Immer wieder Mittwochs...

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      Immer wieder Mittwochs...

      Der Schlüssel kratzte leicht am Metall des Schlosses der Wohnungstür. Sein Schlüssel. Sie blickte überrascht auf. ‚Heute so früh?‘, wunderte sie sich.Schnell legte sie das japanische Küchenmesser auf das hölzerne Schneidbrett ab, mit welchem sie gerade Zwiebel für das gemeinsame Abendessen fein gewürfelt hatte.

      Manchmal begann sie ohne ihn das Essen herzurichten, gar zu kochen, falls es wieder später bei ihm werden würde. Sie wollte nicht, dass er noch spätabends erst alles herrichten und kochen musste, wenn er eh schon erschöpft heimkam. Die Küche war ihr gemeinsames Reich, hier hatte keiner die Oberhand. Zumindest war es meistens so. Manches Mal provozierte sie ihn aber zu sehr, sodass er ein Machtwort sprechen musste. Deswegen sah er es eigentlich nicht gerne, wenn sie mit fertig gekochtem Essen auf ihn wartete, ihn gar bediente. Hin und wieder war es doch ein angenehmer Luxus, doch meistens wollte er zusammen mit ihr in den Töpfen rühren und so den Alltagsstress vergessen.

      Schnell warf sie das Geschirrtuch, mit welchem sie noch versuchte den lästigen Geruch der Zwiebel von ihren Händen zu bekommen, neben das Brett und trat aus der Küche, ihm entgegen. So oft hatte sie ihm vorgeschlagen, ihn kniend begrüßen zu können, gar nackt. Doch darauf war er nie sonderlich eingegangen. Ihm war es einfach lieber, wenn er bestimmen konnte, wann sie nackt war, wann sie kniete, wann sie sah, hörte, sich bewegen konnte. Und nach einem langen Arbeitstag wollte er auch erst einmal durchatmen können, bevor er zu 100 Prozent die Macht übernahm.

      „Na, schöne Frau?“, begrüßte er sie, legte einen Arm um ihre Taille, zog sie an sich und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen, welchen sie mit Freude erwiderte. Ein leichter Rotton breitete sich auf ihren Wangen aus und sie lächelte selig in sich hinein. Sie genoss es sehr, wenn er ihr wie beiläufig Komplimente machte. Oft war sie sich nicht sicher, ob er dies mit Absicht tat und auf ihre Reaktion wartete oder ob es einfach seine Art war und gar kein Hintergedanke darin steckte.

      Heute waren sein Gesicht und sein Körper wieder von den Strapazen seiner Arbeit gezeichnet und sie merkte deutlich an seiner gesamten Haltung, dass er wieder Schmerzen hatte. Doch sie wusste genau, dass er es nicht mochte, wenn sie ihn dann bemutterte und versuchte ihn vollumfänglich zu versorgen.

      Mittlerweile hatte er die zwei vollständig mit Tomaten und Paprika gefüllten und das eine angefangene Porzellanschüsselchen auf der Arbeitsfläche der leider viel zu kleinen Küche entdeckt. Wie beiläufig löste er seine Hände von ihr und trat um sie herum. „Du hast schon wieder ohne mich angefangen?“, fragte er in einem Tonfall, bei dem sie sich noch nicht sicher war, ob er bereits in den Machtmodus gewechselt hatte, oder ob dies schlicht ein kurzer Ausdruck seines Missfallens war. Sie drehte sich ebenfalls wieder zu der Arbeitszeile um, nahm das Küchenmesser wieder auf und schnitt wie selbstverständlich die angefangene Zwiebel fertig auf. „Ja, aber nur die Schnibbelarbeiten.“

      Er trat näher an sie heran. Sehr nah an sie heran. Ihr beider Becken berührten sich bereits.

