Wie viel Aufklärung?

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      Woran wir hier zwangsläufig alle gemeinsam scheitern wersucht,ist die schiere Bandbreite dessen, was sich unter dem Begriff BDSM subsummiert mit Auf- und Erklärung für Unkundige kartieren und mit Wegweisern und Warntafeln versehen zu wollen.

      Bei Themen, wo die Sicherheit vornehmlich von der richtigen Technik und z.B. anatomischen oder medizinischen Kenntnissen bestimmt zu sein scheint, erscheint es den meisten hier offenbar noch relativ leicht in einem Rahmen wie diesem Tipps und Sicherheitshinweise zu vermitteln. Da gibt es nach meinem Empfinden auch selten bis nie Anfängerfragen nachdem in der Praxis etwas schief gegangen ist.

      Kann sein, dass die im Forum verstreuten Tutorials Wirkung zeigen, kann aber auch sein, dass sich die Leute hinterher selber denken, dass das wegen xy nicht so wie gedacht gelaufen ist und sie jetzt damit besser mal beim Arzt vorstellig werden.

      Anders verhält es sich in meiner Beobachtung mit allem, was sich auf das Miteinander bezieht. Da vermischen sich in den Fragen und Hilferufen zumeist grundsätzliche Defizite in der Beziehung, Kommunikation usw., die allesamt nix mit BDSM zu tun haben, mit den vermeindlichen Besondernheiten von Machtgefälle, Ausbildung oder gesellschaftlichen Normen. Leider geht es in der Beantwortung dann genauso bunt weiter, was den Diskurs aufheizt und vom Kernproblem des EP weg führt.

      Ich lese hier selten Themen, die sich ernstlich auf BDSM-Beziehungs-Themen wie z.B. TPE, Ausbildung, Training oder Haltung beziehen. Ebenso vermisse ich den Diskurs zum individuellen Selbstbild, zur individuellen Motivation der Akteure, egal ob oben oder unten oder wechselnd agierend.

      Viele Anfänger wissen doch gar nicht was sie wollen oder können oder brauchen! Woher auch? Sie sind getrieben von der Sehnsucht nach einem Gefühl, einem Ort in ihrem Inneren und einem Platz an den sie gehören, wo sie jemandem gehören oder jemand ihnen gehört. Gerade wenn sich so jemand endlich hervor wagt und in diesem fremden Terrain sich zurechtzufinden sucht , braucht er Orientierung und mitunter einen Reality Check.

      Die Antworten sind aber nicht in den Sicherheitshinweisen zum Spanking, zu potentiellen Nervenschädigungen beim Bondage oder zu Gesundheitsrisiken beim CBT verborgen.

      Wer bin ich, was brauche und was will ich, welche Qualitäten muss mein Partner besitzen und wie erlange ich das Wissen und die Erkenntnisse darüber? DAS sind in meinen Augen die wesentlichen Fragen.
      Dummerweise weiß man anfangs nicht mal DAS es was zu fragen gibt, geschweige denn was man fragen sollte. Was man sich selber fragen muss.

      Covering, Konsenz, was ist auf Partys okay und was nicht, ist dieses oder jenes Verhalten bei der Kontaktanbahnung eine BDSM-spezifische Besonderheit usw. usf., das diskutieren wir hier seit Jahren rauf und runter.
      Fragen der Selbstfindung, der Persönlichkeitsentwicklung, zu Beziehungsdynamik, zum Finden der eigenen Rolle und zum Hineinwachsen in diese, das sind Themen, die ich hier weitestgehend vermisse. Dabei sind es gerade diese Felder, die über Erfolg und Scheitern, vor allem aber über gebrochene Herzen, verletzte Seelen und deren Heilung entscheiden.

      Wir wollen erreichen, dass Anfänger und Neueinsteiger informiert und orientiert sind? Dass sie aus solidem Wissen heraus Entscheidungen treffen? Dann müssen wir leider in die Köpfe dieser Menschen, ihnen erklären wie BDSM-BEZIEHUNGEN (sic!) erfolgreich und verantwortungsvoll funktionieren und können uns nicht nur auf Hämatome, Halsbänder und Heimwerkertipps beschränken.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Wahre Worte, @Mars!

