Kleidervorschriften

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      Kleidervorschriften

      Früher, also vor der Zeit des Internets, da dachte ich, BDSM hätte vor allem ganz viel mit sm zu tun. Falls es den Begriff damals überhaupt gab, ich kannte halt nur sm. Mein Ex hatte häufig Heftchen aus dem Sexshop mitgebracht. Es war 1990 und ich war 20 Jahre alt. Wir wohnten damals in England, und in diesen schlecht kopierten Heften ging es hauptsächlich um Spanking, um strenge Regeln und harte Strafen, weniger um Sex und, wie es mir schien, auch wenig um Liebe. Ich war mir sicher, dass das nicht mein Ding war. Warum mich Freunde trotzdem "kinky" nannten, hab ich nicht ganz begriffen und tat es als Spaß ab. Gleichzeitig war auch schon diese erste längere Beziehung geprägt von Ungleichgewicht. Auf allen Ebenen, nur eben nicht sexuell. Ich schaute zu ihm auf, bewunderte ihn, er traf die meisten Entscheidungen, weil er im Leben schon mehr herumgekommen war, belesener, erfahrener. Nur warum es im Bett nicht so toll war, hatte ich nie verstanden, denn er war doch immer so nett und zuvorkommend. Ich dachte ehrlich, ich hätte ein Riesenproblem.

      Erst seit dem es das Internet gibt, hab ich begriffen, dass da noch mehr ist als reines sm, und dass DS anscheinend viel von dem beinhaltet, was mich schon immer gereizt hat. Auch meine allerersten Erfahrungen kann ich seitdem besser einordnen.

      Gestern sprach ich mit meinem Mann darüber, was dieser neue Wunsch von ihm, mich mehr in Kleidern und Röcken zu sehen, mit mir macht. Ich fragte ihn, ob er sich dessen bewusst ist, dass ich nun das Gefühl habe, ihn in Zukunft fragen zu müssen, wenn ich doch eine Hose anziehen möchte. Wie sich herausstellte, ist es ihm sehr wohl bewusst und auch genau so gewollt. Auf einmal ist etwas vom Schlafzimmer ein bisschen in unseren Alltag herausgetreten.
      Ich komme aus einer Familie und einer Umgebung, in der Frauen weibliche Kleidung nur zu Festtagen trugen, im Alltag galten Kleider als unpraktisch, und man lief sehr schnell Gefahr, als eitel zu gelten. Und Eitelkeit musste unter allen Umständen vermieden werden. Auch Make Up, Schmuck und lange Haare zählten dazu. Dass man auch im Alltag ein Kleid tragen kann, war nicht bis in die norddeutsche Tiefebene vorgedrungen. Die alten Frauen im Dorf trugen zwar Kittel, aber dass es möglich ist z.B. zu Gummistiefeln auch ein geblümtes Sommerkleid anzuziehen, das sah ich erst als Erwachsene in Norwegen - genauso wie dann Engländerinnen in Minirock und Pumps, Italienerinnen in eleganten Kostümen und neben den Französinnen, die ich kennenlernte, fühlte ich mich vollends wie ein Trampel (Achtung Klischee...). Unsittlichkeit war noch schlimmer, als ich einmal als junge Erwachsene zu Hause zu Besuch war, hatten meine Schwester und meine Mutter meine Taschen durchwühlt, meine Wäsche gefunden, und demonstrativ auf dem Bett drapiert (schwarz, spitze, Strapse, Strümpfe etc).
      Auf jeden Fall war es für mich nicht normal, im Alltag ein Kleid zu tragen. Jeden Tag. Wenn wir abends ausgingen dann schon, aber warum ich das im Alltag nie tat, habe ich nie hinterfragt. Und ich bin dankbar, dass ich durch diesen Prozess jetzt gehen und mit mit meiner Weiblichkeit auseinandersetzen musste. Anfangs kam es mir komisch vor - inzwischen ist eine neue Selbstverständlichkeit entstanden und ein gewisser Stolz.

      Wir sprachen auch darüber, was sich eventuell vorher schon in den Alltag geschlichen hat oder eben schon vorher existierte. Ich stehe oft da und überlege, ob wir schon "sowas wie DS" gelebt haben, bevor wir offen darüber sprachen, und wo dann der Unterschied überhaupt ist. Weil ich ihn ja auch früher schon vor wichtigen Entscheidungen gefragt habe, und wir im Laufe der Beziehung immer harmonischer wurden, immer weniger gestritten haben, meist als Einheit auftauchen und uns auch so verstehen. Ich habe mich immer schon sehr von ihm beschützt gefühlt. Seit wir mehr und offener über die Dynamik in unserer Beziehung reden, existiert allerdings plötzlich eine neue Aufmerksamkeit auf beiden Seiten. Dinge werden nicht als selbstverständlich gesehen, und es ist viel leichter, eine gewisse Spannung zu erzeugen und aufrecht zu erhalten. Manchmal würde ich mir mehr Regeln und evt auch Strafen wünschen, aber dann überlege ich, wann es die denn geben würde. Denn ich mache eigentlich nie etwas absichtlich gegen seinen Willen. Und wenn er mir den Hintern versohlen will, dann braucht er dazu eher die passende (störungsfreie) Umgebung, aber nicht wirklich einen Grund. Eine echte Strafe könnte ich wohl nur sehr schwer ertragen - spielerisch necken tu ich ihn halt schon, und bekomme dafür dann auch die Quittung. Von daher weiß ich nach wie vor nicht, wie man das zwischen uns nennen würde, und eigentlich ist es wohl auch egal.

      Wenn es nicht so gut läuft, bin ich frustriert, wie ich es vorher nie gekannt habe.
      Er meinte zu dem Thema mal, mein Sex Drive wäre jetzt wohl manchmal höher als seiner, und zur Demonstration brauchte er nur meine Hände festhalten und mich ansehen. :rot:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wildbiene ()

      @Wildbiene deine Worte bringen etwas in mir zum Klingen. Ich entdecke einige Parallelen zwischen uns und für mich ist es sehr schön zu erfahren, dass andere Frauen einen ähnlichen Lebensweg wie ich gewählt haben.

      Auch mein Lebenspartner und Gebieter hat sich nach einiger Zeit unserer Beziehung weiblichere Kleidung an mir gewünscht. Sein Wunsch war nicht obligatorisch für mich. Trotzdem habe ich daraufhin begonnen, mir tatsächlich mehr Gedanken über mein äußeres Erscheinungsbild zu machen.

      In mir fand ein allumfassender Prozess statt. Nicht nur mein Kleiderschrank hat sich verändert, sondern auch mein Verhalten. Ich bin devoter und ausgeglichener, zufriedener mit mir selbst und kann meinem Gebieter mehr geben.
      Oft, wenn wir ausgehen, fallen mir andere Frauen auf, die den Eindruck erwecken, sich wenig mit ihrem Äußeren zu befassen und der Mann mehr her macht als seine Begleiterin. Warum die Frauen von heute ihre Weiblichkeit verloren haben, ist mir ein Rätsel. Und das hat meiner Meinung nach nichts mit Emanzipation zu tun, was wir an elegant, chic und weiblich gekleideten Französinnen oder Italienerinnen sehen.

      Was ich heute mehr denn je spüre, ist zum Einen Stolz - eine Frau zu sein und das auch durch Kleider oder feminine Kleidung zu zeigen, und zum Anderen Achtung. Achtung vor mir und noch viel wichtiger, Achtung vor unserer Partnerschaft. Unsere Beziehung wird immer harmonischer. Und das wiederum wirkt sich positiv auf unseren DS Alltag aus. Für mich ein Kreislauf, der nie endet, aber in sich vollkommen ist.
      In manchen deiner Abschnitte finde ich mich wieder, wenn auch in einer anderen Form.
      Hab es früher auch komplett abgelehnt, da ich ein sehr gefestigtes Klischeedenken hatte, viele Vorurteile auch.
      Aber dann sammelt man seine Erfahrungen, hat die ein oder andere Beziehung wodurch man nicht nur den Partner besser kennenlernt, sondern auch sich selbst.
      Ob DS, SM, mit oder ohne Vanillaanteilen, muss man sich keinem rechtfertigen wenn die Form die man lebt in irgendein Schema passt.

