Einstieg in eine Dreierkonstellation (ausgegliedert aus "BDSM mit dem Lebenspartner oder doch lieber mit Dom/Sub auf Zeit")

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      Zofe schrieb:

      Mit Leichtigkeit meine ich u. a., dass man das Zusammensein einfach genießen kann, es (noch) keine Probleme gibt, man neugierig auf den anderen ist, man sich aufeinander freut, keine gravierenden Ängste (in Bezug auf sein Gegenüber und die Beziehung) hat, es keinen Grund für Misstrauen gibt usw.
      Das Zusammensein mit den Beiden habe ich ja sehr genossen.
      Nur Stunden danach, wie ich wieder allein war, fühlte ich mich plötzlich so aufgewühlt, einsam und traurig, und sehnte mich zu ihnen.

      Das, was du in deinem ersten Absatz beschreibst, diese Gefühle hatte ich zuletzt als Kind.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Hi, Mommy's Girl!

      Als neugierige Motte, die gemeinsam mit ihrem Partner und Herren ebenfalls eine Dame für sowohl Bett- als auch Alltagsabenteuer gesucht und nun endlich auch gefunden hat, habe ich deine Beiträge hier mit Interesse verfolgt, vor allem da sie Einblicke in die Erlebenswelt der 'Dritten' erlauben - was für mich stets spannend ist, da ich das Ganze naturgemäß eher aus der Perspektive der 'ersten' Sub kenne. Womöglich findest du es ebenso interessant meine Gedanken, aus diesem Blickwinkel, zu deinen Erwägungen zu lesen? Hier schicke ich voraus, diese Gedanke wie alle Gedanken natürlich ganz individuell und subjektiv sind und nichts mit z.B. den Gedanken der Dame gemein haben müssen, welche du gerade gemeinsam mit deren Partner kennenlernst.

