Erwartungen, die man nicht kriegt...

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      Erwartungen, die man nicht kriegt...

      Vorweg ich hab mal alles durchforstet und nix ähnliches gefunden (wie immer kann ich mich aber täuschen)

      Ich hab mir heute zum Threadtitel Gedanken gemacht. Es sollen sich immer beide Parts angesprochen fühlen.

      Jeder hat doch unabdingbare Erwartungen gegenüber dem Partner und ich mein jetzt nicht auf den Charakter bezogen, sondern Praktiken, Vorlieben. Tabus und Grenzen benennt man meist im Voraus. Grenzen sind jedoch keine Tabus und können sich verschieben.

      Also was passiert wenn ihr merkt, dass ihr das Unabdingbare nie kriegen werdet?
      Bedeutet das immer das Aus der Beziehung, was für eine Form auch immer gelebt wird?

      Was ist für euch unverzichtbar (und bitte jetzt keine Charakterzüge, sondern Praktiken/Vorlieben)?

      Man kann vieles im Voraus eruieren, aber eben nicht alles und dann steckt man drin. Mag die Person, aber es fehlt eben was...und dann?
      Kurz vorweg: Ich habe mir nie mit dem Vorsatz einen Partner gesucht, gemeinsam BDSM zu praktizieren bzw. eine BDSM-Beziehung zu führen. Bei mir war es umgekehrt: Ich hatte meinen Partner bereits einige Jahre und wir sind so mehr oder weniger in den BDSM-Bereich hineingerutscht, haben immer mehr ausprobiert und es schließlich auch in unseren Alltag integriert. Es hat in fast allen Bereichen harmoniert. Grenzen und Tabus wurden somit auch nicht im Vorfeld besprochen. Wir haben alles gemeinsam entdeckt und erkundet. Von daher gab es kein 'Er muss das und das mögen, damit wir zusammenpassen.' oder 'Ich brauche xyz und will und werde darauf nicht verzichten." oder ähnliches. Und so ähnlich würde ich es wohl auch handhaben wollen, wenn ich einen neuen Dom hätte.

      Wenn ich mir nun also vorstelle, mich auf die Suche nach einem BDSM-Partner zu begeben, würde ich natürlich darauf achten, dass er meine Vorlieben teilt. Allerdings fällt mir keine Vorliebe ein, die für mich wirklich unabdingbar wäre. Es wäre schade, dieses und jenes nicht mit ihm ausleben zu können, aber ich bin auf nichts derart fixiert, dass ich nicht darauf verzichten würde, wenn alles andere stimmt. Es gibt so vieles, was ich noch nicht ausprobiert habe und wahrscheinlich noch mehr, von dem ich bis jetzt noch nicht einmal etwas gehört habe. Ich möchte lieber Neues kennenlernen und dabei vielleicht etwas finden, was zu einer neuen Vorliebe von mir wird, als mich von einem Menschen zu trennen, nur weil er eine bestimmte Praktik nicht mit mir ausleben will.

      Davon abgesehen glaube ich, dass jede Praktik mit einem neuen Partner auch wieder eine neue Erfahrung ist - und ob mir diese genauso gut gefällt wie mit meinem vorherigen Partner, würde ich nicht unbedingt als gegeben annehmen. Wenn ich es liebe, meinem Partner meine Unterwerfung zu zeigen, indem ich seine Schuhe küsse/lecke, heißt das nicht, dass mich das mit einem anderen Mann genauso erfüllen würde. Die Stimmung zwischen uns wäre eine ganz andere, da es sich um einen ganz anderen Menschen handelt. Vielleicht hätte ich dieses Bedürfnis bei ihm gar nicht - oder es wäre weniger schlimm als gedacht, darauf zu verzichten, weil mir mit ihm ganz andere Dinge gefallen. Von daher würde ich mich nicht so sehr auf bestimmte Praktiken versteifen, sondern lieber ausprobieren, was stattdessen geht, was sich gut anfühlt und was zu uns passt -- und nicht nur zu mir.

      Ich kann deine Frage nur sehr viel allgemeiner beantworten: Ein Muss ist für mich, dass von den verschiedenen BDSM-Bereichen DS den größten Raum einnimmt und ganz oben steht - und dass sich dies im alltäglichen Miteinander genauso zeigt wie im sexuellen. Unverzichtbar wäre für mich außerdem, dass dies vor allem auf der mentalen/psychischen Ebene stattfindet. Es sollte also eine stark DS-geprägte Beziehung sein. Bezüglich der Details - damit meine ich auch Praktiken - bin ich für vieles offen und freue mich auf das, was zu uns passt.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich habe jetzt eine ganze Zeit lang überlegt, welche Praktiken mir denn solo wichtig wären, dass sie ein Muss sind....mir fallen keine ein.
      Klar gibt es Dinge und Praktiken die ich mag, mit sie sind für mich nicht so hoch priorisiert dass ich nicht ohne Leben könnte.

