Lustschrei vs. Schmerzgeschrei

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      Lustschrei vs. Schmerzgeschrei

      Hallo ihr Lieben,

      Hab grad gesucht, ob es das Thema in die Richtung schonmal gab. Hab nichts gefunden, vl hab ich s aber auch übersehen.

      Es wäre interessant welche Meinung die Doms dazu haben. Aber natürlich auch alle anderen gerne.

      Und ich weiß.. jeder ist verschieden.

      Vielleicht kommt es drauf an ob man ein Rollenspiel macht oder einfach ..Ich sag mal.. eine Schlagsession.
      Es gibt Männer denen Schreie (die sich allerdings auch nach Schmerzensschreie anhören) besonders wichtig sind, weil es sie kickt und eben sehr erregt. Dann gibt es die Männer, denen gefällt es, wenn die Frau unter den Quälereien Lust ausstrahlt und eher Lustgestöhne von sich gibt.
      Steht der Mann eher auf ersteres, die Frau würde jedoch bei zuviel Aua die Lust verlieren, wäre es ja möglich nicht zu fest zu schlagen aber die Frau so tut als würde es ihr sehr weh tun und "spielt" dies sozusagen vor. Die Schreie schlimmer als die Schmerzen sind, meine ich.

      Aber wahrscheinlich kann man es als zwei verschiedene Dinge betrachten. Session mit Schauspielkunst(oder Rollenspiel) vs Session mit echten Empfindungen und Emotionen.

      Was gefällt denn den Doms und Sadisten hier besser? Mir kommt vor als würde das nämlich eher selten bis gar nicht geklärt werden bevor man etwas miteinander macht.
      Oder irre ich mich?

      Bin gespannt was ihr dazu meint. Oder wie ihr es handhabt :)

      Eisteepfirsich schrieb:

      Was gefällt denn den Doms und Sadisten hier besser?
      also es gibt ja auch noch die Sorte, die wollen das Sub still ist und die nur durch beobachten der körperlichen Reaktionen ihre Befriedigung finden.

      Zudem kann ein Lustschrei in Schmerzschrei übergehen und umgekehrt.........und genau das...dieser Punkt...dieses hin und her könnte es auch sein.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Kein Dom ;) aber trotzdem ein Versuch einer Antwort.

      Vorneweg, ich bin kein Rollenspieler von daher käme es mir nicht in den Sinn etwas zu spielen und genau da ist meine Antwort.

      Jeder Jeck ist anders und es funktioniert nur wenn beide das Gleiche kickt. Ich fürchte einen repräsentativen Durchschnitt was wen mehr kickt wirst Du hier nicht bekommen, dazu ist zwischen beidem auch viel zu viel Raum für Grautöne.

      Eisteepfirsich schrieb:

      Steht der Mann eher auf ersteres, die Frau würde jedoch bei zuviel Aua die Lust verlieren, wäre es ja möglich nicht zu fest zu schlagen aber die Frau so tut als würde es ihr sehr weh tun und "spielt" dies sozusagen vor. Die Schreie schlimmer als die Schmerzen sind, meine ich.
      Möglich s. o. aber nur authentisch wenn es eben auch beide kickt.

      Eisteepfirsich schrieb:

      Aber wahrscheinlich kann man es als zwei verschiedene Dinge betrachten. Session mit Schauspielkunst(oder Rollenspiel) vs Session mit echten Empfindungen und Emotionen.
      Moment, auch ein Rollenspiel erweckt echte Empfindungen und Emotionen, wäre das nicht so, könnte man sich ja das Rollenspiel sparen, denn ohne Emotionen eben auch kein Kick.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      ... Da schauerts mich ein wenig, wenn ich Passagen deines Beitrages lese...

      Generell spiele ich nix vor... weder einen Orgasmus, der durch den erlebten Schmerz entstehen kann...aber nicht muss,
      noch den Schmerzschrei, das Lachen, Stöhnen oder Heulen, welches die Wirkung auf die gewählten Mittel ist.

      Warum das so ist?
      Muss das Gegenüber noch zwischen echt und unecht unterscheiden, wird es für ihn in der Interaktion nochmals schwerer.
      Er kann ja nicht hellsehen!