      Antworten in dieser Richtung lese ich immer wieder mal in den betreffenden Threads.
      Magst du evtl. zu diesen Themen eigene Threads eröffnen?

      Ich bezweifel allerdings, dass Menschen sich vorher dazu belesen würden.
      Allerdings ist nach dem 1. Reinfall und Herzschmerz immer noch rechtzeitig, um ein 2. Mal zu verhindern.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Feuerpferd schrieb:

      Ich habe jedoch manchmal den Eindruck, dass es Menschen gibt, die sich gar nichts Schlimmes vorstellen können, weil in ihnen eine unschuldige Naivität vorhanden ist.
      Wenn dann etwas Schlimmes passiert, bricht für diese eine Welt zusammen.
      Ja die gibt es, aber das liegt nicht am Risiko SM sondern am Typ Mensch. Dem geht es das ganze Leben so durch alle Bereiche.
      Man kann halt nicht jeden schützen, manche lernen es erst auf die harte Tour oder auch gar nicht.
      Das sehe ich wie Callimorpha, es gibt einfach so Typen. Wenn Frauen zB immer wieder in destruktiven Beziehungen landen, dann liegt das Problem nicht an mangelnder Info sondern in ihnen selber.**

      Aber es muss ja gar nicht so drastisch sein- man merkt es doch häufig auch in anderen Bereichen. Vielen Menschen ist es schlicht zu anstrengend, Dinge zu hinterfragen, auch sich selber. Gleichzeitig wollen sie aber überall mitreden und mitbestimmen. Man kann nicht jeden vor sich selber schützen. Selbstverantwortung muss man lernen. Hier gibts genug Infos und Punkte wo man anknüpfen kann, wenn man will.

      ** Ergänzung: das meine ich nicht wertend sondern erst mal als Tatsache. Natürlich kann man mit einer Therapie auch diese Muster uU durchbrechen.
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      Um es Mal kurz und knapp zu sagen:
      Aufklärung ist enorm wichtig, Erfahrung fast noch wichtiger. Man darf das eine, noch das andere Vernachlässigen.

      Aufklärung ist aus meiner Sicht deshalb so wichtig, damit die betreffende Person weiß, was Sie gerade macht, worauf sie achten sollte und ein erstes Bild bekommt. Letztlich liegt es die Verantwortung für einen selber, bei sich selber. Zu dieser Verantwortung gehört auch beim Vortasten in neue Gebiete, das Vorbereiten auf dieses und am Ende immer eine gute Selbstreflexion auf sich selber. Manch Anfänger oder Greenhorn kann dies nicht. Ob das an der mangelnden Reife liegt oder (wenn das erste Mal ansteht) an der Überforderung liegt, muss sich jeder für sich selber Entscheidung.

      Die Erfahrung zeigt erst, ob es der Person liegt, ob Sie es ausleben will, ob es das ist was Sie will.
      Kann die Person dem Partner vertrauen, hat die Person genügend Erfahrung um den Partner (menschlich) einzuschätzen? Hat die Person genügend Reife um die Situation einzuschätzen?
      Es ist letztendlich aus meiner Sicht die Erfahrung, die einem am meisten weiter hilft. Möge die Aufklärung noch so gut sein, möge die Person über das Thema komplett aufgeklärt sein. Das Gefühl von erlebten fehlt und dieses ist so wichtig. Aber die Person fällt, vor allem bei mangelnder Einschätzung (verursacht durch mangelnde Erfahrung) auf den Partner in kein allzu tiefes Loch, wenn Sie aufgeklärt ist und weiß Sie tut.

      Letztendlich geht beides unabhängig voneinander. Aber beides zusammen im richtigen Verhaltnis ist wesentlich.
      It won't be easy, but nobody said life is easy.
      Aufklärung UND Erfahrung sind wichtig. Genau so sehe ich es eben auch. Jemand muß auf den Herd zeigen und sagen "die Platte ist heiß und das ist gefährlich". Nur soll/darf Aufklärung mMn nicht so weit gehen zu sagen "und wo wir schon dabei sind, die daneben auch, und die hinteren beiden. Ach geh lieber gleich garnicht in die Küche. Da sind ja auch noch Messer und elektrische Geräte. Was da alles passieren kann."
      Ich meine damit einfach dass viele viele Warnungen einfach zu subjektiv sind. Nach dem Motto "ich hab Angst davor, also mach ich dir auch Angst davor". Oder auch so allgemein wie "wer rast stirbt früher." Ich glaube da würden Hamilton, Rosberg und co. widersprechen. Trotzdem würde vermutlich jeder sagen dass schnelles Fahren ohne vorherige Ausbildung, Kontrolle und Training einfach auch gefährlich ist.