      Zunächst einmal würde gerne anmerken, dass mein Partner und ich von einem ähnlichen Fundament unseres Dreiecks ausgehen wie ihr es bereits abgesprochen habt: Wir bewegen uns zu dritt auf der Ebene einer schönen, bunten Freundschaft mit gewissen Vorzügen und das war auch von Anfang an so gewünscht. ^^ Wir gehen gemeinsam spazieren, auf Flohmärkte, ins Kino, kochen zusammen oder lachen uns auf der Couch über eine Komödie krumm und schief. Manchmal haben wir danach oder davor oder auch dazwischen eine Session. Manchmal bleibt alles platonisch, bzw. ohne BDSM Bezug. So oder so: Wir genießen die Zeit immer! :)
      Sollte der BDSM Anteil aus welchen Gründen auch immer vollständig wegfallen, würde die Freundschaft, die bisher gewachsen ist, sicherlich weiter bestehen. Denn unsere, ich nenne sie jetzt mal 'Flamme' weil mein Nick Motte ist, ist ein Mensch mit dem man gute wie auch schlechte Momente vollkommen unverstellt und authentisch teilen kann. Allerdings, und so ehrlich bin ich gerne, wäre die Freundschaft nicht zustande gekommen, wäre alles Sexuell-Erotische von Anfang an ausgeschlossen gewesen. Auch würde sich die Nähe, die wir jetzt durch die Art unserer Beziehung teilen, ändern, strichen wir die gewissen Vorzügen und kehrten zu einer Freundschaft ohne Plus zurück. Allein vom zeitlichen Aspekt her wäre es so, dass wir uns nicht mehr so häufig sehen würden - im Augenblick treffen wir uns circa 1x/Woche. Als 'bloße' Freundschaft würde ich so viel Kontakt zu ihr halten wie zu den meisten meiner platonischen Freundschaften und das ist bei all den täglichen Pflichten und Terminen vielleicht 1x/Monat. Ich denke, du musst dir überlegen, wie viel Kontakt du wünschst und brauchst und es bestenfalls schon im Vorneherein mit dem Paar absprechen. Auch die Eifersucht sollte angesprochen werden. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass eine solche Konstellation auch funktioniert, wenn eine Part zu dieser Empfindung neigt - bei uns bin ich es. ;) Jedoch kann ich aus der Eifersucht Lust ziehen. Sie verletzt mich nicht und macht mir auch keine Angst. Sie ist sozusagen eine positive Eifersucht. Den Stich und das Gift der negativen Variante kenne ich allerdings auch. Überwiegt dieses Gefühl bei dir schon jetzt würde ich dringend davon abraten, mit dem Paar zu spielen. Das Potential sich damit das Herz zu brechen, ist meiner Meinung nach hoch. Vor allem da in Dreierbeziehungen wie dieser trotz aller Ideale und dem aufrichtigen Bemühen, das 'Couple Privileg' auszuhebeln, das Paar zueinander meist doch eine engere Bindung hat, sprich: In den allermeisten Fällen, die zumindest ich kenne, verbringt das (nicht polyamouröse) Paar die meiste Zeit zu zweit, sie sind und bleiben gegenseitig der erste Ansprechpartner und häufig teilen sie tiefere Gefühle zueinander. Frag dich bitte ganz ehrlich, ob du damit umgehen kannst? Du wünschst dir quasi als Tochter im Mittelpunkt zu stehen und ich wünsche dir von Herzen, dass sich dieser Wunsch eines Tages erfüllt, aber: Um es ungeblümt auszudrücken halte ich es für unwahrscheinlich, dass du der Mittelpunkt im Leben der beiden sein wirst. Vielleicht in einer Session und hoffentlich immer eine äußerst geschätzte Freundin, doch davon abgesehen...was passiert nach einer Session? Was nach einem Treffen? Neben diesem geht mir nicht aus dem Kopf, dass es sich bei dir für mich so anhört, als wüsstest du gar nicht inwieweit du den Mann einbeziehen willst. Versuch dir darüber unbedingt klar zu werden. Wenn nämlich eine Partei von Drei von Anfang an eher geduldet als gewollt wird, ist ein Ungleichgewicht da, das leicht einen Keil zwischen Zwei treibt. Die Gefahr sehe ich, dass sich die Frau entweder auf deine oder die ihres Partners schlägt. Es käme dadurch zur Entfremdung von dir oder dem Mann, nichts von beidem tut einer Beziehung wie der euren gut.
      Ich glaube, ganz Vieles kann funktionieren, wenn alle drei offen kommunizieren können - und das können gar nicht so wahnsinnig viele Menschen gut. Über Ängste, Wünsche, Befürchtungen, Probleme von Beginn an reden und auch zu seinen Bedürfnissen zu stehen. Wenn ich beispielsweise lese, dass du das Paar rasch nach einem Treffen vermisst und dich sehnst, frag ich mich, ob die beiden das wissen. Was wäre dir da wichtig, was könnte dir helfen? Ein Kompromiss wie etwa, direkt nach einem Treffen noch eine Stunde zu telefonieren oder zu chatten? Oder genügt auch das nicht? Ehrlichkeit ist in meinen Augen in solchen Beziehungen das A und O, schlichtweg um zu vermeiden, dass ihr euch gegenseitig verletzt.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Du weißt am besten, was für dich funktioniert, was du brauchst. Hör auf dich, hör ohne Vorbehalte zu und teile es mit, dann werdet ihr gemeinsam eine Entscheidung treffen, die bestimmt nicht falsch ist.

      Alles Gute und Grüßle,

      Motte

      mommy`s girl schrieb:

      ....weil es mir nicht gelingt, Umstände in einer Beziehung, die mir weh tun, ständig auszublenden.
      Ich lenke deinen Fokus mal auf diesen Thread zurück und auf die Meinungen, die damals hier von den Foris auf deine Bitte nach Hilfe kamen.
      Du hattest dich damals für einen Weg entschieden und merkst jetzt, dass es evtl. der falsche war.

