Umsetzung?

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      Hallo zusammen :)

      Ehrlich gesagt weiß ich grade nicht wo ich anfangen soll, aber ich versuch es mal:

      Mein Partner und ich sind seit knapp 5 Jahren zusammen. Anders als er hatte ich davor schon einige (BDSM) Erfahrungen, er hatte dagegen bis dahin mit generell noch wenig sexuelle Erfahrungen. Wir haben ein mal drüber gesprochen, er sagte er hätte lieber erst mal "Vanillakram". Damit war das Thema auch durch und für beide in Ordnung. Jetzt hat er mir vor Kurzem gesagt, dass er doch gerne Richtung BDSM gehen würde. Ich finde das ein bisschen schwierig, ich leg ja keinen Schalter um, da gehört ja mehr dazu. Man sollte vielleicht dazu sagen, dass ich mit meinen bisherigen Spielpartnern keine romantische Beziehung hatte und da die Rollen sozusagen von Anfang an klar waren. Ich weiß gar nicht wie man das umsetzten soll, aus einer Beziehung einen d/s Kontext zu machen.

      Hoffe auf Hilfe ?(
      Danke :)

      Ich habe bisher immer unten gespielt und kann mir auch nichts anderes vorstellen. In der Vergangenheit hatte ich ja nur Spielbeziehungen, was sich dann inhaltlich auch auf sexuelles (wenn man es so nenne will) beschränkte.
      Er hätte jetzt gerne ein "Alltagsbdsm" möchte mir diktieren was ich zu tragen habe etc. An sich finde ich das auch eine schöne Sache, aber mein Problem ist, dass ich nicht ihn eben mehr als Partner (also romantisch betrachtet) sehe und nicht als Dom. Er hätte das jetzt gerne geschenkt, nach dem Prinzip "was du früher mit anderen konntest kannst du ja jetzt auch". Aber ich schaff das nicht. Ich kann nicht morgens aufstehen und denk "so, ich bin jetzt deine Sub und nicht mehr (nur) deine Freundin."
      Ihr solltet auf jeden Fall mal reden, wie denn eigentlich die jeweiligen Vorstellungen sind und vielleicht sowas wie Zwischensteps einlegen, also was könnt ihr euch beide vorstellen, was könnte am Anfang vielleicht gut funktionieren. Setzt euch einen Zeitrahmen und hinterfragt euch zwischendurch ... ganz wichtig ... zwischendurch nicht vergessen auch mal drüber zu lachen :)
      » "That's when you know you've found somebody special. When you can just shut the fuck up for a minute and comfortably share the silence."

      Mia W.

      Loewenherz schrieb:

      Ich kann nicht morgens aufstehen und denk "so, ich bin jetzt deine Sub und nicht mehr (nur) deine Freundin."
      nun ein Machtgefälle gilt es langsam aufzubauen...von 0 auf 100 dürfte wohl eher selten klappen.

      Behutsam anfangen.....vielleicht eine kleine Aufgabe am Morgen...Kaffee ans Bett bringen oder so......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Du hast ja offensichtlich schon mal das Glück, dass

      a) er überhaupt BDSM gegenüber offen ist; und
      b) ihr mit den angedachten Rollenverteilungen/dem grundsätzlichen Weg (hier D/S) kompatibel seid.

      Schon das ist absolut nicht selbstverständlich! Also macht es euch jetzt nicht mit zu großem Tempo, zu vielen Schritten auf einmal kaputt. Einfach beschließen klappt hier einfach nicht.

      Es hilft nur viel reden, sich austauschen, informieren, langsam angehen. So wie er es sich offenbar vorstellt, geht es in der Tat eigentlich nie. Auch das "mit anderen ging das ja auch" kann ich zwar irgendwie verstehen, also woher diese Idee kommt, da es aber immer auf die einzelnen Beteiligten ankommt, ist das hier völlig irrelevant. Ihr müsst gemeinsam da reinwachsen. Es wäre sicher auch nicht verkehrt, wenn er sich ebenso wie Du hier (oder woanders) Rat holt.
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...
      'Alltagsbdsm', wie es dein Partner nennt, kann man nicht von heute auf morgen leben. Gut, vielleicht klappt das bei manchen Paaren, halte ich aber eher für ungewöhnlich. Erst recht, da dein Partner bis jetzt keinerlei Erfahrungen mit BDSM hat.

