Welche Intention haben Aufgaben für Sub?

      Ich finde man muss hier auch unterscheiden zwischen täglichen Aufgaben und Aufgaben innerhalb eines Spiels.

      Regelmässige Aufgaben sollten aus meiner Sicht für Sub so gestellt werden, dass sie sowohl zeitlich wie auch von der Art der Aufgabe machbar sind und möglichst ein Ziel haben, das sie nachvollziehen kann- Ansonsten ist es zermürbend und demotivierend.

      Hingegen kann in einer Session ja auch mal Demütigung, Erniedrigung und eine gewisse Verzweiflung sogar angestrebt werden. Und da kann eine kaum lösbare Aufgabe interessant sein, wenn so etwas gut dosiert und mit Verstand eingesetzt wird.
      Besondere Menschen erkennst Du darin, dass sie Dich berühren ohne die Hände zu benutzen
      Wir (Sub und ich) sind uns einig, Aufgaben sollten einen Sinn haben.

      Sie können geeignet sein, dass Machtgefüge zu festigen oder für Anfänger erst einmal herzustellen.

      Aufgaben, wie einen Tagesgruß per Watsapp, ein Foto, oder, wie hier schon beschrieben, die Anforderung bei einem Treffen zum Beispiel immer eine bestimmte Körperpflege vorgenomen zu haben oder auch eine bestimmte Kleidung zu tragen oder eben nicht zu tragen (z.B. Unterwäsche etc.) helfen auch in Abwesenheiten aneinander zu denken, bzw. die Vorfreude auf ein Treffen zu steigern.

      Bei Nichterfüllung bieten sie die Möglichkeit für Restriktionen.

      Für mich sollten Aufgaben immer Sinn machen und auch machbar sein. Bei Nichterfüllung/Nachlässigkeiten stehen in unserem D/S Strafen an.

      Auch das kann für Einsteiger eine gute Möglichkeit sein, sich an Strafen heranzutasten.
      Eine Sub, die meint strafmäßig vernachlässigt zu werden, kann einfach mal eine Aufgabe falsch machen, um ggfls, Strafe zu provozieren, wenn sie sie braucht ;-))))
      Wer nicht hören kann,.....
      Generell würde ich erstmal den Sinn von Aufgaben so zusammenfassen: Förderung von Sub, Bindung an den Herren, Fokussierung.

      Bei uns gibt es keine bewusst unlösbaren Aufgaben. Was nicht heißt, dass ich nicht schon mit Aufgaben konfrontiert war, die ich in dem Moment, dem Setting nicht lösen konnte. Da war das aber nicht vorher absehbar und nicht Sinn der Aufgabe, dass ich scheitern soll.
      Aufgaben haben bei uns meist den Charakter, dass am Ende etwas Sinnvolles steht, was uns als Ds-Paar und im Idealfall unserer familiären Struktur guttut.

      Unlösbare Aufgaben können meiner Meinung nach durchaus eine Berechtigung als erzieherisches Element haben.
      bye
      Aufgaben und Regeln, die nicht erfüllbar sind, hätten in unserem D/S keinen Platz, auch nicht als erzieherisches Instrument, da sie u. E. keinen Sinn machen.

      Ich halte es da mit vielen Vorrednern, die sagen, Aufgaben und Regeln sollen Sub oder die Beziehung weiter bringen. So handhabe ich es auch.

      Sub bekommt ein paar wenige Aufgaben oder Regeln, die es dauerhaft einzuhalten gilt. Hält sie sich aus Schludrigkeit oder Nachlässigkeit nicht daran, hat das in unserem D/S eine Strafe zur Folge. Meist findet sie sich dann über meinem Knie wieder und ich "erkläre" ihr nochmal, was ich erwarte.

      Meldet sie im Vorfeld eine Unmöglichkeit z. B. Krankheit, Stress, zeitliche Probleme etc. entscheide ich über eine Aussetzung oder Fristverlängerung. Kommt sie erst hinterher mit Ausflüchten, glüht der Pops :)
      A spank a day keeps the brat at bay :P

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      Für mich persönlich würde ich grundsätzlich zwischen Aufgaben - Ritualen - Strafen - BDSM-Aktionen unterscheiden. In der Definition liegt oft der feine Unterschied, wie ich an die Sache ran gehe, was die Forderung in mir auslöst, auch wie schnell ich verzweifelt bin oder im Gegenteil stolz bin.

      Eine ganz klassische Aufgabe wäre es für mich zum Beispiel, wenn mein Mann von mir fordert, dass ich ihm einen schriftlichen Bericht über meine Vorstellungen zum Thema "nachts gefesselt schlafen" abliefere. Dieser Sache stehe ich zum Beispiel wohlwollend gegenüber, wir haben es noch nicht so richtig ausprobiert, ein paar schwere Gedanken mischen sich doch in meine grundsätzliche Neugierde und Vorfreude - da wäre ein kleiner Aufsatz eine schöne Aufgabe für mich. Vor sowas hab ich auch keine Angst, ich könnte kaum scheitern, meine Gedanken finden (vielleicht) Gehör und mein Mann und ich haben etwas, das uns gemeinsam beschäftigt. Das finde ich schön :love:

      Unter Ritualen verstehe ich Dinge, die er mir regelmäßig, dauerhaft und ggf. auch strafbewehrt abverlangt. Das können wunderschöne Dinge sein, wie das tägliche Selfie im Büro-Outfit vor unserem Garderobenspiegel, das Abwarten mit dem Essen, bis er begonnen hat oder auch meine Verpflichtung, ihn mit "Guten Morgen Herr, gut geschlafen?" und einem sanften Küsschen zu wecken. So eine richtige "Aufgabe" ist das für mich nicht, denn ich tue es ja wie selbstverständlich, das wird nie enden und ist Bestandteil unserer erwünschten und selbstgewählten Lebensweise. Derartige Verhaltensweisen fühlen sich für mich wie das Fundament an, auf dem unsere Ehe stabil und dauerhaft steht. Es können aber auch Rituale sein, die mir nicht ganz so leicht fallen, und die ich trotzdem für wichtig halte und mit einer gewissen Demut genießen kann. Dazu zähle ich beispielsweise, dass es ihm jederzeit frei steht, mir etwas zu verbieten. Das können etwa Süßigkeiten und Kuchen sein, wenn ich über die Stränge schlagen möchte, obwohl mir meine Gallenproblematik und die ärztlichen Empfehlungen dazu bekannt sind. Mein Mann sorgt gut für mich, und er sorgt sich auch um mich. Also passt er auf, dass ich keinen Quatsch mache, obwohl ich das manchmal nur allzu gern tun würde, bei all den leckeren Verführungen :evil: Daher ist es praktisch zu einem Ritual geworden, dass die Hälfte des Tortenstücks zu ihm rüber wandert, weil er keine Lust auf einen nächtlichen Sanitätseinsatz hat. Seine hochgezogene Augenbraue reicht schon, und ich gebe den Teller ab. Das fällt mir im ersten Moment schwer, zugegeben. Ich würde gern trotzig rebellieren, aber unser Machtgefälle hat sich so eingeschliffen, dass ich letztendlich doch demütig und gehorsam seinen Anweisungen folge.

      Strafen sind da schon eine ganz andere Hausnummer, und ich geb's zu: mein zartbesaitetes Seelchen empfindet ganz schnell was als Strafe, wo andere noch fröhlich mit dem Hintern wackeln X/ Mir fällt vieles schwer, wo andere Menschen durchaus Genuss aus der Demütigung ziehen mögen oder sich einfach nicht so viel draus machen. Tatsächlich sind 50 Kniebeugen in einem (für mich) lächerlichen Plüschtierkostüm viel schlimmer, als 50 mit der Gerte, wenn ich ein wunderschönes Korsett trage (das darf dann auch kurzzeitig schmerzhaft eng geschnürt sein). Bitte, ich schildere wie immer nur meine persönlichen Empfindungen, eine Wertung von anderen Geschmäckern, Schamgrenzen oder sonstwas ist dabei nicht verbunden - das nur der Vollständigkeit halber!
      Angekündigte Strafen für ein Fehlverhalten meine ich eigentlich auch nicht so richtig mit meinen Überlegungen. Denn wenn ich ihn unerlaubt schnippisch angeredet habe, dann wissen wir beide, dass ich mit 50 auf den Allerwertesten noch gut weg komme :lesen: Ist ja so abgesprochen, und von uns beiden zur Beilegung von Konflikten aller Art gut erprobt. Ich meine mit Strafen im "Aufgaben-Kontext" eher etwas wie: ich habe vergessen, ihm vor Verlassen des Hauses Bescheid zu sagen. Dafür muss ich jetzt 1.000 Stecknadeln mit der linken Hand nach Farbe sortieren und dabei einen besonders verhassten Plug tragen. Sowas finde ich nur schwer erträglich, aus dieser Strafe lerne ich für mich selbst rein gar nichts, das macht mich nur wütend und beschämt zugleich. Interessant eigentlich, bei näherer Betrachtung.... :gruebel: Schlägt er mich für ein Versäumnis oder ein Fehlverhalten, schäme ich mich auch, aber auf die gute Art. Ließe er mich dagegen erniedrigende Dinge tun, kullern die Tränen, ich verkrieche mich im hintersten Winkel meiner Seele und viel ist dann für den restlichen Tag nicht mehr mit mir los.