      Macht das Sinn etwas vorzugeben, was nicht ist?
      Nach meiner Meinung nicht, denn es entstehen Fehlinterpretionen Missverständnisse,die dann auch "gefährlich" sein können für den, der erträgt.
      Und was macht es mit dem Aktiven, der denkt, er wäre mit seinen Gelüsten willkommen... und alles nur ge-spielt oder alles mehr Schein als sein ist.

      In einer offenen und vertrauensvollen Beziehung möchte ich nicht "angelogen werden oder auch nicht lügen müssen".




      Eisteepfirsich schrieb:

      Steht der Mann eher auf ersteres, die Frau würde jedoch bei zuviel Aua die Lust verlieren, wäre es ja möglich nicht zu fest zu schlagen aber die Frau so tut als würde es ihr sehr weh tun und "spielt" dies sozusagen vor.
      Ich würde, wenn ich es vorspielen würde, genauso die Lust verlieren, als wenn es mir wirklich zu fest wäre. ^^ Allerdings bin ich auch kein Rollenspieler. Ich würde es auch dann nicht vorspielen, wenn ich wüsste, dass er es geil findet.

      Genau wie @Hera schrieb, denke auch ich, dass beide auf das gleiche stehen müssen, damit sie wirklich etwas davon haben. Wenn also z. B. Sub mit Rollenspielen nichts anfangen kann oder diese sogar eher die Lust mindern und es nur Dom zuliebe mitmacht (aber selbst das nicht wirklich zur Erfüllung führt, so wie in meinem Fall), ist es am Ende wahrscheinlich für beide nicht das Wahre.

      Ob Lust- oder Schmerzschreie bei Dom gerade 'besser ankommen', hängt zudem ganz sicher auch von der Situation und dem Setting ab und kann so pauschal kaum beantwortet werden.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ok doch verschiedene Antworten/Meinungen. Aber interessant wie ihr das so macht. Und eben auch "nicht spielt".

      Ich glaube die Thematik ist einfach viel zu komplex.. weil selbst in einem Rollenspiel gibt's sicher noch viele verschiedene Formen. Von komplett durchdachtes Drehbuch bis zur Interpretation.
      Und Ja, ich bin schon mal einer Person begegnet die wirklich nach Drehbuch wollte. Und es war alles andere als schlecht :)
      Aber kann mir vorstellen dass das für die meisten nichts ist.
      .... @Eisteepfirsich.... es gibt schon auch männliche Dominanzen, die einen Masterplan haben....dass aber meine Reaktion und meine Interaktion bis auf's Letzte durchgeplant ist.... bis zur Aftercare - das hab ich noch nie erlebt..!

      Denn ich bin ja auch nich jeden Tag im Erleben und Empfinden gleich... und so kann z. Bsp. ein Spiel mit dem Feuer ganz berechenbar sein... und an manch anderem Tag führt er mich so an eine Grenze!

      Geplant ist da nix... es ist vielmehr Aktion und Reaktion... und der Weg im gemeinsamen Spiel kann jedesmal ganz neu sein.
      Ich mag echte Lust und echtes Leiden. Show acts wären für mich ein show stopper; vielleicht sogar nachhaltig und dauerhaft.

      Wen Sub den Schmerz als lustvoll empfinden kann, dann adressiert das bei mir alles, aber nicht meinen Sadismus. Meine Beziehung zu Sub wird ja durch vieles genährt, auch durch ihre Lust.Lustschreie aus Lustschmerz sind etwas das auf der Bandbreite von Liebe und Zuneigung gesendet und empfangen wird.

      Echtes Leiden außerhalb der Komfortzone, vielleicht auch außerhalb der originären Akzeptanzzone (also am Limit oder CNC) bedient aber meinen Sadismus und da wird es schwieriger, vielschichtiger.Wen Sub mir das freiwilligschenkt, dann ist das ein unbeschreibliches Geschenk. Sie leidet abseits des eigentlich noch erträglichen oder akzeptablen und hat sich willentlich in diese Situation gebracht - für mich. Eine Liebeserklärung der besonderen Art.Wen Subs Freiwilligkeit aus einem CNC Konstrukt herrühen weiß ich darum, dass ich mich auf dünnes Eis begebe und unbedingt die Selbstkontrolle behalten muss. Das geht dann in Abgründe meiner Seele hinab, da wird es verdammt "dunkel" ...
      Schmerzensschreie aus blanker Pein sind herrliche Dekoration auf dem Sadistenbuffet.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Also als erstes Mal, gibt es nicht nur dominante Männer, die darauf stehen ;)

      Und ganz ehrlich?! Sobald es gespielt ist, würde es mich mehr als nur sehr verstimmen.
      Mich "kickt" beides. Die Schmerz- und die Lusttöne.
      Ja, bewusst Töne, weil Schrei jetzt mal definiert werden sollte.