      Ich denke es macht auch einen Unterschied ob man eine Spielbeziehung sucht, um sein Bdsm ausleben zu können oder ob man eine Partnerschaft will.
      Bei erstem ist man eben auf das Bdsm fokussiert und dementsprechend weniger kompromissbereit.
      Bei einem Partner stehen für mich ganz andere Dinge im Vordergrund.

      Auch ändern sich einige Vorlueben im Laufe der Zeit und mitunter auch durch das Gegenüber. Mir war es in vorherigen Beziehung ganz wichtig, dass es auf eine H/s Beziehung hinausläuft und in meiner letzten Beziehung hatte ich genau das. Absolute Asymmetrie, ich konnte und durfte Sklavin sein.
      In Partnerschaft jetzt, ist es etwas was nicht in diesem Ausmaß angestrebt ist.Wir haben zwar eine intensive Ds-Beziehung, es gibt keine Bereiche die ausgenommen sind, es ist aber eine Partnerschaft, von daher schließt es die Form von H/s die ich vorher hatte aus.

      Für mich einfach ein Punkt, an dem ich beides überhaupt gar nicht haben könnte, unabhängig vom Gegenüber. Für mich wirklich etwas, dass sich gegenseitig ausschließt.

      Ich bin allerdings auch überwiegend im D/s beheimatet, so dass ich da, was Vorlieben angeht wirklich anpassungsfähig bin.

      Magst du vielleicht mal erklären welche Vorlieben dir so wichtig sind, dass sie zu einem Muss werden? @GreenBlueEyes
      es gibt kein mE. 'ich muss/will das haben.'
      Vieles ergibt sich mit der Zeit.
      Was man unbedingt in eine Beziehung einbringen sollte(und zwar beide Seiten) ist nun mal die Geduld.Meine Erfahrung. Vieles ergibt sich im Laufe der Zeit durch intensive Gespräche.
      Ich durfte/musste lange geduldig warten, bis Master endlich mal den Rohrstick benutzte :D
      Und wenn es passt, umso besser :pardon:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Ich glaube, dass es eher schwierig ist, wenn einer devot aber nicht masochistisch ist und der andere sadistisch aber nicht dominant. Dann würden die Bedürfnisse wohl ziemlich aneinander vorbei gehen, mitsamt den bevorzugten Praktiken.
      Ich weiß nicht, ob du das gemeint hast @GreenBlueEyes
      Dann ist es wie bei vielen, die einen Vanilla-Partner haben.
      Und ich sehe da immerhin drei Möglichkeiten:
      Man beendet die Beziehung und sucht sich jemanden, der einem mehr entspricht. Man unterdrückt die eigenen Bedürfnisse und lebt mit dem Defizit. Oder man öffnet die Beziehung in Absprache mit dem einen Partner und lebt den fehlenden Part mit einem anderen Partner aus.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Zu sagen: "Ich benötige in meiner Beziehung, ob BDSM oder nicht, das & das" halte ich für schwierig, weil sich solche Gegebenheiten ändern. Wie @Zofe das bereits erwähnt hat verhält sich das mit der einen Person so und mit der anderen so. Oder auch mit der Zeit und den Prioritäten.

      Zum Beispiel: Ich habe während meiner Beziehung bezüglich Monogamie und Eifersucht einen Wechsel durchgemacht. Auf einmal war das Verlangen, bezüglich eines weiteren Sexualpartners unheimlich groß. So groß das ich überlegt habe, meine Beziehung hinter mir zulassen, um das frei ausleben zu können. Ein paar andere Faktoren gehörten auch dazu. Im Endeffekt ist es dann anders gekommen und auch dieses Verlangen ist mittlerweile nicht mehr so groß. Damals schien es nicht zusammenzupassen, mittlerweile ist eine kleine Aussicht auf ein Ausleben irgendwann gegeben, aber falls nicht könnte ich damit aktuell sehr gut leben.
      Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit

      -William Somerset Maugham
      Bedingungen? Hmm, schwierig.
      Jeder hat Bedingungen und Bedürfnisse, aber unser Leben besteht aus Kompromisse. Tagtäglich machen wir Kompromisse und versuchen unser Interesse mit denen anderer zu vereinbaren.
      So geht es auch in den einzelnen Beziehungen. Egal in welcher Form oder Art und Weise. Wenn die Chemie zwischen den beiden Personen stimmt, dann ist das schon ein sehr wichtiger Part den man nie missachten sollte. An allem anderen kann man arbeiten, oder bleiben lassen. Selbst nach Jahren kann immer noch was passieren. Letztendlich muss es jeder für sich selber entscheiden, ist es ein muss oder muss ich es mir kaputt machen.