      Halte inne, prüfe nochmals, wie du dich in einem Monat, einem Jahr, 10 Jahren fühlen möchtest. Wenn du damit nicht glücklich bist, handle!
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Es ist so, dass ich mich seit 3 Monaten schon 6mal mit der Frau getroffen habe (erst 2mal im Cafe`, dann war ich schon 4 mal einen Tag bei ihr daheim),
      Sie ist verheiratet, und hat in ihrer Ehe seit Jahren keinen Sex mehr, was ihr sehr fehlt. Daher hat sie seit einem halben Jahr einen Liebhaber. Ich habe lange überlegt, ob ich mich darauf einlassen kann und zugleich mehr Glück als Leid empfinden kann. Ich habe es versucht, und mich den ganzen November und Dezember gut mit der Situation gefühlt. Als ich am MO 28.12. bei ihr war, war es für mich ein wunderschöner Tag, an dem wir gegessen haben, dann lange spazieren waren, gespielt und Tee getrunken haben, viel geredet haben (sie hat auch sehr Intimes aus ihrer 1. Ehe erzählt), und uns auch körperlich noch näher kamen. Ich fühlte mich sehr gut, auch die Tage darauf war ich so glücklich wie schon seit vielen Jahren nicht mehr.
      Dann las ich am Samstag ihre Mail, dass ihr Liebhaber mit einer anderen Frau schreibt, die für einen 3er mit ihr interessant wäre (diesen Wunsch nach einem 3er hatte sie schon lange, doch ich dachte, dass sich der mit mir nun erübrigt hätte, zumal sie unsere Verbindung als "Beziehung" bezeichnet und mir fast jeden Tag sagt, dass ich ihr so fehle und ihr viel bedeute. Das schockierte mich (3er). Daraufhin rief ich sie gestern an, und wir redeten eine halbe Stunde, und ich dachte, alles sei wieder okay, sie hätte diesen 3er abgehakt.
      Doch jetzt lese ich ihre Mail, in der sie schreibt, dass sie mir verspricht, nie alleine etwas mit einer anderen Frau zu haben, aber dass sie mir NICHT versprechen kann, dass es niemals einen 3er mit ihr und ihrem Liebhaber und einer anderen Frau geben kann. Das traf mich wie ein Schlag ins Gesicht und ich musste erstmal tief durchatmen. Ich schrieb ihr, dass, wenn sie mir das nicht versprechen kann, unsere Liebesbeziehung beendet sei. Sie solle sich entscheiden, ob ihr der 3er wichtiger ist oder ich.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)

      Puderfee schrieb:

      Ich befürchte, du stehst in ihrer Priorität hinter ihrem Liebhaber und den Bedürfnissen und Möglichkeiten dieser Beziehung, wie eben dem Dreier.
      Und ich befürchte, dass du in dieser Situation immer leiden wirst, weil du gerne eine höhere Priorität hättest.
      Dieses Gefühl hab` ich leider auch, obwohl sie betont hat, dass ich ihr gleich wichtig sei wie ihr Liebhaber (und an 1. Stelle stehe ihre Kinder, an 2. Stelle ihr Mann).

      Ich werd` es nächsten MO, wenn ich sie besuche, versuchen, in Ruhe nochmal mit ihr zu besprechen.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Danke für deine Offenheit, @mommy`s girl. Es tut mir leid, das zu lesen und ich verstehe, dass dich das erst mal ziemlich aus der Bahn geworfen hat.
      So schlimm das gerade auch für dich sein mag, sehe ich in deinem Text aber auch etwas Gutes: Sie ist ehrlich zu dir und macht nicht einfach etwas hinter deinem Rücken, was dir weh tun würde. Das ist viel wert, finde ich. Mit ihren offenen, ehrlichen Worten gibt sie dir die Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, die du an Tatsachen festmachen kannst - und nicht an deinem Misstrauen, deiner Angst und an Mutmaßungen, die ggf. daraus entstehen.

      Ich wünsche dir Kraft und dass du möglichst gut auf dich und deine Seele aufpasst. So wie ich dich einschätze, ist deine Seele nämlich ganz verletzlich und braucht Sicherheit und Schutz. Ob du dies in dieser Beziehungskonstellation finden kannst, ist fraglich. Ich glaube es ehrlich gesagt nicht...
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Für mich persönlich wären das schon wieder viel zu viele verschiedene Konstellationen mit viel zu vielen Problempunkten, die auftreten könnten. Das würde ich mir nicht antun, aber ich bin auch nicht - wie die Frau scheinbar - polyamor.

      Eine Frage stellt sich mir aber:
      Es gibt einen Liebhaber, es gibt dich und es gibt die Frau, die gern einen Dreier hätte.

