Wie wirkt sich BDSM auf euch Mental aus?

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      Wie wirkt sich BDSM auf euch Mental aus?

      Bei mir ist es ja so, dass auch unser BDSM befreiend auswirkt. Es löst in mir ein Gefühl der Freiheit aus, es befreit mich. Ich kann meinen Panzer ablegen und ich sein.

      Wie wirkt sich euer BDSM auf euch mental aus? Was sind in dem Punkt eure Erfahrungen? Gibt es Punkte, wo euch dies wiederum behindert?

      Würde mich schon wahnsinnig brennend interessieren. :yes:

      Gut Nächtle!
      It won't be easy, but nobody said life is easy.
      Ein schönes Thema, danke dafür! :)

      Ja, auch auf mich hat BDSM eine befreiende Wirkung. Es macht den Kopf frei, lässt mich abschalten, beruhigt mich, bringt mich runter.

      Als BDSM noch 'richtig' Teil unser Beziehung war (und eben nicht mehr nur sporadisch...), hat es bei mir zudem das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit verstärkt. Durch die Einhaltung von Regeln, war ich insgesamt etwas strukturierter und habe ich mich wohl behütet gefühlt.

      Und noch ein ganz wichtiger Punkt: Ich setze mich noch intensiver mit mir und meinen Bedürfnissen auseinander, nicht nur im Hinblick auf meine Beziehung. Ich habe eine klarere Sicht darauf bekommen und kann besser Grenzen setzen - ohne eine gewisse mentale Veränderung wäre das vermutlich nicht möglich. Daher zähle ich das auch dazu. Das führe ich allerdings nicht nur auf 'mein' bzw. 'unser' BDSM zurück, sondern überhaupt auf die intensive und regelmäßige Auseinandersetzung mit BDSM-bezogenen Themen.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      In Flammen zu stehen.

      Energie zu spüren, die durch mich und durch meine Partnerin rauscht und die tiefe Verbundenheit.

      Alle Masken und den oben genannten Panzer abgelegt zu haben. Ein freies Ich zu sein, atmen zu können, ohne sich rechtfertigen zu müssen.

      Die wundervollen, inneren Dämonen zu umarmen und ausgelassen mit ihnen zu spielen.

      Das Gefühl, zuhause zu sein und nicht nur Gast zu sein, in einer Welt voller Glitzervanille...
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Geerdet zu sein.
      Meinen Platz zugewiesen zu bekommen und ihn strahlend annehmen zu können.

      Ich darf genauso sein wie ich bin.
      Dieser Punkt der inneren Freiheit.
      Wenn die riesengroße Brat Klappe, nach einer Session gefragt wird : und die Klappe immer noch so groß? Und ich sagen kann: nein mein Herr, bin wieder flauschig. :love:

      Auch der Punkt von @Zofe: das Alltags reflektieren.
      Ich kann mich mittlerweile sehr gut und nicht mehr überemotional oder von Selbstzweifeln zerfressen, mit mir und meiner Umwelt auseinandersetzen.

      Mental wirkt es, glaube ich, ähnlich wie bei anderen Menschen nach jahrelanger Meditation.

      Bei sich selbst ankommen zu dürfen und zu reflektieren. Im positiven, wie im negativen.
      Zusatz: zu mental zählt für mich auch Schlaf und Schlafverhalten.
      Seit wir aktiv, offener Kommunikation, Verständnis für einander uns ausleben, beginne ich schlafen zu können.
      Biografisch war mir das nie erlaubt, bzw. Körper und Hirn in grundsätzlicher,, Hab- Acht-Stellung".
      Mittlerweile kann ich wirklich abschalten.
      Grandios wie dankbar das körperliche System mit mehr als drei Stunden Schlaf am Stück umgeht. <3

      venusfalle schrieb:

      @Wabisukisha sollte das ernst gemeint sein, gehören meiner Meinung nach Aggressionen nicht ins BDSM.