      Das Thema Weiblichkeit oder was ist feminin, ob körperlich, gefühlt, als Person, ist auch wieder ein oft umstrittenes Thema. Ich bin heute erstaunt wie feminin ich bin, wo ich mich früher eher als burschikos bezeichnet hatte und ja auch davon überzeugt war. Aber auch meine Art Frau sein, kann in DS, etc. oder was ich auslebe super reinpassen. Und du hast es auch für dich so entdeckt wie du dich mit deinem Partner wohlfühlst. Respekt und schön dass es bei euch so gut harmoniert und ihr beide euch wie man es herausliest damit sehr wohl fühlt. ^^
      Als neuer Dom (zumindest hier im Forum) möchte ich die Ansicht der Autorin loben.
      Eine solche Entwicklung wünsche ich mir als Herr.
      Auch ich erteile sehr strikte Regeln und Kleidervorschriften. Es ist genau der beschriebene Effekt.
      Aber es kommt dazu, dass Sub sich auch durch diese Regelungen fallen lassen kann. Einfach nur Verantwortung abgeben kann.

      Als Dom finde ich es aber auch erregend, der Sub zu zeigen, dass Sie keine eigene Entscheidungsfreiheit hat. Ein toller Aspekt.
      Sie auchvdurch Kleidung zu erniedrigen oder/und in beschämende Situationen zu zwingen.
      Allerliebst.
      Das Ganz funktioniert auch völlig ohne BDSM-Kontext.
      Mein 2. Ehemann (mein späterer Herr und Meister) hat mir, seitdem wir uns kennen, immer mal wieder Kleider, Röcke und Blusen gezeigt, die er schick finden würde an mir. Ich war vorher eher der Hosen-Typ, weil mir das irgendwie mehr Sicherheit gab, abgesehen davon, war ich für meinen 1. Ehemann mehr Haushaltshilfe und etliches anderes, aber als Frau habe ich mich nie wahrgenommen gefühlt, aber das ist eine andere Geschichte und Gott sei Dank Vergangenheit.
      Ich habe mir dann diese schicken Sachen bestellt und anprobiert - es sah wirklich gut aus! Er hat mich bewundert und mir oft gesagt, wie toll ich darin aussehe... :love:

      Mittlerweile trage ich gerne Kleider und fühle mich sehr gut darin! Und alles ganz ohne Anweisungen... :saint:
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt:
      Die Meine hat in ihrem ersten Leben ausschließlich Hosen getragen

      Achtung Vorurteil! Polinen tragen Röcke und Kleider und gehen ungeschminkt nicht mal zur Mülltonne.

      - obwohl sie Polin ist!
      Als wir uns kennenlernten, war es mein Wunsch, das sie auch mal Röcke und Kleider trägt.
      Inzwischen das der normale Standard. Will sie Hosen tragen, Radfahren, Spaziergänge bei Schmuddelwetter, fragt sie mich.

      Sie fühlt sich fraulicher, fühlt sich als mein Weib.
      Durch ihre Kleidung WILL SIE einfach ihrem Herrn gefallen!

      Zu meinem Vorurteil:
      Was ich so sehe und erlebe: Es stimmt meistens...! :thumbsup:
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      In Ermangelung einer Partnerschaft in der ich mir viel vorschreiben lassen würde, hatte ich nie eine Kleidervorschrift.
      Allerdings habe ich irgendwann angefangen mir mehr Kleider und Röcke zu kaufen.
      ...und merke eine deutliche Veränderung. Ich fühle mich fraulicher, hübscher, bin mir meiner Ausstrahlung bewusster und bin auch Selbstbewusster.
      Ich bin heute sehr gerne Frau und zeige es auch.
      Die Hosen hängen nur noch als Platzhalter im Schrank. :yes:
      @Leia Das habe ich in einer früheren Partnerschaft in ganz ähnlicher Form auch schon erlebt! Es ging zwar nicht um Röcke und Kleider, da ich diese zu dem Zeitpunkt sowieso schon gerne getragen habe - und er mochte meinen Kleidungsstil an sich auch gern - aber ich wäre z. B. nie von allein davon abgewichen, etwas anderes als Schwarz zu tragen. Als er mal erwähnte, eine weiße Bluse würde mir sicher gut stehen, habe ich mir noch am selben Tag eine weiße Bluse gekauft. Nachdem er sagte, dass er es liebt, wenn ich Kleidung mit Spitze trage, habe ich mir mehr oder weniger 'automatisch' mehr Sachen mit Spitze gekauft. Ich habe bei der Auswahl neuer Kleidung immer auf solche Dinge geachtet, weil es mir wichtig war, ihm zu gefallen. Seine liebevollen Komplimente waren ein zusätzlicher Ansporn. Und das ganz ohne Anweisungen und D/s. ^^

      Davon abgesehen: Ja, ich mag Kleidervorschriften. Da ich aber immer sehr aufmerksam darauf geachtet habe, was meinem jeweiligen Partner besonders gut an mir gefällt, war es gar nicht oft 'nötig', mir Vorschriften zu machen. Wenn ich einen Partner habe, möchte ich ihm unbedingt möglichst gut gefallen - und dazu gehört eben auch die Kleidung, in der ich mich ihm zeige.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Die Beiträge gefallen mir. Der richtige Weg zu einer hübschen fraglichen Welt.

      Allerdings geht es bei mir als Dom nicht nur darum, ob Kleid, Rock oder Hose.
      Ich gehe da deutlich weiter. Ich Befehle die tägliche Kleidung, habe sie oft morgens bereitgelegt.
      Es geht dabei auch darum, ich bestimme was eingekauft wird, bestimme das Material, Farbe, Schnitt.
      Und das wird angezogen.

      Dazu stehe ich total auf Strümpfe und es gibt die Forderung nach permanentem Tragen von Halterlosen oder Straps. Hier gibt es klare Regeln, auch für den Alltag.
      ... gibts bei uns nicht.

      Ich ziehe normalerweise sowieso das an, von dem ich weiß, dass es ihm gefällt. So wie Zofe das auch schon beschrieben hat - ich finde das nämlich normal, auch ohne BDSM, dass man sich nicht ausgerechnet Kram anzieht, den der Partner nicht schön findet. zB mag er braun/beige nicht so gern an mir. Bedeutet für mich nicht, dass ich solche Sachen gleich wegwerfe, aber ich ziehe so was dann eben fürs Büro an, wo er es eh nicht sieht. Und nachkaufen tue ich gewöhnlich dann auch nichts in diesen Farben.
      Das erwarte ich aber auch umgekehrt, also ich hätte ein Problem wenn mein Mann auf einmal meinen würde, er müsse seine Garderobe auf zB Hawaiihemden umstellen :D .

      Bei mir wechselt das phasenweise - einmal ziehe ich häufig Kleider an, dann mal wieder lieber Hosen. Wie es gerade passt, wie das Wetter ist, wie oft ich raus muss, ob ich Radfahren muss. Und zuhause dann oft auch noch mal anders als zur Arbeit oder fürs Ehrenamt. Zu freizügig geht eh nicht, weil wir ja noch Nachwuchs hier rumhirschen haben.

      Das schließt auch mit ein, dass ich auch mal das WE in Jogginghosen verbringe - die dann allerdings nicht (allzu ) ausgebeult oder fleckig sind. zB während der letzten Wochen wo es so extrem heiß war - da hat hier eh keiner zu irgendwas Lust, da wäre aufreizende Kleidung echt verschwendet.

      Fehlen tut mir das nicht - ich fühle mich deswegen nicht weniger devot. Und er könnte ja, wenn er wollte.
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      Schönes Thema @Wildbiene :blumen:
      Bei uns gibt es natürlich auch Bekleidungsvorschriften, die meine serva inzwischen* größtenteils internalisiert hat:

      - Absolutes Pinkverbot, auch bei ihrer Unterwäsche
      - Röcke und Kleider werden bevorzugt
      - Knappe Jeans können auch sexy sein
      - Nylons und Fetishwear sind ganz bewusst auf unsere Sessions oder den Besuch von BDSM-Parties beschränkt.