      Ihr seid doch drei - warum also nicht ihr drei?
      @mommy's girl , ein Trugschluss scheint mir hier von dir, aber vielleicht auch von ihr, zu sein, dass Bedürfnisse und Wünsche durch "die richtige" Person verschwinden würden. Auf der Suche nach einem Indikator wird dann gern die Frage gestellt, wie wichtig die Protagonisten einander sind. Es wird gewertet und abgewogen.

      Das funktioniert expotentiell in dem Maße nicht, in dem die Gefühlslagen diffuser und vielschichtiger werden und die Anzahl der Beteiligten zunimmt.

      Wer sich auf sowas einlässt muss, solange keine stabilen "Paarungen" etabliert sind, mit Gefühlschaos rechnen und damit umgehen.

      Man mag sich anderes wünschen und wahrscheinlich wünschen sich das alle Beteiligten anders, aber Gefühle sind keine feste Größe und man kann sie und seine Bedürfnisse nur schwerlich rationalisiert Handhaben.
      Wunsch und Wirklichkeit klaffen da mitunter auseinander.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Ich lese da ganz viel Verletztheit und Verletzlichkeit heraus. Ist das denn noch die Konstellation, die du in deinem EP beschrieben hast oder ein anderes Paar?
      Dass die Frau ehrlich zu dir ist, sehe ich auch als Pluspunkt.

      Nur denke ich, hast du mit dieser Aussage

      mommy`s girl schrieb:

      Ich schrieb ihr, dass, wenn sie mir das nicht versprechen kann, unsere Liebesbeziehung beendet sei. Sie solle sich entscheiden, ob ihr der 3er wichtiger ist oder ich.
      schon verloren. Wenn du jemanden zwingst, sich zu entscheiden, wird er sich entweder für die andere Partei entscheiden oder es dir später übelnehmen, dass du ihn genötigt hast, sich zu entscheiden.

      Ich wünsche dir, dass du, egal wie es ausgeht, genug Selbstliebe und Stabilität entwickelst, um glücklich und zufrieden durchs Leben zu kommen.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      phoibe schrieb:

      Ihr seid doch drei - warum also nicht ihr drei?
      Weil ich nicht auf Männer stehe.
      Ich hatte im Sommer kurz Interesse daran, aber dann verschwand mein sexuelles Interesse an Männern wieder, und das hab ich ihr auch immer gesagt. Ich hab` ihr nie etwas vorgemacht, und trotzdem hat sie immer noch den Gedanken im Hinterkopf, ich KÖNNTE mich ja doch noch umentscheiden. Und dadurch fühl` ich mich unter Druck gesetzt.

      Und ich hab` ihr auch jetzt gesagt, dass nicht einmal, wenn ich wieder Interesse an Männern hätte, so eine Konstellation für mich in Frage käme, weil zu eifersüchtig wäre.

      Die einzige Form einer Dreierkonstellation, die für mich in Frage käme, wäre, wenn ich lange mit einer Frau zusammen wäre, und wir zusätzlich eine Frau, mit der wir befreundet sind, sie ins Ageplay hinzuholen. Wo aber klar wäre, dass diese Frau in Keine von uns Beiden verliebt ist (und auch wir nicht in sie).

      So hat halt Jeder (leider) unterschiedliche Wünsche und Sehnsüchte.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)

      Zofe schrieb:

      Eine Entscheidung, die du an Tatsachen festmachen kannst - und nicht an deinem Misstrauen, deiner Angst und an Mutmaßungen, die ggf. daraus entstehen.
      Was meinst du damit?
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Eine Entscheidung darüber, ob du in dieser Konstellation bleiben und die Beziehung weiterführen möchtest. Wenn du weißt, woran du bist, ist es einfacher, dir darüber klar zu werden, ob du das aushalten kannst und möchtest und ob es wirklich das ist, was du suchst und brauchst. Eventualitäten, Misstrauen und Eifersucht sind hingegen keine guten Ratgeber. Da lässt man sich meistens nur dazu hinreißen, es noch länger auszuhalten, weil irgendwo die Hoffnung besteht, dass dieses und jenes eintritt - oder auch nicht eintritt. Tatsachen helfen dir eher, einen klaren Kopf zu bekommen. Von daher ist es gut, dass sie mit offenen Karten spielt. Dann gibt es auch keinen Grund, misstrauisch zu sein und dir den Kopf darüber zu zerbrechen, was vielleicht noch auf dich zukommt.