      TLDR: Warnung vor technischen Gefahren und Anleitung und Hilfestellung bei div. Paktiken halte ich für enorm wichtig. Emotionale, seelische Risiken kann man mMn nur durch Erfahrung entschärfen. Sofern es überhaupt möglich ist.
      ...es ist nie falsch das richtige zu tun - Mark Twain
      @Mars in vielen Punkten finde ich dein Posting sehr gut und kann deine Worte bestätigen. Nur frage ich mich, wie rein praktisch die Aufklärungsarbeit in den von dir genannten Themen aussehen könnte. Eine Anleitung zur Selbstreflexion? Ein Fragebogen was will ich, wer bin ich, was ist mir (am Partner) wichtig? Aber das sind, wie du auch schon erwähntest, Themen, mit denen man sich auch jenseits von BDSM auseinandersetzen sollte.
      Ausbildung, Training, Lebensformen .... usw; sehr persönliche Erfahrungen, Fragen, Gefühle... das führt immer wieder ganz schnell - so meine Erfahrung der letzten knapp zwei Jahre Forenzugehörigkeit - zu unsachlichen Diskussionen, Definitionsklauberei bis in die xte Nachkommastelle, Verteidigungshaltungen usw. Und das finde ich wahnsinnig anstrengend für alle Beteiligten. Ob das dann zur Aufklärung beiträgt weiß ich nicht.
      Wie schafft man es also, einen Raum zu schaffen, in welchem auch kontroversere Themen, erfahrungsbasiert und sachlich diskutiert werden können?
      Ich denke schon, dass eine Selbstreflektion, die die Grenzen der erlernten gesellschaftlichen Konventionen sprengt und als Faktum postulierte Positionen der öffentlichen Meinung konterkariert, einer andere Unterstützung bedarf als meinetwegen die Frage "wer bin ich und sollte ich in Folge dessen wirklich xy studieren?"
      Im Feld der D/s-Beziehungen, insbesondere wenn es in Richtung von TPE-Modellen geht, tun sich Felder und Fragestellungen auf, die man als Neuling gar nicht erfassen und überblicken kann. Sich da an einschlägiger Literatur zu orientieren ist keine gute Idee, oder kennt beispielsweise wirklich jemand einen Gummifetischisten, der seit Monaten vollgummiert lebt? Glaubt man den Bücherregalen, wäre das aber im Rahmen des Möglichen.

      Begriffsklauberei ist nur mit der Bereitschaft eine Aussage so wie sie ist wertneutral anzunehmen zu ertragen beizukommen. Die Tendenz zuzuhören um zu antworten, statt zuzuhören um zu verstehen, steht dem oft zusätzlich entgegen.

      Ein Forum lebt davon, dass sich alle beteiligten können und sollen. Für sachliche, erfahrungsbasierte Diskussionen müssten sich aber alle ohne einschlägige persönliche Erfahrung mit Kommentaren jenseits bloßer Verständnisfragen zurückhalten. Ich wüsste auch nicht wie man das trennscharf hinbekommen sollte ohne den Leuten das Wort zu verbieten (was sich von selbst verbieten sollte).

      Trotzdem vermisse ich diese Themenfelder halt...
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.

      Hera schrieb:

      Vielleicht liest Du nochmal was ich geschrieben habe. Nirgendwo habe ich gesagt man sollte nicht darüber schreiben. Im Gegenteil.
      Ich weiß.
      Aber darum ging es im EP: Etwas nicht zu schreiben, um Anfänger zu schützen.
      Und ich frage mich immer noch, warum man das tun sollte und in welchem Zusammenhang.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Gentledom schrieb:

      Callimorpha schrieb:

      Es macht für mich an dem Punkt keinen Sinn da auf Gefageen hinzuweisen, die in 10, 15 oder 20 Jahren entstehen könnten.
      So wie du es beschreibst ist es ein langsames Reinrutschen und wenn dieser erste Schritt einen gefährlichen Weg öffnet, dann darf man darauf hinweisen. Würde man es nicht so sehen, müsste man nicht vor dem Rauchen warnen, die Probleme treten ja erst nach 10, 15, 20 oder mehr Jahren auf und auch nicht bei jedem Raucher.
      Ich schrieb aber auch.