      Bewusst hielt sie den Blick auf das Schneidbrett gesenkt, vermied es tunlichst ihm in die Augen zu sehen. Sie wusste genau, dass er sie gerade mit einem leicht vorwurfsvollen Blick ansah, eine Augenbraue leicht angehoben. Alleine mit seinen Augen konnte er mehr ausdrücken, als mancher Mensch es sein Leben lang mit Worten vermag. „Es ist Mittwoch.“ Seine Stimme war fest, fast etwas kühl und in ihr schwang sein unglaublich erregender Bass mit.

      Sie wusste genau, was er sagen wollte. Mittwochs hatte er keine Termine nach Feierabend. Mittwochs würde er jedes Mal früh genug heimkommen, damit sie zusammen kochen konnten. Mittwochs duldete er es nicht, wenn sie einen ihrer Alleingänge durchzog. „Ich weiß.“, murmelte sie kleinlaut und senkte dabei den Kopf nur noch mehr.

      Er trat hinter sie, strich ihr die Haare sanft mit den Fingerspitzen aus dem Nacken, legte seine Arme links und rechts neben ihr auf die Arbeitsfläche, kesselte sie somit ein und hauchte ihr ins Ohr: „Und wieso hältst du dich dann nicht daran, Fräulein?“ Instinktiv schloss sie ihre Augen. ‚Wenn ich dich nicht seh…‘ Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken und breitete sich auch über ihre Arme aus. Sie wusste genau, was es geschlagen hatte, wenn er sie ‚Fräulein‘ nannte. Noch war er nicht sauer, aber er war enttäuscht von ihrem Fehlverhalten. Noch. Würde sie jetzt nicht richtig reagieren, so würde er sauer werden und das wollte sie unter keinen Umständen. Schnell öffnete sie die Augen wieder, legte alles aus den Händen und drehte sich in einer fließenden Bewegung um, blickte ihm reumütig von unten tief in die Augen. „Es tut mir leid, Master.“, sprach sie gerade so laut aus, dass er sie nicht wegen der Lautstärke tadeln konnte. „Ich hatte solchen Hunger…“, setzte sie an, doch er brachte sie nur mit einem einzelnen Blick zum Schweigen. Mit seinem Körper drückte er sie mittlerweile sanft gegen die Küchenzeile, ließ ihr gar keinen Spielraum, um ihm auszuweichen. Sekundenlang fesselten seine Augen die ihren und sie fühlte sich bewegungsunfähiger, als wenn er sie mit Seilen fesselte. Resignierend seufzte er auf und löste zum ersten Mal den Blick von ihren Augen. „Wenigstens bist du ehrlich…“, murmelte er nur. „Ich bin immer ehrlich zu dir, Master.“, flüsterte sie und suchte wieder seinen Blick. „Das weiß ich doch, mein Engel, das weiß ich doch.“
      Er drückte ihr noch einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, um danach sich ebenfalls ein Schneidbrett zu holen und ihr mit den restlichen Vorbereitungen zu helfen.

      Die Stimmung entspannte sich Zusehens und bald alberten die Beiden wie gewohnt herum und neckten sich leicht. Mal drückte sie ihn leicht mit ihrem Becken vom Kochfeld weg, um selbst im Schmortopf rühren zu können. Mal hob er sie einfach zur Seite, wenn sie ihm den Weg versperrte und er selbst die Soße abschmecken wollte. Sie genossen die gemeinsame Zeit und Nähe, der Eintopf kochte fröhlich vor sich hin und bald standen beide arbeitslos mit je einem Glas Rotwein in der Hand in der Küche und besprachen die Geschehnisse des Tages.

      Zum ersten Mal an diesem Tag klagte er kurz sein körperliches Leid, sagte ihr zumindest im Ansatz, was ihn schmerzte. In seinen Augen sah sie jedoch, dass er es nicht wollte, dass sie es breittrat oder auch nur näher darauf einging. So schob sie ihre Sorgen zumindest für den Abend beiseite.