      In Beziehungen bin ich nicht gerade der Erfahrensten, seht es mir bitte nach.
      It won't be easy, but nobody said life is easy.
      Ich denke auch, dass es in einer Partnerschaft kein eindeutiges Muss geben sollte. Außer daß beide Partner miteinander kommunizieren und es sich ein für beide guten/befriedigenden Kompromiss finden lässt. Jeder hat sicher auch spezielle Bedürfnisse, wo auch der Partner seine Freude daran haben kann, diese zu erfüllen. Beziehungen sind doch immer ein Geben und Nehmen.
      Wie ich das in Spielbeziehungen sehen würde, weiß ich nicht.
      So, ich versuch es mal zu erklären. Vorneweg die Frage entstand bei mir nicht aus einem persönlichen Hintergrund bzw. das was gesagt wurde mit dem D/S, ist auch bei mir so. Jedoch klärt man das ja vor der Beziehung ab und dann spielt man sich ein und klar, kann auch das nach hinten losgehen.

      Was ich meine, ist aber viel detaillierter und vielleicht erzähl ich einfach, wie ich auf die Frage gekommen bin:

      Im Forum wurde von den Herren schon einige Male geschrieben, dass ein Blowjob ein Muss ist. Für Sub ist es weder ein Tabu noch eine Grenze, sie macht es einfach nicht gerne.
      Man(n) denkt sich, das wird schon...
      Geht eine Beziehung - welche Form auch immer - ein, weil sonst alles vermeintlich passt.
      Und nu, tut sie‘s nicht oder nur widerwillig, dass es einem jeglichen Spass nimmt.

      Sowas meine ich. Es ist ein banales Beispiel, aber ich bin mir fast sicher, dass es da noch mehr geben muss. Und eben allfällige Konsequenzen daraus...

      Im Sinne von; wenn das Salz in der Suppe fehlt, die Suppe eigentlich lecker ist, aber eben mit Salz perfekt wäre :)
      Hmm da hab ich grad einen kleinen Hacken gefunden, an dem ich nicht vorbei komme!
      Erwartungen, die man nicht kriegt...
      Wenn, wie zB. angeführt, Subbie keinen BJ machen will und das einem bewusst ist, was erwarte ich dann als Dom? "Das wird schon" ist eine Hoffnung und keine Erwartung! Wenn sie nicht gut bläst oder den Deep Throat nicht hinbekommt. dann könnte man erwarten das es noch wird!

      Ich seh's die Suppe hat Salz aber eben noch nicht genug abgeschmeckt! Ohne Salz darf ich nicht erwarten daß das Gegenüber jemals Salz nimmt!
      The Only Easy Day was Yesterday

      When I'm walking a dark road, I am the man who walks alone
      Naja, jede Beziehung besteht aus Kompromissen und manchmal hilft es, die Sichtweise zu ändern..
      Ich zB hätte erwartet, einen Mann zu haben, dem ich nicht fast jeden Morgen den Geldbeutel, den Schlüssel, Dienstausweis, Handy oder anderes Zeugs hinterhertragen muss, weil er dauernd was davon vergisst.
      Das lässt mich nämlich immer fühlen, als würde sich meine Mutterrolle auf meinen Mann ausdehnen und das ist scheiße.
      Man kann aber den Blickwinkel ändern und ...
      plötzlich ist man eine Sub, die dem Mann dient, indem sie dafür sorgt, dass er alles hat.