      Callimorpha schrieb:

      Ich sehe mich auch nich dazu in der Lage, da ich ein solches Beziehungsmodel noch nicht gelebt habe.
      Im EP scheine ich mich allerdings auch nicht ganz klar ausgedrückt zu haben, bzw ich hätte wohl entsprechende Stellen, nicht nur per Link , sondern als Zitat einfügen sollen.


      Aus der Com schrieb:

      An dieser Stelle packe ich mich auch an die eigene Nase. Sehr viele Jahre habe ich hier auf der Seite selbst manches unter den Tisch fallen lassen, da ich meinte, nein, wenn ich zum Beispiel schreibe, dass ich schon eine annähernde TPE Beziehung hätte es dann so verstanden werden können, dass, wenn der Gentle das macht, das ja nicht so gefährlich sein kann.
      Die einzige TPE Beziehung, die ich geführt habe, war nicht als solche geplant, und als es sich für uns in diese Richtung entwickelt hat, haben wir uns Gedanken zur Sicherheit, eine Exitstrategie, den wenigen Ausnahmen usw. gemacht. Ich dachte an der Stelle, als ein mögliches Vorbild für manch einen Anfänger, sollte ich eben so etwas besser nicht schreiben, einfach um nicht den Eindruck zu erwecken, solch eine Beziehung sei normal oder gar ungefährlich.
      Das war die Stelle die mich zum Nachdenken gebracht hat, aus mehrerlei Gründen.

      Ich finde gerade Erfahrungsberichte eine der besten Quellen um sich zu informieren, den eigenen Kopf einzuschalten und dann eigene Schlüsse daraus zu ziehen.

      Nehmen wir das Beispiel aus der Com.
      Einen Bericht darüber wie man in ein solches Machthefälle hineinrutschen kann, ohne dass es geplant ist und dann gemeinsam daran arbeitet auch über eine Exitstrategie nachdenkt, dass sind meiner Meinung nach wertvolle Informationen.
      Vielleicht auch noch eine Information darüber ob es mit der Exitstrategie funktioniert hat.
      Was man heute vielleicht anders machen würde ect.

      Das bringt meiner Meinung nach viel mehr, als Hinweise von Menschen, auf Gefahren, Abhängigkeiten usw. die eine solche Beziehung noch nich gelebt haben.

      Und da kommen wir auch wieder auf das was im Forum häufig passiert.
      Es gibt pauschale Warnungen, die mitunter auch davon abhalten, dass andere ihre Erfahrungen hier teilen.

      Ich muss zugeben das dass Thema um die Loge auch mit zu diesem Thema hier geführt hat. Denn da kann man es auch ziemlich gut sehen.

      Im EP ging es darum was eine Loge ist.
      Eine Frage die auch so im Lexikon hier stehen könnte. Mur wenn sie von einem Mitglied gestellt wird, dann wird sie nicht mehr sachlich beantwortet.

      Die Antworten die dann kamen, zeigten ziemlich deutlich, dass persönliche Vorbehalte und nicht reale Erfahrungen in einer Loge zu den Antworten führten.

      Denn reflexartig wurde er mal runtergeschrieben welche Sorte Herren denn in Logen sind.

      Eine vernünftige Aufklärung, hätte sich darauf bezogen welche Risiken von einer Loge ausgehen können.

      Da habe ich manchmal den Eindruck egal wovor und wie berechtigt es ist, Hauptsache man warnt erst mal vor irgendetwas.

      Ich hatte dazu einen Text verfasst, dann aber wieder verworfen und das ist nicht das erste mal. Denn ich habe wenig bis gar keine Lust, dann auch noch Vorurteile ausräumen zu müssen.