      Meiner Erfahrung nach ist BDSM eine Entwicklung, die Zeit braucht. Bei den einen geht es schneller, während es bei anderen wiederum viel Zeit in Anspruch nimmt und sie sich erstmal 'eingewöhnen' müssen. Gerade wenn man schon jahrelang eine feste Vanilla-Beziehung führt, ist es eine große Umstellung - und die funktioniert eben nicht von heute auf morgen. Seht es als einen Weg, den ihr gemeinsam beschreiten könnt und auf dem ihr ein gemeinsames Tempo finden solltet. Von einen Tag auf den anderen das komplette Beziehungsgefüge 'auf BDSM umzustellen', halte ich für unrealistisch bzw. glaube ich, dass man da recht schnell dran scheitern kann. Lieber etwas langsamer anfangen, sich steigern und es wachsen lassen, indem ihr mehr und mehr Vorlieben, Rituale oder was auch immer in euren gemeinsamen Alltag integriert.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Vielen Dank schon mal für die bisherigen Antworten :)

      Grundsätzlich glaube ich, dass das größte Problem ist, dass er sich ständig vergleicht obwohl ich ihm da (zumindest bewusst) keinen Grund zu gebe, so bald etwas nicht klappt kommt von ihm gleich der Satz der schon weiter oben steht (warum ging das dann bei xy). Wir haben bisher auch über alles offen reden können nur jetzt scheint er sich total verrückt zu machen. Selbst im kleinen Rahmen funktioniert das dann kaum. Wie soll ich mich fallen lassen, wenn er total unsicher ist? Ein Dom sollte doch Sicherheit vermitteln oder sehe ich das falsch?

      Auf gar keinen Fall will ich aber, dass die Beziehung dadurch kaputt geht. Ich bin ja glücklich mit ihm (ganz unabhängig von BDSM oder eben nicht). Wobei ich mich natürlich freuen würde, wenn wir tatsächlich einen Weg finden wo beides geht.
      Liebe Löwenherz,
      Ich kann dich sehr gut verstehen.
      Das Problem ist: du teilst es. Wenn du Sub bist fühlst du dich nicht als Freundin. Es ist völlig egal was du tust und sagst und wie du bist, wenn du geliebt wirst, wirst du geliebt.
      Fühl in dich hinein ganz tief und schau mal was du möchtest.
      Unser Leben begann vor vielen vielen Jahren mit dem Weg Bdsm. Und wir haben viele Jahre gekämpft und gerungen. Es passte nicht. Wir hatten auch turbulente Zeiten und wenn mein Leben so laut ist das ich taub werde und einfach funktioniere, dann geht nix mehr. Dann bleiben bei mir die Gefühle auf der Strecke. Dann bin ich sehr dominant und Regel alle Dinge, aber an kuscheln ist nicht mehr zu denken. Irgendwann mal kam so ein Gedanke, wie sehr ich unbewusst bin, wenn ich dominant bin und wenn ich bewusst werde ich sehr devot bin. Ich weiß was ich brauche mittlerweile und so kommen wir langsam voran. Aber nicht nur ich bin eine Baustelle, meine Partnerin arbeitete auch sehr viel an sich damit wir heute da sind wo wir sind.
      das was du erlebst ist ein Entwicklungsprozess. Es gibt Zeiten, da will man dem anderen eine Schüppe auf den Kopf hauen und alles andere machen als dienen. Aber dann passt es nicht, dann muss man zusammen finden und reden und auch das ist schwierig. Ich habe ein großes Gesprächserlebnis nach über 8 Jahren Ehe erlebt.
      Die Frage ist vielmehr was ist eure Motivation? Will er bestimmen weil er Bock hat? Oder sieht er dich deinen Diamanten und will das Schleifen und den Anblick genießen des Diamanten?
      was ist deine Motivation? Willst du spielen oder ist es dein Innerstes was dich drängt zu dienen?
      Ich glaube ihr müsst reden und handeln, einfach reden....
      Vielen Dank @Books für deine Antwort. Hat mir wirklich geholfen das zu lesen. ;)

      Über meine Motivation bin ich mir klar geworden: ich möchte dienen, aber irgendwie fehlte da einfach noch die Sicherheit zwischen uns bzw ich bin mir über seine Gedanken noch nicht ganz klar. In einem ruhigen Moment werde ich noch mal das Gespräch mit ihm suchen. Mal schauen, was sich dabei ergibt. Schließlich muss ich auch ehrlich sagen, dass ich das Thema BDSM die letzten Jahre bewusst versucht habe zu verdrängen, weil er ja zu Anfang der Beziehung (was ja auch schon länger her ist) nichts damit anfangen konnte. Irgendwie vermisse ich es schon. :rot: