht bestimmt war. Ich war schon zu Single-Zeiten mit Paaren befreundet, in so einer Konstellation, dass beide mir in etwa gleich nahe stehen, könnte ich wohl damit umgehen, dass "zu Sub gesagt" mit meint, "vielleicht auch zu Dom gesagt". Würde der Dom mir nicht nahe stehen / wäre mir unsympathisch etc., fehlte mir dann das Vertrauen zum Anvertrauen.

      Ob eine schon vorher bestehende Freundschaft mit Sub wieder aufleben könnte, sollte der Dom einmal nicht mehr da sein, wer weiß.

      Die Gedanken sind frei, manchmal bedürfen sie der Schriftform und des Austausches mit einem Vertrauten, um sich zu formen. Private Kommunikation ist ein bisschen wie eine Erweiterung der Gedanken und für mich sehe ich da auch noch abgestufte Freiheitsrechte in Kraft. Würde ein Sub mir von sich aus anbieten oder die Macht / das Passwort übergeben, dass ich sein Handy oder Postfach mitlesen kann, würde ich diese Macht nicht ausüben. Damit müsste Sub dann zurechtkommen.

      Wirklich befremdlich finde ich das hier:

      DaDa Ems schrieb:

      Nur einige Bereiche darf ich für mich nutzen, wie hier.
      Sie vertraut darauf, dass ihr meine Fehler von anderer Seite gemeldet werden.

      So ist es dann ja auch, gestern machte ich einen Rechtschreibfehler...
      Egal was für Fehler ich von einem anderen Sub irgendwo feststellen würde, so ein Meldewesen geht für mich gar nicht. Für mich schmeckt es nach Denunziantentum. Selbst wenn Dom mein Freund wäre und nicht Sub, hätte ich da ärgste Gewissenskonflikte, je nachdem um was es geht. (Wegen Rechtschreibfehlern jetzt nicht, die fände ich aber auch nicht meldewürdig.) Und ich hätte mit beiden zukünftig keinen Kontakt mehr, wenn ich das Gefühl bekäme, so vor einen Karren gespannt zu werden.

      LG Eisn
      Ich finde, dass sollte jeder leben wie er es möchte. Solange beide Beteiligten damit Einverstanden sind. Niemand sich über den Anderen hin weg setzt. Rede niemanden in seine BDSM Beziehungen rein.

      Mein Dingen wäre das allerdings persönlich gar nicht. Weder auf aktiver Seite die Kontrolle über ihre sozialen Kontakte zu kontrollieren, noch als Gegenseite, wenn Sie das bei mir machen würde. Für mich sollte man ein Recht auf seine eigene Freiheit, auch bei der Wahl seiner sozialen Kontakte haben. Schreib ihr doch nicht vor, mit wem Sie kommunizieren darf und mit wem nicht. Bin doch kein Kontrollsuchti oder Eifersüchtig. Es gibts nichts wichtigeres im Leben als echte Freunde.

      Bei passiver Seite. Ich brauche niemanden, der mir da rein redet. Wenn ich merke, mir tut ein sozialer Kontakt nicht gut, begrenze ich es, und wenn es gar nichts bringt, beende ich es komplett. Das ist aber dann letzten Endes immer noch meine freie eigene Entscheidung. Ich kann mit ihr vorher drüber reden/diskutieren, wieso ich diese Ansicht habe oder eben nicht habe. Sie kann dann gerne argumentieren, warum Sie mir vielleicht von diesem sozialen Kontakt abrät aber ohne darüber ausführlich, sachlich reden, dass Sie einfach was für mich von oben herab entscheidet. Nein. Ohne mich. Das ist mir eine Spur zu extrem.

      Subbi86 schrieb:

      Bin doch kein Kontrollsuchti oder Eifersüchtig.
      Ich finde es immer sehr schade wenn solche Begriffe in Bezug auf gelebtes Ds von anderen Bdsm-ern kommt.

      Es hat weder mit Kontrollsucht noch mit Eifersucht zu tun.
      Lies dir doch einfach mal diesen Thread und andere dazu durch. Dann wirst du vielleicht verstehen worum es geht ;)

      Callimorpha schrieb:

      Subbi86 schrieb:

      Bin doch kein Kontrollsuchti oder Eifersüchtig.
      Ich finde es immer sehr schade wenn solche Begriffe in Bezug auf gelebtes Ds von anderen Bdsm-ern kommt.
      Es hat weder mit Kontrollsucht noch mit Eifersucht zu tun.
      Lies dir doch einfach mal diesen Thread und andere dazu durch. Dann wirst du vielleicht verstehen worum es geht ;)
      Ich habe deutlich gemacht am Anfang, dass ich nicht in andere BDSM Beziehungen rein rede.