      In ihren gesamten Gesichtsausdruck trat der Schalk und ihre Augen funkelten neckisch. „Was erwartest du, alter Mann?“, zog sie ihn spielerisch auf.

      Gern ritt sie auf den acht Jahren Altersunterschied zwischen ihnen herum, zog ihn damit auf. Dabei liebte sie ausgerechnet seine Lebenserfahrung und die Tatsache, dass er sich in jungen Jahren bereits die Hörner abgestoßen hatte so sehr an ihm. Er war ihr treu, auch wenn er es nicht sein musste. Sie hatte ihm, als sie Sein wurde auch die Erlaubnis gegeben, dass er, wenn sie ihn nicht vollständig zufriedenstellen konnte, neben ihr noch andere Subs haben durfte. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie eifersüchtig sein würde, aber sie würde es für ihn in Kauf nehmen. Er wäre es wert. Umso mehr wert war ihr seine Treue. Wenn sie wieder einmal Zweifel plagten, ob sie denn genug für ihn sei, ob sie denn so unerfahren wie sie war ihm gefallen konnte, immer dann sagte er ihr mit Engelsgeduld wieder: ‚Mein Schatz, du bist für mich perfekt, genauso wie du bist.‘

      „Was willst du denn, du junger Hüpfer?“, stieg er ebenfalls neckisch auf sie ein. ‚Junger Hüpfer! Als wär‘ ich noch gerade so 18!‘, schoss es ihr durch den Kopf. Langsam kam sie mit verführerisch schwingender Hüfte näher an ihn heran, stellte ihr Glas Wein provokant neben ihn auf die Arbeitsplatte und säuselte: „Gibs doch zu, ich bin dein Ferrari für die Midlifecrisis!“ Selbstsicher lächelte sie ihn an, wich keinen Schritt von ihm zurück. Er lachte gespielt auf. Seine Augen signalisierten ihr, dass er bereit war auf ihr Spiel einzugehen. ‚Wer mit dem Feuer spielt…‘, schoss es ihr durch den Kopf. „Du kostest mich viel mehr als ein verdammtes Auto!“, zog er sie daher auf. „Ach was!“, tat sie seine Aussage ab. „Immerhin verdiene ich mein eigenes Geld und keiner verlangt von dir, auch mein Essen zu zahlen.“ Sie wusste, dass sie damit wieder Salz in eine offene Wunde streute. Das war ein leidiges Dauerthema bei ihnen, denn er sah es als seine Pflicht als Gentleman an, dass er in der Öffentlichkeit für sie mitbezahlte. „Vorsicht, Miststück.“, zischte er durch die Zähne. „Oder was?“, provozierte sie ihn weiter grinsend. Sie wusste genau, dass ‚Miststück‘ eigentlich sein Lieblingsname war, für sie als Sub, daher hoffte sie darauf, dass dies der Beginn ihrer Abendgestaltung werden könnte. Sie wartete gespannt wie er nun reagieren würde, was er ihr nun erwidern würde. Doch anstatt etwas zu sagen, drehte er sich zum Schmortopf, rührte nochmal dessen Inhalt um, legte den Deckel darauf und reduzierte die Hitze der Herdplatte. ‚Was hast du nur vor…‘, dachte sie bei sich. Schneller als sie hätte reagieren können schnappte er sich sie und trug sie ohne jegliche Anstrengung oder Vorwarnung aus der Küche in das gemeinsame Schlafzimmer. Halbherzig versuchte sie sich aus seinem festen Griff zu befreien, doch innerlich freute sie sich wie ein Schnitzel, dass er nun mit ihr spielen würde. Es fiel ihr schwer ein verräterisches Grinsen von ihrem Gesicht zu verbannen.