      Über die Personen sagt eine Zugehörigkeit zu einer Vereinungung erst mal sich gar nichts aus.
      Die Informationen über Gruppendynamik, die entstehen können, über Gruppendruck, darüber das es unter Umständen deutlich schwieriger ist, eine solche Beziehung zu beenden weil meist auch die sozialen Kontakte weg fallen, davon steht in dem Thread nichts.

      Und genau da finde ich es problematisch, wenn Warnungen einfach so "rausgehauen" werden. Denn es hält andere davon ab, ihre Erfahrungen mitzuteilen.

      Wenn sie Menschen die ihr Bdsm so leben schon am Anfang eines Threads in solche Schubladen einsortiert werden, dann wird es schwer da noch eigene Erfahrungen zu teilen.

      Warum meldet sich denn dann keiner mehr zu Wort...., der auch konstruktiv etwas dazu beitragen könnte?

      Es gibt also unterschiedliche Motive warum Erfahrungen nicht geteilt werden.

      Und gerade das wäre doch etwas was wirklich bereichernd wäre im Forum. Auch in Bezug auf Fragen die gestellt werden.
      @Krysztan das Beispiel mit den Herdplatten find ich gut...
      Ist aber auch ein gutes Beispiel, dass es trotzdem welche geben wird, die ihre Finger verbrennen werden. Weil man eben testen muss...

      Oder manchmal ist es doch auch eine Art „Trotzreaktion“ à la jetzt will ich es aber wissen und zack landet die Hand auf der Herdplatte. Ein zweites Mal bestimmt nicht.

      Es ist wirklich ein schmaler Grat und ich meine es lässt sich nicht gänzlich aushebeln. So tickt der Mensch, was Person A abschreckt, denkt B sich „oh das hat jetzt aber auch seinen Reiz“
      @GreenBlueEyes Nein, es lässt sich nicht alles aushebeln. Und für mich kann ich auch sagen, Gott sei Dank nicht!

      Ich möchte mein Leben selber leben und es nicht gelebt bekommen.
      Eigene Erfahrumgen sammeln, eigene Fehler begehen und mitunter auch selber hinfallen.

      Alles das gehört doch zum Leben auch dazu.
      Wichtig ist wie man dann damit umgeht.

      Da denke ich immer an einen netten Filmabschnitt aus einem Batmanfilm.

      - Warum fallen wir hin?
      - Damit wir lernen wieder aufzustehen.

      Es kann nicht das Ziel sein, alle vor jeder möglichen Gefahr zu warnen.

      Feuerpferd schrieb:

      Hera schrieb:

      Vielleicht liest Du nochmal was ich geschrieben habe. Nirgendwo habe ich gesagt man sollte nicht darüber schreiben. Im Gegenteil.
      Ich weiß.Aber darum ging es im EP: Etwas nicht zu schreiben, um Anfänger zu schützen.
      Und ich frage mich immer noch, warum man das tun sollte und in welchem Zusammenhang.
      Dann verstehe ich nicht warum Du mein Post zitiert hast.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Feuerpferd schrieb:

      Callimorpha schrieb:

      Es kann nicht das Ziel sein, alle vor jeder möglichen Gefahr zu warnen.
      Warum nicht?Es hat nur auch dann jeder dennoch das Recht, eigene Fehler zu machen.
      Weil es die trügerische Sicherheit vermittelt, dass man vor jeder Gefahr warnen könnte, zum Beispiel.

      Ich finde Warnungen auch wichtig und richtig aber die Intensität und die Ausführung finde ich genauso wichtig - also die der Warnung.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Kann es zu viel Aufklärung geben? Für einen Menschen, der eigenverantwortlich handelt, meiner Meinung nach nicht.

      Denn wenn es ihm zu viel wird, dann schaltet er eben einen Gang runter und liest nicht weiter, überfliegt oder denkt sich eben seinen Teil. Und jemand, der gerne vorab umfasssend informiert sein möchte, wird alles zu dem Thema inhalieren und dann entscheiden. Ich verstehe die Diskussion aus diesem Grund nicht. Ich bin kein Richter oder Erzieher, der entscheidet, wie viele Informationen einem anderen Menschen zugäglich gemacht werden. (Natürlich immer im Rahmen der geltenden Gesetze und eines angemessenen Umgangs ohne Fake News etc.)