      In deinem Beispiel der ungern-blasenden Sub lässt sich der Dom nicht von dem Gedanken kicken, dass sie es ihm so unglaublich gern besorgt, sondern davon, dass sie es eben gerade nicht gern tut und er es ihr im Zuge des Ds trotzdem abverlangen kann.
      Es ist eben alles eine Sache der Perspektive
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Meine Beziehung ist gestartet unter der Voraussetzung, dass wir BDSM leben, mit klar verteilten Rollen und SM. Er war Newbie und ist Fetischist. Es wurde viel gearbeitet aber es hat sich herausgestellt, daß er nicht wirklich meinen Sadismus bedienen kann. Aufgrund grosser Verlustängste hat er sehr lange gebraucht einer Öffnung nur zu diesem Zweck zuzustimmen. Wäre dies nicht passiert und ich hätte keine Aussicht meine Peitschen wieder einsetzen zu können, hätte diese Beziehung keinen Bestand. das hört sich hart an aber mein Sadismus braucht Befriedigung und wenn ich das nicht darf, dann macht es mich unglücklich. Wichtig ist aber dass wir das extrem viel und emotional bearbeitet haben und sehr viele Wege ausprobiert haben bis es zu dieser Entscheidung, zu öffnen kam.

      GreenBlueEyes schrieb:

      Im Forum wurde von den Herren schon einige Male geschrieben, dass ein Blowjob ein Muss ist. Für Sub ist es weder ein Tabu noch eine Grenze, sie macht es einfach nicht gerne.
      Man(n) denkt sich, das wird schon...
      Geht eine Beziehung - welche Form auch immer - ein, weil sonst alles vermeintlich passt.
      Und nu, tut sie‘s nicht oder nur widerwillig, dass es einem jeglichen Spass nimmt.
      Jetzt verstehe ich besser was du meinst :D

      Das was du beschreibst, trifft meiner Meinung nach überwiegend auf der aktiven Seite ein. Da gibt es dass tatsächlich gar nicht mal so selten, dass gewisse Praktiken sehr wichtig sind.

      Im Idealfall spricht man sowas beim kennenlernen ja an.
      Und jetzt rede ich ausschließlich darüber wie Ich damit umgegenangen bin. Ich habe solche Must-have genau hinterfragt, weil es für mich und mein Selbstverständnis dazu gehört in einer solchen Beziehung, dass der Dominante Part sich dass auch nehmen kann.

      Also musste ich mir im Vorfeld Gedanken darüber machen, ob ich das zu "leisten" bereit bin.
      In einer Beziehung die ich hatte, da der Dominante einen ziemlich speziellen Fetisch.
      Erst mal habe ich mich mit dem Thema auseinandersetzen müssen, da ich darüber wirklich kaum etwas wusste, dann habe ich jede Menge Fragen dazu gestell, vor allem wie es praktisch aussieht. Ich konnte mir ganz schlecht ein Bild davon machen, ob es etwas ist, mit dem ich zurecht kommen werde. Jetzt waren aber die Sympathiewerte sehr hoch, ich habe es dann genauso auch kommuniziert. Es war etwas zu dem ich bereit war, es auszuprobieren, von dem ich aber nicht wusste, ob ich damit dauerhaft leben und umgehen kann.

      Due Beziehung ist dann an einem anderen Punkt gescheitert und ich habe die Erkenntnis daraus gezogen, dass ich es in dieser Beziehung wohl weiter mitgemacht hätte, bei einer neuen Beziehung aber gerne auf diese Art von Fetisch verzichten kann.

      Bei dem von dir genannten Beispiel, sehe ich es aus der Sicht des devoten Parts ebenso, wenn mir kommuniziert wird, dass man gerne jeden Tag einen BJ hätte, dann sollte ich mir gut überlegen, ob ich dass auch will. Liegt einem blasen jetzt gar nicht, dann sollte man das absprechen, es sollten dann auch beide Seiten ehrlich damit umgehen und dann gibt es einige Möglichkeiten.

      1. Der devote Part, kann durch seine Devotion etwas daraus ziehen, sich in dieser Form benutzen zu lassen.

      2. Der aktive Part verzichtet auf etwas ihm wichtiges.

      3. Es kommt erst gar nicht zu einer Beziehung oder diese wird beendet.

      4. Der aktive Part kann sich sein Vergnügen wo anders holen, wenn ihm das denn ausreicht.
      Ich versuche in jeglichem Kontext, BDSM aber auch alles andere, stets ohne Erwartungen zu sein. Das versuche ich sehr bewusst sogar. Den mMn sind Erwartungen der Untergang von vielem. Die bauen Druck auf. Druck endet meist in nichts gutem. Mir ist Kommunikation und Offenheit das aller wichtigste in einer Beziehung. Und ich gehe keine Beziehung mit jemanden ein, der nicht kommunizieren kann. Den nur durch Reden findet man notfalls gemeinsame Kompromisse.

