Schütz/ schützen

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      Wir sind hier ja nur in einem Internetforum, wir sind eher anonym, kennen uns gegenseitig persönlich eher nicht. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, es gibt ja auch schließlich die Stammtische. Aber im Großen und Ganzen haben wir hier keine Möglichkeit jemanden zu schützen.
      Allerdings sind wir hier in einem Forum, in dem auch Minderjährige unterwegs sind und schon aus diesem Grund müssen wir (auch rechtlich gesehen) im Sinne des Jugendschutzes handeln und sollen keine potenziell gefährlichen Praktiken glorifizieren und eben auf Gefahren dieser hinweisen. Entscheidung trifft jeder letztendlich selbst aber ich finde es wichtig über Risiken aufzuklären. Natürlich soll das in einem angemessen Tonfall passieren, damit die Personen nicht das Gefühl haben, bevormundet zu sein. Es gibt leider auch wirklich viele Täter, die unter Deckmantel BDSM anderen Schaden hinzufügen wollen.
      Vor sich selbst kann man niemanden schützen. Man kann aber im respektvollen Umgang über Risiken aufklären. Und vor allem im Sinne des Jugendschutzes finde ich es hier wichtig.
      Hier wurde auch der Punkt angesprochen, dass unsere Erlebnisse uns zu der Person machen, die wir sind. Klar, es ist so. Als Missbrauchsopfer sage ich aber ganz klar, diese Erfahrung hätte ich mir sparen können. Es hat meine Entwicklung beeinträchtigt und mich eher daran gehindert, mein Potenzial auszuschöpfen. Man kann niemanden wirklich vor Missbrauch schützen aber durch Aufklärung kann man jemanden die Möglichkeit geben, sich selbst zu schützen.
      Wenn jemand egal ob naiv, oder nicht hier im Forum über eine Situation berichtet, ist es ja quasi ein Hilferuf an andere, die über mehr Erfahrung verfügen. Wenn dieser Mensch droht ins offene Messer zu laufen, ist es dann nicht unsere Pflicht, zu versuchen ihn davor zu bewahren ?

      Auch wenn es keine absolute Sicherheit geben kann, finde ich es wichtig, durch andere auf mögliche Gefahren oder Probleme hingewiesen zu werden, um diese soweit es eben geht zu minimieren.

      Ich bin Neuling. Seitdem ich hier im Forum und der Com angemeldet bin, hat sich mein Respekt vor der Ausübung meiner dominanten, sadistischen Neigung und besonders meinem Hang zu Shibari erhöht. Ich empfinde es da als meine Pflicht, jemanden vor sich selbst und auch vor mir zu schützen, der sich der Gefahren nicht bewusst ist, etwas unbedingt ausprobieren will, sich selbst überschätzt, psychische oder physische Probleme hat. Natürlich gibt es die Selbstverantwortung, aber wenn die bei meinem Partner eben nicht greift, muss ich die für uns beide übernehmen. Damit schütze ich mich ja auch selbst.
      Informationen vorzuenthalten, damit keiner auf dumme Idee kommt, ist Bevormundung und kein Schutz.
      Wer bitte wollte sich anmaßen zu beurteilen, welche Information jemand anderes nicht verkraften kann oder zu einem riskanten Verhalten animieren wird?

      Vielleicht bin ich ja zu blöd, aber ich kann mir gerade kein griffiges Beispiel vorstellen, dass eine solche Selbstzensur sinnvoll erscheinen lässt.

      Wenn sich hier der viel zitierte Neuling mit seinem Wunsch nach z.B. einer riskanten und komplizierten Technik meldet, dann schützt es ihn in jedemfall nicht, ihm Informationen vorzuenthalten und ihn mit "lass das mal lieber, dafür bist du noch zu klein" abzufertigen. Ab Ende macht er es dann nämlich trotzem, vielleicht sogar "jetzt erst recht!" und erleidet wohlmöglich tatsächlich Schaden, der einem infomierten Menschen erspart geblieben wäre.

      Und gegen Dummheit (i.e. Ignoranz) ist kein Kraut gewachsen. Man sollte sich also nicht durch Aufrechterhaltung deren Basis mitschuldig machen.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      @Mars, grundsätzlich stimme ich Dir zu. Allerdings sind hier auch Minderjährige unterwegs und Beschreibung von gefährlichen Spielarten könnte sie dazu verleiten, diese auszuüben. Im Veri-Bereich muss man auf Jugendschutz nicht achten und da gehören solche Beschreibungen auch hin. Da hier Minderjährige auch ausdrücklich willkommen sind, könnte ich mir vorstellen, dass es nicht nur ethisch fragwürdig, sondern sogar gesetzwidrig wäre, auf FSK16 nicht zu achten. Aber dazu kann @Gentledom vermutlich mehr sagen.
      Ich kann mir vorstellen, dass solche Aussagen hier auch getätigt worden sind aber meistens sah ich, dass den Menschen nicht grundsätzlich von gefährlichen Praktiken abgeraten wurde, sondern dass man darauf hingewiesen hat, dass es unter anderem Workshops gibt, in denen einem im sicheren Rahmen beigebracht wird, mit solchen Praktiken umzugehen.
      Soweit ich das sehe, wird im öffentlichen Bereich immer auf FSK16 geachtet - darum geht es hier aber auch gar nicht.

      Minderjährige haben heute leichter Zugang zu sämtlichen Pornoseiten, in denen ihnen gezeigt wird, dass es in Ordnung ist, sich einfach zu nehmen, was man will, als zum Veri-Bereich des Forums.
      Von sämtlichen Computergames mal abgesehen, in denen mit actionreicher Grafik Leute erschossen, geköpft, zusammengeschlagen, etc. werden.

      Sprechen wir hier nun davon, Jugendliche vor sich selbst zu schützen, oder Jugendliche aufzuklären? :gruebel:

      Auch geht es gar nicht darum, im öffentlichen Bereich etwas zu verharmlosen oder zu verherrlichen, sollte dies nämlich geschehen, dann landet das Thema sehr schnell im Veri-Bereich, sondern darum, dass wir hier niemanden vor etwas schützen können, was dieser ohnehin machen will - egal was und egal aus welchen Gründen auch immer.
      Das ist auch gar nicht meine Aufgabe, siehe mein Posting weiter vorn.
      Jetzt habe ich lange überlegt, ob ich was dazu sage...

      Es kommt mir gerade so vor, als ob hier nicht mehr von handlungsfähigen Menschen die Rede ist, wenn hier von "Anfängern" gesprochen wird.

      Es ist doch jedem selbst überlassen wie er einsteigt.. Und wenn jemand meint, von Null auf Hundert zu starten, dann bitte.

      Wenn Aufklärungsarbeit geleistet wird, egal in welchem Bereich, dann ist es immer eine neutrale Haltung. Ja, auch mit Hinweis auf mögliche Gefahren, aber nicht mit der Vorgabe, Achtung Gefahr, halte dich fern.
      Ich finde es, ehrlich gesagt, viel verwerflicher zu sagen, jemand braucht Schutz!
      Aufklärung heißt immer, auf alles hinzuweisen, ohne Bevormundung, was darauf gemacht wird, ist dann aber Sache der desjenigen, der aufgeklärt wurde. Alles was danach kommt, ist übergriffig.

      Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Das Wort Schutz impliziert, dass jemand hilfsbedürftig und schutzbedürftig ist. Mit welchem Recht, entscheiden andere darüber, wer Schutz braucht (abgesehen vom FSK, hier ging es ja vornehmlich um Anfänger). Das ist das Internet!! Wenn jemand seine Infos hier nicht bekommt, dann eben woanders!!

      Und ich finde es vermessen, zu sagen, du bist Anfänger, du darfst dieses und jenes noch nicht machen.

      Klar kann man, im Sinne von Informationsaustausch, auf Punkte aufmerksam machen, aber sie jemandem vor die Füße zu werfen und zu sagen, so daß ist gefährlich, mach das nicht, daß ist meines Erachtens nach absolut nicht korrekt.

      Nefmn83 schrieb:

      Ich finde es, ehrlich gesagt, viel verwerflicher zu sagen, jemand braucht Schutz!
      So unterschiedlich ist die Wahrnehmung.
      Ich als Anfängerin vor 5 Jahren war froh darüber, dass es Menschen gab, die mir Dinge schrieben, weil sie mich vor gewissen Erfahrungen schützen wollten.
      Mir ist es unverständlich, warum man sich so dagegen sträuben kann.
      Es bedeutet doch nicht, dass der Schützende damit sagen möchte, der Anfänger sei ein dummes, unmündiges Kind.
      Ich habe den Eindruck, dass das gleichgesetzt wird von Dir.
      Das ist dann jedoch mMn eher ein Problem von Dir, als desjenigen, der schützen möchte.

      Nefmn83 schrieb:

      Und ich finde es vermessen, zu sagen, du bist Anfänger, du darfst dieses und jenes noch nicht machen.
      Ja, da stimme ich zu. Ich würde das Wort "darfst" durch "solltest" ersetzen.
      Wahrscheinlich geht Dir das auch schon zu weit, ich bin aber dennoch der Meinung, dass Anfänger gewisse Dinge noch nicht machen sollten, weil das nach hinten losgehen kann und zu einem Absturz führen könnte.
      Wie ich schon mehrfach schrieb: Letztendlich muss auch ein Anfänger selbst entscheiden, was er macht und was nicht.
      Aber: Wenn dieser dann hinterher deswegen Probleme bekommt, weil er trotz Warnung etwas macht, dass er besser nicht hätte machen sollen, dann ist das allein seine Angelegenheit.
      Ich habe dann zumindest vorher darauf hingewiesen.


      Nefmn83 schrieb:

      Klar kann man, im Sinne von Informationsaustausch, auf Punkte aufmerksam machen, aber sie jemandem vor die Füße zu werfen und zu sagen, so daß ist gefährlich, mach das nicht, daß ist meines Erachtens nach absolut nicht korrekt.
      Was sollte man denn sonst sagen, wenn man der Auffassung ist, etwas ist gefährlich?
      Wie macht man darauf aufmerksam, ohne zu sagen, es ist gefährlich?
      Ich glaube, ein Wikipedia für BDSM wäre auch Dir vielleicht lieber?
      So eine ganz nüchterne Liste mit Vor- und Nachteilen?

      Im Übrigen kommt es mMn hier wirklich sehr, sehr selten vor, dass jemandem direkt gesagt wird: "Mach das nicht."
      Eher wird gesagt so etwas wie "Ich würde das nicht machen."
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Feuerpferd Es hat nichts damit zu tun, daß ich mich dagegen sträube, nein im Gegenteil, ich möchte darauf hinweisen, daß es ein Übergriff ist, jemanden der keinen Schutz sucht oder danach verlangt hat, nur weil er ein Anfänger ist, Schutz geben zu wollen.
      Vielleicht kann man das Wort Schutz durch Rat ersetzen, dann sieht die Sachlage schon wieder ganz anders aus. Und ein gut gemeinter Rat ist immer noch was anderes, als ich gebe dir Schutz!!
      Was daraus gemacht wird ist eine andere Sache.
      Und nein, ich habe nie gesagt, mir wäre ein Wikipedia für BDSM lieber, das stimmt so nicht. Ich habe sehr deutlich gemacht, daß Aufklärungsarbeit wichtig ist! Aber unter dem Deckmantel Schutz einen falschen Sinn hat.

      newbarbie schrieb:

      Feuerpferd schrieb:

      Wir können lediglich versuchen (!), Menschen vor möglichen Fehlern zu bewahren.
      das sehe ganz genau so..dazu gehört für mich aber auch entsprechend zu informieren/aufzuklären....natürlich nicht aufdrängen.........manchmal hilft es ja auch schon etwas zu erwähnen...beiläufig.

      Ich bin da, ehrlich gesagt, ein bisschen zwiegespalten und sehe es wie newbarbie.
      Menschen vor gefährlichen, massiven Fehlern schützen zu wollen, ist verständlich.
      Aber Menschen grundsätzlich vor Fehlern zu bewahren, finde ich falsch.
      Denn nur durch Fehler lernen wir doch, an Fehlern wachsen wir. Seine Grenzen und Möglichkeiten auszutesten und zu erweitern führt zwangsläufig dazu, dass man auch mal in die falsche Richtung geht, über die Stränge schlägt oder Sachen ganz falsch angeht. Dann kann man mit der gewonnenen Erfahrung in eine andere Richtung weiter machen, seine Grenzen besser einschätzen oder die Dinge von einer anderen Seite aus angehen.
      Ich habe zwei Kinder und da ist das Bedürfnis, sie vor Fehlern schützen zu wollen besonders ausgeprägt.
      Trotzdem glaube ich, dass auch negative Erfahrungen zum Leben dazu gehören.
      Wenn Menschen Hilfe brauchen und Hilfe wollen, helfe ich gern. Aber wenn ich sie ihnen aufdränge, weil ich sie schützen will, weil ich denke, dass ich es besser weiß, dann nehme ich ihnen ihre Autonomie.

      Feuerpferd schrieb:

      Nefmn83 schrieb:

      Ich finde es, ehrlich gesagt, viel verwerflicher zu sagen, jemand braucht Schutz!
      So unterschiedlich ist die Wahrnehmung.Ich als Anfängerin vor 5 Jahren war froh darüber, dass es Menschen gab, die mir Dinge schrieben, weil sie mich vor gewissen Erfahrungen schützen wollten.
      Mir ist es unverständlich, warum man sich so dagegen sträuben kann.
      Es bedeutet doch nicht, dass der Schützende damit sagen möchte, der Anfänger sei ein dummes, unmündiges Kind.
      Ich habe den Eindruck, dass das gleichgesetzt wird von Dir.
      Das ist dann jedoch mMn eher ein Problem von Dir, als desjenigen, der schützen möchte.
      Ehrlich gesagt, kommt das bei mir aber schon so an, als gäbe es zwischen dem Anfänger und dem Schützer ein Gefälle, das über Wissen hinaus geht. So als wüsste der Beschützer es nicht nur, sondern auch noch besser und das obwohl die beiden sich eben wie schon jemand vor mir schrieb, sich meist rein aus dem Forum kennen. Also es klingt schon ein wenig nach Anmaßung, wenn jemand denkt, er könnte jemanden einschätzen und daraufhin basierend, man müsste ihn schützen und das aufgrund von ein paar Posts.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Amarena schrieb:

      Aber Menschen grundsätzlich vor Fehlern zu bewahren, finde ich falsch.
      Das können wir doch sowieso nicht, :pardon: .
      Deswegen ist die Diskussion darüber müßig.
      Wir können lediglich Material zur Entscheidung liefern.

      Amarena schrieb:

      So als wüsste der Beschützer es nicht nur, sondern auch noch besser und das obwohl die beiden sich eben wie schon jemand vor mir schrieb, sich meist rein aus dem Forum kennen.
      Manche Dinge weiß jemand, der schon lange BDSM praktiziert, aber auch einfach besser.
      Deswegen ist er nicht mehr wert als der Anfänger oder steht über diesem.
      Warum kann man den Erfahrungsvorsprung nicht einfach akzeptieren?
      Ich hatte damit als Anfänger nie Probleme. Im Gegenteil.
      Anfänger, die damit Probleme haben, sollten sich eher fragen, warum sie diese haben.
      Wie gesagt: Niemand will damit einen Anfänger zu einem unmündigen Kind degradieren und diesem mit erhobenem Zeigefinger sagen: "Du, du, du... wehe, Du machst das jetzt, das darfst Du nicht als Anfänger tun."

      Aber wenn ein langjähriger BDSMler immer wieder bestimmte Konstellationen liest und so gut wie immer ist das Ergebnis ein Negatives für den Anfänger... was ist daran falsch, das dann so auch zu sagen? :gruebel:

      Ich glaube, dass diejenigen, die der Fürsorge so negativ entgegenstehen, das Gefühl haben, sie würden von den erfahreren BDSMlern bevormundet und diese würden ihnen verbieten, eigene Erfahrungen zu machen. Nichts ist jedoch mMn (jedenfalls bei dem weitaus größeren Teil unserer Mitglieder mit Erfahrung) falscher.
      Nur wenn Anfänger das nicht wünschen, werden bald noch weniger Mitglieder mit Erfahrung warnen und etwas Negatives bei bestimmten Dingen sagen.
      Und das läuft darauf hinaus, dass auch Anfänger, die Schutz im weitesten Sinn wünschen, diesen nicht mehr bekommen.
      Ist das dann die richtige Intention?
      Für mich nicht, aber wenn das so gewünscht ist... bitte.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich glaube, das Problem liegt hinter den Begriffen Information und Schutz.
      Wenn ein erfahrener BDSMler mir sagt: Diese Konstellation kenne ich, die ist kritisch. Mir ist dabei schon das und das passiert...
      dann hab ich da kein Problem mit. Dann schau ich, ob seine Information auf meine Situation passt und ob und wie ich sie in meinem Verhalten berücksichtige.
      Das fällt für mich unter Informationen und ich bin unendlich dankbar, dass es sie hier gibt.
      Schutz ist für mich etwas anderes. Da kommt jemand und sagt: Die Konstellation kenne ich, mach das nicht, sonst passiert das und das.
      Hier gibt mir jemand, der meine Situation gar nicht umfassend kennt, eine Handlungsanweisung. Das heißt, er hat mir die Entscheidung, ob ich es nutzen will und wie, bereits abgenommen.
      Das eine ist eine Ich-Botschaft, die Information vermittelt und das andere eine Du-Botschaft.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Amarena schrieb:

      Schutz ist für mich etwas anderes. Da kommt jemand und sagt: Die Konstellation kenne ich, mach das nicht, sonst passiert das und das.
      Hier gibt mir jemand, der meine Situation gar nicht umfassend kennt, eine Handlungsanweisung.
      Ja, das verstehe ich sogar.
      Ich habe damit jedoch als Anfängerin kein Problem gehabt.
      Wenn man glaubt, der Betreffende hat meine Situation nicht ganz richtig erfasst, kann man dies doch klarstellen.
      Was ich im Grunde sagen will: Es gibt Anfänger, die möchten genau das und andere Anfänger, die finden das übergriffig.
      Ein ähnliches Problem taucht mMn immer wieder bei dem Begriff "Erziehen" im BDSM auf: Manche wünschen sich genau das, andere empören sich dann, dass sie doch schon erwachsen seien.
      Es ist ein individuelles, subjektives Empfinden und da gibt es keinen allgemeingültigen Weg, :pardon: .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich finde es interessant, wie sich das Thema entwickelt...

      Wir sind nun bei: Menschen, die BDSM schon länger leben/betreiben/name it you get it haben mehr Erfahrung.

      Wenn nun eine Sub, die neu im BDSM ist, schreibt: Mich hat ein Dom angeschrieben und gesagt, er hat schon 30 Jahre Erfahrung... dann kommt - ich schätze jetzt mal - spätestens beim dritten Posting: Wenn jemand mit seiner Erfahrung prahlen muss (obwohl Dom das vielleicht nur erwähnt), oder: man kann Dinge auch 30 Jahre lang falsch machen.

      So und nun steh ich hier und habe nun User mit "langjähriger" BDSM-Erfahrung. Erfahrung worin? In der Art und Weise, wie der andere Neu-User es leben möchte? Erfahrung mit gewissen Praktiken, für die sich der neue User interessiert?

      Oder liest man nicht doch recht oft: Ich habe damit ja keine Erfahrung, aber... versuch es doch mal so und so.

      Oder wenn ich da an gewisse Themenbereiche mit Zirkel und Logen denke - niemand selbst ist in einem dieser Kreise, aber man zieht es ins Lächerliche und warnt eindringlich vor Doms, die sich in diesen Kreisen bewegen.
      Ist das Aufklärung? Erklärung? Schutz?
      Oder einfach nur persönliches Empfinden von langjährigen BDSMern, die damit aber auch keine Erfahrung haben? :gruebel:
      Jetzt einmal eine ganz simple Frage.

      Warum, anstatt sich um die Begrifflichkeit "Schutz" bzw. deren Wahrnehmung, zu streiten, erzählt man nicht einfach was man erlebt hat und wie es einen danach erging. Oder wie man es jetzt, vielleicht einige Zeit danach, sieht? Oder welche persönlichen Lehren man aus dem Erlebten gezogen hat?
      Mit solchen Informationen, die jeder dann für sich aus- oder bewerten kann wie es zu seinem Gusto passt, hätte jeder etwas davon.

      Sie könnten durchaus einen "Schutz" darstellen in dem Sinn das sich der Betreffende sagt: "Das möchte ich vermeden. Es könnte mir vielleicht nicht gut tun oder ich könnte damit nicht umgehen."
      Sie könnten aber genauso gut als Inspiration dienen, in dem sich der Betreffende sagt: " Das wollte ich auch schon ausprobieren. Mit dem gelesenen könnte ich es schaffen."

      Dadurch würde keiner "Bevormundet" werden oder sich "Entmündigt" fühlen.
      Und den Posteinstellern würde es ersparrt bleiben als "Besser-Wisser oder Besser-Könner" dazustehen.

      Nur mal so als ad hoc Gedanke meinerseits.
      @phoibe
      :icon_lol: :icon_lol: :icon_lol:
      Und schon sind wir wieder bei einem BDSM-Wikipedia versus BDSM Forum?

      Wir sind hier ein Forum.
      Für mich lebt ein Forum von den Menschen, die sich beteiligen.
      Wir sind alle höchst individuell, unsere Erfahrungen sind subjektiv , unser BDSM unterscheidet sich teilweise extrem und wir haben zu vielen Themen eine Meinung.
      Und das alles spiegelt sich in unseren Beiträgen wider.
      So weit, so gut.
      Das, was manche sich mMn wünschen, ist jedoch kein Forum, sondern ein BDSM-Wikipedia nur mit nüchteren Erklärungen und Fakten.
      Das ist aber für mich(!) nicht der Sinn eines Forums.
      Ein Forum dient für mich dem Austausch von Meinungen.
      Und ja, Meinungen sind nicht immer korrekt oder richtig und auf keinen Fall die absolute Wahrheit.
      Aber so funktionieren (für mich!) Foren nun einmal.
      Ich zB möchte unbedingt Meinungen hier lesen... und nicht nur nüchterne Erklärungen.
      Ich bin hierher gekommen, weil ich kein Lexikon suchte, sondern reale Menschen zum Austausch.
      Weil ich verschiedene Perspektiven kennenlernen wollte.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Rudolf schrieb:

      Warum, anstatt sich um die Begrifflichkeit "Schutz" bzw. deren Wahrnehmung, zu streiten, erzählt man nicht einfach was man erlebt hat und wie es einen danach erging.
      Weil nicht jeder intime Einzelheiten seines BDSM erzählen mag oder darf?
      Wenn es iü immer nur um reale Erfahrungen ginge: Es gäbe wohl sehr viel weniger Beiträge.
      Ich finde es zB auch interessant und wichtig, zu erfahren, was jemanden davon abhält, gewisse Erfahrungen zu machen.
      Ja, das ist "nur" eine Meinung.
      Aber ist die wirklich immer überflüssig und schlecht?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ja, das war damals auch meine Intention, Erfahrungen zu lesen und sich darüber auszutauschen.

      Dann begannen Freundschaftsgruppen Themen zu schreddern, weil sie zig Warnhinweise (diese zum Teil doppelt und schon fast fern jeglicher Realität) posteten und allen, die widersprachen Dislikes verpassten (ich denke, diese Gruppe kennt noch jeder).

      Dann war es so, dass man Subs, die Fehler machten und diese dem Mann zuschoben, bemitleidete, sie dadurch "schützte", dass man ihnen sagte, das hätten sie ja nicht wissen können und der böse böse Mann ist schuld an allem.

      Danach kam die Zeit, in der so ziemlich alle, die TPE leben oder diese Form für sich zumindest in Betracht ziehen, davor gewarnt wurden und man sie "schützte", indem man ihnen sagte, wie gefährlich das doch nicht ist (obwohl auch diese User keine Erfahrung damit haben und hatten).

      Kommen wir zu den obigen Zirkeln und Logen - die Themen, die sich damit befassen, sind eigentlich wirklich traurig für ein Forum, in dem die User Akzeptanz für sich und ihr BDSM einfordern.

      Und heute?
      Nunja, heute lebt gefühlt jeder vierte User TPE, weil er es für sich und seine Partnerschaft einfach so definiert, wie er es möchte.

      Ich weiß nun leider wirklich nicht, wie man damit andere User schützen könnte?
      Können Anfänger beurteilen, was bei gewissen Praktiken passieren kann? Nein, diese Praktiken stehen aber auch im Veri-Bereich (und als User sollte man wissen - Veri-Bereich - jener Bereich, der FSK18 ist und auch Inhalte bietet, die sich eben mit gewagteren Themen befassen). Ist es gut, darüber zu informieren, was passieren kann oder wie man sich im Notfall verhält? Ja, sonst wäre die Nachfrage nach dem Erste Hilfe-Kurs für BDSMer nicht so enorm.

      Aber... ist es Schutz und Aufklärung, wenn man Dinge, nur weil man sie für sich selbst nicht versteht oder man sie für sich selbst ablehnt, anderen madig macht, oder ins Lächerliche zieht?

      Nein, das ist es nicht, aber auch ich musste das erst lernen. Ich war auch lange Zeit der Ansicht, dass Subs - gerade Anfängerinnen (auch wenn ich nicht so recht weiß, ab wann man kein Anfänger mehr ist) - geschützt werden müssen. Geschützt vor den bösen Doms, die ständig auf der Jagd nach Frischfleisch sind. Inzwischen sehe ich das anders - erwachsene Personen sind nicht vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen, gehen zur Arbeit, zur Wahl und lenken Autos. Warum sind diese Personen dann schützenswert? Ich für mich gehe in erster Linie davon aus, dass genau diese Personen absolut imstande sind, selbst zu entscheiden, was sie möchten, wie sie es leben möchten und mit wem.

      Es kann immer etwas passieren, das nicht so positiv ist (wie heißt es so schön? Das Leben ist lebensgefährlich) und wir lassen uns bewusst auf diese Risiken ein. Vielleicht sollte man eher aufhören, BDSM als etwas darzustellen, dass völlig risikofrei gelebt werden kann.
      Ich kenne nichts im Leben, das völlig ohne Risiko ist und BDSM schon gar nicht, sei es psychisch oder physisch.
      Oder sei es nur, dass diese verdammten Handschellen sich nicht öffnen lassen und die Feuerwehr kommen muss, irgendwelche Gegenstände in irgendwelchen Körperöffnungen verschwinden und im Krankenhaus hervorgeholt werden müssen, oder man sich von seiner Kondition her völlig überschätzt hat und der Kreislauf kurzzeitig mal rumzickt.
      Sollte man darauf hinweisen?
      Ja, natürlich, aber ist das alles ein Grund, jemandem zu sagen, er sollte lieber die Finger davon lassen?
      Genau das finde ich nämlich nicht.

      Muss zwangsläufig jeder BDSM ausprobieren? Ganz eindeutig nein, auch das finde ich nicht. Aber dies sollte jeder für sich selbst entscheiden.

      Ich persönlich habe durch dieses Forum hier meinen Horizont insofern erweitert, dass ich offener anderen Lebensweisen gegenüber wurde, aber Beiträge und Themen auch kritischer hinterfrage als früher und oft eben nicht mit der anderen Gruppe in dem Thema mitgaloppiere. Zustande kam dies aber nicht durch User, die allwissend auftraten und "warnten", sondern durch Themen, in denen User ihr Leben schildern, ohne es zu beschönigen oder zu verharmlosen, durch Themen und Erfahrungsberichte, die sachlich geschildert wurden und kritischer wurde ich durch eben jene Themen, in denen den Doms immer der "schwarze Peter" zugeschoben wurde. :yes:

      Und sorry für die Länge des Beitrages - so lange Beiträge schreibe ich normalerweise nicht. :/

      Feuerpferd schrieb:

      Weil nicht jeder intime Einzelheiten seines BDSM erzählen mag oder darf?
      Wenn es iü immer nur um reale Erfahrungen ginge: Es gäbe wohl sehr viel weniger Beiträge.
      Wertes Feuerpferd.
      Natürlich möchte nicht jeder seine Geshichte schreiben, was ich nebenbei Bemerkt ja selbst schon geschrieben habe.
      Ich kann auch verstehen, das jemand der möchte, und dies wäre dann die Submissiven, nicht darüber schreiben darf.

      Aber der verbleibende Rest müsste allerdings mit seinen Erfahrungen und Erlebnissen Bände füllen können.
      Und wenn der letzte Teil deines zweiten Satzes zutreffen sollte, wäre es wohl besser hier ein Phantasie-Forum einzurichten. Denn wenn es so wenige Beiträge sein würden, wäre ja fast alles hier erstunken, erlogen und aus zwei oder dritter Hand und damit würde sich diese Diskusion hier selbst ad absurdum führen.