      Als dominanter Part und auch Reaktionsfetischistin ist mir Ehrlichkeit und vor allem Authentizität wichtig.
      Des Weiteren ist es wichtig, dass ehrliche Stimmungen und Gefühle transportiert werden.
      Wie meine Vorgänger beschrieben, ist nicht jeder Tag gleich und auch nicht die Situationen.
      Es liegt in meiner Verantwortung, auf meine Partnerin zu achten.
      Und das geht nicht, wenn die Reaktionen mir zuliebe gefake-t sind.
      Das kann mehr als nur nach hinten losgehen.

      Zusätzlich möchte ich persönlich, dass auch meine Partnerin Lust dabei empfindet.
      Auch wenn sie erstmal durch das Tal der Tränen dahingeführt werden muss ;)

      Etwas vorzuspielen, ist eine Verlust-Situation für beide ...

      Ach, und vorab kläre ich da auch gar nichts.
      Warum soll ich da was vorgeben?
      Es ist doch eher die spannende Reise dorthin, was kann ich tun, um diesen und jenen Ton zu entlocken?
      Bzw. welche Töne werden bei Handlung xyz wiedergegeben...
      *lächel
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Falls euch zwischendurch auch die Sicht eines männlichen Subs interessiert:



      Ich habe sehr feine Antennen für "falsche Töne", und ich kenne kaum etwas Abtörnenderes als mich plötzlich mitten in einem Theaterstück wiederzufinden. Und selbst ein so scheinbar simples Szenario wie eine Schlagsession kann wie ein Tanz sein, in dem beide sehr fein und ganz direkt aufeinander reagieren - aber nur wenn es echte (ungespielte, ungehemmte) Rückmeldungen gibt. Eine Domme, die nicht geradezu darauf besteht dass ich authentisch bin, wäre für mich definitiv die Falsche: Das würde einfach nicht passen.



      Für mich gibt es auch nicht die strikte Trennung in (nur) Lust und (nur) Schmerz. Wirklich reizvoll ist für mich der Grenzbereich - so weit, so klar - aber am allerintensivsten ist das Erlebnis wenn der Schmerz über längere Zeit so groß ist dass ich ihn als gerade NICHT mehr lustvoll empfinde. Diese Ambivalenz auszukosten (und eine Partnerin zu haben, die genau daran Spaß hat) gehört für mich zu den wunderbarsten, und letztlich wieder lustvollsten, Erfahrungen die ich kenne.


      (Ich habe allerdings immer wieder das Gefühl dass ich - auch in dieser Hinsicht wieder - ziemlich männeruntypisch "funktioniere"...)

      >> was kann ich tun, um diesen und jenen Ton zu entlocken?

      O ja. Ich liebe es ein "Instrument" zu sein :)
      Ich hoffe das ist okay, wenn ich antworte, auch wenn du nur nach Situationen gefragt hast, in denen Männern Frauen schlagen. Wenn das in Ordnung ist, dann gebe ich mal meinen Senf als bekennender Rollenspieler dazu ;) .
      Zu deinen Fragen:
      Mir gefallen Schmerzensschreie, wenn ich sie auslöse. Ich will nicht einfach nur irgendeine Form von Reaktion dazu sehen, sondern erfreue mich an dem erzeugten Leid. Auch Lustschreie finde ich nett, aber lieber ist mir, wenn die Lustschreie auch eine Prise Qual enthalten. Vielleicht deshalb, weil ich dabei sehr viel Selbstwirksamkeit empfinde, aber keine Ahnung :pardon:

      Ich möchte aber gerne noch ein bisschen tiefer auf die Themen Ehrlichkeit, Echtheit, Spiele und Kommunikation eingehen:

      Ich beginne mal mit Situationen, in denen man sich als Partner begegnet. Beide Seiten sehen den anderen als den Menschen mit ihrer eigenen Persönlichkeit, mit ihren Wünschen, Bedürfnissen, mit ihren Empfindungen. Hier finde ich, sollte für alle Beteiligten klar sein, was den wahren Empfindungen entspricht und was nicht. Viel zu schnell würde man sonst von einer Unsicherheit zur nächsten kommen und nicht mehr wissen, woran man eigentlich ist.
      Wenn das aber klar ist, sehe ich kein Problem darin, auch mal abweichende Reaktionen davon zu zeigen. Ein Beispiel:
      Wenn ich an einem Abend gerne hören mag, dass mein Bottom schreit, weil ich das anregend finde, der Mensch das aber von sich aus eigentlich eher nicht macht, dann kann ich ihn danach fragen. Vielleicht sagt er ja und tut es mir zuliebe, statt zum Beispiel nur die Augen zuzukneifen, was er von sich aus gemacht hätte. Beide wissen, dass das nicht die intuitive Reaktion ist, aber es ist ehrlich und offen kommuniziert. Man weiß, woran man ist. Und so kann es ein schöner Abend werden.
      Und manchmal finde ich hingegen die intuitive Reaktion reizvoller, das ist beides auf ihre Art in Ordnung, schön und ehrlich.

      Wie @Hera ja schon angemerkt hat, lösen Rollenspiele ebenfalls echte Emotionen aus. Wenn ich jemandem zum Schreien bringe, weil ich so getan habe, als würde ich ihm etwas antun, dann erfüllt mich diese Reaktion. Denn meine Rolle hat einer anderen Rolle Leid zugefügt und ich gehe in meiner Rolle auf.
      Anders herum genauso. Wenn jemand so tut, als würde er mir was antun, kickt mich das. Meine Rolle empfindet ja den Schmerz, meine Rolle erfährt Qual. Der Schrei meiner Rolle ist echt, er ist ehrlich.
      Rollenspiele ermöglichen einfach viele Erfahrungen, die sonst nicht oder nur schwer möglich sind. Zum Beispiel einige extreme Formen von Leid, die einen körperlich überhaupt nicht mehr kicken würden, weil sie eben nicht mehr zu verkraften sind und den Lustschmerz übersteigen, emotional aber höchst anregend sind.
      Auch hier ist wieder relevant: Alle Beteiligten wissen, dass es ein Rollenspiel ist und kennen den Charakter der Rollen oder lernen ihn kennen. Sie wissen, dass hier kein Partner einem anderem Partner etwas falsches vorspielt, sondern einfach etwas anderes, was abgeklärt ist.

      Wenn ich also einen Menschen vor mir habe, von dem ich weiß, dass er mich gerne schreien hört, er aber nichts tut, von dem ich intuitiv schreien würde, dann tue ich das nicht einfach. So bekommt er ein falsches Bild von meinem Empfinden und wird das auch in Zukunft nicht einschätzen können. Safe ist etwas anderes!
      Fazit von meiner Seite: Ich kläre erst die Vorlieben und deren Einklang miteinander. Danach kommt, wie man das erfüllen kann. Ob das nun ist, Luststöhnen zu hören oder Schmerzschreie oder sonst was. Viele Wege sind möglich :pardon: .
      @Hanna_Jakob

      Du hast es auf den Punkt gebracht. :)

      Genauso habe ich s auch gemeint. Alles ist vorher abgesprochen und wird ja auch nur dann real umgesetzt wenn beide einverstanden sind.

      Ich glaube mein Thread ist bei der Mehrheit falsch rübergekommen.
      Wegen ..anlügen.. und so..
      So hab ich das nicht gmeint.
      Falschheit ist bei mir auch ein Abtörner..

      Aber du hast es wirklich sehr sehr gut beschrieben. Ich hab nicht das Talent, Dinge die ich mir denke gut in Worte zu fassen..
      Aber es ist bereichernd sich hier mit anderen auszutauschen.
      Was soll ich machen..
      @Eisteepfirsich: Ein sehr wichtiger Satz aus dem Beitrag der Hauptseite:

      "Die Partner benötigen einander und bilden eine Einheit.
      Hier sieht man die Gleichwertigkeit der Partner, denn niemand kann ohne den anderen diese „seine“ Lust empfinden."

      Wenn ich da mal mich als Beispiel nehme, kann ich das voll und ganz bestätigen.
      Ich sehe mich nicht als Masochistin, habe jedoch innerhab meiner letzten BDSM-Beziehung gemerkt,
      dass ich bestimmte Schmerzarten genieße.

