Möchten Doms ausschließlich selbstbewusste und starke Subs im Alltag?

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      Danke für die Erklärung, die den Satz jedoch in meinen Augen nicht besser macht ;(

      Mal angenommen, ich hätte eine Beziehung mit einem Sub, der nach außen hin so wirkt, als ob ich die Hosen anhätte in der Beziehung, wäre mir das völlig egal, wie das für andere aussieht, solange wir beide damit glücklich sind. Mein Freundeskreis und meine Kinder sind eingeweiht, andere haben in meinen Augen nicht das Recht, über etwas zu urteilen, zu dem sie keinen tieferen Zugang haben. Das gilt für BDSM-Beziehungen genauso wie für welche mit gleichgeschlechtlichen Partnern oder mit hohem Altersunterschied.

      Wenn jemand damit ein Problem hat und sich dem gesellschaftlichen Druck beugt, sieht es für mich nicht unbedingt danach aus, als ob derjenige der starke und selbstbewusste Part in der Beziehung und mit sich selbst im Reinen ist. Ob er dann so gut führen könnte, ist für mich persönlich fraglich und könnte mir (als selbstbewusste und starke Frau im Alltag) kein Vorbild und kein Dom sein. :pardon:

      Nachtrag; das heißt nicht, dass ich meine Neigung komplett nach außen hin tragen möchte, aber mir wäre es egal, wie andere z.B. über einen Blick, eine Geste oder einen Griff denken, den nur Eingeweihte verstehen würden.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Wenn jemand damit ein Problem hat und sich dem gesellschaftlichen Druck beugt, sieht es für mich nicht unbedingt danach aus, als ob derjenige der starke und selbstbewusste Part in der Beziehung und mit sich selbst im Reinen ist. Ob er dann so gut führen könnte, ist für mich persönlich fraglich und könnte mir (als selbstbewusste und starke Frau im Alltag) kein Vorbild und kein Dom sein.
      Ich denke, dass das schon alleine eine Frage des wie findet das Leben statt sein kann. Ist ein Part in einer sehr öffentlichen Position kann man durchaus darüber nachdenken wie weit man das öffentlich zelebrieren muss. Das hat für mich wenig mit gesellschaftlichem Druck und mangelnder Führung zu tun und schon gar nichts damit ob jemand mit sich im Reinen ist.

      Bei Dir mögen die Kinder bereits in einem Alter sein, dass man darüber reden kann, aber hast du kleine Kinder ...?!
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich sehe das eher so, dass es die "Außenwelt" nichts angeht, wie meine Beziehung gestrickt ist.

      Wenn mich mein Partner z.B. zu einer geschäftlichen Veranstaltung begleitet (oder umgekehrt), dann werde ich mich ganz sicher nicht als Sub meines Herren verhalten, sondern auf Augenhöhe. Dabei beuge ich mich nicht dem gesellschaftlichen Druck, sondern gebe eben nicht alles über mich preis.

      Freunde müssen über einen nicht unbedingt ALLES wissen. Sie sind mit mir befreundet, weil ich so bin wie ich bin. Meine Sexualität sollte dabei keine Rolle spielen. Sie würde es aber, wenn ich ihnen meinen nächsten Partner z.B. an der Leine vorstellen würde.... Ich kann nicht erwarten, dass sie mich dann noch genauso wahrnehmen wie vorher und genau das würde mich stören.

      Aber eigentlich hat das mehr mit Outing zu tun, als mit Schüchternheit...
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.
      Nein, habe ich nicht, @Hera. Ich habe doch auch geschrieben, dass ich meine Neigung nicht öffentlich zelebrieren möchte.
      Und ich habe auch vor meinen Freundinnen oder Kindern nicht öffentlich gespielt oder Ähnliches, mein Dom hat sich da auch zurückgehalten.
      Aber wenn ich z.B. frech gewesen wäre und es wäre als Antwort darauf ein böser Blick oder eine Anspielung auf Strafe gekommen, wäre es uns beiden egal gewesen, ob jemand aus dem Umfeld im Restaurant das falsch verstehen könnte.

      Nachtrag: Genauso haben wir es beide genossen, wenn er im Restaurant für mich mitbestellt hat. Klar war das anfangs komisch, da die Bedienung immer zuerst MICH angeguckt und erwartet hat, dass ich auch antworte. da war es aber dann an mir, Alternativen zu finden, um niemanden zu brüskieren. Ich hab dann also, nachdem mir das 2x passiert ist, immer ganz intensiv weiter die Karte studiert oder was in meiner Handtasche gesucht, wenn die Bestellung aufgenommen wurde :D

      Es gibt so viele subtile Möglichkeiten, das Machtgefälle nach außen hin zu wahren, wenn es beide wollen.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Aber wenn ich z.B. frech gewesen wäre und es wäre als Antwort darauf ein böser Blick oder eine Anspielung auf Strafe gekommen, wäre es uns beiden egal gewesen, ob jemand aus dem Umfeld im Restaurant das falsch verstehen könnte.
      Bei einem offiziellen beruflichen Termin sehe das allerdings für mich anders aus und käme mir eben nicht in den Sinn - nein, da wäre es mir nicht egal ob das unter Umständen falsch verstanden werden könnte.

      Ansonsten gehe ich mit @trytofly konform, wir sind jetzt eher beim Outing gelandet.
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      Evelyn Beatrice Hall
      Und was hat das alles jetzt noch mit selbstbewusst oder wenig/nicht selbstbewusst zu tun? :gruebel:

      Wenn ich der höflichen Bitte meines Partner nachkomme - so im Alltag vor Freunden, Bekannten, etc. - dann ist das unser Machtgefälle, das da spricht und dem komme ich selbstverständlich nach.
      Vielleicht bevorzuge ich aber auch genau deshalb das subtile Spiel mit der Macht, weil es für andere nicht erkennbar ist und nicht erkennbar sein muss.

      Mit nicht selbstbewusstem Verhalten hat das aber gar nichts zu tun.

      Irgendwie scheint mir, wir sind hier wieder bei: BDSM ist laut, fällt anderen sofort auf und der devote Part kriecht vor den gebrüllten Befehlen des Tops in der Öffentlichkeit. Willkommen in der Welt der Klischees. :yes:
      @phoibe Es ging um diese Äußerung und ihre Interpretation:

      Schwarzdorn schrieb:

      Oft gibt es einen deutlichen gesellschaftlichen Druck eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen. Wenn da nicht beide zu einem gewissen Maß selbstbewusst auftreten wirkt das nicht wie eine Beziehung auf Augenhöhe.

      phoibe schrieb:

      Willkommen in der Welt der Klischees
      Ich wollte anhand eines Beispiels eine Außenwirkung veranschaulichen, die ich für mich nicht vertreten kann. Natürlich hat das auch was mit dem "Klischee" von BDSM zu tun.

      OT ist es trotzdem :yes:
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Schwarzdorn schrieb:

      Da sind wenig selbstbewusste und starke Partner(innen) in der heutigen Welt schwerer zu erklären.
      Den Satz verstehe ich auch nach 3maligem Durchlesen nicht. Was meinst du damit?
      @phoibe, die Diskussion habe ich mit diesem Post losgetreten. :pardon:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Malpractice schrieb:

      Ich mach's kurz: Meiner Sub ist in der Kommunikation mit mir die Ich-Form verboten. Und ich sagte ihr vor kurzem, dass ich mir für sie in der Welt draussen so viel wie möglich "ich" und mir mit mir so wenig wie möglich "ich" wünsche.
      Darf man fragen, wie das dann so abläuft? Wenn sie z.B. Wünsche hat, wie sollte sie diese kommunizieren?
      Der Meine wünscht sich mich als Sklavin, Eigentum, sub. Seine Wünsche stehen über meinen.
      Der Meine wünscht sich meine Meinung, benötigt mein Können in einigen Bereichen, nimmt keinen Einfluss auf meine Arbeit.
      Hat es mit Selbstbewusstsein zu tun? Wahrscheinlich.
      Er hat kein Interesse daran JEDEN Aspekt meines Lebens zu bestimmen. Das mag aber für andere nicht zutreffen. Ob dies dann aber gleich bedeutet, sub wäre weniger selbstbewusst, ist schwer zu sagen.
      Ich denke, also spinne ich.
      Den Alltag alleine schmeissen, z:B mit Kindern, arbeiten gehen auch gut sein in dem was man tut ist nicht selbstbewusst
      kann es sein, muss es aber nicht, ich würde es als lebensfähig bezeichnen.

      Etwas alleine zu können, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung tragen können wenn es sein muss, denke das können viele oder fast die meisten, aber fällt es immer leicht?

      Erleichtert sein wenn man jemanden an der Seite hat, der einem auch mal schwere Enteschidungen abnimmt, einen berät villeicht auch etwas treibt anspornt.

      Ich denke liebe @Kitty_Haze du kannst Verantwortung für dein Leben übernehmen, du bist bestimmt auch dir deiner selbst Wert aber du bist glücklicher wenn du nicht alles alleine entscheiden musst und dass ist völlig okay

      wie gesagt etwas können muss nicht gleich zu setzen sein es geht einem leicht von der Hand oder man tut es gerne

      Und jemanden zu haben der einem das abnimmt was einem schwerfällt ist doch wunderschön

      meine Gedanken dazu
      Meine Frau ist auch nicht übermäßig selbstbewusst, obwohl ich den Eindruck habe, dass sich unser DD Beziehungsmodel positiv auf sie ausgewirkt hat. Ich meine, sie geht „erhobener“ durchs Leben. Sie wirkt stolzer und strahlt von innen öfter etwas aus. Ich kann es schlecht erklären, vlt ist auch meine Wahrnehmung subjektiver. Keine Ahnung.

      Ich liebe sie, wenn sie rot wird, ich liebe ihren zeitweise schüchternen Blick, ich liebe sie, wenn sie sich an mir fest hält, wenn sie mit unserer kleinsten über den Spielplatz tobt als wäre sie selbst noch ein Kind. Ihr herzallerliebstes kindliches Gemüt. Nein, nicht jede sub muss im Alltag immer auf Augenhöhe sein. Sind wir auch nicht (mehr). Es ist Blödsinn zu glauben, dass alle Doms im Alltag ein Powerfrau wollen. Wir Doms sind auch nur Menschen und jeder mit seinen eigenen Vorlieben, auch bei Frauen. @Kitty_Haze du bist perfekt wie du bist. Und selbstverständlich wirst du einen Mann und Dom finden, der dich dafür über alles lieben wird.
      @Kitty_Haze
      Deine Frage klingt danach das alle DOMS toughe Subs bevorzugen. Das klingt sehr verallgemeinert. Es gibt da keine Masterregel. Jede D/s Konstellation ist höchst individuell. Also in den 14 Jahren wo ich BDSM auslebe, hatte ich selbstbewusste und auch schüchterne Subs.
      Hallo Kitty_Haze,

      ich würde mir da an deiner Stelle keine Sorgen machen. Es muss nicht jeder tough sein. Und dass du so reflektiert über dich bist, und dazu stehst dass du bist so wie du bist - zeugt für mich von innerer Stärke, und das ist viel anziehender als "tough sein" - was bei manchen ja auch ne recht oberflächliche Sache sein kann.

      Ich denke wenn sich Subs als super selbstbewusst usw. darstellen kann das verschiedene Funktionen haben:

      Manche finden nur die Fantasie geil devot zu sein, sind es aber nicht wirklich.
      Andere wollen betonen, dass sie einen stressigen Alltag haben und den auch meistern.
      Manche wollen sagen, dass sie nicht an 24/7 interessiert sind.
      usw.

      Und da es so viele verscheien Gründe gibt das zu betonen machen es so viele.

      Und es kann auch ein Selbstschutz sein. Denn wenn du sagst: "Hallo ich bin nicht tough und selbständig"
      - ziehst du Narzissten und Psychopathen an wie das Licht die Motten.

      Und denk nicht, dass du wegen deiner Erkrankung niemand finden kannst. Der Liebe immer eine Tür offen halten (An dieser Stelle "Love is an open door" von Frozen hören)

      Liebe Grüße
      Simon
      Alle guten Dinge haben etwas Lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese.
      Friedrich Wilhelm Nietzsche
      Hallo Kitty_Haze,

      ich bin auch so ein Dom, der im Alltag eine Sub auf Augenhöhe bevorzugt. Nur ist die Frage, wie man "auf Augenhöhe" denn interpretiert. Das bedeutet ja nicht automatisch: Alles wird endlos ausdiskutiert mit der gleichen Redezeit für beide und es wird überhaupt auf strikte 50/50-Auteilung in allen Bereichen geachtet.

      Für mich bedeutet es: Ich möchte eine Sub, die mir ehrlich ihre Meinung sagt. Und die nicht automatisch meine Meinung annimmt, weil ich ihr Dom bin. Dann hätte ich nämlich nicht das Gefühl, in meiner Sub einen wirklichen und echten Menschen als Gegenüber zu haben. Deshalb muss aber ja nicht ständig Reibung vorhanden sein. Mit einer brat kann ich zum Beispiel auch nichts anfangen. Als ich mal eine Frau überwältigen musste, die sich wünschte, dass ich mir alles erkämpfe, war mir hinterher klar: Das fühlt sich eher an wie ein griechisch-römischer Ringkampf. Okay, ich weiß vorher, ich gewinne ihn. ;) Aber das ist nichts für mich.

      Ist eine Sub schüchtern und hat wenig Selbstbewusstsein, kann auch das sehr anziehend auf einen Dom wiken. Auf die guten Doms, weil sie wie von dir gewünscht auch im Alltag gerne führen und eine ganz besondere Innigkeit schaffen können, der dann eine gewisse Asymmetrie innewohnt. Auf die schlechten Doms, weil sie manipulativ unteregs sind. Hier geht es darum, auf dein Bauchgefühl zu hören, wenn du einen Dom triffst.

      Gerade in deinem ersten Posting hast du ja viele deiner Facetten genannt. Auf der einen Seite bist du keine Ja-Sagerin, du kannst deine Meinung vertreten und Kontra geben. Auf der anderen Seite willst du auch im Alltag nicht immer Stärke nach außen transportieren müssen, weil du dich gerne fallen lassen willst.

      Insofern dürfte ein Dom auf Augenhöhe für dich eigentlich kein Problem sein, wenn er darunter nicht versteht, außerhalb des Machtgefälles sofort jede Führung fallen zu lassen. Solche Doms gibt es duchaus. Ich persönlich finde es zum Beispiel schön, im Alltag mit der Möglichkeit zu spielen, das Machtgefälle jederzeit zu aktivieren. Schon dadurch kann ganz spielerisch das Machtgefälle samt Erziehung immer mal wieder lieb winken, selbst wenn es gar nicht immer aktiviert wird. ;)

      Da du von EBV geschrieben hast: Gute Besserung und viel Erfolg bei der Bewältigung der Krankheit.

      Herzliche Grüße,

      Iantus

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