      Kaum im Schlafzimmer angekommen stellte er sie ab, setze sich selbst auf das Bett, verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete sie eingehend. „Ausziehen!“, sprach er sie bestimmt an. Sofort begann sie damit sich mehr oder minder sexy aus ihren Alltagsklamotten zu schälen, bis sie nur noch im Eva-Kostüm vor ihm stand. „Gut so, Sub.“, lobte er sie. „Du weißt, was ich will.“ Einladend bewegte er seine Hand in einer fließenden Bewegung über seinen Schoß. Sie wusste genau, das war keine freundliche Einladung, die sie abschlagen konnte, wie es ihr beliebte. Es war seine Art es ihr zu befehlen. Und sie liebte es. Sie liebte ihn.

      Immer noch schwer mit dem verräterischen Lächeln kämpfend legte sie sich über seine Knie und präsentierte ihm ihren kleinen, runden Apfelpo. Bewusst spreizte sie die Beine leicht, damit er auch ihre Scham sehen konnte. Sie musste nicht aufsehen, um zu wissen, dass er bei diesem Anblick lächelte und sich genüsslich über die Lippen leckte.

      Langsam begann er mit sachten Schlägen ihre Pobacken zu malträtieren, bis diese in einem satten Rot erstrahlten. Selbst wenn das nur die Vorbereitung gewesen war, so war sie nicht spurlos an beiden vorüber gegangen. Fast schon offensichtlich glitzerte die Feuchte zwischen ihren Beinen und sie konnte deutlich die zunehmende Erregung seinerseits an ihrer Seite spüren. Bevor er mit seiner Prozedur fortfuhr fragte er sie: „Wirst du wieder so frech zu mir sein, Sub?“ Er betonte deutlich das letzte Wort. Schelmisch lächelnd antwortete sie: „Wenn du mir dann wieder den Po versohlst, jeden Tag wieder.“ Klatsch! Für diese Aussage hatte sie einen Schlag auf die linke Pobacke erhalten, der nah an ihrer Schmerzgrenze lag. Die Zähne zusammenbeißend unterdrückte sie gerade noch so ein Aufstöhnen. „Wie war das, Sub?“, fragte er mit stoischer Gelassenheit nach. „Wenn du mir dann wieder den Po versohlst, jeden Tag wieder, Master.“, wiederholte sie ihre Aussage, immer noch süffisant grinsend. Klatsch! Dieser Schlag traf die rechte Backe und sie stöhnte unterdrückt den Schmerz gemischt mit ihrer Lust hinaus. „Also?“, fragte er sie noch einmal mit hochgezogener Augenbraue. „Du weißt, dieses Spiel können wir von mir aus auch stundenlang spielen.“

      Ihr Gehirn ratterte auf Hochtouren. War es eine erneute Provokation wert oder würde sie ihn damit wirklich verärgern? Sie entschied sich gegen eine freche Antwort, immerhin war morgen noch ein Werktag und sie musste irgendwie noch im Büro sitzen können. Wäre morgen schon Wochenende gewesen, so hätte sie sicherlich ihn noch zwei, drei Mal weiter geneckt.

      „Ich werde in Zukunft ganz brav sein, Master.“, säuselte sie ihm also als Antwort entgegen. „Geht doch!“, stellte er zufrieden fest und hob sie von seinem Schoß. Tief blickte er ihr in die Augen. „Ich liebe dich, Master!“, flüsterte sie und ihre Augen strahlten pure Leidenschaft aus. „Ich liebe dich auch, Zicke!“, neckte er sie nur, um Sekunden später sie eng an sich zu ziehen. Ihrer beider Lippen fanden sich schnell zu einem leidenschaftlichen Kuss. Schneller als ihm lieb und recht war, waren seine Anziehsachen verschwunden.

      In der Küche köchelte der Eintopf einsam vor sich hin. Neben dem stetigen blubbernden Geräusch, das aus dem Schmortopf drang, waren die beiden lustvoll Stöhnenden das einzige Geräusch in der kleinen Wohnung. ‚Ich liebe Mittwoche…‘, dachte sie im Stillen bei sich.