      Subbie86 schrieb:

      Ich habe deutlich gemacht am Anfang, dass ich nicht in andere BDSM Beziehungen rein rede.
      Das tue ich auch nicht.
      Nehmen wir mal den Satz:
      Ich schlage keine Männer, ich kann meine Wut vernünftig kompensieren, ich bin nicht gewalttätig. :D

      Würde dich das hier im Forum nicht irritieren?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Callimorpha ()

      Inwiefern ist es Denunziantentum, wenn man den Dom darauf hinweist, dass seine sub sich nicht zu benehmen weiß?
      Das ist im Rahmen des BDSM früher etwas völlig normales gewesen. Ich sage jetzt bewusst früher, da es scheinbar heutzutage durch Personen, die sich erst neu im BDSM befinden, auch neu definiert wird.
      Dinge, die früher als völlig normal angesehen wurden, werden heute verurteilt und herabgewürdigt.
      Vielleicht sollte man sich lieber etwas tiefer mit der Thematik, insbesondere im D/s und der Vergangenheit des BDSM beschäftigen, als es mit solchen Worten wie "Denunziantentum" neu zu definieren.

      Ich selbst würde es auch wissen wollen, wenn meine sub sich nicht benehmen konnte.
      Und ja, ich habe auch das Recht, ihre sozialen Kontakte und Mails zu kontrollieren. Sie weist andere auch immer darauf hin, wenn sie mit Ihnen per Mail korrespondiert, dass es sein kann, dass sie mir darüber berichten muss. Das heißt nicht, dass ich dieses Recht immer nutze.
      Aber ich habe dieses Recht. Das ist nämlich ein Teil der Bedeutung des "T" in einer gewissen Abkürzung bestehend aus 3 Buchstaben.

      Und wenn ich dann hier noch lese, dass sowas ja die Freiheitsrechte einschränkt... Dann frage ich mich wirklich, ob diese Personen wirklich noch von BDSM reden. Keine Freiheitsrechte einschränken aber BDSM wollen ist für mich wie "Wasch mich, aber mach mich nicht nass".
      Was kommt dann als nächstes? Die Spirale ist bestimmt noch nicht am Ende. Gleiche Rechte und Pflichten für Top und sub? :dash:

      Sorry, das musste mal raus!
      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform.
      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
      Harry Potter und der Stein der Weisen

      Anthophila schrieb:

      Dann kritisiere auch das Denunziantentum.
      Es wäre schon schön wenn man mit überlässt, was ich kritisieren möchte und was nicht ;)

      Und da war @LsS jetzt auch noch schneller als ich.

      Natürlich ist der Begriff Denoziantentum absoluter Blödsinn in einer Ds-Beziehung.

      Im meiner ersten Ds-Beziehung war ich 2 Sub, da war wa ganz selbstverständlich, dass die erste Sub, die auch eine gewisse Verantwortung für meine Ausbildung hatte, auch Fehlverhalten gemeldet hat.
      Ebenso kamen aus dem engen Kreis dazu Informationen.

      Ist es unter allen Beteiligten abgesprochen dann sehe ich es eher als Entwicklungsförderung denn als Denoziantentum.
      Ich habe schon verstanden, worauf sich dein Post bezog.
      Nichts desto trotz bezeichnest du es als Denunziantentum, wenn jemand dem Dom sagt, dass seine sub was falsch gemacht hat.
      Alleine der Begriff Denunziantentum in diesem Kontext ist doch, um es mal möglichst freundlich zu beschreiben, sehr suboptimal gewählt.
      Unter diesem Begriff fallen für mich Dinge, die anderen Problemen bereiten können und von denen es nicht gewollt ist, dass sie "gemeldet" werden.
      Inwiefern das jetzt auf die genannten Beziehungen zutrifft kann ich nicht ansatzweise nachvollziehen, sondern sehe hier einen Begriff benutzt, der einfach mal in den Raum geworfen wird, obwohl man keine Art von der Materie hat.

      Just my 2 cents
      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform.
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      Hallo @LsS, aus Zeitmangel hier nur in Kürze: Andere Paare können doch TPE leben. Ich will aber nicht bei dessen Umsetzung und Aufrechterhaltung als Melder instrumentalisiert werden. So lasse ich mich nicht benutzen.

      Ich sehe BDSM als privat an und nicht als System. TPE mit Meldewesen ist ja nicht mehr privat zwischen dem H/s Paar, sondern eingebettet in ein System zur Erzwingung. Ich will nicht Teil eines solchen Systems sein. Bei einer Paarbeziehung, die externe Meldeinstanzen braucht bzw. sich darauf verlässt, dass solche in Kraft sind, würde mir das Grundvertrauen von H zu s fehlen.

      LG Eisn
      Auch von mir aus Zeitmangel nur in Kürze:
      Inwiefern bist du gezwungen, etwas zu melden?
      Zwingt dich irgendjemand es zu tun?
      Hat dir hier irgendjemand eine Pistole an die Schläfe gehalten, damit du es tust?
      Wenn dem so sein sollte, dann wende dich bitte an die örtliche Polizei, die ist dann nämlich dafür zuständig.