      Sollte das mal wieder ein Spaß sein, fände ich ihn daneben. Warum muss man eine ernst gemeinte Frage ins Lächerliche ziehen?
      Für mich gehören Aggressionen durchaus zum BDSM dazu.
      Zum einen vom Wortstamm her, da es sich vom lateinischen aggredi (sich zubewegen auf jemanden, sich nähern) ableitet.
      Zum anderen aber auch, da Aggressionen (auch wenn sie bei dir scheinbar nur negativ behaftet sind) ebenfalls positive Seiten und Aspekte haben. In der Psychologie werden diese dann so beschrieben, dass Aggression (im positiven) dazu dient, Hindernisse zu beseitigen und/oder neues aus der Umwelt für den Körper assimilierbar zu machen. Das destruktive, oder die Gewalt, was du (so deute ich es) wahrscheinlich mit Aggression in Verbindung bringst, kommt erst unter bestimmten äußeren oder inneren Bedingungen zu Tage.
      Somit ist Aggression, unter den eben von mir aufgeführten Aspekten, durchaus etwas, was sich für mich im BDSM auch mental auswirkt. Und zwar im positiven Sinne.
      Tolle Frage.
      Seit ich BDSM für mich richtig entdeckt habe, also vor genau einem Jahr, bin ich befreiter. Als hätte ich was gefunden, was mir lange fehlte. Ohne es vorher wirklich gewusst zu haben.
      Während den Sessions schalte ich komplett ab, egal ob als Dom oder Sub.
      Ich bin dann völlig bei meiner Frau und mir, denke an gar nichts, nur das was wir gerade tun, völlig darauf konzentriert.
      Und nach der Session ist es immer 100 %ige Entspannung. Nicht nur Dank (sexuellem) Druckabbau, sondern es ist als fiele jede Anspannung von einem ab.

      Das hält eine Weile an, bis der Druck wieder aufbaut. Sei es durch Alltagsstress oder eben anderweitigen Stress.
      LG

      JL
      Ich bin beim BDSM ganz ich, muss mich nicht verstellen oder etwas darstellen, darf einfach nur fühlen, mich spüren, ganz im Jetzt sein.
      Keine Termine, keine Alltagspflichten, Zeit ist (soweit möglich) egal.
      Ich bin auf mich und meinen Herrn fokussiert, mehr brauche ich dann nicht.
      Negative Energien verschwinden und ich tanke Kraft, Liebe und Geborgenheit.
      BDSM stärkt mich, beruhigt mich, erdet mich.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Endlich angekommen.
      Endlich wissen warum Beziehung und Sex nicht funktioniert und Mittel zum Zweck waren .
      Endlich ich sein .
      Aus negativen Emotionen Angst ect so viel Glück und Zufriedenheit zu ziehen .
      Die dunkel böse seite an ihm genau so zu lieben wie die zärtliche.
      Es ist Licht und Schatten
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum
      Es lässt mich mehr fühlen.
      Liebe, Schmerz, Lust, und noch Vieles mehr wird erlebt.
      Durch sein Begehren, Verlangen, seine Forderungen und auch das Gefühl des Gebrauchtwerdens fühle ich mich sicher und gewollt, was mich sehr glücklich macht.
      Auch bei mir wirkt sich BDSM vorwiegend positiv auf meine mentale Gesundheit aus.
      Es ist wie ein Puzzleteil, was ich gefunden habe, um mich komplett zu machen. :)
      Dabei haben sich meine Selbstreflexion und mein Bewusstsein verstärkt, ich achte mehr auf mich und meine Bedürfnisse - auch zB im Beruf. Der ständige Austausch mit meinem Herrn trägt einen großen Teil dazu bei.
      Bewusstere Wahrnehmung führt natürlich auch manchmal zu unschönen Erkenntnissen oder Erlebnissen, privat wie beruflich, doch diese gehören für mich zum Leben mit dazu. Das Leben ist bunt und nicht nur schwarz oder weiß. :)