      Ich mochte die blanke Hand auf meinem Hintern, dazu die Innigkeit, über den Knien meines Herrn zu liegen,
      vor allem, wenn seine Beine auch unbekleidet waren.
      Ich mochte die Backpfeifen beim Sex, die achtsam und unter Blickkontakt erfolgten.
      Im Dunkeln brachten sie mir nichts und erst recht nicht, wenn sie zur Zurechtweisung oder Demütigung genutzt worden wären.
      Auch da war es die zusätzliche Innigkeit, die mich gekickt hat.

      Ich mochte die 9schwänzige, die Stacheldrahtpeitsche, den punktuellen, bissigen Schmerz.
      Ich mochte die Wucht des Langriemenfloggers.
      Ich mochte den Gürtel, weil er das allererste Schlaginstrument war, das ich in dieser Beziehung gespürt hatte.
      Ob ich ihn beim nächsten Partner auch noch mag, kann ich nicht sagen.

      All diese Schläge entlockten mir Reaktionen des Genusses.
      Damit ich es nicht bedaurte, dass aufgehört wurde, war es für mich stets gut,
      wenn die letzten Schläge vom Wohlfühl- in den Ertragenmodus übergegangen sind.
      Nix mit: wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören, dann war ich nicht "satt" ^^

      War ich mal nicht so gut drauf, musste ich mitzählen bei Strafschlägen oder kamen Instrumente zum Einsatz,
      die ich gehasst habe, habe ich meist geschwiegen oder die Tränen sind gelaufen.
      Ein einziges Mal habe ich bewusst ausprobiert, ob sie leichter zu "ertragen" sind, wenn ich jammere. War nicht so :pardon:

      Wäre ich soweit gewesen, dass ich hätte schreien müssen, wär sofort ein Stopp von mir gekommen.
      Sollte irgendjemand Spaß daran haben, mir solche Schreie zu entlocken, wäre es der falsche Partner für mich.
      Ging mal ein Schlag daneben, hab ich sehr deutlich meinen Unmut zum Ausdruck gebracht.
      Herrenlos lasse ich ich nicht bespielen, es bringt mir nichts, für mich ist die Kombi aus Devotion und dem leichten Masochismus wichtig.

      Meine sadistische Seite freut sich, wenn der andere Part Schläge oder Handlungen genießt.
      Bei fehlender Reaktion lege ich ganz automatisch einen Zahn zu.
      Ich mag Mindgames, den Partner zu verunsichern mit Handlungen, mit denen er nicht rechnet.
      Ich mag es, wenn er sichtbar genießt, aber auch, wenn er sich windet und flucht.
      Aber auch meine sadistische Seite geht nicht soweit, dass sie es genießt, wenn echte Schmerzen im Spiel sind.
      Ging mal ein Schlag daneben, hat sich sofort mein schlechtes Gewissen gemeldet
      und ich habe mich entschuldigt und versucht, die Schmerzen zu lindern, durch Kühlen und zarte Berührungen.

      Für meine Zukunft gilt also:
      Wer eine waschechte Masochistin sucht, wird keine Freude an mir haben,
      andererseits würde mir etwas fehlen, wenn mein zukünftiger Herr ein reiner DSler wäre.
      Sehr wichtig sind für mich aber authentische, spontane Reaktionen, die von mir und auch die des Gegenübers.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Lusterfüllte Schmerzensschreie, das ist das was ich als Sadistin brauche, was ich sehen, hören und spüren möchte. Reines Aushalten und die damit verbundenen Schmerzen törnt mich nicht an, aber, wenn es ein hinübergleiten gibt, wo beim Masochist die Lust geringer ist als das Aushaltenmüssen dann befriedigt es maximal meinen Sadismus. Dies funktioniert aber nur über einen lustvollen Aufbau und mit dem Wissen, dass der Masochist es immer noch geniesst auch wenn nur mit sehr viel Anstrengungen.
      Nun ich bin zwar Dom aber kein gängiger Sadist.
      Obwohl der ein oder andere das anders sehen würde :whistling: .
      Dein Text oben enthällt eigentlich viele Facetten und Bereiche
      bis hin zur Psychischen Empfindung ;) . Ich Versuche mal dennoch ein Stück weit zu Erläutern.