      Zweischneidig betrachte ich Dinge, die ich unter "BDSM-Aktionen" einordne. Mit sexueller Scham kämpfe ich ja immer noch und immer wieder. Trägt er mir auf, mich selbst zu berühren, und ihm dann direkt in die Augen zu schauen, wenn ich komme - das ist schön und schwer gleichzeitig für mich. Also durchaus etwas, das ich als klassische Aufgabe empfinde und wo ich mit mir ringen muss. Aber nicht nur, denn irgendwie sind solche Erfahrungen oft auch die Sternstunden, in denen ich mich weiter entwickle und wachsen kann. Ein anderes Setting wäre zum Beispiel, dass er mich ans Bett fixiert, mir Sicht und Gehör nimmt. Vorher weiß ich nur, dass ich verschiedene Werkzeuge zu spüren bekomme, und immer dann die Hand heben soll, wenn ich eines erkenne. Falsche Antworten können sanktioniert sein, lieber wäre mir natürlich ein straffreier Rahmen ^^ Hier muss ich ja schon "was tun", nämlich mich konzentrieren, was ich da erspüre. Also auch wieder irgendwie eine Aufgabe, und dennoch hat es mehr mit Vertrauen, neuen Empfindungen, einem erotischen Spiel von Auslieferung zu tun.

      Völlig unlösbare Aufgaben gibt es bei uns übrigens gar nicht, da bin ich meinem Gebieter durchaus dankbar :D Die würden für mich persönlich auch gar keinen Sinn ergeben, da ich generell Ungerechtigkeiten nicht leiden kann. Eine Aufforderung wie "halte den Magic Wand mindestens 5 Minuten direkt drauf, aber wehe, du kommst". Ungerecht, unlösbar, mehr kann ich nicht dazu sagen.
      Von gesundheitsschädlichen, öffentlichkeitswirksamen oder illegalen Aufgaben brauchen wir selbstverständlich gar nicht erst reden. Wäre ja noch schöner, wenn ich mich nackig mitten auf dem Nürnberger Plärrer so lange mit einer glühenden Nadel piksen müsste, bis die Polizei kommt :ironie:
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.

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      @Black Velvet ich sehe da Vieles so wie Du.

      Stecknadeln nach Farben sortieren lassen, wäre keine Strafe in unserem DS. Ich mag solche Strafaufgaben nicht.

      Wenn Subbie Strafe verdient hat, geht es ihr meist wie Dir und es gibt etwas hinten drauf oder sie bekommt den Flogger o.ä. zu spüren.

      Allerdings sind das dann meist nicht gleich 50 Stück "nur" für schnippische Antworten. Da bin ich wahrscheinlich etwas gnädiger ;) . Vielleicht auch zu gnädig, ich denke noch mal nach ;-)))
      Hat sie aber richtig etwas ausgefressen, setzt es auch mal richtig was. Schließlich soll das ja eine Weile für Veränderung sorgen ;-))

      Erniedriegende Strafen haben bei uns keinen Platz, wenn man das sich übers Knie legen müssen, um gehauen zu werden, nicht als erniedrigend bezeichnet.

      Ich betrachte es nicht als erniedrigend, vielmehr als Beweis ihrer Unterwerfung. Es ist ein toller Beweis ihrer Demut, wenn sie sich über das Knie oder in andere Positionen begibt, um Strafe in Empfang zu nehmen. Ich weiß dieses Geschenk sehr zu schätzen.Sehe aber auch, wie Du, dass es der Beziehung sehr gut tut.

      Und in Nürnberg würde ich lieber Würstchen essen, als meine Sub mit glühenden Nadeln zu pieksen. War sie frech, esse ich mein Würstchen auf und gehe mit ihr hoch in Hotel. Wenn es unter dem Tag dort hin geht, weiß sie meist, was ihr blüht ;)
      A spank a day keeps the brat at bay :P