      Wird jemand, der etwas ausprobieren will, sich von Selbsterfahrungsberichten oder "Warnungen" abhalten lassen? Wohl auch nicht, aber vielleicht behält er im Hinterkopf den einen oder anderen Tipp.

      Es gibt zwei Tragödien im Leben eines Menschen: Wünsche, die sich nicht erfüllen ... und Wünsche, die sich erfüllen!
      (frei nach Oscar Wilde)
      Da liegt aber ein wichtiger Punkt.
      Jeder Mensch ist anders.
      Der eine liest sich das durch, denkt sich, "Oh Gott, das ist super gefährlich. Das mache ich nicht."
      Gleicher Text, andere Person:"Okay gut zu wissen, ich weiß worauf ich achten muss."
      Wieder gleicher Text, wieder andere Person:"Wir alles schon gut gehen, sch*iß drauf, ich mache es trotzdem." Im Nachhinein ist das Geschrei groß.

      Deswegen ist es meiner Meinung nach sehr schwer das richtige Maß zu finden und auch deswegen ist Erfahrung und persönliche Reife aus meiner Sicht essentiell.
      Ein absolutes Greenhorn (Neuling) sollte mehr Aufklärung erhalten, als etwas Erfahrene. Bei sehr guter persönlicher Reife und (Lebens)erfahrung benötigt das Greenhorn wiederum auch viel Aufklärung, die Person kann aber besser differenzieren und damit etwas weniger Aufklärung.

      Etwas Erfahrene benötigen wiederum ein gutes Mittelmaß:"Pass auf, es kann das das passieren. Achtet bitte auf das und das."
      Klar gibt es auch unter den etwas Erfahrenen sehr naive Personen die bisher sehr viel Glück hatten. Den muss man wiederum etwas mehr zusprechen.

      Über die dritte Person braucht man nicht zu reden.
      It won't be easy, but nobody said life is easy.

      Feuerpferd schrieb:

      Callimorpha schrieb:

      Es kann nicht das Ziel sein, alle vor jeder möglichen Gefahr zu warnen.
      Warum nicht?Es hat nur auch dann jeder dennoch das Recht, eigene Fehler zu machen.
      Zum einen wie @Hera auch schon schrieb die trügerische Sicherheit, zum anderen wo will ich anfangen?

      Meine persönliche Meinung, *mal nach dem Schutzanzug such* .
      Das Leben als solches ist schon nicht gefahrlos, wenn man dann Bdsm betreiben möchte, dann kommt eine weitere Gefahrenquelle dazu.
      Bdsm birgt nun man Risiken und auch Gefahren, wer nicht dazu bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen und das eigenverantwortlich, sollte die Finger davon lassen.

      Und damit es jetzt nicht falsch verstanden wird. Sachliche Informationen und Erfahrungsbericht sind etwas anderes, als ständige Warnungen aus emotionalen Gründen.
      @Mars
      Ich bin mit deinen Post absolut konform.
      Und ich bin auch sehr für Aufklärung. Und wahrscheinlich noch mehr für Selbstreflektion.
      Allerdings sehe ich eine große Schwierigkeit dahin gehend, das dies, was wirklich für eine Beziehung entscheidend ist, in einem Forum nur durch persönliche Berichte und Erzählungen von Aktiven transpotiert werden kann.
      Und dann müßte es auch noch die Neulinge interessieren.

      Ich nehme an, bei vielen, die SM aktiv leben, ist für einen Außensetehenden nicht viel "spannendes" dabei.
      Bei vielen liegt der "Kick am Ganzen" in ihrer persönlichen Beziehung. In ihren persönlichen Erleben.
      Dies ginge, und ich kann es durchaus verstehen, doch sehr ins Intime.

      Und ganz ehrlich, wer würde hier im Netz, quasi in der "Öffenlichkeit des www" einen Seelenstriptease hinlegen um einen, vielleicht sogar wenig motivierten, Neuling einen Einblick in den SM zu geben? Ich schätze die wenigsten.

      Ich glaube nicht, das hier das voll aufgearbeit werden kann,in Bezug auf Selbstreflektion, was außerhalb wahrscheinlich so gar nicht ins Gewicht gefallen ist.

      Aber gut. Einen Versuch wäre es wert.