      Wenn ich einen festen Partner habe, bin ich bereits vor (!) dem Zusammen sein sexuell mit ihm aktiv und weiß, dass er offen ist und man gemeinsam testen kann, wie die gemeinsame Sexualität aussieht und wir zusammen Spaß haben. Also mir ist diese Offenheit sehr wichtig. Und das es einfach ein gemeinsames Grundgerüst auf allen Ebenen gibt (findet bei mir VOR Beziehungsstart statt). Und dieses Gerüst entwickelt man dann gemeinsam weiter (während der Beziehung). Ich empfinde das nicht direkt als Erwartung. Irgendwie filtert ja jeder, welche Menschen ein möglicher Partner für einen sein können. Den ich persönlich würde keine Partnerschaft eingehen, wenn ich nicht davor schon merke, dass alle Ebenen ein stabiles Grundgerüst haben, auf das man aufbauen kann. Dann wäre das ne kurze Sache in meinem Leben gewesen sein...

      Zusammengefasst gibt es bei mir keine bestimmte Praktik oder so, welche ich in einer Beziehung erwarte. Wenn es kein gemeinsames Interessensfundament auf mir wichtigen Ebenen gibt, entsteht schlichtweg keine Beziehung. Dann werden das Bekannte, Freunde, F+.. je nachdem.
      Mmmmh ... doch, ich glaube, das kenne ich, was Du beschreibst.

      Wir sind als junges Vanilla-Paar gestartet und haben geheiratet. Ich hätte anfangs nie auch nur an eine Sexualität gedacht, wie wir sie heute haben, aber es gab "dunkle Ecken" in meiner Phantasie. Ein oder zwei davon wurden irgendwann sehr drängend und wollten unbedingt umgesetzt werden, haben vielleicht sogar den Status eines Fetischs erreicht.

      Intimpiercings sind für mich so etwas. Zwei kleine Ringe gab es früh, aber ich wollte größere und mehr sehen und spüren. Die kann man nicht aufzwingen und Pub kann die auch nicht "mal eben" für eine Stunde oder so "anlegen" oder "aushalten". Der Druck in mir war ganz schön groß, diese Piercings an ihr unbedingt haben zu müssen. Man kann sich da ganz schön rein verrennen. Aber natürlich war es nicht Verhältnismäßig, deshalb Ehefrau und Kinder zu verlassen. Ich kam damit klar, aber es nagte an mir.
      Ziemlich genau zwanzig Jahre nach den ersten Piercings willigte meine Liebste ein. Juhuuu! Wunderbare Ringe in den großen Laien, war das geil! ... Und dann waren sie wieder weg, die Ringe. Sie wollten nicht abheilen, egal was wir versuchten.
      Nun liebe ich sie noch mehr, weil sie es für mich durchgestanden hat, aber die Gesundheit geht vor alles andere, klar.

      In jeder Beziehung gibt es vermutlich eine Positiv-Negativ-Liste und von Zeit zu Zeit wird man vielleicht auch einmal prüfen, ob man diese Beziehung so noch will. Dann kann man daran arbeiten und wenn es zu arg wird muss man eventuell auch gehen. Aber wegen einer oder zwei Praktiken, auf die man sich so versteif, einen geliebten Menschen ablegen? Ich will es nicht ausschließen, aber ich glaube, dass das sehr selten passiert.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)

      Azrael schrieb:

      Ehrlich gesagt, wüsste ich außer den 4 großen Buchstaben BDSM nix, was für mich so dermassen essentiell wäre :pardon: . Ein BJ wäre es nicht :D .
      FALLS sich so etwas wider Erwarten doch finden würde, wäre miteinander reden angesagt :yes: .
      Da würde ich gerne mal einhaken. Wie so oft hier zitiert ist BDSM ja nicht gleich BDSM. Die Vorstellungen der Partner können da durchaus sehr weit auseinandergehen.

      Für mich ist die obige Fragestellung eine Theoretische. Dennoch habe ich mal für mich überlegt, ob es eine Praktik gäbe, die mir so wichtig wäre, dass ich deswegen eine Beziehung eventuell auch nicht eingehen würde, auch wenn der große Rest zu stimmen scheint. Und tatsächlich gibt es das.

      Ich habe sowohl masochistische als auch submissive Anteile in mir, wobei die masochistischen deutlich überwiegen. Ein Partner dem die Devotion in der Beziehung am wichtigsten wäre, wäre für mich schon mal von vornherein der Falsche. Die eine Sache, auf die ich aber nicht dauerhaft verzichten könnte wäre Spanking. DAS ist für mich quasi das Sahnehäubchen der sexuellen Befriedigung. Darauf mal eine Zeit zu verzichten ist okay, aber dauerhaft würde mir wirklich substantiell etwas fehlen.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne