Plötzlich emotional verletzt während Session

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Plötzlich emotional verletzt während Session

      Hallo!
      Ich kenne mich gerade selbst nicht wirklich aus. Letzten Montag endete unsere - zugegeben intensive aber nicht ungewöhnliche Session mit mir (als Sub) in Tränen und sehr aufgelöst. Am nächsten Morgen hab ich meine Tage bekommen und es als PMS abgetan...am Tag vor meiner Mens kommt es häufig vor, dass ich plötzlich weinen muss und emotional bin.
      Heute hatten wir wieder ne Session und ich hab plötzlich dabei gemerkt wie meine Stimmung kippt und die ersten Tränen kommen und hab dann sofort abgebrochen. Beide Male gab's einen Satz der mich total getroffen hat. Es war aber nichts ungewöhnliches, Sätze die immer fallen und wir haben nur Dinge gemacht die wir sonst auch machen. Mein Dom ist jetzt natürlich verunsichert. Ich hab mich plötzlich so benutzt gefühlt, und nicht auf die gute Art, die ich sonst sehr genießen kann.
      Wir sind jetzt doch eigentlich keine blutigen Anfänger mehr. Aber sowas hatte ich noch nie.
      Kennt ihr das? Könnt ihr mir vielleicht ein wenig beim einordnen helfen?
      Wir hatten danach übrigens dann Sex auf Augenhöhe...mit intensivem aber von mir angeleitetem Lustspanking. Es scheint vor allem das Element von D/S zu sein, was mich mich klein fühlen lässt und emotional verletzt.
      War das dirty talk oder demütigende Sätze?

      Bei Demütigungen trifft es dann dein Inneres, wenn du ein Fünkchen Wahrheit darin erkennst und nicht einordnen kannst,
      ob es ernst gemeint oder nur gespielt war.

      Ich denke, dass sich dein Empfinden dazu auch verändern kann.
      Es ist völlig normal, dass du Dinge, Handlungen und Äußerungen auch im Nachhinein zum Tabu erklären kannst, auch wenn du sie vorher geil fandest.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Plötzlich kippende Stimmung während einer Session kenne ich ebenfalls. Auch dann, wenn wir nichts Neues gemacht haben, es nicht härter / intensiver war als sonst und er sich nicht mal in der Nähe meiner Grenzen bewegt hat. Die Ursache waren nicht die Handlungen selbst. Die Ursache lag in mir und war auf mein psychisches Befinden zurückzuführen.

      Wenn es mir gut geht und ich einen weitestgehend unbeschwerten Tag habe, halte ich emotional sehr viel mehr aus, als wenn ich etwas Blödes erlebt habe, was mir noch irgendwie nachhängt, oder mich etwas traurig stimmt oder belastet. Denn nicht immer kann ich mich gedanklich komplett davon lösen. Zwar denke ich während einer Session nicht die ganze Zeit bewusst daran (dann könnte ich mich ohnehin nicht darauf einlassen und würde es auch nicht wollen), aber hintergründig ist es weiterhin irgendwie da. Es gibt nun mal Zeiten, in denen ich weniger gefestigt bin, z. B. weil ich emotional erschöpft bin, mich überanstrengt fühle o. ä. Und dann kann es vorkommen, dass mir manches mehr zusetzt als unter normalen Umständen, wenn ich ausgeglichen bin und keine großen Sorgen habe. In einer Session kann meine Verletzlichkeit viel eher berührt werden als im Alltag, weil ich mich sehr öffne und mich eben auch mit jener Verletzlichkeit zeige - so wie ich (in dem Moment) wirklich bin. Genau so gebe ich mich (ihm) hin.

      Solche plötzlichen Stimmungswechsel waren zwar nicht gerade schön und haben auch schon mal eine Session 'kaputtgemacht', andererseits waren sie aber auch kein Weltuntergang (weder für ihn noch für mich). Es war dann halt einfach so. Nachhaltig sind dadurch keine negativen Gefühle in mir zurückgeblieben. Selbstreflexion halte ich dabei allerdings für sehr wichtig. Ich kann inzwischen gut einschätzen, ob es mir 'gut genug' geht, um mich auf eine Session einzulassen, oder ob gerade kein geeigneter Zeitpunkt dafür ist. Andersherum kann mir eine Session auch gerade dann gut tun, wenn der Alltag mich mehr überfordert und einnimmt als mir lieb ist (es hängt von den Gründen ab). Dann kann es u. U. die pure Entspannung sein, sodass ich mich fallen lassen und wirklich mal alle meine Sorgen loslassen und vergessen kann. Auch das kann ich mittlerweile relativ gut einschätzen. Dafür ist ein aufmerksamer, achtsamer Umgang mit mir selbst sehr wichtig.

      Zum Glück kam es noch nicht oft vor, dass ich mir vor einer Session wirklich Gedanken darüber machen musste. Eher habe ich ein Gefühl dafür entwickelt. Und wenn ich das Gefühl hatte, dass mir eine Session mit ausgeprägtem DS nicht gut tun würde oder dass es besser wäre, wenn er sich darauf beschränken würde, mir Schmerzen zuzufügen, habe ich ihn dies sofort wissen lassen und er konnte dafür immer Verständnis aufbringen. Er hat es auch von mir erwartet, so etwas rechtzeitig zu sagen. Es ist ja in unserer beider Sinne, dass eine Session einen befriedigenden Verlauf nimmt (und mit befriedigend meine ich jetzt nicht zwangsläufig sexuell befriedigend ^^ ) und sich danach keiner schlecht fühlt.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Danke für eure Antworten!

      Das eine Mal war es eine Strafe. Es hat sich für mich wie Liebesentzug angefühlt und ziemlich hart getroffen. Daraufhin war alles was er tat verletzend, auch wenn es soweit normal war .
      Beim zweiten Mal war es der fragende Satz, ob ich etwas heute nicht so genieße, was ich verneinte. Daraufhin meinte er, dass das ja egal sei ob es mir gefällt und da hab ich dann abgebrochen. Wir haben es durchaus häufiger "rücksichtslos" und ich steh da auch oft drauf, aber plötzlich ging das für mich gar nicht. Da spielte aber glaube ich mit rein, dass ich schon früh merkte, dass mir auch die Schläge null gefallen (und ich bin eigentlich masochistisch) und mich aber nicht getraut habe es Rückzumelden, weil ich die (für diese Session geltende) Regel, nur sprechen zu dürfen, wenn ich angesprochen werde, nicht Brechen wollte. Da haben wir aber schon darüber geredet und natürlich will er Rückmeldungen haben, und die Regel hat er nochmal konkretisiert.
      Der Bereich D/S ist für uns noch der Neueste.
      Daraufhin war alles was er tat verletzend, auch wenn es soweit normal war .
      Beim zweiten Mal war es der fragende Satz, ob ich etwas heute nicht so genieße, was ich verneinte. Daraufhin meinte er, dass das ja egal sei ob es mir gefällt und da hab ich dann abgebrochen.
      Wenn man etwas vorgibt zu sein und DU stehst da nicht hundertprozentig dahinter, schwächt Dich jede Situation, die dich derartig demütigt bis ins <3 hinein.

      Wer will schon in seinem Wesen, seinen Gefühlen nicht ernst und wert geschätzt werden....?

      Dem Gegenüber muß bei solchen psychologischen Seiltänzen ganz klar sein, dass der Abgrund rechts und links lauert...
      um so stärker muss dein Wissen und Vertrauen in deinen Herren sein.
      (Gegenpol zur Demütigung)
      Er sollt dir aufzeigen können, wie sehr er dein Ertragen schätzt...

      Gibt es nur die "Peitsche" - ächzt die Seele und das Limit ist schneller da, als man(n) und auch FRAU denkt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Noctua ()