      Eisteepfirsich schrieb:

      Vielleicht kommt es drauf an ob man ein Rollenspiel macht oder einfach ..Ich sag mal.. eine Schlagsession.
      Die Art des Spieles hat natürlich Auswirkungen auf die Sichtweise und damit auch auf die Empfindungsweise.


      Eisteepfirsich schrieb:

      Es gibt Männer denen Schreie (die sich allerdings auch nach Schmerzensschreie anhören) besonders wichtig sind, weil es sie kickt und eben sehr erregt.
      Der Begriff Sadist wird heutzutage im allgemeinen Sprachgebrauch auch für Personen verwendet, die sich am Leid anderer erfreuen können. BzW. an deren Schmerz.
      Das geschieht aber eben nur im Rahmen des ertragbaren. Nicht wie zu anderen Zeitepochen unter echter Folter.


      Eisteepfirsich schrieb:

      Dann gibt es die Männer, denen gefällt es, wenn die Frau unter den Quälereien Lust ausstrahlt und eher Lustgestöhne von sich gibt.
      Masochisten wandeln Schmerz in Lust um. Der Schmerz ist durchaus real und eher kein Lustgestöhne. Die Wirkung davon ist aber sexuelle Erregung.
      Verständnistipp: Wenn einem ein Nasenhaar ausgerissen wird, ist der Schmerz auch real, und dennoch bekommt man feuchte Augen. :whistling:
      Da sind es im Idealfall eben noch andere Stellen :D .


      Eisteepfirsich schrieb:

      Die Schreie schlimmer als die Schmerzen sind, meine ich.
      Meist ist das Geräusch für das Schmerzempfinden stärker verantwortlich. Sogar in Kriegen wurde eine solche Technik schon angewandt.
      Die Deutschen Stukas sind hierfür ein Beispiel. Der Bomber ansich ist nicht ohne, aber mit Verbindung seines surrenden Tones
      eine echte Psychoterror Waffe. Schmerzen werden auch schlimmer wahrgenommen wenn uns der gehörte Ton eine deutlichere Heftigkeit signalisiert.
      ;)

      Eisteepfirsich schrieb:

      Session mit Schauspielkunst(oder Rollenspiel) vs Session mit echten Empfindungen und Emotionen.
      Wie oben schon Erläutert dürfte nun klar sein das nur letzteres Vorhanden ist in beiden Fällen.


      Eisteepfirsich schrieb:

      Was gefällt denn den Doms und Sadisten hier besser? Mir kommt vor als würde das nämlich eher selten bis gar nicht geklärt werden bevor man etwas miteinander macht.
      Oder irre ich mich?
      Wie eingangs erwähnt bin ich kein typischer Sadist. Soll heißen ich persönlich brauche das Leid und den Schmerz für mein Lustempfinden nicht. Als Dom der stärker im DS angesiedelt ist, hat diese Form für mich eher in der erzieherischen Komponente und dem Durchsetzen von Regeln Ihren Sinn und Zweck. Gutes benehmen durch Abschreckung kann wirkungsvoll sein. :D

      So ich hoffe ich konnte helfen.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      @Tocken1978

      Hab mir gerade die Stukas angehört auf YouTube.. jetzt weiß ich was du meinst ;)
      Ja absolut... die Lautstärke macht was her.
      Und wenn beide ihren Nutzen aus der Lautstärke ziehen, ist es ja nicht verwerflich wenn man sich ein bissl mehr in den Schmerz reinsteigert und lauter schreit als notwenig wäre. Wobei.. wenn man sich reinsteigert dann ist es ja im Prinzip nicht mehr gespielt. So meinte ich es auch. Nicht dass man mit einem velourflogger gestreichelt wird und schreit wie am Spieß... das würde wirklich komisch rüberkommen...
      X/ :)
      Ich denke mal, wenn ein Mann nur Lust empfindet, wenn ich ihn schlage oder sonst irgendwie quäle, dann verschärfe ich die Gangart. Ich liebe seinen Schmerz. Er soll ihn spüren, und zwar merkbar. Und ich will es mitbekommen. Ja, ich will Schmerzensgestöhne, kein Lustgestöhne. Und bevorzuge wohl auch, wenn mein Partner darauf eingeht, als zur Not auch etwas ... simuliert.