      Ich hoffe, jetzt verstehst du, was ich damit sagen wollte.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Aushalten MÖCHTEN tu` ich das natürlich nicht (wer würde das schon möchten?), sondern ich glaube, es aushalten zu können, wenn es mir gelingt, Einiges auszublenden (was mir ja ca. 95% der Zeit der letzten 2 Monate gut gelungen ist). Schon Sigmund Freud erkannte, dass Verdrängung ein lebenswichtiger Abwehrmechanismus ist. Wenn man eine Beziehung halten möchte, und es Störendes gibt, das man nicht ändern kann, ist Verdrängen bzw. Ausblenden eine Möglichkeit. Das machen bestimmt nicht wenige Menschen in Beziehungen, Ehen u.s.w. . Und natürlich auch in anderen Lebensbereichen.

      Eine kleine Hoffnung hab` ich schon, auch wenn ich weiß, dass es ziemlich unrealistisch ist. Andererseits treibt mich ja meine Bindungsangst immer wieder zu solchen Frauen, wo zwar eine tiefe, aber keine zu tiefe Bindung entstehen kann. Das ist ja das Komplizierte: Einerseits bin ich froh darüber, dass sie keine Erwartungen an mich hat wie, wann wir die Familie kennenlernen, zusammenziehen od. dergleichen. Andererseits wünsch` ich mir das in mir tief drin doch ein bisschen. (Wobei sie kurioserweise den Wunsch geäußert hat, meine Mutter kennenzulernen.)

      Was auf mich zukommt?
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      (Marie von Ebner - Eschenbach)

      mommy`s girl schrieb:

      Aushalten MÖCHTEN tu` ich das natürlich nicht (wer würde das schon möchten?)
      Oh, das gibt es sehr oft, dass jemand schwierige Umstände in einer Beziehung aushalten möchte, nämlich um seinen Partner nicht zu verlieren. Aus Liebe, aus Angst vor dem Alleinsein oder warum auch immer. Wenn es um gravierende Dinge geht, scheitert es meistens aber irgendwann am (aushalten) Können, weil der Leidensdruck zu groß geworden ist.

      mommy`s girl schrieb:

      sondern ich glaube, es aushalten zu können, wenn es mir gelingt, Einiges auszublenden
      Liebe @mommy`s girl, du leidest - das wird hier immer wieder deutlich. Hältst du es wirklich für sinnvoll, das was dich so leiden lässt, 'einfach' auszublenden? Was ist das für ein Fundament für eine Beziehung, die - so nehme ich an - von längerer Dauer sein soll?

      mommy`s girl schrieb:

      Schon Sigmund Freud erkannte, dass Verdrängung ein lebenswichtiger Abwehrmechanismus ist.
      Braucht man in einer glücklichen, festen Beziehung wirklich 'lebenswichtige Abwehrmechanismen', um es mit seinem Partner bzw. um die Umstände der Beziehung auszuhalten?
      Du möchtest also etwas, was Teil eurer Beziehung ist, abwehren? Somit also auch einen Teil, der zu deiner Partnerin (?) gehört?
      Du möchtest eine Beziehung führen, in der du Bestandteile dieser abwehren musst, um leben zu können?

      mommy`s girl schrieb:

      Wenn man eine Beziehung halten möchte, und es Störendes gibt, das man nicht ändern kann, ist Verdrängen bzw. Ausblenden eine Möglichkeit.
      Wenn mich an meinem Partner z. B. Verhaltensweisen stören, spreche ich mit ihm darüber. Und wenn sie nun mal zu ihm gehören, er sie nicht ändern kann und ich nicht darunter leide, sondern nur genervt davon bin, kann ich meine Einstellung dazu ändern und darüber hinwegsehen. Das bringt die Liebe so mit sich - zumindest bei mir. Unter Verdrängung verstehe ich aber etwas anderes. Wenn ich aber jemanden kennenlerne und sich sehr schnell herauskristallisiert, dass seine Vorstellung von Beziehung / Beziehungsführung sich nicht mit meinen eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen decken, würde ich das niemals einfach ausblenden, sondern mich gar nicht erst auf diesen Menschen einlassen. Warum? Weil es schlicht und ergreifend nicht passt. Wenn das Fundament schon wackelt, können alle Steine, die wir gemeinsam darauf aufbauen, nur ebenfalls wackeln und irgendwann zusammenstürzen.