      Aber du kannst glaube ich ganz beruhigt sein, denn niemand wird dich dazu zwingen. Menschen, die es so leben, werden andere nicht zwingen, es so zu handhaben, wie sie es leben.
      Dennoch darf man sich dahin äußern, dass man es für sich verbietet, solche Äußerungen zu tätigen wie "ein System zur Erzwingung". Ich denke, du kennst die Beziehung dieser Personen und auch die Beziehung die ich mit meiner sub führe nicht mal ansatzweise, um dir ein solches Urteil zu erlauben. Sollte ich mich da jedoch täuschen, und du ein größeren Einblick in meine Beziehung haben solltest als ich selbst, kannst du dich gerne äußern dazu. Ansonsten gibt es einen schönen Spruch dazu: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal........
      Danke.
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      (Rainha)

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      Eisn schrieb:

      So lasse ich mich nicht benutzen.
      Ähhh.... ich kenne keine Beziehung in der Fremde dazu aufgefordert werden oder benutzt werden.
      Vielleicht hast du da etwas missverstanden?

      Eisn schrieb:

      TPE mit Meldewesen ist ja nicht mehr privat zwischen dem H/s Paar, sondern eingebettet in ein System zur Erzwingung
      Magst du Erzwingung mal näher definieren?
      Wer erzwingt was ?(

      Eisn schrieb:

      würde mir das Grundvertrauen von H zu s fehlen.
      Ein Argument das bei jeder Form der Kontrolle gerne verwendet wird.
      Das es nicht mit mangelndem Vertrauen zusammen hängt, dürfte aich doch mittlerweile rumgesprochen haben.

      Anthophila schrieb:

      Das ist ja ebenfalls eine persönliche Sicht. Auch die kann man stehen lassen.
      Also sollen diejenigen, die ihr Ds anders leben sich zurück halten und es stehen lassen, wenn es mit Denoziantentum, mangelndem Vertrauen, Kontrollsucht, Eifersucht ect...in Verbindung gebracht wird?

      Denn stehen lassen heißt ja, unkommentiert.

      Vielleicht gibt es aber auch den einen oder anderen den auch diese Lebensweise interessiert. Woher sollen die Informationen dann kommen?

      Und um nicht falsch verstanden zu werden

      Das diese Form von Ds nicht jedem zusagt und viele es auch nicht leben möchten / wollen / können, dass ist mir klar.

      Es macht für mich aber einen Unterschied, ob jemand es nicht lebt oder ob man sich in eine Diskussion einmischt und mit Schlagworten erklärt warum man es für falsch hält.

      Meinst du es motiviert da noch in irgendwelchen Threads Einsicht in diese Lebensweise zu geben?

      LsS schrieb:

      Inwiefern ist es Denunziantentum, wenn man den Dom darauf hinweist, dass seine sub sich nicht zu benehmen weiß?
      Ich schwinge mich mal rein :D , ich glaube hier wird etwas aneinander vorbei geschrieben *weiße Flagge für Vermittlung zückt*.

      Eine Instrumentalisierung kann natürlich nur auf eine Erwartungshaltung hin ausgeführt werden aber das Gefühl kann man natürlich trotzdem haben.

      Ich glaube es wäre einfacher für beide Seiten damit keine Missverständnisse entstehen genau zu schauen aus welcher Perspektive geschrieben wird - wenn jemand das für sich fühlt ist das eben so und darf auch so sein, genauso wie es eben als völlig entsprechend der Lebensweise eines TPE-Paares ist wenn es anders ist und darf genauso sein.

      Mir fällt hier immer wieder auf, dass "old school" (mir fällt kein passenderes Wort ein) BDSM auf Unverständnis trifft weil nur allzu schnell die gewählte Lebensform auf das eigene Leben adaptiert wird.

      Lebe ich gewollt und das steht hier außer Frage so, gehört auch eine solche Kontrolle einfach dazu. Muss man nicht verstehen, muss man nicht leben aber wir sind hier in einem BDSM-Forum, da sollte man das zumindest tolerieren und vielleicht mal über den eigenen Tellerrand hinaus schauen und gucken wie andere Paare ihr D/s Leben. Lebt man D/s über die sexuelle Komponente hinaus findet immer Kontrolle statt auch wenn die Intensität sicher eine Frage der Absprache ist.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich möchte einfach nur noch mal anmerken, dass es hier um die Kontrolle von sozialen Kontakten geht, nicht um H/s oder TPE.

      Soziale Kontrolle ist lediglich ein Element aus der großen Kiste des Ds. Dazu braucht es kein Tpe und kein H/s.
      Sowie es im SM Rohrstock, Gerte, Bullwhip gibt.

      Also bitte das eine nicht mit dem anderen vermischen.Sonst wird es unübersichtlich und man redet nur noch mehr aneinander vorbei.