      Wenn sie trotzdem mal versehentlich pinke Sachen trägt, reicht i. d. R. ein kurzer Hinweis, damit sie widerspruchslos ihre Kleidung wechselt...

      *nach 13 Jahren strikt monogamer Beziehung
      "Die üste hat die freie Wahl,
      wählt sie ein W, dann bleibt sie kahl,
      wählt sie ein K, dann wird sie nass,
      die freie Wahl macht keinen Spaß!" (Robert Gernhardt)
      ...wählt sie ein Br, macht sie MIR Spaß!!! (Carmantus) ;)
      Bei uns gibt es keine Kleidervorschriften und meine Kleidung ist mir auch ziemlich egal. Sie muss passen und bequem sein. Ich verabscheue shoppen bis aufs Blut und tue es nur wenn es absolut sein muss. Ein Hoch aufs Onlineshopping - ich erspare mir die Rennerei in den Laden.
      Natürlich achte ich auch darauf, dass ich ordentlich aussehe, allerdings kann ich jeden Morgen blind in meinen Schrank greifen und es gibt keine Probleme.

      Wenn ich dann mal online shoppe, dann frage ich vorher Leute wie ihnen die Dinge gefallen, Freundinnen und ja auch @Nachtwanderer.

      Seine Dienerin schrieb:

      Oft, wenn wir ausgehen, fallen mir andere Frauen auf, die den Eindruck erwecken, sich wenig mit ihrem Äußeren zu befassen und der Mann mehr her macht als seine Begleiterin. Warum die Frauen von heute ihre Weiblichkeit verloren haben, ist mir ein Rätsel. Und das hat meiner Meinung nach nichts mit Emanzipation zu tun, was wir an elegant, chic und weiblich gekleideten Französinnen oder Italienerinnen sehen.
      Ich bin eine dieser Frauen, ich befasse mich kaum mit meinem Äußeren. Ich kämme mir jeden Morgen die Haare und außer wenn wir mal ausgehen, und dann auch nur wenn mir danach ist, mache ich mich nicht chic.

      So was sagt das denn über mich aus?
      Gemäß zitiertem Beitrag wohl das ich meine Weiblichkeit verloren hätte.

      Alternative Möglichkeiten:
      - ich habe mit meiner Zeit einfach echt besseres zu tun
      - meine Weiblichkeit definiert sich nicht über meine Kleiderwahl
      - (Himmel hilf das es sowas gibt:) ich fühle mich in meiner Kleidung tatsächlich wohl

      Für mich treffen alle Gründe zu:
      1. Ich verbringe den Abend lieber noch 30 Minuten länger mit meinem Mann oder einem Hobby, als diese Zeit morgens eher aufzustehen um mich chic zu machen
      2. Ich fühle mich in Latzhose und Maleranzug genau so weiblich wie in einem kurzen Kleid. Weil mein Empfinden nicht von etwas (für mich so banalem) wie Kleidung abhängt

      >>Fun fact: Als dicke Frau bekomme ich eh alle Nase lang erklärt, dass ich meine Figur bitte verstecken soll und mir ja nicht erdreisten soll etwas Figurbetontes zu tragen und oh Schreck, wenn ich ein Kleid trage, dann könnte man ja meine Oberarme oder gar meine Waden sehen<<

      3. Ich fühle mich in meiner Kleidung Pudel wohl. Was ich auch ausstrahle, ich brauche kein Kleid oder Rock um @Nachtwanderer zu erregen oder "besonders" zu gefallen.
      Außerdem was würde es mir bringen, jetzt ein Kleid oder Rock zu tragen um "weiblicher" auszusehen, wenn ich mich darin unheimlich unwohl fühle und mich am liebsten nur verstecken will?

      Jetzt stellt sich mir immer noch eine Frage:

      Warum ist ein Kleid oder ein Rock denn weiblich?

      Ich glaube der "Schottenrock" sollte allen bekannt sein, der durfte lange Zeit nur von Männern getragen werden - waren die damit dann eigentlich doch weiblich? :gruebel:
      Was ist mit dem "Waffenrock"? Der früher mal den Rittern (nur Männer) vorbehalten waren.
      Bis ins 18. Jahrhundert war es vollkommen normal das Männer und Frauen Röcke trugen.

      Also hm irgendwie ist es doch nichts was nur Weiblichkeit bedeutet :gruebel:

      "[...] Im Verlauf des 18. Jahrhunderts veränderten sich die bis anhin ständisch definierten Geschlechterrollen: Das Bürgertum setzte sich gegen den Adel durch und stellte diesem seine neuen Ideale entgegen. So wurde mit dem Adel auch dessen Kleidung abwertend feminisiert, das Bürgertum sowie seine Lebensführung und Moral wurden als männlich definiert und idealisiert, repräsentiert durch den (männlichen) arbeitenden Bürger. Die bürgerliche Idee von Männlichkeit – und somit von Mensch – definierte sich unter anderem über Arbeit, Leistung, Aktivität und Verstand. Das Bürgertum brachte ein hierarchisch strukturiertes, hegemoniales Zweigeschlechtermodell hervor, in dem die Frau qualitativ dem Mann unterlegen und untergeordnet war. Der Mann war der Massstab, die Norm, während die Frau als das »Andere», das «Mindere» definiert wurde und ihre Rechte auf Selbstbestimmung verlor. Die Kleidung unterschied sich nun konsequent von jener bunten und verspielten des Adels, etwa durch ihre dunklen Farben und schlichten Schnitte – und sie unterschied sich auch stark nach Geschlecht. Der Mann trug auf keinen Fall mehr einen Rock – höchstens in seiner frühesten Kindheit, denn bis in die 1920er-Jahre kleidete man Mädchen und Knaben bis zum dritten Lebensjahr gleich, trugen Knaben also auch Röcke. Die Hose und der Anzug waren dem Mann vorbehalten, das Tragen von Hosen war für Frauen noch tabu. [...]"¹

      Also im 18. Jahrhundert hat jemand festgelegt was weibliche und männliche Kleidung ist.

      Aber was hat das mit dem Weiblich fühlen zu tun?
      Für mich gar nichts, wie oben beschrieben.

      ¹unibas.ch/de/Aktuell/Uni-Nova/Uni-Nova-115/Uni-Nova-115-Roecke
      @Teufelanna...du sprichst mir aus der Seele!!!! :blumen:

      Bei mir gab es weder bei meinem letzten noch bei meinem jetzigen Herrn Kleidervorschriften, und das ist auch gut so, da ich sie für mich (!) eh nicht akzeptieren würde. Ich bestimme selbst, was ich anziehe, und das ändere ich auch jetzt nicht mehr.

      Ich trage im Alltag ausschließlich Hosen, bin einfach kein Freund von Röcken und Kleidern. Eine gut sitzende Hose und ein passendes Shirt/Pullover dazu ist mir einfach lieber, und ich sehe damit ebenso gepflegt aus wie andere im Rock oder Kleid.

      Zum Glück ist das bei uns kein Thema, meinem Herrn ist es nicht wichtig, was ich im Alltag trage. Lediglich für eine Session gibt es einige wenige Vorschriften, aber da ist es auch völlig ok für mich.
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      Eine wirkliche Kleiderordnung gibt es bei uns nicht. Ich trage im Normalfall halt Sachen für die Arbeit (weiß, weiß, weiß). Und im privaten dann eher das was mir gefällt. Sieht aber bestimmt auch nicht aus wie Flodder. Kleider und Röcke habe ich wohl, aber das ist irgendwie nicht mein Fall, gibt viele Gründe aber auch wieder nicht, in Grunde glaub ich einfach nur, die stehen mir nicht und lasse sie einfach im Schrank hängen. Wenn mein Liebster aber drauf besteht das ich mal wieder eins trage, naja dann, dann mach ich es eben. Ich möchte da allerdings ihm eine Freude bereiten, wohl fühle ich mich deshalb in Kleidern noch lange nicht. Vielleicht kommt das ja nochmal irgendwann, wobei ich mir der Vorteile ja durchaus bewusst bin.
      Ich hatte bisher noch keine Regeln für Kleidung, nur manchmal eine Aufgabe dazu.
      Einen Tag Hosenverbot oder einen Tag mit String beispielsweise.

      Ich war als kleines Mädchen jemand, der gern Kleidchen anzog, dann wuchs sich das aus. Hosen sind halt praktisch.
      Vor einem Jahr hat sich etwas verändert. Es kam ein Bedürfnis auf, mich (dem Klischee nach) weiblicher zu kleiden, zumindest manchmal. Jetzt habe ich eine kleine Auswahl Kleider und Röcke im Schrank hängen.
      Die ziehe ich zu Stammtischen an oder wenn nicht alltägliche Anlässe sind.

      Kleidervorschriften haben, finde ich, einen gewissen Reiz. Aber...
      Wenn man arbeitet, dann geht halt vieles nicht.
      Ich habe von Vorschriften gehört, wie "kein BH". Ist im Klientenkontakt kaum umzusetzen, außer ich will zukünftig nicht mehr ernst genommen werden.
      Heels tragen geht beispielsweise nicht, wenn ich 8km durch die Stadt laufen muss.
      Röcke sind beim Fahrradfahren furchtbar unpraktisch.
      Kleider und Röcke im Winter längere Zeit draußen geht nur, wenn man eine Strumpfhose anhat, weil sonst erfriere ich da.

      Meister_O2003 schrieb:

      Dazu stehe ich total auf Strümpfe und es gibt die Forderung nach permanentem Tragen von Halterlosen oder Straps. Hier gibt es klare Regeln, auch für den Alltag.
      Gerade der Hintern von Frauen kühlt da total schnell und sehr dauerhaft aus (also mein Hintern zumindest)
      Und Halterlose jeden Tag geht auch nur, wenn die da auch halten. Bei mir halten sie nicht.

      Hosen sind eben praktisch, da beißt die Maus kein Faden ab.
      Gerade wenn man viel laufen muss in der Arbeit sind sie schon deswegen praktisch, weil man sich nicht die Oberschenkel aufreibt.
      Im Sommer klebt nichts, wenn man unter den Röcken eine Radlerhose anzieht und man muss bei etwas kürzeren Röcken nicht dauernd Angst haben, dass ein Windstoß oder einmal bücken, den Klienten die Farbe meines Slips offenbart.

      Hat ein Herr also all diese Dinge gut durchdacht, würde ich mich auch auf Kleidervorschriften einlassen.

      Meister_O2003 schrieb:



      Sie auchvdurch Kleidung zu erniedrigen oder/und in beschämende Situationen zu zwingen.
      Allerliebst.
      Ich habe ja keine Ahnung, wie man durch Kleidung erniedrigt. Was extra hässliches anziehen? Ich dachte immer, die Herren der Schöpfung wollen stolz sein auf ihre Subs...
      Und beschämende Situationen sind dann was? Wenn man die Nippel durch das weiße T-Shirt sieht?
      Das ist dann weder etwas für die Arbeit, noch für jemanden, der eher ländlich wohnt. Sonst braucht man sich weder an der einen noch an der anderen Stelle je wieder blicken zu lassen.
      Das ist nicht allerliebst, das ist rücksichtslos.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Ich muss dir in so ziemlich allem zustimmen, was du sagst @Amarena. Auch für mich haben solche Vorschriften einen gewissen Reiz. Beruflich kann ich aber zB gar keine Röcke tragen, auch keine Pumps. Das muss alles bedacht werden.

      An einer Sache hänge ich mich aber ein wenig auf. Wieso sollte dich irgendjemand nicht mehr für voll nehmen, wenn du keinen BH trägst? Das erschließt sich mir nicht so ganz.
      Trägst du durchscheinend Blusen, oder weiße Hemden? Bei beiden könnte man mit einem Hemdchen Abhilfe schaffen.

      Ich frage wirklich aus purem Interesse. Ich selbst gehe öfter mal ohne BH los und auch mit BH macht es keinen allzu großen Unterschied, da diese bei mir sowieso ganz zart sind ohne "Push" und ohne Polster. Wenn mir kalt ist und ich nur was dünnes an habe, sieht man das also unter Umständen... da gab es aber noch nie Probleme mit meinem Umfeld :huh:
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~