      mommy`s girl schrieb:

      Das machen bestimmt nicht wenige Menschen in Beziehungen, Ehen u.s.w.
      Wenn es um Kleinigkeiten geht, wie ich sie gerade beschrieben habe: Ja, ganz bestimmt.
      Wenn es um 'Größeres' geht: Ja, auch das. Solche Beziehungen sind meiner Meinung nach allerdings zum Scheitern verurteilt und machen auf Dauer nicht glücklich.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      mommy`s girl schrieb:



      Die einzige Form einer Dreierkonstellation, die für mich in Frage käme, wäre, wenn ich lange mit einer Frau zusammen wäre, und wir zusätzlich eine Frau, mit der wir befreundet sind, sie ins Ageplay hinzuholen. Wo aber klar wäre, dass diese Frau in Keine von uns Beiden verliebt ist (und auch wir nicht in sie).
      Das Problem daran ist nach meiner Erfahrung, das auch in einer Dreier Beziehung, in der nie Liebe geplant war, die Liebe nicht ausgeschlossen werden kann. Gerade wenn man sich sympathisch ist und guten Sex hat und dann eventuell noch andere gemeinsame Interessen da sind, sind Gefühle schwer einzusperren.

      Zofe schrieb:

      Oh, das gibt es sehr oft, dass jemand schwierige Umstände in einer Beziehung aushalten möchte, nämlich um seinen Partner nicht zu verlieren.
      So gesehen MÖCHTE ich es aushalten.

      Zofe schrieb:

      Liebe @mommy`s girl, du leidest - das wird hier immer wieder deutlich. Hältst du es wirklich für sinnvoll, das was dich so leiden lässt, 'einfach' auszublenden? Was ist das für ein Fundament für eine Beziehung, die - so nehme ich an - von längerer Dauer sein soll?
      Momentan leide ich zum Glück überhaupt nicht, und fühl` mich seit gestern, seit ich bei ihr war, wunderbar. Sie hat gesagt, dass sie es akzeptiert hat, dass ich nicht zu diesem 3er hinzustoßen werde, und sie hat mir versprochen, mir nichts mehr von ihrer Beziehung mit dem Freund zu erzählen.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)

      Zofe schrieb:

      Wenn das Fundament schon wackelt, können alle Steine, die wir gemeinsam darauf aufbauen, nur ebenfalls wackeln und irgendwann zusammenstürzen.
      Wir verstehen uns doch, obwohl wir vom Charakter her recht unterschiedlich sind, total gut, lachen sehr viel miteinander u.s.w. .
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Ich weiß, dass ihr mich deshalb warnt, weil ihr mich vor großem Leid bewahren wollt, und das freut mich auch sehr.
      Andererseits ist es so, dass, wenn ich das Positive und Negative nebeneinander abwiege, überwiegt das Positive. Und ich versuche, nicht alles so todernst zu nehmen und nicht soviel darüber zu grübeln. Was mir manchmal besser gelingt, und dann wieder weniger.
      Manchmal sagt sie etwas, was mich ärgert, und ich steh` innerlich drüber und tu, als hätt` ich es nicht gehört. Ein anderes Mal ärgert es mich so, wenn ich spüre, dass ich eben nur an 3. oder 4. Stelle stehe, dass ich aus der Haut fahren könnte.

      Und momentan ist es so, dass sie ziemlich zurückhaltend ist. Vor ein paar Wochen noch war sie so aktiv, was Nähe und Sexualität betraf, dass es mir zuviel war, und jetzt sagt sie, ihr ist momentan alles zuviel. Das verwirrt mich.
      Und es tut mir so weh, dass sie jetzt so kühl und distanziert ist (im Vergleich zu davor). Ich hoffe, dass sich das legt, wenn wir uns in ein paar Tagen sehen.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)

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